Es gibt in der Nähe meiner Wohnung einen Kreisel – mit Ampeln. Ich frage mich immer noch, wann manche mal merken, dass ein Kreisel mit Ampel genauso ist, wie wenn ich ein Fahrrad mit Stützrädern baue. Aber gut, die Ampeln sind nicht das Problem. Das Problem ist die Fahrbahnmarkierung, denn es ist ein Kreisel mit zwei Spuren.
Normalerweise denkt man sich: Alle Spuren bleiben im Kreisel, besonders wenn nach einer Ampel die zweite Spur weiter geführt wird. Doch hier ist es anders, denn da muss (ja, muss!) die rechte Spur abbiegen, obwohl man auch einfach im Kreisel nach der Ampel bleiben könnte, denn davor hat er zwei Spuren und danach auch.
Das wusste ich anfangs nicht und da die Autos auf der Straßenmarkierung normalerweise stehen, denkt man nicht dran. Intuitiv würde vermutlich jeder sagen, dass man im Kreisel bleiben kann. Ich wurde sogar mal von einem Nachbarn ein wenig unhöflich darauf hingewiesen, der hinter mir gefahren war, dass ich quasi ein „Verkehrsraudi“ wäre, weil ich im Kreisel blieb; dabei wusste ich einfach nicht, dass man das nicht durfte. Seither habe ich das nicht gemacht und bin immer auf der linken Spur gefahren, wenn ich im Kreisel bleiben wollte.
Aber wie ich letztes Wochenende herausgefunden habe, bin ich nicht allein mit diesem Unwissen. Denn neben mir fuhr ein Polizeiwagen. Wir hielten an der Ampel an und ich blickte noch nach rechts und war gespannt, was der Polizeiwagen macht. Die Ampel schaltete auf grün, wir beide fuhren los und der Polizeiwagen blieb im Kreisel. Bingo.