Am Freitag hatte ich auf der Heimfahrt eine großartige Idee! Bisher habe ich mich immer um „ScriptFrenzy“ im April gedrückt. Das ist sozusagen die Script-Variante des „NaNoWriMos„, bei der man innerhalb von einem Monat ein Skript aus 100 Seiten schreiben muss – für einen Comic, eine Serienfolge, einen Film, ein Theaterstück, ein Hörspiel usw. Mit Skripten habe ich aber so ziemlich Null Erfahrung und daher auch entsprechend viel Respekt davor.
Doch bei dieser Autofahrt küsste mich die Muse: Ich hatte die Idee zu einer Serie, ein Remake zu machen. Ein Remake? Wie langweilig! Ja und nein. Es stimmt sicherlich, dass es viel zu viele Remakes gibt und davon auch noch nicht einmal so wirklich viele gute. Aber es gibt immerhin auch richtig gute Reboots: „Batman Begins“ oder „Spider-Man“, um nur einmal zwei zu nennen. Es ist also möglich, ein Remake zu machen, das richtig rockt.
Ideal ist das für mich beim ScriptFrenzy, weil ich mir so viel weniger Gedanken um das „Was?“ machen muss, sondern mich auf das „Wie?“ konzentrieren kann. Ich habe bisher kein Skript geschrieben, also ist es nicht verkehrt, als Fingerübung mit sowas anzufangen und vielleicht wird sogar etwas Brauchbares daraus.
Doch dann überkamen mich sofort die Zweifel: Macht das überhaupt Sinn? Die Rechte bekommt man doch nie! Außerdem: Wer würde sowas verfilmen? Wirklich hier in Deutschland, wo wir kaum vernünftige Fantasy- oder Science-Fiction-Serien hinbekommen? Ich war kurz davor, die Idee wieder zu begraben, bis ich dann doch doch idealistische Euphorie spürte: „Gerade dann!“ Irgendwann muss man schließlich mal anfangen! Außerdem sind das Dinge, um die ich mir dann immer noch Gedanken machen kann, wenn es soweit ist und das Skript überhaupt gut geworden ist.
Zu was das ein Remake werden soll? Das verrate ich nicht, denn auch wenn ich es erst einmal nur auf „Fan-Basis“ sozusagen als „Fanfic“ schreiben will, habe ich doch die Hoffnung, es später irgendwann einmal unterbringen zu können. So viel sei gesagt: Es ist etwas, das mich als Kind begleitet hat und in den 80ern seinen Ursprung hatte. Ich will das modernisieren, schnittiger machen und das ganze mit ein wenig Joss Whedon würzen, denn die Grundanlagen hatte das Original schon, auch wenn es das selbst nicht wusste und nicht machte.
Ich war so aufgeregt nach der Autofahrt, dass ich meine Frau nahezu ignorierte, als ich die Tür öffnete, gleich mein Notizbuch zückte und wie irre erst einmal fünf Seiten voll kritzelte in meiner mittlerweile vollkommen verkorksten „Künstlerhandschrift“. Denn ich hatte so viele Ideen zu den Charakteren, so viele Ideen zum Pilotfilm der Serie, so viele Ideen, was ich wie umsetze, wo ich etwas verändere, wo ich etwas anpasse, sogar erste Kniffe, ein paar Witze, ein paar Dialogfetzen, dass ich einfach Angst hatte, das alles nach dem Essen und einem zu ausgedehnten Gespräch mit meiner Frau zu vergessen. Meine Frau kennt das zum Glück von mir mittlerweile schon, so dass sie mir da zum Glück nicht böse ist.
Ein wenig ist es für mich sogar jetzt schwierig, mich auf den bevorstehenden NaNoWriMo zu konzentrieren, denn bei mir im Kopf schwirren ständig Ideen zu diesem Remake herum und wie cool das doch werden könnte! Ich darf nur nicht den Fehler machen und mir zu viel Kopf und Gedanken um die Umsetzung machen. Wenn ich mich dann im April zum ScriptFrenzy hinsetze und wirklich da den Pilotfilm zu der Serie schreiben will, dann will ich einfach eine verdammt coole Serie machen – wenigstens im Kopf. Das muss und sollte mir erst einmal langen.
Ob ich das dann auf Dauer bei den Rechteinhabern einreiche als Idee und sage: „Hier, ich habe da was. Sie erinnern sich vielleicht noch an ihre Serie … aus den 80ern? Ich habe da folgende Idee: …“ Sicherlich ist das eine schöne Gedankenspielerei, in der ich mich dann auch verliere, aber in erster Linie freue ich mich tierisch darauf, eine solche Kindheitserinnerung aufleben zu lassen. Denn… oh, das wird so cool!
Aber was auf jeden Fall als kleine Anspielung im Hintergrund einer der ersten Szenen laufen sollte, ist folgendes Lied. Nein, das soll nicht „Rocky Horror Picture Show“ als Remake werden, aber das Lied passt perfekt auf die Serie, auf die ich mich beziehe. Es sind sogar mehr als nur ein paar Parallelen im Text:
Ich kann den ScriptFrenzy dieses Mal kaum erwarten! Sobald sich der ScriptFrenzy nähert hebe ich den Vorhang dazu ein wenig an, was es denn genau wird. Aber eines wird es bestimmt: Eine Menge Spaß – zumindest für mich. Wenn mich also in ein paar Jahren jemand fragt: „Sagen Sie einmal, Herr Göttmann, wann hatten Sie diese großartige Idee, eine überarbeitete Fassung von … zu machen?“ kann ich ganz einfach antworten dank dieses Blog-Beitrags:
„Es war am Freitag, den 14.10.2011 auf der Autobahn – vermutlich so zwischen 16:30 und 17 Uhr. Das können Sie auch bei meinem Blog-Beitrag vom darauffolgenden Montag nachlesen.“
Ein wenig Träumen wird man noch dürfen, oder?