Sands of Time

Ich hatte mit meiner Vermutung gestern recht: Ich war kurz vor dem Ende von „Prince of Persia: Forgotten Sands“. Damit ist auch dieses Spiel extrem kurz – vielleicht auch so ca. 10 Spielstunden. Ein wenig schade, aber im direkten Vergleich zu „Star Wars: Force Unleashed 2“ empfand ich es bei weitem als nicht so schlimm.

Zwar wiederholt sich auch bei „Forgotten Sands“ so einiges, aber das Spiel vermittelt mir häufig einen anderen Eindruck. Es wirkt insgesamt viel runder und auch der Endkampf ist runder. Der Endkampf! Sehr schön und sehr episch – mir hat es jedenfalls sehr gefallen.

Schlecht hingegen fand ich, dass das Spiel trotzdem recht abrupt aufhört. Vermutlich will man sich so, wie bei den bisherigen PoP-Teilen einfach genug für den nächsten Teil offen halten. So richtig zufrieden war ich mit dem Ende allerdings nicht.

Sleth hat sich interessanterweise auch gerade mit dem Thema der kurzen Spielzeit auseinander gesetzt. Schon merkwürdig, dass ich gerade in letzter Zeit immer wieder an Titel gerate, die so ungeheuer kurz sind. Von SW:FU2 wusste ich es nicht, bis ich es durchgespielt habe. Auch bei „Forgotten Sands“ war ich jetzt ein wenig enttäuscht. „Heavenly Sword“ habe ich mir geholt, obwohl es negative Kritik zu der kurzen Spielzeit bekommen hat – aber das Spiel hat mich einfach interessiert und gebraucht für knapp über 10 Euro empfand ich da nicht als zu schlimm.

Meine ersten PS3-Spiele haben wohl alle durch ungewöhnlich hohe Spielzeit geglänzt – und dabei rede ich nicht von Final Fantasy 13, das ich allerdings auch (noch) nicht gespielt habe und das gemütlich im Wohnzimmer vor sich hindämmert, bis ich mich an den glorreichen FF-Marathon mache irgendwann in einem unbestimmten Urlaub (worauf ich mich sehr freue).

Die „Assassin’s Creed“-Teile hatten alle (mit Ausnahme des sowieso schlechteren ersten Teils) eine angenehm hohe Spieldauer und wenn man sich auf die Erkundung des Spiels einlässt und nicht nur den Meta-Plot spielt wird das ganze nochmal viel mehr – fast in FF-Grenzen, würde ich sagen. „Valkyria Chronicles“ hat mich auch bestimmt so seine 25 Spielstunden gefesselt und ich gestehe, dass ich kurz davor bin, mir nochmal alle Kapitel jetzt nach einem Mal durchspielen freizuschalten. „Castlevania“ war auch episch lang und ich möchte gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn es nur 10 Spielstunden gehabt hätte. Dann hätte das alles bei weitem nicht so großartig und gewaltig gewirkt.

Ein SW:FU2 stinkt da einfach gewaltig gegen ab und ich frage mich, was bei den Entwicklern da durch den Kopf geht. Denn ganz ehrlich: Für mich zumindest hat SW:FU2 keine neuen Maßstäbe gesetzt – weder in Sachen Graphik, noch Sound noch Gameplay. In allem war „Castlevania: Lords of Shadow“ länger und besser! Ebenso übrigens „Forgotten Sands“, das ich im Gesamtpaket kürzer und schlechter fand, als den vierten „Prince of Persia“-Teil.

Ist das ein neuer Trend von Computer/Videospielen, den ich so nicht mitbekommen habe? Von mir aus warte ich gerne mehrere Jahre auf eine Fortsetzung einer grandiosen Reihe und dann stimmt alles. Als ein kurzes Spektakel von gerade mal 10 Spielstunden zu haben. Ein wenig befürchte ich ja ähnliches zu „Assassin’s Creed 3“, das einfach sehr kurz nach „Brotherhood“ angekündigt wurde; aber wer weiß, da „Brotherhood“ an sich nur ein Add-On für AC2 war, waren sie vielleicht schon länger an AC2, dass man keine Angst vor einem Kurzspiel Angst haben muss.