Das Kredo

Da war ich auf einmal mit „Assassin’s Creed: Revelations“ fertig – schneller als ich eigentlich dachte. Ich habe jetzt nicht noch einmal genau nachgesehen, aber es waren ca. 25 Spielstunden. Das kam mir doch kürzer vor als bei AC2, aber ungefähr die Länge von „Assassin’s Creed: Brotherhood“.

Mittlerweile bin ich sogar unsicher, ob ich AC:R wirklich „Assassin’s Creed 3“ nennen kann und will. Auch Brotherhood war kein so wirklich eigenständiger Teil, sondern ein gut ausgebauter zweiter Teil – ich würde es Teil 2.5 nennen. Dann würde ich AC:R auch eher als „Assassin’s Creed 2.75“, denn es ist ein kleinerer Schritt als zu Brotherhood, aber doch mit Eigenheiten, die Brotherhood selbst wiederum nicht besitzt.

Spaß hatte ich – das auf jeden Fall. Nur mein Vorhaben, diesmal volle Synchronität zu holen, habe ich dann doch wieder ad acta gelegt. Wieso? Eigentlich dachte ich, es wäre einfach, die Animus-Datenfragmente zu finden, denn in der DNA steht, in welchem Stadtbezirk wie viele Datenfragmente noch zu finden sind. Also fing ich an, den Galata-Bezirk zu durchsuchen, denn die anderen Bezirke hatte ich ganz gut ausgebeutet. Im Galata-Bezirk allerdings fehlten mir noch 2 von 12. Doch denkt ihr, ich hätte auch nur einen gefunden bei meiner Suche? Dabei ist der Bezirk wirklich klein und ich dachte, dass ich eigentlich mittlerweile ein Gespür dafür entwickelt hatte, wo sich diese Datenfragmente befinden. Aber nein, kein einziges fand ich nach einer Stunde Suche. Dann gab ich auf und ging ins Bett.

Vielleicht probiere ich es noch einmal, doch das hat meine Laune, „alles“ freizuspielen bei diesem Teil doch gedämpft. Und das, obwohl mir AC:R wirklich verdammt gut gefallen hat – jedenfalls bis auf das Tutorial und diese Kutschenszenen. Am Ende kam schließlich auch noch einmal eine Verfolgungsjagd mit Kutsche, die ich übrigens ähnlich verkackt habe wie die Kutschenszene aus dem Tutorial. Dafür machte die Sequenz mit dem Fallschirm danach so ungeheuer viel Laune, dass ich dem Finale diesen Fehler verzeihe.

Aber „Revelations“ gibt es in diesem nicht wirklich. Ja, es wird einiges enthüllt, aber es ist eher, wie ich vermutet habe: Einige Dinge werden beantwortet, mehr Fragen werden eröffnet. Alles wird sehr schwammig beantwortet und bei manchen Sätzen musste ich zweimal nachdenken, manche habe ich dann auch direkt wieder abgehakt und mir gedacht: „Klingt gut, macht aber wenig Sinn.“ Das ist nicht schlimm, denn genau so hatte ich es mir erhofft. Ich wollte nicht zu viele Enthüllungen. Ich wollte genau dieses Gefühl weiterhin in „Assassin’s Creed“ haben, denn das gehört für mich einfach dazu. Danke daher, dass nicht zu viel erklärt wurde, man aber nicht vollkommen auf dem Trockenen sitzen geblieben ist.

Eine Warnung allerdings für all jene, die es nicht mögen, wenn ein 3rd-Person-Spiel zu einem Ego-„Shooter“ wird, denn es gibt Spielelemente, die zwar nicht häufig auftreten, aber doch stark an „Portal“ erinnern. Es muss niemand abgeschossen werden, es sind eher kleinere Rätsel-Parcoure. Die sind teilweise ganz witzig gewesen, aber da ich sie alle am Stück gespielt habe, war es mir bei den letzten doch ein wenig nervig. Man kann und sollte sie vermutlich doch lieber genau dann angehen, wenn man sie freigespielt hat und nicht wie ich, wenn man Datenfragmente für alle beisammen hat.

Spoiler-Cut!