50 über Nacht

Vorgestern bin ich in Rift Level 50 mit meinem Hauptcharakter geworden. Ich war zunächst ein wenig zögerlich, weil angeblich das Endgame in Rift so lasch sein soll. Aber dann dachte ich mir: „Nein, das sagen alle. Du weißt, dich zu beschäftigen.“ Und damit hatte ich tatsächlich nie ein Problem. Schon allein, wenn ich bedenke, wie ich mich die ganze Zeit in Aion beschäftigen und Spaß haben konnte auf Endlevel und Rift bietet einfach so viel mehr Möglichkeiten.

Was habe ich vor? Ganz viel PvP machen, denn die Kriegsfronten machen einfach Spaß – am besten natürlich mit meiner Gilde, denn seien wir ehrlich: Random-BGs sind eher was dafür, wenn man sowieso gute Laune hat, aber man kann sehr schnell frustriert sein. Da macht es mit der eigenen Gilde doch viel mehr Spaß. Was gibt es noch? Instanzen! Es gibt noch so einige, in denen ich gar nicht drin war und außerdem gibt es auch noch die Experten-Versionen, die sogar leicht anders sein soll und nicht einfach nur schwerer. Was bleibt noch? Artefakte, Rätsel, Quests und Risse! Oh ja! Invasionen! Elite-Events!

Warum habe ich also gezögert? Natürlich ist es jetzt für mich zwei Tage danach schwer zu sagen, aber  ich will das jetzt schreiben, um in ein paar Monaten darauf rückblicken zu können, um zu sehen, ob meine Vermutung richtig war: Spaß hat, wer Spaß haben will und sich beschäftigen kann. Es ist nicht so, dass man sich in Rift nicht beschäftigen kann. Außerdem habe ich immer noch das Rollenspiel und damit sollte es mir sowieso nicht langweilig werden. Wer ein MMO spielt und auch noch Rollenspiel nicht abgeneigt ist, der wird sowieso dauerhafter und mehr Spaß haben – davon bin ich mittlerweile überzeugt.

Denn selbst, wenn ich  mal allen Content durch hätte (was sicherlich nicht so schnell passieren wird), wenn alle Rätsel gelöst, alle Artefakte gefunden und alle Quests absolviert sind, dann habe ich immer noch das Rollenspiel, in dem ich Plots anstoßen und etwas bewegen kann bis zum nächsten Content-Update. Denn im Gegensatz zu vielen MMO-Spielern habe ich nicht verlernt, mich zu beschäftigen. Das ist etwas, das ich damals bei Ultima Online gelernt habe, das ist etwas, was ich lange in NWN praktiziert habe. Und ich bin froh, dass ich das kann und es ist schade, dass so viele das nicht können.

Sie verschwanden von allen Straßen vor langer Zeit

Vor langer Zeit (damals vor’m Kriesch) habe ich mich sehr für die Kenderdarstellung im LARP eingesetzt. Denn das Bild der Kender bei anderen Spielern war fürchterlich. Alle vermuteten hinter jedem Charakter einen pappnasigen Spieler, der nur darauf aus war, andere zu nerven. Leider war das sogar zu einem großen Teil so und was ich da auch teilweise miterleben durfte – fürchterlich. Häufig wurden Kender mit Kobolden in einen Topf geworfen, dabei haben diese beiden Typen nicht viel miteinander gemein, außer dass sie comic-relief-Charaktere sind.

Ich denke, mir ist es damals sogar gut gelungen, das Kenderbild ein wenig zu rehabilitieren. Unter anderem habe ich immerhin auch eine eigene Seite zur Kenderdarstellung gemacht, die allerdings mittlerweile leider mit Werbung vollkommen überladen ist, auch nicht mehr wirklich meinen stilistischen Ansprüchen genügt und ich nicht so recht weiß, was ich damit machen soll. Aber sie ist immerhin besser als nichts.

That’s why the world hid it

Ich bin nun durch meine erste „Toradora!“-DVD durch und schon gespannt auf die zweite. Auch wenn die Serie eher ruhig anfängt und man vielleicht anfangs noch nicht so viel mit den Charakteren anfangen kann, hinter jedem der Charaktere steckt so viel mehr als es anfangs aussieht und die Beziehungen untereinander sind so vielschichtig – einfach toll.

Die Serie besticht durch kleine Szenen und Momente, die unglaublich großartig werden, aber ich möchte hier nicht zu viel verraten. Aber ich denke, wer mich ein wenig kennt, wird genau diese Momente bestimmt erkennen, bei denen ich mit Gänsehaut vor dem Fernseher gesessen habe oder gespannt meine Hand in die Sofalehne gekrallt habe.

Worum dreht sich die Serie? Fünf Charaktere und ihre merkwürdigen Verwicklungen untereinander. Es dreht sich um Liebe natürlich, aber in erster Linie dreht es sich um Freundschaft und auch die Masken, die man aufsetzt. Es geht darum, wie man mit Menschen auskommt, was einem wichtig ist, darum, wie allein man sein kann, obwohl man es nicht ist. Ich finde die Serie unglaublich rührend.

Die erste Episode mit englischen Untertiteln findet ihr übrigens hier. Schon allein der Anfang ist so wunderschön – gerade im Nachhinein:

Ich würde „Toradora“ als „Love Hina“ ohne Albernheiten bezeichnen, denn es ist sehr ernst, aber ähnlich verwickelt. Aber es hat gerade auch von der Tiefe der Charaktere unglaublich viel von „Melancholy of Haruhi Suzumiya“, aber ohne die abgefahrenen post-modernen Elemente. Es ist eine wunderbare ruhige romantische Anime-Serie.

Außerdem gehört der männliche Hauptcharakter zu den wenigen männlichen Anime-Charakteren, die ich wirklich mag. Der Arme kann einem echt häufiger leid tun, aber trotz seiner „bösen Augen“ ist er ungeheuer sympathisch, wie ich finde – und hat ein extrem gutes Herz. Aber trotz allem ist mein großer Favorit der Serie natürlich Taiga.

Klimax

Über Ostern habe ich „F.E.A.R. 2“ zu Ende gespielt – endlich mal wieder ein längeres Spiel-Erlebnis, obwohl ich schon recht intensiv dran gesessen habe. Ich vermute, es waren so 15 Spielstunden – vielleicht ein wenig mehr. Richtig toll war der Fortschritt, den ich bei mir selbst bei der Steuerung feststellen konnte. Denn anfangs war es echt frustrierend, wie unfähig ich bei einem Konsolen-Ego-Shooter war. Das hat sich aber mit der Zeit doch deutlich gebessert und ich glaube, da werde ich auch bei „Dead Space“ demnächst von profitieren können.

Das Spiel selbst hat richtig Laune gemacht und war eine angenehme Mischung aus Spannung, Horror und Action. Wobei mich hin und wieder die unzählige Gegneranzahl doch angenervt hat. Ich bin vermutlich eher der Survival-Horror-Typ, als der Action-Shooter-Typ. Auch dass die Replica-Soldaten eben doch sehr menschlich wirken, fand ich nicht gerade positiv.

Dafür hat das Spiel durch eine extrem dichte Atmosphäre und einige schöne Details gepunktet. Lediglich das Ende hat mich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mir da mehr Grusel, mehr Übernatürliches, mehr Zwischenwelt erhofft. Aber da waren dann die übernatürlichen Sequenzen zwischendurch sogar fast mehr als dieses Ende, das extrem schnell vorbei und nicht gerade überraschend war, wenn man sich vorher recht aufmerksam die Hinweise durchgelesen hat. Schade eigentlich. Trotzdem ändert das leicht unbefriedigende Ende nichts an einem tollen Spiel.

Mit 20 Euro habe ich da echt einen guten Kauf gemacht und ich freue mich schon auf meine „F.E.A.R. 3 – Collector’s Edition“, die angeblich von Amazon auch bereits eingetütet worden ist – wobei mich das wundert, denn die Lieferung soll erst Ende Mai statt finden. Vielleicht darf ich auch einfach den Kauf nicht mehr rückgängig machen. Doch das werde ich dann die nächsten Tage sehen. Nächstes Wochenende geht es dann dafür wieder vermehrt ins All in den „Dead Space“ – ich bin gespannt und habe ein wenig Angst davor, aber das ist ja gerade das Tolle.

Ist Rift schon tot?

So wurde es in einer Suchmaschinen-Frage gestellt und meine Antwort: Trotz des mittlerweile langsam auftretenden Anti-Hypes – nein! Es wird zwar immer wieder gerne von missgünstigen Spielern versucht, das Spiel kaputt zu reden, aber es lebt einwandfrei. Ähnliches habe ich bereits bei Aion erlebt, dass ein Spiel massiv von den Spielern zerredet wurde und obwohl es am Anfang nicht so war, diese Zustände solange herbeigeredet wurden, bis sie irgendwann eintraten.

Dabei gibt es diese Todesrufe auf verschiedenen Ebenen. Wenn ich es aus Rollenspieler-Sicht betrachte, wo das Rollenspiel auf Akala bereits massiv zurückgegangen sein soll: Ich frage diese Leute immer, wo sie sind, mit welchen Charakteren, aber bekomme keine Antwort darauf, denn dann fangen diese Spieler an, der Frage auszuweichen. Ich würde es wirklich nur gerne verstehen, wie so ein Eindruck aufkommen kann, denn mir springt das RP ständig ins Auge – egal, wo ich einlogge. Wenn ich in Sanctum einlogge, habe ich direkt im Say RP, in Silberfeld sowieso und auch in Dreienquell. Wie kommt man also auf die Idee, das Rollenspiel auf Akala als tot zu bezeichen?

Meine einzige Antwort, nachdem all diese Leute ihre Karten nicht offenlegen wollen: böswillige Absicht! Da wollen manche Spieler einfach nur zerstören und ich finde das echt schlimm als menschliche Eigenschaft, anderen Spielern den Spielspaß zu verderben, indem man negative Gerüchte in die Welt setzt, um das Spiel-Erlebnis zu schmälern. Manche Menschen wollen die Welt eben wohl einfach nur brennen sehen.

Ähnlich ist es auch mit den Todesrufen des Spiels an sich. Mag sein, dass es auf manchen Servern anders aussieht als auf Akala, aber auch das ist normal. Da fragt man sich, wie dumm manche Menschen sein können, dass sie nach unzähligen MMO-Releases noch nicht verstanden haben, wie das abläuft: Am Anfang ist ein großer Ansturm und im Freimonat sind es noch ganz viele, die rumtesten. Viele finden heraus, dass das Spiel nichts für sie ist – aber das ist nicht schlimm. Daher bin ich übrigens immer sehr skeptisch, wenn neue Server aufgemacht werden oder gar die Forderung in den Foren bestehen.

Da kann man eigentlich immer nur sagen, dass die Community selbst schuld an diesen Geisterservern ist, denn ich persönlich nehme lieber einen Monat lang Warteschlangen in Kauf und nach einem Monat sind alle Server vernünftig gefüllt, als dieses ständige Genöhle über leere Server. Wer nicht warten kann, weil eine Warteschlange so schlimm ist, ist einfach nur verzogen. Das sind Spieler, die ständig die Hand aufhalten und mit ihrer Konsumhaltung nicht selten Raidleiter oder Gildenleiter ausbrennen – das ist die Pest der MMOs.

Natürlich werden die Spieler weniger! Aber jetzt nicht so spürbar, wie manche das behaupten wollen. Woran dieser unterschiedliche Eindruck liegt? Ich möchte da noch einmal an mein Märchen von der einsamen Friendlist hinweisen. MMO-Nomaden gibt es schon seit einiger Zeit und das sind jene Leute, die ich wirklich am liebsten in andere Genres drängen würde – auf die kann ich gerne verzichten. Auch ich habe natürlich schon mein ein oder anderes MMO gewechselt, allerdings ist die Grundhaltung dahinter eine andere. Wenn ich wo hingehe, dann um dort zu bleiben – und ich kämpfe da auch drum, dass man dort bleiben kann. Aber der Großteil der MMO-Nomaden sind einfach nur Konsumenten, die weder Zeit noch Energie in ein MMO stecken wollen und das dann wie ein Wegwerfprodukt in den Mülleimer werfen.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe nichts dagegen, wenn man merkt, dass einem ein MMO keinen Spaß macht. Das kann passieren. Das ist ganz normal und dann sollte man sich auch nicht quälen. Aber ihr kennt doch sicherlich auch all die Leute dort draußen, die ständig nach dem heiligen Gral suchen, einzelne Titel dazu hoch stilisieren, aber dann nach einem Monat alles dort scheiße finden – und das immer und immer und immer wieder. Mich nervt sowas – gewaltig.

Reformhaus

Man kann eine unterschiedliche Meinung zur Rechtschreibreform haben und die will ich auch niemandem nehmen. Ich finde auch nicht alles gut bei der Rechtschreibreform, habe mich aber größtenteils mit ihr arrangiert. Es gibt auch viele Argumente gegen die Rechtschreibreform, die ich nicht wegdiskutieren will, weil sie stimmen. Nur eines dieser „Argumente“ steht auf reichlich wackligen Beinen, wie ich finde: Dass erst durch die Rechtschreibreform die ganzen Probleme entstanden sind und wir deswegen den Niedergang der Schreibkünste von uns allen um uns herum sehen.

Erst einmal gab es bereits vor der Rechtschreibreform genug Leute, die auch die alte nicht beherrschten. Ein Großteil der Leute hat sich damit herausgeredet, dass sie nur wegen der neuen Rechtschreibreform diesen oder jenen Fehler machen. Trotzdem konnten auch diese Leute die alte Rechtschreibung nicht einwandfrei – hätten dort also auch Fehler gemacht.

Hinzu kommt, dass uns jetzt nur dieses ganze Rechtschreibchaos auffällt, weil wir viel mehr nicht lektorierte Texte lesen – im Internet vorrangig. Was haben wir denn vor über 10 Jahren großartig von anderen Menschen gelesen? Ich denke, höchstens Lehrer könnten da einen Vergleich anstellen (oder ähnliche Berufsgruppen, die viel mit Texten zu tun hatten) und das wäre spannend, mal dort nachzufragen. Und wenn ich mich so an diverse Diktate in der Schule zurückerinnere: Auch da wurden mehr als genug Fehler gemacht.

Das Internet zeigt uns einfach viel mehr Texte und dadurch sehen wir viel mehr Fehler. Sicherlich hat auch die Rechtschreibreform ihren Teil dazu beigetragen, aber ich wage zu behaupten, dass es früher gar nicht einmal so anders ausgesehen hat – wir haben es nur einfach nicht mitbekommen. Wenn wir jetzt aber in beispielsweise Foren  schauen, zu denen mittlerweile wirklich jeder Zugang hat, sehen wir eine größere Bandbreite an Texten als noch vor zehn Jahren, als nur eine wirklich kleine Gruppe der Bevölkerung im Internet schrieb – damals aber eine eher erlesene Gruppe.

Ich will damit jetzt wirklich nicht sagen, dass die Rechtschreibreform ganz ohne Probleme ist und es gibt Argumente dafür und dagegen. Aber ich wollte nur das Augenmerk darauf lenken, dass wir sicherlich, wenn wir vor 15 Jahren bereits so viele unlektorierte Texte von einer ungefilterten Bevölkerungsgruppe gelesen hätten, wir genauso fehlerhafte Texte gelesen hätten, wie heute. Vielleicht ein klein wenig weniger, aber die Rechtschreibreform ist an deutlich weniger Fehlern schuld.

The F.E.A.R.2-Show

Momentan fahre ich ein wenig zweigleisig mit meinen PS3-Spielen: „F.E.A.R. 2“ und „Dead Space“. Ja, zur Zeit bin ich sehr verstärkt wieder an der Konsole – liegt aber auch daran, dass ich hier in Frankfurt eben die Möglichkeit zur PS3 habe und wenn ich dann häufiger da bin, das auch nutze. Die Woche über kann ich dann immer noch in Karlsruhe in meiner Zweitwohnung dann „Rift“ und „Starcraft 2“ spielen – was allerdings auch nicht zu knapp kommt und ich denke, dass ich auch wieder mehr zu Rift schreiben werde. Momentan gibt es aber doch mehr zu meinen PS3-Spielen zu berichten.

„F.E.A.R. 2“ gefällt mir zwar ungeheuer gut, ist aber nicht so nervenaufreibend wie „Dead Space“ – man merkt wohl doch den Unterschied, dass „F.E.A.R. 2“ eben doch ein Shooter ist und „Dead Space“… ja, was eigentlich? Sicherlich hat es Shooter-Elemente, aber trotzdem fühlt es sich eher wie ein klassisches Survival-Horror an, denn es vergibt nicht sehr viel und man ist extrem schnell tot. „F.E.A.R. 2“ lockert die extrem atmosphärischen Stellen allerdings mit einer gehörigen Portion Ballerei und Action auf.

Ein merkwürdiges Erlebnis hatte ich eben bei „F.E.A.R. 2“: Ich berichtete ja schon von diesen kleinen Sachen, die man im Spiel entdecken kann, die ungeheuer detailverliebt sind und die viele sicherlich beim Durchrauschen und Durchballern einfach übersehen. Diese Kleinigkeiten machen für mich aber den größten Spaß an „F.E.A.R. 2“ aus, dass ich mich im Erkunden der Level verlieren kann und besonders genau mir Wände und Plakate ansehe. Ebenso eine Fernsehsendung, die ich plötzlich in einem TV-Gerät so schräg über mir sah.

Das ging für so ein Hintergrundelement überraschend lang, aber scheinbar wurde es bei der Synchronisation vergessen. Denn während das Spiel ansonsten auf Deutsch ist, ist die Sendung in englischer Sprache. Scheinbar übersehen also nicht nur Spieler diese kleinen Details, sondern auch manches Übersetzungsstudio. Schade eigentlich. Verstehen konnte ich es natürlich trotzdem, aber irgendwie riss mich diese Erkenntnis doch wieder ein wenig aus dem Spielgefühl heraus. Aber kein Problem, denn ich ging ein paar Schritte weiter und schon  hatte mich das Spiel wieder in seinen Bann gezogen. „F.E.A.R. 2“ gelingt das jedenfalls sehr gut.

Sands of Time

Ich hatte mit meiner Vermutung gestern recht: Ich war kurz vor dem Ende von „Prince of Persia: Forgotten Sands“. Damit ist auch dieses Spiel extrem kurz – vielleicht auch so ca. 10 Spielstunden. Ein wenig schade, aber im direkten Vergleich zu „Star Wars: Force Unleashed 2“ empfand ich es bei weitem als nicht so schlimm.

Zwar wiederholt sich auch bei „Forgotten Sands“ so einiges, aber das Spiel vermittelt mir häufig einen anderen Eindruck. Es wirkt insgesamt viel runder und auch der Endkampf ist runder. Der Endkampf! Sehr schön und sehr episch – mir hat es jedenfalls sehr gefallen.

Schlecht hingegen fand ich, dass das Spiel trotzdem recht abrupt aufhört. Vermutlich will man sich so, wie bei den bisherigen PoP-Teilen einfach genug für den nächsten Teil offen halten. So richtig zufrieden war ich mit dem Ende allerdings nicht.

Sleth hat sich interessanterweise auch gerade mit dem Thema der kurzen Spielzeit auseinander gesetzt. Schon merkwürdig, dass ich gerade in letzter Zeit immer wieder an Titel gerate, die so ungeheuer kurz sind. Von SW:FU2 wusste ich es nicht, bis ich es durchgespielt habe. Auch bei „Forgotten Sands“ war ich jetzt ein wenig enttäuscht. „Heavenly Sword“ habe ich mir geholt, obwohl es negative Kritik zu der kurzen Spielzeit bekommen hat – aber das Spiel hat mich einfach interessiert und gebraucht für knapp über 10 Euro empfand ich da nicht als zu schlimm.

Meine ersten PS3-Spiele haben wohl alle durch ungewöhnlich hohe Spielzeit geglänzt – und dabei rede ich nicht von Final Fantasy 13, das ich allerdings auch (noch) nicht gespielt habe und das gemütlich im Wohnzimmer vor sich hindämmert, bis ich mich an den glorreichen FF-Marathon mache irgendwann in einem unbestimmten Urlaub (worauf ich mich sehr freue).

Die „Assassin’s Creed“-Teile hatten alle (mit Ausnahme des sowieso schlechteren ersten Teils) eine angenehm hohe Spieldauer und wenn man sich auf die Erkundung des Spiels einlässt und nicht nur den Meta-Plot spielt wird das ganze nochmal viel mehr – fast in FF-Grenzen, würde ich sagen. „Valkyria Chronicles“ hat mich auch bestimmt so seine 25 Spielstunden gefesselt und ich gestehe, dass ich kurz davor bin, mir nochmal alle Kapitel jetzt nach einem Mal durchspielen freizuschalten. „Castlevania“ war auch episch lang und ich möchte gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn es nur 10 Spielstunden gehabt hätte. Dann hätte das alles bei weitem nicht so großartig und gewaltig gewirkt.

Ein SW:FU2 stinkt da einfach gewaltig gegen ab und ich frage mich, was bei den Entwicklern da durch den Kopf geht. Denn ganz ehrlich: Für mich zumindest hat SW:FU2 keine neuen Maßstäbe gesetzt – weder in Sachen Graphik, noch Sound noch Gameplay. In allem war „Castlevania: Lords of Shadow“ länger und besser! Ebenso übrigens „Forgotten Sands“, das ich im Gesamtpaket kürzer und schlechter fand, als den vierten „Prince of Persia“-Teil.

Ist das ein neuer Trend von Computer/Videospielen, den ich so nicht mitbekommen habe? Von mir aus warte ich gerne mehrere Jahre auf eine Fortsetzung einer grandiosen Reihe und dann stimmt alles. Als ein kurzes Spektakel von gerade mal 10 Spielstunden zu haben. Ein wenig befürchte ich ja ähnliches zu „Assassin’s Creed 3“, das einfach sehr kurz nach „Brotherhood“ angekündigt wurde; aber wer weiß, da „Brotherhood“ an sich nur ein Add-On für AC2 war, waren sie vielleicht schon länger an AC2, dass man keine Angst vor einem Kurzspiel Angst haben muss.

Forgotten Prince

Prince of Persia: Forgotten Sands“ hatte ich bereits einmal angespielt – immerhin habe ich hier die Collector’s Edition, da ich großer Prince-of-Persia-Fan bin. Manch einer wird sich vielleicht auch noch an meine Lobeshymne zu PoP4 erinnern, das zwar leider floppte, aber mir ungeheuer viel Spaß gemacht hat. Direkt danach habe ich „Forgotten Sands“ anprobiert und mir hat es gar nicht gefallen.

Alles wirkte irgendwie ein wenig fad und mir fehlte so viel aus PoP4. Fast ein Jahr später habe ich es nun noch einmal probiert und jetzt ist es für mich spielbar. Vielleicht war der Vergleich einfach zu unfair, denn „Forgotten Sands“ fällt deutlich zu PoP4 ab. Es fehlt den Charakteren der Pfiff, denn der Prinz aus PoP4 war einfach großartig, schlagfertig, gerissen, charmant, raubeinig und auf eine liebenswert chaotische Art selbstlos, auch wenn er es nie zugeben wollte. Das alles fehlt dem Prinzen aus „Forgotten Sands“, der ein deutlich flacherer Charakter ist. Ähnliches mit der weiblichen Hauptfigur – sogar ziemlich exakt das gleiche. Das war, was mich damals so ungeheuer gestört hatte, dass ich es nicht weiter spielen konnte.

Nachdem ich PoP4 aber nicht mehr so präsent hatte, war das erträglicher und so konnte ich mich ein wenig in „Forgotten Sands“ reinspielen und habe sicherlich schon so meine fünf bis sechs Spielstunden und es macht durchaus Laune – auch wenn ich die Akrobatik aus PoP4 deutlich schöner fand, aber je mehr ich die Spezialfähigkeiten dazu bekomme, um so kniffliger und halsbrecherischer wird das Jump&Run in „Forgotten Sands“.

Ein unglaublicher Plus-Punkt, den ich so nicht erwartet hatte, ist das Kampfsystem. Seit dem ersten Prince of Persia auf der Konsole („Sands of Time“) hat es nämlich keiner der nachfolgenden Teile geschafft, so cineastische und tolle Kämpfe zu bieten – auch PoP4 nicht. „Forgotten Sands“ kommt diesem Kampfsystem aber endlich einmal näher, auch wenn es anfangs nicht so wirkte. Zunächst sah es nämlich danach aus, dass man immer nur von riesigen Gegnergruppen angegriffen wird, die man am besten mit dem Power-Up-Schlag ausschaltet. Aber es ist viel mehr möglich! Man kann sogar auf einen Gegner drauf springen und von dort auf den nächsten und so weiter – so kann man sich zum Beispiel zu Magiern bewegen, die hinter der Meute stehen. Das gefällt mir ungemein. Auch die Sonderfertigkeiten machen im Kampf Spaß und habe ich sehr unterschätzt.

Dafür sind die Boss-Kämpfe leider total lahm. Es ist eigentlich immer das gleiche Prinzip, selbst wenn die Boss-Mechanik leicht wechselt. Aber im Großen und Ganzen läuft man zwischen den Füßen eines gigantischen Gegners herum, rollt sich immer wieder zur Seite ab, wenn ein Hieb des Gegners kommt oder springt hoch oder weg, wenn er einen Flächeneffekt macht. Dabei haut man wie ein Bekloppter auf die Füße des Titanen – bei manchen muss man sogar stehen bleiben, um ein Power-Up zu machen. Das ist im Großen und Ganzen leider extrem langweilig und da hätte man mit dem tollen Kampfsystem deutlich mehr machen können.

Was hingegen bei „Forgotten Sands“ mir gefällt, ist die Optik – leider nicht die der Hauptcharaktere. Sowohl der Prinz als auch der Dschinn sehen einfach fürchterlich aus, wobei das wenigstens auch zur Synchronisation passt, denn die gefällt mir ebenso nicht. Dafür ist aber das Ambiente wunderschön orientalisch verträumt und märchenhaft. Das erinnert vom Flair her wieder deutlich mehr an „Sands of Time“ und lässt mich über einige Schwächen hinwegsehen.

Ich bin gespannt, wie groß das Spiel ist, denn ich habe es jetzt sehr intensiv gespielt und befürchte, dass ich bald ans Ende komme. Aber mal sehen. Vielleicht ist es doch nicht ganz so kurz, wie ich befürchte. Aber im Vergleich zu „Star Wars: Force Unleashed 2“ würde ich diesem Spiel tatsächlich die kurze Spieldauer wegen gutem Spielspaß nicht übel nehmen. Es wäre zwar schade, aber es würde sich deutlich weniger vergeudet anfühlen, da bis auf die Boss-Kämpfe sich das Spiel nicht so wirklich wiederholend anfühlt.

Insgesamt bin ich also doch positiv überrascht, nachdem ich dem Spiel eine zweite Chance gegeben habe – die erste hatte es leider verkackt.

This is no spam

Wie kommen eigentlich die Leute auf die Idee, dass wenn auf einem Spam steht: „Dies ist kein Spam!!!“, dass ich es dann nicht löschen würde? Wie soll das aussehen? Ich will das löschen, lese das dann und denke mir: „Oh? Na dann lese ich es doch einmal.“

Sicherlich gibt es genug Leute, die da dann drauf reinfallen. Mich wundert es trotzdem, denn subtil ist das echt nicht. Da gibt es subtilere Phishing-Mails, als solchen Krempel und Phishing-Mails sind häufig dank Rechtschreibfehlern nicht gerade unauffällig.

Jedenfalls überkommt mich immer ein Schmunzeln, wenn ich hier im Blog in meinen Kommentare-Spam-Ordner nachsehe, ob da nicht doch ein normaler Kommentar fälschlicherweise reingerutscht ist und dann diese Hinweise sehe, meist noch mit mehreren Ausrufezeichen und idealerweise auch noch fett gedruckt.

Für wie doof haltet ihr Spam-Leute mich denn, hm?