Es war nicht mehr viel vom letzten Wochenende von „Venetica“ übrig – das war mir bewusst, als ich das Spiel Sonntag Abend dann doch bei Seite legte. Es war einfach zu spät geworden, als dass ich noch guten Gewissens an einem Sonntag mir in Ruhe das Ende hätte ansehen können. Daher wurde das auf heute und jetzt vertagt. Allerdings muss ich sagen, dass das Ende an sich sogar auch ein wenig enttäuschend und kurz war; ganz davon ab, dass es am Schluss mal wieder verbuggt war und die Synchronisation manchmal stumm war.
An sich wäre das nicht schlimm, aber wenn man ein Spiel hat, das durchgängig mit Stimmen vertont ist und dann immer mal wieder einzelne Sätze oder gar Halbsätze von den Figuren nicht gesprochen werdne, sondern nur als Text erscheinen, nervt das und reißt ziemlich raus – besonders beim Ende! Aber nicht nur das, der Endboss war sogar noch langweiliger als die Bosse davor. „Schwierig“ ist anders, „einfach“ aber auch. Da hätte man mehr rausholen können, aber so ist es leider mit dem gesamten Kampfsystem gewesen.
Was bleibt also am Ende? Ein eigentlich ganz nettes Spiel, das viel Potenzial hatte, aber auch viel verspielt hat. Es ist spielbar, aber an manchen Stellen nervig. Teils, weil es verbuggt ist, teils weil die Missionen einfach nervig sind, teils weil manche Elemente zu wiederholend sind und irgendwann einfach stupide werden, teils weil die Entscheidungen keine wirkliche Auswirkungen zu haben scheinen, auch wenn man sie ständig treffen darf. Sicherlich hat das irgendeinen Effekt am Ende, aber der große „Aha!“-Effekt bleibt aus. Da hatte sogar „Infamous“ mehr Auswirkung bei den Entscheidungen und sogar bei dem Spiel fand ich die angebliche Entscheidungsfreiheit größtenteils gemogelt.
Was machte aber Spaß? An sich die Geschichte, viele Ideen zu Charakteren und Geschichten, das Setting, die Optik, die Musik, die Fähigkeiten. Das ist schon eine Menge, weswegen ich das Spiel auch definitiv nicht als ein „schlechtes Spiel“ bezeichnen würde. Aber eigentlich bin ich schon irgendwie froh, damit durch zu sein. Es hat mich durchaus gefesselt, sonst hätte ich es ja früher bei Seite gelegt und ich bin aber auch froh, es mir angesehen zu haben, weil eben wirklich nette Ideen und Momente dabei waren. Aber irgendwie… ein merkwürdiges Gefühl, das ich bei diesem Spiel rückblickend habe. Zumindest fällt es mir schwer, da genauer den Finger so direkt nach dem Beenden draufzulegen.