Ich habe einen neuen Rechner. Fragt mich nicht, was für einen. Denn ich habe keine Ahnung von sowas. Dafür habe ich meine Frau. Klingt komisch, ist aber so. Vor langer Zeit habe ich aufgehört, mich mit Computern up to date zu halten. Zwar habe ich mal früher auch selbst rumgebastelt, Netzwerke aufgebaut für unsere LAN-Sessions, aber irgendwann hatte es mich verloren – und ich hatte keine Lust mehr, mich auf dem Laufenden zu halten.
Seitdem habe ich mich um andere Dinge gekümmert – Literatur, Kultur, Filme und so. Das war auch schon immer mein Steckenpferd, aber vermutlich musste ich mich irgendwann einfach entscheiden, worauf ich mich spezialisiere und was mich mehr interessiert. Man kann nicht überall gleich gut sein – ich zumindest nicht. Seitdem sind Computer für mich größtenteils ein Arbeitswerkzeug, das funktionieren sollte. Wenn es nicht funktioniert, bin ich hilflos. Denn auch wenn ich früher einmal damit umgehen konnte und auch damit basteln konnte, viele Dinge finde ich heute schwieriger und unverständlicher. Vielleicht auch, weil ich an vieles nicht mehr so einfach herankomme und das in DOS dann eben doch einfacher war.
Bestimmt könnte ich das ändern, mich reinknien und mir viel Wissen aneignen. Es ist natürlich bequem für mich, weil meine Frau sich auskennt; zu ihrem Leidwesen. Denn da heißt es häufig von mir: „Schatz? Mein Computer macht komische Dinge. Machst du mal bitte?“ Das will sie sicherlich nicht auch noch zu Hause hören. Trotzdem hilft sie mir da – zum Glück.
Das ist auch der Grund, warum ich an sich lieber auf Konsolen spiele. Denn im Normalfall schalte ich die an, lege ein Spiel ein und es läuft. Beim PC habe ich sowas häufiger nicht. Vielleicht hätte ich das bei meiner Konsole auch nicht, wenn die durchgängig online wäre. Doch so ist es nicht. Vielleicht werde ich mit der nächsten Konsolengeneration dann schon wieder mehr Probleme haben. Denn die PSVista scheint der erste Schritt in jene Richtung zu sein, mehr online zu sein oder mehr Dinge runterzuladen und weniger sie als Disc zu besitzen. Schade drum.
Vermutlich muss ich mich doch auch dann wieder mehr damit beschäftigen. Aber irgendwie gefällt es mir so, wie es ist. Ich bin nicht ganz so computerphob wie viele aus meinem Studiengang. Ich bin nicht so unbeholfen, wie viele Philologen. Da fühle ich mich moderner. Und trotzdem habe ich eine gewisse Unbeholfenheit, wenn es sich um diese Dinge dreht. Wahrscheinlich kommt man das aus der Philologenhaut doch nicht so ganz raus. Aber wenn ich genau darüber nachdenke, würde ich nicht tauschen wollen. Denn eigentlich bin ich gerne ich. Ansonsten wäre ich jemand anders und ich glaube, das würde dann irgendwo auf der Welt fehlen.