Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre, dabei ist es schon Jahre her. Tobi rief mich an und fragte mich: „Hast du Lust in den neuen Film mit Jack Nicholson zu gehen?“
Ich: „Welcher Film?“
Tobi: „Besser Geht’s Nicht.“
Ich: „Sagt mir nichts. Aber in Ordnung.“
Also stiefelte ich los, denn es war sehr kurzfristig und die Vorstellung begann in zwei Stunden. Ich hatte keinerlei Ahnung von dem Film. Was würde mich erwarten? Was war das überhaupt für ein Film? Ein wenig klang es wie Shakespeare – war es aber bestimmt nicht.
Ein alter, griesgrämiger Schriftsteller, den man wirklich als Menschenhasser bezeichnen könnte, kämpft mit seinen Verhaltensstörungen und lernt dabei, dass es gut ist, nett zu sein. Es ist eine uralte Geschichte, aber in neuem und unglaublich tollem Gewand. Die Entwicklung Melvins ist glaubwürdig, unterhaltsam und obwohl man diesen Charakter am Anfang nicht ausstehen kann, hat man irgendwann Mitleid mit ihm und irgendwann sogar Sympathie. Dazu war auch diese erste Szene wichtig und wie sie gemacht ist, denn das ist wirklich unterste Kajüte, charakterisiert dieses Arschloch an Mensch aber zu gut.
Der Film hat tolle Charaktere, tolle Dialoge und so unglaublich intelligenten Witz, dass er zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Ich mag die absurden Stellen, das Bizarre an manchen Szenen, wodurch er aber um so romantischer wirkt. Es ist keine der üblichen Liebeskomödien, wie ich finde. Denn er hat keine klassischen Stellen oder karrikiert sie gekonnt, so dass etwas Neues entsteht, das ungleich romantischer ist, als viele Szenen aus den bekanntesten Liebeskomödien.
Ich liebe diesen Film. Er ist romantisch, witzig, tragisch und so wahr. Gerade durch die überzeichneten Charaktere gelingt es diesem Film, großartige Einsichten in das Wesen der Menschen aufzuzeigen. Jack Nicholson spielt den Misanthropen hervorragend und Helen Hunt ist einfach bezaubernd.
Ich werde hier jetzt nicht den Trailer des Films zeigen, denn den finde ich (einmal wieder) nicht gelungen, da er zu viel verrät, einige der tollsten Szenen aus dem Kontext reißt und sie dadurch viel schwächer werden lässt. Lieber verlinke ich eine der zentralen Szenen, die den Hauptcharakter gut zeigt, aber nicht spoilt: