„Uncharted 2“ war wirklich nicht lang – ich habe gerade einmal knapp 10 Stunden gespielt. Zugegeben, ich habe auch nicht alle Schätze gesammelt und habe es diesmal dann doch auf „einfach“ und nicht „normal“ gespielt, denn das war mir beim ersten Teil doch zu heftig. Immerhin geht es mir da eher um das Spielgefühl, die Atmosphäre und die Geschichte wie auch die Charaktere. Da wollte ich mir den Spielfrust wegen zu schweren Stellen aus dem ersten Teil ersparen.
Der zweite Teil hat mir durchweg besser gefallen. Natürlich gab es von der Graphik einen Quantensprung, aber ebenso war die Steuerung bei weitem nicht so frustanfällig, wie beim ersten Teil. Ebenso waren die Umgebungen abwechslungsreicher. Während ich beim ersten Teil das Gefühl hatte, dass ich immer zwischen Dschungel, Höhle, Dschungel, Höhle, Dschungel, Höhle und ach ja, Dschungel hin und her wechselte, gab es beim zweiten Teil so viel Vielfalt und so viel einfallsreiche Action-Zwischenspiele, dass das ungeheuer viel Laune gemacht hat.
Insgesamt fühlte ich mich wirklich wie in einem interaktiven Action-Indiana-Jones und da sehe ich gerne über die nur 10 Spielstunden hinweg, denn das waren 10 hammermäßige Spielstunden. Wenn ein Spiel so ist, dann darf es auch kurz sein. Die Musik rundete das Ganze dann noch mit einer ungeheuren Epik ab, die der Handlung wirklich gerecht wird. Drake ist einfach ein verdammt cooler Charakter und wenn ich an den neuen Tomb-Raider-Teil denke, dann müssen die sich echt ins Zeug legen, um Lara Croft auf ein Niveau mit Nathan Drake und seinen „Sidekicks“ zu bringen.
Auch wenn ich bisher durchaus großer Fan der „Tomb Raider“-Serie war, aber wenn Lara Croft da nicht noch einmal neu erfunden wird, dann verliert sie. Und das obwohl es ja witzigerweise andere Spiele sind. Allerdings gehe ich davon aus, dass auch der neue „Tomb Raider“-Teil dann wohl eher actionlastig wird. Ich hoffe nur, dass sie sich von „Uncharted“ inspirieren lassen. Sie sollen es nicht kopieren, aber wenn sie aus „Uncharted“ lernen, dann könnte auch das neue „Tomb Raider“ richtig großartig werden.
Die Musik von „Uncharted 2“ habe ich mittlerweile auch, denn so einen Soundtrack lasse ich mir nicht entgehen. Den Soundtrack vom dritten Teil habe ich auch bereits bestellt – blind. Denn ich bezweifle, dass ich da was falsch machen kann.
Aber wenn ihr Indiana Jones mögt, 3rd-Person-Shooter etwas abgewöhnen könnt, macht ihr mit „Uncharted 2“ definitiv nichts falsch. Ihr macht eher etwas falsch, wenn ihr es nicht spielt. Schaut euch mal den Trailer an. Wenn man nicht wüsste, dass es ein Videospiel ist, könnt man meinen, einen Action-Film zu haben. Es ist wirklich „story-driven 3rd-person shooter“, wie es angepriesen wird. Ich glaube, mehr Charaktere und Handlung bekommt man sogar in manchem weniger shooter-basierten Spiel nicht.