Erinnert sich noch jemand an… Zak McKracken and the Alien Mindbenders?

Mein persönlicher Liebling der frühen Lucasarts-Spiele – dicht gefolgt von „Indiana Jones and the Fate of Atlantis“. Als ich mir das Video eben angesehen habe, war ich doch erschüttert, wie schlecht die Grafik war, obwohl ich sie als so gut in Erinnerung hatte.

Was habe ich an diesem Spiele eine halbe Ewigkeit gesessen! Trotzdem habe ich es gelöst, ganz ohne Komplettlösung und war stolz wie Oskar, als ich die Sachen mit dem zweiköpfigen Eichhörnchen herausfand oder mit dem Delphin im Ozean.

Worum drehte sich das Spiel? Ich weiß es auch nicht mehr genau. Irgendeine Alien-Invasion, bei der die Außerirdischen sich ganz subtil mit riesigen Hüten und diesen besonders unauffälligen Brillen mit Nase und Schnurrbart verkleideten. Man selbst war ein Reporter, der dubiose Träume hat und der Sache langsam auf die Spur kommt. Dabei reist man wild in der Welt umher, spielt zwischendurch ein paar Astronautinnen auf dem Mars und kommt auch später dorthin, wenn ich mich richtig erinnere.

Der Humor war, wie so häufig bei Lucasarts, vollkommen skurril. Eines der größten Ärgernisse war jedoch, dass man in der Weltgeschichte herumfliegen musste und das Geld kostete. Dieses Geld konnte man nicht wieder verdienen bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Denn ab dann gelangte man in das Raumschiff der Außerirdischen und konnte dort die nächsten Lottozahlen sehen und damit unendlich Geld scheffeln.

Bis dahin war es allerdings gefährlich, denn wenn man sinnlos und ziellos durch die Weltgeschichte flog (was die ersten Anläufe normal war), konnte man irgendwann nicht mehr weiter spielen, weil man fest steckte. Auch wenn man von den Außerirdischen zu häufig erwischt und wieder zurück gebracht wird, fehlte einem irgendwann das Geld, womit der Anfang des Spiels ein „Wettlauf“ gegen das schwindende Geld war. Zumindest war mir früher nie etwas eingefallen, wie ich Geld vor der Sache mit den Lottozahlen machen konnte.

Ein großartiges Spiel aber trotzdem! Dennoch habe ich schon häufiger überlegt, ob ich heute überhaupt noch den Nerv hätte, solche Spiele zu spielen. Immerhin gibt es bei sowas Stellen, an denen man ewig fest hängt und nicht weiß, wie man weiter kommt. Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass bei mir sowas auf dem Mars war. Bei „Monkey Island“ war es der zweite Akt, an dem ich bestimmt mindestens eine Woche hing, obwohl er aus nur wenigen Screens bestand. Würde ich da nicht heutzutage früher entnervt aufgeben?

Sicherlich hat die aktuelle Spieleentwicklung auch an mir Spuren hinterlassen und da ist vermutlich meine Frustrationsschwelle auch deutlich gesunken. Denn da ich auch nicht mehr über so viel Zeit verfüge wie noch in der Schule oder im Studium, ist mir die Zeit kostbarer und ich glaube, da würde ich viel schneller zum Walkthrough greifen als damals – wobei die durch das Internet mittlerweile sowieso deutlich schneller zu erreichen sind als damals. Damals musste man immerhin warten und hoffen, bis so etwas mal beispielsweise in der Powerplay stand oder man fragte sich auf dem Schulhof durch.

Trotzdem möchte ich die Zeit nicht missen, auch wenn ich befürchte, dass ich mit solchen Spielen heute keinen wirklichen Spaß mehr haben könnte – leider.