„My Little Pony: Frienship is Magic“-Tag! Das gab es schon lange nicht mehr, dass ich wirklich eine neue Serienfolge nicht abwarten konnte und den Samstag so sehr herbeisehne. Ich erwarte da auch nicht wirklich, dass man das wirklich verstehen kann, wenn man sich nicht selbst mal die ersten Folgen angesehen hat. Aber diese Serie hat so gar nichts mehr mit der zu glatten und verstrahlten alten „My Little Pony“-Serie zu tun, die mancher von uns noch aus seiner Kindheit kennt.
„MLP:FiM“ ist ein Quantensprung in Sachen Qualität, denn die Charaktere sind so viel tiefgründiger und interessanter, schon allein, weil sie eben nicht so glatt sind, weil sie eben doch Probleme haben oder sich nicht astrein verhalten. Da wäre mein persönlicher Favorit Twilight Sparkle, die eben ein Bücherwurm ist, manchmal auch ein ganz schön unausstehlicher Besserwisser und Klugscheißer, aber so herzlich und so bemüht. Oder Pinkie Pie, die zwar eine absolute Nervensäge sein kann, die einem ungeheuer auf den Keks geht und häufig nicht weiß, wann es gut und wann es wirklich ernst ist, aber dennoch so bemüht und so besorgt und so mitdenkend.
Ich könnte das für nahezu jedes der Hauptponies fortsetzen, wobei es sicherlich bei Rarity am stärksten herauskommt. Wie hat es ein YouTube-Kommentar mal so schön gesagt? Rarity ist im Prinzip die Luxus-Zicke, die in jeder anderen Serie zur „gegnerischen Mädchenclique“ gehören würde und generell die Böse wäre. Doch „MLP:FiM“ schafft es, diesen Charakter so vielschichtig und interessant zu machen, dass er doch sympathisch ist. Gerade das ist die große Stärke von „MLP:FiM“ und wohl auch das große Verdient der Powerpuff-Girls-Macherin Lauren Faust: Die Serie zeigt, dass nicht alle gleich sein müssen, dass jeder seine positiven und auch negativen Seiten hat und dass Freundschaft nicht immer einfach ist.
Sicherlich muss man, wenn man diese Serie genießen will, überhaupt erst einmal Kinder-/Jugendserien mögen. Wer sich dafür zu erwachsen ist, der sollte besser gar nicht erst reinschauen. Aber für alle Anderen kann ich es wirklich nur wärmstens empfehlen, mal in die ersten Folgen auf YouTube reinzuschnuppern – bitte aber auf Englisch, denn die deutsche Synchro ist zwar an einigen Stellen durchaus gelungen, aber leider an mehreren eben so gar nicht.
Man merkt den Unterschied schon deutlich auch am Opening. Auch wenn der Anfang als Homage an das alte MLP-Lied erinnert, geht es doch deutlich flotter und moderner weiter – und das trifft auch auf „Friendship is Magic“ zu. Auch das Design der Charaktere, allgemein der Stil ist so viel besser und so ungeheuer niedlich. Es ist natürlich auf eine eigene Weise verstrahlt, aber es ist nicht dieser unnatürliche Zuckerschock, den man bei der alten Serie bekam. Die neue MLP-Serie ist einfach moderner, flotter und entstaubt. Sie ist so, wie „My little Pony“ eigentlich schon immer hätte sein sollen.
Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich auf die heutige MLP:FiM-Folge.