How creativity works…

Ich habe etwas gefunden zum Thema „Deadlines“, das so wunderschön zum NaNoWriMo passt. Es geht zwar beim NaNoWriMo um eine Deadline, allerdings muss man auch sagen, dass diese Deadline sehr großzügig bemessen ist: 50.000 Wörter in einem Monat sind 1667 Wörter pro Tag. Das ist nicht viel. Ich schaffe das regelmäßig in einer halben bis ganzen Stunde. Wozu also die Deadline? Um den Hintern hoch zu bekommen. Deadlines sind also wichtig – für mich und auch viele Kreative, die ich kenne.

Woran liegt das? Ich habe das Gefühl, dass dieses Video mir einen Schubs in die richtige Richtung gegeben hat. Denn kreative Menschen sind häufig chaotisch – und das ist auch gut so. Wenn man immer effizient und logisch arbeitet, dann verliert man, was ich so gerne „Sense of Wonder“ nenne und ich als wirklich wichtige Eigenschaft von Kreativen empfinde. Solche Gemüter verlaufen sich häufig in ihren Gedanken, denn es ist ganz einfach die Grundstruktur, mit der sie täglich arbeiten.

Aber warum müssen sie damit arbeiten? Warum funktioniert es so gut, für Kreative, chaotische Menschen zu sein? Schaut euch dieses Video an:

Was zeigt das Video? Dass Deadlines die Kreativität limitieren können – wenn sie zu knapp gesetzt sind. Denn ein kreativer Geist muss wandern können. Da gehört es auch mal dazu, etwas zu machen, was vielleicht nicht direkt zu dem gehört, was man gerade schaffen will.

Ist der NaNoWriMo also eine dieser fiesen Deadlines? Nein, ich denke nicht. Denn er lässt einem trotzdem Raum und Freiheit. Wie häufig habe ich beispielsweise diesen Monat meinen NaNoWriMo-Roman vor mir hergeschoben? Wirklich oft! Die ganze Zeit saß ich vor der Datei und habe kein einziges Wort auf die Seite gebracht. Dann stehe ich auf, ich spüle, ich gehe mal raus, ich gehe ins Fitness-Studio, ich mache – irgendwas. Lauter Dinge, die ganz explizit nichts mit dem Schreiben oder Ideenfinden zu tun haben. Dann komme ich zurück an den Computer, setze mich hin und schreibe – wie ein Irrer. Noch bevor ich wirklich nachschaue, habe ich dann 1667 Wörter geschrieben – häufig sogar mehr.

Klingt nicht nach Fließbandarbeit, nach dem Lösen mathematischer Gleichungen oder ähnlichem, hm? Genau, denn es ist einfach eine andere Art von Arbeit, die leider viele da draußen nicht verstehen. Kreative Menschen, kreative Arbeiten funktionieren nicht so, dass man immer und ständig am Fließband steht und produziert, produziert, produziert.

Die Deadline des NaNoWriMos ist durchaus nicht einfach. Aber sie ist auch nicht unrealistisch, wie man es häufig vorgesetzt bekommt. Solange es aber Leute da draußen gibt, die nicht verstehen, wie Kreative arbeiten, werden wir immer nur die zehn Sekunden bekommen, anstatt die zehn Minuten – und dann wird sich über ein Mindestmaß an Kreativität beklagt. So funktioniert das aber nicht.