Merry traffic

Eigentlich sollte man meinen, dass Weihnachten die Zeit der Nächstenliebe ist. Alles ist ruhig, gesellig und mitdenkend. Sollte man meinen – wenn man Idealist und Träumer wie ich ist. Aber dann rüttelt mich die Realität immer mal wieder so richtig kräftig durch. Denn was ich über die Feiertage jetzt erlebt habe…

Gibt es keine Autos mit Blinker mehr? Oder ist das da unten im Stuttgarter Raum nicht mehr serienmäßig drin? Ich hatte wirklich das Gefühl, dass die letzten Tage noch mehr – als sowieso schon – ohne Blinker die Spur auf der Autobahn gewechselt haben. „Straße ist ja frei, da brauche ich nicht blinken…“ – ja, so ungefähr? So viele rücksichtslose Fahrer habe ich schon lange nicht mehr gesehen.

Der Höhepunkt davon war allerdings auf der Hinfahrt nach Stuttgart am ersten Weihnachtsfeiertag, als jemand einen anderen Wagen ausbremste auf der linken Spur und dann mit den Bremslichtern ihm signalisierte. Mit den Bremslichtern! Also ganz bewusst Stotterbremsen, weil er schließlich nach hinten keine Lichthupe machen konnte. Bremshupe sozusagen. Ich habe gedacht, ich sehe nicht richtig. Vor allen Dingen, als der ausgebremste Fahrer dann die Spur gewechselt hatte und dann noch einmal von dem gleichen Auto ausgebremst wurde.

Wenn ich nicht so perplex und sprachlos gewesen wäre, hätte ich mir wirklich am besten das Nummernschild aufschreiben sollen. Denkt so jemand nicht mit? Ja, das ist nur eine rhetorische Frage, denn natürlich denkt derjenige nicht mit. Auf der Autobahn! Sowas! Nicht nur, dass er sich selbst durch einen solchen Blödsinn gefährdete, nein, das hätte auch einen ganz fiesen Massenunfall geben können.

Ich bin auch heute noch – drei Tage danach –  sprachlos, wie man sowas machen kann. Das war zwar jetzt ein Extrem, aber es gab noch so viele rücksichtslose Fahrer über die Feiertage, dass ich mich wirklich frage, ob die nicht alle zu  Hause bei ihren Familien zu den Festtagen ankommen wollten.