In Memoriam: Sabine Schumacher und Andreas Adelhardt

Vor vier Jahren sind zwei meiner Arbeitskollegen, Sabine Schumacher und Andreas Adelhardt, aus der Videothek bei einem Flugzeugabsturz umgekommen. Es waren zwar an sich „nur“ Arbeitskollegen, aber das Klima bei unserer Thekenmannschaft war so gut, dass ich mit vielen bis heute noch Kontakt habe und eigentlich war es mehr „Arbeiten mit Kumpels“ als normal arbeiten – immerhin waren alle auch Studenten und manche davon sogar Kommilitonen.

Sicherlich muss ich jedes Mal bei einer Reise im Flugzeug an die beiden denken, denn zwar habe ich keine Flugangst, aber ein wenig mulmig wird einem schon dabei, denn ich habe mir mehr als einmal vorgestellt, wie fürchterlich die letzten Momente für Sabine und Andreas gewesen sein müssen. Ich glaube, ich wäre absolut panisch gewesen und ich vermute, das waren sie auch. Andererseits könnte ich mir auch gut vorstellen, denn Andreas war eigentlich immer jemand, der mutig voran getreten ist und Sabine war einfach immer positiv gestimmt, dass sie vielleicht auch einfach sich bei der Hand genommen haben und so die letzten Momente erlebt haben – und vielleicht gar nicht so viel von allem mitbekommen haben.

Auch muss ich immer wieder bei „Tokyo Mew Mew“ daran denken, denn an dem Tag, als ich es erfuhr, war ich eigentlich auf dem Weg zu Marc, um einen Anime-Abend zu machen. Auch muss ich bei Pumuckl immer an die beiden denken, denn Sabine wurde hin und wieder scherzhaft so genannt. Oder wenn es um Vermischungen von Biologie und Soziologie ging, denn wir hatten mehr als eine Diskussion mit Andreas, der die „Alpha-Tier“-Theorie vertrat, dass dies bei Tieren wie auch bei Menschen so ist. Es gibt also so einiges, wo ich an die beiden denken muss, aber kurioserweise auch bei großen Schnitzeln.

Denn ein paar Mal waren wir mit der Videothekenmannschaft in Mainz bei einer Weinstube essen – den Namen weiß ich schon gar nicht mehr. Aber dort gab es richtig gute und richtig große Schnitzel. Beide wohnten quasi über dieser Weinstube, was wohl dann die merkwürdige Verbindung herstellt, so dass ich immer, wenn ich große Schnitzel esse oder an dieser Stelle vorbeifahre, immer wieder an die beiden denken muss.

Aber genauso, wie ich es damals nicht glauben konnte, dass es wirklich passiert war, als ich in die Videothek reinkam und Leo mir das sagte, so kann ich es heute kaum noch glauben. Und schon ein paar Mal dachte ich, dass dort vorne der Adel oder die Sabine stehen – bis ich dann merke, dass die Personen doch ganz anders aussehen. Vermutlich ist da einfach der Wunsch der Vater des Gedanken.