Ich mag Essen – das sind vermutlich meine Hobbit-Gene. Klar, jeder mag Essen; zumindest viele mögen es. Wieso auch nicht? Essen gibt einem häufig eine schöne Pause, wenn man es zulässt und nicht einfach in sich reinstopft. Und was kann es Schöneres geben, als ein leckeres Essen in aller Ruhe und dann auch noch mit netten Menschen? Ich wage zu behaupten: Es gibt kaum etwas Besseres.
Daher sind mir meine liebsten Geburtstagsgeschenke einfach Essen zu gehen. Daher mag ich auch Weihnachten so sehr. Mich interessieren häufig „richtige“ Geschenke nicht. Wenn man mir eine Freude machen will? Geht man mit mir Essen. Der Höhepunkt bei Besuchen bei weit entfernten Bekannten oder Freunden sind für mich immer die Restaurants, in die man geht. Was es da immer für tolle Sachen zu entdecken gibt!
Jetzt habe ich einen Artikel gelesen, bei dem ich ganz kräftig grinsen musste. Da ich kein „Laut-vor-dem-Computer-Lacher“ bin, sondern eher so der heimliche Schmunzler, bedeutet das also schon sehr viel. Denn da hat jemand in englischer Sprache deutsches Essen beschrieben und das war irgendwie… sympathisch.
Hier der Link: 7 Badass Bavarian Foods.
Man muss natürlich dazu sagen, dass nicht alles stimmt, was da drin steht. Meine Frau als Schwäbin würde sicherlich der Autorin die Gurgel umdrehen dafür, dass sie Spätzle unter „7 Badass BAVARIAN Foods“ einsortiert hat. Nett geschrieben ist es trotzdem.
Meine Lieblingsstelle ist übrigens: „Germans can schnitzel the hell out of anything. First, they take a slab of meat and hammer it flat. That’s right: they are so damn badass, they beat their food after it’s dead.“ Selten so breit gegrinst.
Okay, das ist mal locker einer der unterhaltsamsten Artikel, die ich seit langem im Netz gelesen habe – irre :)
Nun bin ich ja im Herzen Rheinländer, aber dennoch, irgendwie fühle ich mich gerade fast sowas wie geehrt.
Und du hast Recht – der Teil mit dem Schnitzel ist unglaublich witzig :)
Viele Grüße,
Thomas
Ich denke, bei dem Artikel fühlt man sich durchaus grundsätzlich als Deutscher geehrt. Für mich als Rheinhesse fehlt ja auch der Handkäs‘ mit Musik oder der Wingertsknorzen. Aber trotzdem fühle auch ich mich angesprochen mit dem Artikel.
Es macht einfach Spaß, zu sehen, wie jemand von außen uns so betrachtet… und endlich mal jenseits von Lederhosen – na gut, dafür aber mit Sauerkraut.
Ich bin dahingehend ja eh auch noch mal speziell aufgestellt, weil die eifler Küche noch mal anders ist als die des Rheinlandes (noch deftiger, würde ich sagen, obschon das fast absurd anmutet), meine Großeltern väterlicherseits allerdings aus Polen kommen und ich daher auch einen gewissen Einschlag der Küche aus Posen mit drin habe.
Meine doch denke ich legendären Frikadellen – der neue Rekord in Sachen Nachfrage stammt von Silvester, als ich es nicht von der Haustür in die Küche einer bekannten geschafft habe, sondern auf den vielleicht sechs Metern mein fast ein Kilo schwerer Stapel bereits völlig leergeräubert war – sind halt auch je nach Laune entweder rheinische Frikadellen oder eben posen’sche Fleischbrotl ;)
Viele Grüße,
Thomas
Oh! Das klingt gut! Wobei ich sowieso Hackfleisch einfach eine ganz großartige Sache finde. Frikadellen werden häufig sehr unterschätzt – ähnlich wie Hackbraten. Das ist an sich so simpel, aber so großartig und man kann so viele tolle Sachen damit machen.
Ich bin jedenfalls großer Hackfleisch-Fan in allen Variationen. Mich würde echt das Geheimnis deiner Frikadellen interessieren, aber ich vermute, das ist ein mysteriöses Geheimnis der Eifel? ;)
Ach, so ein ultimatives Geheimnis ist es gar nicht, ich glaube es ist eher die antrainierte Intuition, was hinein muss und in welcher Menge.
Brötchen möglichst extrem in Wasser einweichen, denn je weicher das Brötchen, desto zarter das Ergebnis. Dann nehme man 500gr gemischtes Hack je Brötchen und mische das tote Tier, das weiche Brötchen und Eier untereinander. Die Ei-Menge kann ich dir so tatsächlich nicht sagen, das kommt ein bisschen auf deren Größe auf der einen Seite und die Festigkeit der Masse an. Eier machen lecker, aber zu viel Eier lassen es auseinander fallen.
Hinzu kommt noch gewürfelte Zwiebel, an der man nicht sparen sollte. Wenn’s geht nehme ich die aus eigenem Anbau, aber mein Balkon ist endlich und mehr als 18-20 Pflanzen krieg ich nicht unter. Wichtig hier ist, die Dinger echt klein zu würfeln, da sie sonst dazu führen können, dass die Frikadelle beim ersten Wenden in der Pfanne auseinander bricht. Salz und Pfeffer ebenfalls gut untermengen.
Dann ein Öl nach Laune in der Pfanne heiß machen und kleine, geformte Kugeln aus der Fleischbroteizwiebelmasse hineingeben … wobei hier noch mal Intuition und die richtige Temperatur gefragt sind, damit die Bällchen nachher von außen auf dem schmalen Grad zwischen „dunkel“ und „zu dunkel“ wandern, im Inneren aber nicht fest werden.
Fertig ;)
Falls wir uns jemals noch mal persönlich wo begegnen (was ich ja mal echt begrüßen würde) und ich das kommen sehen kann, dann mach ich im Zweifelsfall einfach welche :)
Viele Grüße,
Thomas
Ja, ich würde es auch mal echt begrüßen, wieder mehr Zeit zu finden, dass wir uns mal wieder über den Weg laufen können. Momentan habe ich ja so die leise Hoffnung, dass eventuell dieses Jahr mal wieder die Spielemesse klappen könnte, aber… irgendwie wage ich noch nicht, da wirklich dran zu glauben.
Um so mehr würde ich mich dann natürlich freuen, die dann mal direkt probieren zu können, weil… Hackfleisch! Es gibt kaum etwas besseres und ich teste immer gerne alles mögliche mit Hackfleisch aus.
Warum die Gurgel umdrehenß Weiss doch jeder dass Spätzle aus dem bayrischen Teil von Schwaben kommen, passt also!
Bloß nicht zu laut schreiben! :)