Es geht mir immer noch nicht aus dem Kopf. Was? „Toradora“! Ich bin wirklich erstaunt, wie sehr diese Serie sich in meinen Kopf eingebrannt hat. Eigentlich dachte ich, dass „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ seit langem die beeindruckenste Anime-Serie war, die mich auf lange Zeit als einziges so richtig von den Socken haut. Bitte nicht falsch verstehen: „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ ist genial, ein absolutes Meisterwerk! Aber trotzdem hat mich die Serie emotional nicht so sehr mitgenommen.
„Melancholy of Haruhi Suzumiya“ konnte ich einfach ansehen, aber „Toradora!“ hat mich echt zwischendurch fertig gemacht – sowas habe ich schon lange nicht mehr erlebt und eigentlich sehr selten. Die letzten Male, dass ich so mitgenommen war von einer Serie, war bei Dawson’s Creek die 4. Staffel und bei Buffy die 6. Staffel. Das war jeweils an so einem Grenzpunkt von mir, wo ich das Drama zwar toll fand, aber teilweise einfach nicht mehr weiterschauen konnte.
„Toradora!“ hat es aber nicht so übertrieben wie Dawson’s Creek und Buffy in dem Moment. Denn sowohl Dawson’s Creek als auch Buffy habe ich mehrere Anläufe gebraucht, um diese Staffeln zu Ende zu sehen. Nicht weil sie so schlecht waren, sondern weil mich das Charakterdrama zu sehr mitgenommen hat. „Toradora!“ ging – gerade noch so. Aber dadurch war es sogar fast noch schlimmer für mich, denn ich habe mir nicht die Zeit zwischendurch genommen, um Abstand zu bekommen, sondern habe es dann in einem Rutsch durchgeschaut.
Und jetzt sitze ich da und „Toradora!“ ist vorbei und ich denke mir: Ich will nicht, dass es vorbei ist. Aber es ist definitiv besser, denn die Serie hat die Handlung in eine perfekte Serienlänge gepackt – kürzer wäre unpassend gewesen und länger wäre zu viel gewesen. So gibt es eine wunderbar in sich geschlossene Handlung mit einem klaren Ziel, wodurch die Serie einfach rund ist. Vielleicht nehme ich sie mir in die Türkei nächste Woche mit und schaue sie mir dort noch einmal an. Obwohl ich andererseits in der Türkei endlich mal die letzte Dawson’s Creek-Staffel anschauen wollte – wo wir sowieso schon einmal bei Herzschmerz und Charakterdrama sind. Ja, ich mag solche Sachen – ungemein!
Woher kommt eigentlich der Name „Toradora!“? Es ist eine Anspielung auf die beiden Hauptcharaktere Taiga und Ryuji. Ich selbst kann kein Japanisch, aber es ist wohl so, dass Taiga im Japanischen wie „Tiger“ ausgesprochen wird und die japanischen Zeichen das Wort „Tora“ ergeben. Bei Ryuji ist es ähnlich, denn die erste Silber „Ryu“ bedeutet wohl „Drache“ und das wiederum heißt im Japanischen „Dora“. Witzigerweise scheinen Tiger und Drache im Japanischen Feinde zu sein und das ist immerhin auch genau die Situation heraus, aus der die beiden Charaktere starten.
Vielleicht habe ich den ein oder anderen jetzt neugierig auf „Toradora!“ gemacht, dann einfach mal in das folgende Video schauen. Der Anfang zeigt übrigens den Hauptcharakter Ryuji, wie er mit Hilfe eines Magazins und einer neuen Frisur probiert, seine verstörenden Augen zu vertuschen. Der Anfang ist so schön! Gerade was Ryuji und Taiga im Off erzählen, während beide Charaktere gezeigt werden… ach, da könnte ich wieder seufzen.
Schaut mal rein, wenn ihr romantische Animes mögt:
Ryuji: „There’s something that not a single person in this world has seen. It’s gentle, and very sweet. Probably, if they ever had the chance to see it, anyone would want it.“
Taiga: „That’s why the world hid it. So that you couldn’t get it easily.“
Ryuji: „But someday, someone will find it.“
Taiga: „That one person who should have it, will be able to find it.“
Ryuji und Taiga: „And that is how we began.“
Einfach schön… oder um es mit einem Kommentar von YouTube zu sagen: „Toradorable!“