Heute habe ich etwas Spannendes im NaNoWriMo gemacht – es ist nur ein Test, ob es mir so wirklich besser alles gelingt. Denn im Jahr zuvor hatte ich bei „Ich bin Gadgette“ einmal wieder extreme Plotprobleme. Ich kam einfach nicht von der Stelle und meine Szenen zogen sich und zogen sich bis ich mich zwang, dass etwas passierte.
Das Jahr davor bei „Zitadelle der verlorenen Träume“ habe ich allerdings mit Kapitelüberschriften gearbeitet und ich könnte mir vorstellen, dass es daran lag. Ich hatte am Anfang des Kapitels mir schon einen ungefähren Fixpunkt überlegt, worum es gehen sollte, habe das angesteuert und ausklingen lassen und bin dann zum nächsten Kapitel gegangen.
Bei der „Zitadelle“ war es dann so, dass ich die Kapitelüberschriften erst schrieb, wenn ich gerade zum nächsten Kapitel kam. Damit mir dieses Jahr nicht das Plotproblem vom letzten Jahr passiert, habe ich probiert, meine bisherigen Eckpunkte, die ich im Kopf für den Plot habe, in Kapitelüberschriften zu fassen. Ob diese Kapitel dann auch wirklich so passieren oder noch umgebaut oder zusammengefasst oder aufgetrennt werden, das weiß ich noch nicht. Doch das lässt sich alles überarbeiten.
So habe ich aber wenigstens schon einmal einen roten Faden, den ich abarbeiten kann. Dagegen habe ich mich bisher ziemlich gesträubt, da ich eigentlich kein richtiger Planer bin. Ich mag das einfach nicht. Ich habe gerne meine Grundprämissen und lasse mich und meine Charaktere davon treiben. Aber letztes Jahr habe ich einfach gemerkt, dass das so nicht klappt und mit ein wenig mehr Plan viel besser ist – selbst für mich.
Dabei sind durchaus auch ein paar interessante Eckpunkte neu dazugekommen und mir ist aufgefallen, dass der Roman vermutlich doch wieder einmal deutlich länger als 50.000 Wörter wird. Denn wenn ich ungefähr 10 Seiten für jedes Kapitel veranschlage und das ist für mich so Pi mal Daumen die Grenze, die ein Kapitel bei mir braucht, um Atmen zu können, dann komme ich auf 170 Seiten.
Ein NaNoWriMo-Roman erreicht bei mir ungefähr zwischen Seite 70-80 die 50.000 Wörter, also kann es gut sein, dass ich am Ende des NaNoWriMos erst bei der Hälfte angelangt bin. Da ich jetzt aber doch ziemlich genau weiß, wohin ich will, könnte es mir auch einfach diesen Boost geben, dass ich auch doppelt so schnell bin und nicht die ganze Zeit zwischen den Eckpunkten herumdümpele. Ich erhoffe mir davon einfach eine straffere Erzählung und mehr roten Faden, der dann auch zu meiner Prämisse passt.
Apropos Prämisse: Ich liebe es ja mittlerweile, mit Prämissen zu arbeiten, wie Frye es in „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ erklärt. Das ist teilweise umstritten, aber ähnlich wie Kapitelüberschriften scheint das für mich einfach ein guter Punkt zu sein, an dem sogar ich Chaotenschreiber einen Plan habe. Denn sowohl Prämisse als auch Kapitelüberschriften sind schwammig genug, dass sie mich nicht in der Entwicklung einengen, aber deutlich genug, um ein Leuchtsignal im Nebel meiner Planlosigkeit zu sein.
Nun habe ich aber bisher noch keine einzelne Prämisse. Momentan schwanke ich noch zwischen zwei. Denn nach dem ersten Kapitel bieten sich für meinen Charakter zwei Prämissen an, die es beide wert wären, verfolgt zu werden. Eigentlich hatte ich sogar eine dritte im Kopf. Welche es dann wird, wird sich vermutlich jetzt im Laufe des zweiten Kapitels entscheiden. Ich denke, die dritte Prämisse kann ich sowieso erst frühestens bei einer Fortsetzung benutzen, wenn die Greifenreiter sich gefunden haben. Aber der momentane Teil ist sozusagen erst die Exposition.