Da war er wieder: Der erste Schnee. Wie immer vollkommen überraschend – zum Dezember. Chaos ist vorprogrammiert und wenn ich für jedes „Ich glaube, ich muss mir dann doch bald Winterreifen aufziehen“ 10 Cent bekommen würde, dann könnten meine Frau und ich am Wochenende lecker Essen gehen.
Ist das eigentlich so schwer? Klar, der erste Schnee ist nicht immer vorhersehbar, aber so aus heiterem Himmel kommt er auch nicht; im wahrsten Sinne des Wortes. Ein wenig ein Gespür sollte man dafür schon entwickeln und außerdem: Es ist fast Dezember! Da kann man so langsam damit rechnen.
Wobei ich nicht weiß, wen ich schlimmer finde: Die Schleicher, die noch Sommerreifen drauf haben, aber trotzdem die Straßen verstopfen müssen, oder die notorischen Drängler, denen auch Matsch auf der Autobahn egal ist. Von letzteren hatte ich heute sogar ein ganz besonderes Exemplar: Den überholenden LKW. Dieses Elefantenrennen ist sowieso schon immer ein Trauerspiel, aber der hat so rücksichtslos die Spur gewechselt, dass er mich fast erwischt hätte.
Wer kommt eigentlich auf die hirnrissige Idee, wenn er beim ersten Schnee rast, dass er schneller zu Hause wäre? Schneller im Krankenhaus vielleicht, aber mehr auch nicht. Wenn er Glück hat, dann nimmt er niemanden mit, aber auch das ist ein Einzelfall.
Das ist irgendwie fast genauso, wie wenn es in Strömen regnet: Kaum fällt der erste Tropfen Regen oder Schnee, verlernen die Menschen das Autofahren und die Staunachrichten quillen über vor Unfällen. Natürlich passieren auch Unfälle normal, aber ich kann mir kann mir gut vorstellen, dass der Großteil eben durch Drängler und Sommerreifenfahrer passiert. Sicherlich gibt es auch normale Unfälle, für die man weniger was kann.
Trotzdem ärgert es mich jedes Jahr erneut. Menschen können so lernresistent sein…