This is exactly what I’ve been looking for!

Zugegeben, der Titel ist aus dem Zusammenhang gerissen, aber genau das, was ich mir dachte, als ich den Trailer zu Dead Space 3 auf Amazon letztens sah: Es ist genau das, was ich mir erhofft habe und der Trailer deutet es an.

Im Zuge des letzten Teasers habe ich bei den Kommentaren sehr viel Schimpferei gesehen, dass es ja wieder nur das gleiche wäre und jetzt auch noch ein unnötiger Coop-Modus dazu kommt, aber ich sehe mir den Trailer an und sage: „Ja! Ja! Ja! Das will ich spielen!“

Es sieht nicht mehr nach der psychologischen Geisterfahrt von Dead Space 1 aus, es sieht auch nicht nach dem persönlichen Horror von Dead Space 2 aus, es sieht nach richtiger Space-Horror-Action aus! Genauso, wie sich Alien und Aliens als Filme unterscheiden, unterscheiden sich nämlich auch die bisherigen DS-Teile.

Das sieht nicht mehr ruhig aus. Da scheint die Hölle auszubrechen und zwar anders als in DS1 und DS2. Außerdem dürfte es nicht mehr das „ich bin allein“-Gefühl geben, was ich nach dem Ende von Dead Space 2 nur absolut richtig finde und das könnte das ganze Gefühl der Serie auf eine neue Ebene heben.

Nachdem man die ersten zwei Teile ständig auf der Flucht war und um sein Überleben gekämpft hat, sieht es aus, als ob man endlich zurückschlagen kann. Oder um es auf Englisch und markant auszudrücken: „It’s time to kick some necromorph-ass!“ Außerdem ist mir Ellie im Laufe des zweiten Teils doch recht ans Herz gewachsen und wenn ich mich auf die Rettungssuche nach Ellie begeben kann, nach dem den Geschehnissen im zweiten Teil… ja! Bin dabei!

Ich freue mich darauf – wahnsinnig! Glaubt mir einfach mal, lasst euch auf das Spiel und mögliche Weiterentwicklung der Reihe ein und es wird großartig. Aber leider bin ich es mittlerweile gewöhnt, dass viele einfach keine Veränderung wollen. Das ist in Serien leider so und natürlich auch bei Computerspielen. Ich freue mich sehr auf das neue Setting und die neue Atmosphäre.

Trailer nach dem FSK18-Cut

Neorealismus

Manchmal kann ich nur den Kopf schütteln, wie verzogen die heutige MMO-Community ist. Das ist leider auch schon lange nicht mehr auf wenige Spiele begrenzt. Da wurde sich eine Spielergemeinschaft langsam herangezüchtet, die weder den Wert von etwas erkennt, noch spielt, sondern nur noch gewinnen will. Wie komme ich darauf?

In Rift gibt es ein paar PvP-Dailies, die man machen kann. Das waren recht simple Quests, in denen man in verschiedenen Endlevel-Karten manche Ressourcen sammeln musste oder Gegner umhauen musste. Dabei waren diese jeweils sehr wenige, so dass man sich wirklich darum förmlich prügelte. Auf PvP-Servern funktionierte das wohl auch entsprechend, auf PvE-Servern nicht. Denn man wurde nicht automatisch für PvP geflaggt. Das hatte zur Folge, dass diese PvP-Quests sehr harmonisch auf den PvE-Servern abliefen, sofern sich nicht einzelne aktiv von selbst für PvP flagtten. Das kann mir keiner erzählen, dass das so beabsichtigt war.

Jetzt wurde mit dem neuen Patch 1.9, der wirklich gut aussieht, auch eine kleine Änderung eingebaut: Jetzt wird man bei diesen Quests automatisch für PvP geflaggt. Ich habe selten eine richtigere Änderung gesehen, aber passiert? Im Forum beschweren sich die Leute, dass sie jetzt zum PvP gezwungen werden und das ja eine Unverschämtheit wäre.

Dabei war es von vornherein eine PvP-Quest – stand schon immer da und dass man nicht für PvP geflaggt war meiner Ansicht nach schon immer ein Fehler. Ich habe das auch damals als Vorschlag in die Foren geschrieben, dass man während dieser Quests besser automatisch markiert werden sollte ähnlich wie bei den PvP-Rissen. Jetzt wurde dieser Fehler, denn nichts anderes war es, endlich behoben. Trotzdem ist das Geschrei groß.

Denn angeblich würde man nun auf einem PvE-Server zum PvP gezwungen. Nein, wird man immer noch nicht. Man kann sich immer noch aktiv entscheiden, diese Quests nicht zu machen und man muss sie auch nicht machen. Denn Rift hat mittlerweile so viel Content, dass man ganz bewusst seine Dailies auswählen muss, um nicht mit den falschen Dailies ans Limit zu kommen und für diesen Tag keine weiteren mehr machen zu dürfen.

PvE-Server heißt nicht, dass dort nur PvP gemacht wird. PvE-Server heißt nur, dass ich jederzeit selbst entscheiden kann, ob ich mich für PvP flagge oder nicht. Auch die Annahme der PvP-Quests ist eine aktive Entscheidung. Aber mittlerweile ist die Mentalität bei vielen Spielen wohl leider nur noch: „Gib! Gib! Gib!“

Traurig, denn da ist irgendwo das Wort „Spielspaß“ verloren gegangen.

Jamas Tipp: Contact

Manchmal werden richtig großartige Filme vollkommen falsch angepriesen oder vermarktet: Contact ist ein perfektes Beispiel dafür. Der Trailer ist vollkommen irreführend und man denkt, man bekommt einen gigantischen Science-Fiction-Film über Erstkontakt mit Außerirdischen. Was man aber viel mehr bekommt, ist ein herausragender Film über den ewigen Kampf zwischen Wissenschaft und Religion. Das ist der Film, nicht das, was im Trailer beworben wurde.

Als Ergebnis hatten wir im Kino damals leider sehr unschöne Situationen mit dem Publikum, das für diesen Film weder gewappnet war, noch ihn wirklich sehen wollte. Am Anfang gibt es beispielsweise eine Sequenz, in der es einen langen, wirklich sehr langen Zoom aus dem Weltall auf die Erde gibt. Dabei hört man immer mehr an Funkwellen, die von der Erde ausgestrahlt werden. Das ist eine sehr lange und sehr ruhige Szene – aus der Erinnerung würde ich die wirklich auf 3-5 Minuten schätzen. Kann sein, dass die Erinnerung das aber ungenau verlängert. Am Anfang war es noch ruhig, aber bereits nach einer Minute begann die Unruhe durch das Kino zu schwappen und die Leute fingen an, sich zu unterhalten. Das war sehr schade, denn das hat die Szene einfach zerstört.

Auch später gab es mehrere solche Momente. Aber verständlich, denn viele haben wohl einfach einen krachigen Science-Fiction erwartet. Dabei ist der Film sehr ruhig, sehr langsam, konzentriert sich sehr auf die Charaktere und ihre Beziehungen zu Wissenschaft, Religion und dem Menschen an sich. Dieser Erstkontakt mit Außerirdischen ist nämlich nur die Bühne für ein paar grundlegende Fragen, die auf unterhaltsame Art für die Pop-Kultur aufbereitet werden.

Das Einzige, was man dem Film meiner Ansicht nach vorwerfen könnte, wäre: Lange Zeit sind sowohl Wissenschaft als auch Religion gleichberechtigt und beide Positionen werden mit ihren Vor- und Nachteilen dargestellt und es wird auch geschaut, was eine mögliche Symbiose sein kann und wie man das verbinden kann. Gegen Ende hin weicht sich das leider ein wenig auf und ein ansonsten sehr kritischer und interessanter Film verlagert sich doch arg auf eine Seite, wie ich finde. Das ist für mich nicht schlimm, denn diese Seite ist vermutlich die, der ich mich als Agnostiker auch eher zurechnen kann. Aber trotzdem ist es schade.

Ändert aber nichts daran, dass ich noch genau weiß, wie wir damals nach dem Kinobesuch in unserer Viergruppe noch hinter dem Residenz in Mainz gestanden haben und uns bis um 5 Uhr morgens (!) über Gott, Wissenschaft und die Welt im wahrsten Sinne des Wortes unterhalten haben. Das war sehr spannend, sehr inspirierend und ich bin wirklich beeindruckt, wie wir uns trotz teilweise sehr unterschiedlicher Ansichten so friedlich und interessiert über das alles unterhalten konnten. Denn für mich gehören Religion, Politik und Geschlechterrollen zu den Themen, die man besser meiden sollte – sofern man sich nicht mit Menschen zerstreiten will, die man mag. Denn hier wird meist viel zu verbissen gekämpft und um sich geschlagen.

Aber es geht auch friedlich und ich denke, dieser Film hat das gezeigt und gemacht. Dafür gehört er für mich immer noch in die Reihe der ganz großen Filme. Lasst euch von dem Trailer also nicht in die Irre führen: Es geht nicht um dieses Signal und es geht nicht um Außerirdische. Es geht um solche Fragen wie: Was ist Wissen? Was kann Naturwissenschaft? Was ist Glaube? Was kann Religion? Was kann ich beweisen? Was ist empirisch? Was ist nur meine Gefühlswelt? Darum geht es. Es wird zwar auch im Trailer thematisiert, aber sehr, sehr kurz. Ja, und die Aliens halt im Hintergrund – geschenkt.

Lost

Das Ärgernis um die Hörbuchversion von Tribute von Panem geht weiter – leider. Wie ich bereits schrieb, habe ich mir schon die nächsten beiden Teile bestellt und die trudelten heute ein. Auf der Rückfahrt mit dem Auto kam ich auch pünktlich an das Ende von Teil 1 und wollte gerade wechseln, als ich recht ratlos über den beiden CD-Packungen saß: Welcher ist nun der zweite Teil? Denn es war nirgendwo eine Nummer zu finden.

So richtig clever ist das nicht. Sicherlich kann ich im Internet nachschauen und jetzt weiß ich es auch, aber im Auto hatte ich keinen Zugriff auf das Internet, da ich immer noch nicht die zwingende Notwendigkeit eines Smartphones anerkenne und mich bisher darum drücke. Es sollte doch außerdem trotzdem möglich sein, auf solchen CD-Packungen die Reihenfolge kenntlich zu machen. Ist das echt so schwer? Oder unnötig? Oder künstlerische Freiheit?

Mir egal, was es ist, es ist auf jeden Fall eines nicht: angenehm für den Leser – beziehungsweise in diesem Falle dem Zuhörer.

Wenn du doch geschwiegen hättest…

Letztens fuhr jemand bei mir im Auto mit und entdeckte im Fußraum des Beifahrersitzes mein Hörbuch zu Tribute von Panem. Wir unterhielten uns kurz ein wenig und dann fragte er mich: „Wusstest du eigentlich, dass das die gekürzte Fassung ist?“

Nein, wusste ich nicht und ich war mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass sie es nicht wäre. Aber dabei habe ich mich wohl getäuscht. Das war sehr ärgerlich, denn ich war bisher extrem zufrieden mit dem Hörbuch und hatte damit wirklich viel Spaß. Aber diese Erkenntnis trübte diesen Spaß doch leicht. Hätte er doch bloß nichts gesagt! Mir wäre es wohl nicht aufgefallen.

So höre ich jetzt zwar weiter, aber hin und wieder frage ich mich: „Welche Dinge wurden denn gekürzt? Was wurde übersprungen? Was bekomme ich nicht mit?“ Und das ist schade, denn mir gefällt das Hörbuch – sehr sogar. Es gefällt mir sogar so gut, dass ich mir bereits Teil 2 und 3 bestellt habe, um direkt am Ende von Teil 1 auch zur Not auf der Autobahn wechseln zu können. Na gut, ich würde dafür auf einen Parkplatz rausfahren, aber immerhin habe ich dann die beiden nächsten Teile bereits im Auto.

Leider habe ich ansonsten keine ungekürzte Fassung gefunden und auf irgendwelchen Online-Börsen oder gar illegal will ich mich gar nicht erst umschauen. Wirklich schade, dass die offizielle Version dann auch noch gekürzt ist. Nein, es ist nicht nur schade, sondern sehr, sehr ärgerlich. Aber ändern kann ich es auch nicht.

Karma chameleon

Am Samstag hatte ich einen Fall, nachdem man wirklich überlegt, ob es nicht doch so etwas wie Karma gibt. Ich musste nämlich zur Post, um ein Päckchen abzuholen, das am Freitag geliefert wurde, als keiner da war. Also stiefelte ich los.

Da die Postfiliale ein wenig weiter weg ist, fahre ich da immer mit dem Bus – Kurzstrecke. Als ich an der Haltestelle ankam, sah ich: „Noch 10 Minuten. Na prima!“ Was mache ich? Normalerweise hole ich mein Busticket immer beim Fahrer, aber da der Automat dort stand, dachte ich mir, dass ich das schon einmal machen könnte.

„Und wenn ich schon einmal dabei bin, kann ich mir auch für die Rückfahrt das Ticket holen“, sagte ich, zog es und fluchte. Denn da merkte ich, dass man die nicht abstempeln musste, weil die direkt gültig waren. Also hatte ich 1,60 EUR in den Sand gesetzt.

Natürlich ärgerte ich mich, aber ändern konnte ich es auch nicht. Also in den Bus eingestiegen, zur Post gegangen, dann wieder zurück zur Haltestelle und da sah ich den Bus bereits stehen. Die Türen schlossen sich, ich rannte los, kam gerade noch so an und der Busfahrer öffnete netterweise noch die Tür; auch keine Selbstverständlichkeit heutzutage.

Ich hechtete in die mittlere Tür rein und ging direkt vor und bedankte mich beim Busfahrer und sagte: „Und dann bräuchte ich noch einmal Kurzstrecke.“

Der Busfahrer blickte mich an, winkte ab und sagte: „Vergessen Sie es. Bleiben Sie einfach bei mir stehen.“ Wobei das weniger Kulanz oder Nettigkeit war, sondern einfach nur ein Fehler in dem Ticketsystem im Bus. Kurzfahrten wollte das Ding nämlich nicht berechnen. Aber witzigerweise nur Kurzfahrten. Alle anderen Tickets konnten ganz normal gelöst werden.

Zuerst überlegte ich, ob ich mich ärgern sollte, denn hätte ich anfangs die zwei Tickets nicht gezogen, hätte ich jetzt Geld gespart. So hatte ich „nur“ das verschwendete Geld der fälschlich gezogenen Karte wieder drin. Daher entschied ich mich, mich zu freuen, dass das Universum das anscheinend mitbekommen hat, dass ich das alles ganz korrekt machen wollte und auch gemacht habe. Manchmal belohnt es einen dafür doch – irgendwie. Eine beruhigende Erkenntnis.

Das Päckchen war übrigens nicht in der Postfiliale.

Never underestimate the power of pie

Nach ungefähr 40 Spielstunden habe ich jetzt bei „Atelier: Meruru“ ein schönes Ende erreicht – auch wenn es schade ist, denn ich hatte noch so viel vor. Mir scheint, dass ich zwar ganz schön weit in den fünf Jahren gekommen bin, die man als Zeitlimit hat, aber ein paar Dinge fehlten mir noch.

Ich war kurz vor Stufe 10 des Königreichs, außerdem hat es sich so angefühlt, als ob ich noch ein wenig mehr in Richtung der „Potion of Youth“ hätte forschen können, jedoch wusste ich nicht, wo genau weitermachen. Ich glaube, die Richtung mit dem „Endless Corridor“ war auch gut, aber am zweiten Maiden-Boss habe ich mir lange die Zähne ausgebissen; danach kam dann sogar noch ein dritter, den ich einfach nicht besiegen konnte. Vielleicht geht es danach dort weiter.

Ähnlich bin ich im Vulkan nach dem Besiegen der Drachen an eine Sackgasse gekommen, bei der ich „irgendwas“ machen konnte, aber ich habe nie herausgefunden, was. Dann gab es da noch die Echsenmenschenbedrohung, die ich bearbeitet habe, aber während dem Aufbauen des Außenpostens dann doch vom Spielende eingeholt wurde; obwohl ich Sterk immerhin besiegen konnte, nachdem ich ein wenig mit den Gegenständen von Meruru getrickst habe. Aber da gibt es definitiv noch mehr, was ich machen könnte.

Dann gab es da noch einige Tasks, die ich nicht beendet habe, weil mir zum Schluss einfach die Zeit weggelaufen ist und Alchemy Level 50 habe ich zwar nicht erreicht, war aber auch nicht mehr viel Weg bis dorthin. Wenn ich es noch einmal anfangen sollte, weiß ich wenigstens, was ich wie und wo angehen muss und erst gegen Ende habe ich auch ein paar Dinge in der Alchemie und im Kampfsystem kapiert. Das wird mir bei einem erneuten Durchspielen sehr hilfreich sein.

Denn dass ich Effekte freischalten kann, haben sie zwar erklärt, hatte ich aber nahezu das komplette Spiel falsch verstanden – denn ich dachte immer, die meinten die Effekte, die man durch die Zutaten draufpackt. Auch das mit den LP habe ich erst gegen Schluss verstanden und ich mich ständig gefragt, warum meine Charaktere irgendwann nur noch sehr wenig Schaden machten.

Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden und ich glaube, das Ende ist sogar besser als das, welches ich in „Atelier Totori“ erreicht hatte. Es war einfach schön, einmal wieder die Charaktere fünf Jahre zu begleiten und sie heranwachsen zu sehen. Das Ding ist, dass sie dabei einem nämlich auch ans Herz wachsen – sehr. Ich werde die alle jedenfalls sehr vermissen und finde es wirklich schade, dass inhaltlich die Reihe jetzt auch an einem Ende ist. Vielleicht hole ich mir dann doch mal „Atelier Rorona“, auch wenn ich gestehen muss, dass ich nicht weiß, ob mir da Totori und Mimi nicht zu sehr fehlen würden – und auch Meruru ist doch zu einem netten Charakter geworden.

Dann bin ich mal gespannt, wann und wie das nächste Atelier-Spiel wird. Scheint immerhin demnächst in Japan rauszukommen. Ich tippe mal, dass das also noch ungefähr ein Jahr dauert bis das bei uns erscheint. Ich freue mich aber darauf.

Because they need you, because they love you

Es wird vermutlich bald eine Version von FF7 auf Steam geben – so die Gerüchte. Alle sind aus dem Häuschen und Scharen von Final-Fantasy-Fans jubeln. Wer mich kennt weiß, dass ich auch ein großer Final-Fantasy-Fan bin und hinzu kommt, dass FF7 mein persönlicher Lieblingsteil ist. Aber ich jubele nicht. Mir ist es relativ egal.

Versteht mich nicht falsch, denn ich halte FF7 immer noch für einen großartigen Teil. Es war mein erstes „Final Fantasy“, es war damals noch bei meiner (jetzigen) Frau in ihrer alten Wohnung in Esslingen, wo sie es mir gezeigt hat und ich denn bis spät in die Nacht an dem provisorisch dort aufgestellten PC verbracht habe.

Damals war der Titel schon ein wenig veraltet, aber er zog mich in seinen Bann mit all den kleinen und großen Kniffen und Wendungen, die FF7 so hat und die ich sicherlich niemandem erzählen muss – denn wir kennen diese Momente, die schon fast Computerspielgeschichte geschrieben haben.

Spoiler-Cut! (FF7)

Any truth will be unable to grant you solid proof

Einer der wirklich herausragenden Aspekte von „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ ist die absolute Unzuverlässigkeit der Erzählung. Wir haben einmal den männlichen Protagonisten und Erzähler des Animes: Kyon. Absolut zynisch kommentiert er immer wieder das Geschehen des Animes und es wird aus seiner Sicht erzählt.

Aber ob das alles stimmt? Dafür ist Kyon als Erzähler zu unzuverlässig, zu emotional, zu sehr verstrickt in das alles. Er findet keine Richtung, ob er wirklich wieder zu dem Jungen werden will, der an den Weihnachtsmann glaubt, an Aliens, an Zeitreisende. Irgendwie merkt er, dass die Welt so für ihn nicht funktioniert und karg ist und dennoch hält er sich daran fest, wird aber gleichzeitig von der Euphorie von Haruhi mitgezogen, obwohl er das nie zugeben würde.

Außerdem steckt er in einem Zwiespalt, da er zwar sein Herz an Mikuru verschenkt hat, aber dennoch immer wieder deutlich wird, dass ihm doch etwas an Haruhi liegt. Er behauptet ständig Dinge, die seine Handlungen ad absurdum führen, er sagt etwas, nur um dann danach doch etwas Anderes zu machen. Nicht immer. Manchmal macht er es und das überrascht dann Haruhi – beeindruckt sie vermutlich, auch wenn sie das wiederum nicht zugeben würde. Kyon ist also ein absolut unzuverlässiger Erzähler.

Doch die Unzuverlässigkeit geht weiter gleich einer „Inception“. Denn nicht nur Kyon ist unzuverlässig. Alle seine Informationsquellen sind unzuverlässig. Das sieht man sehr schön in der 2. Staffel in Episode 14, wenn er sich nacheinander mit Itsuki, Mikuru und Yuki unterhält und alle drei ihm unterschiedliche Erklärungen und Entstehungsgeschichten der Welt präsentieren.

Yuki sagt es in diesem Moment ganz richtig: „Any truth I may tell you will be unable to grand you solid proof.“ Das Gespräch findet ihr diesem Spoiler (Achtung!). Ein klassisches Yuki-Gespräch. Sonst sagt die Außerirdische nur kurze Sätze oder nur ein Wort, wenn sie aber mal anfängt zu reden, dann sitzt man häufig mit drei Fragezeichen über dem Kopf; und dennoch ist das so tief und philosophisch…

Es gibt für Kyon keine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden. Wer von ihnen hat recht? Alle drei widersprechen sich. Oder hat vielleicht keiner von ihnen recht?

Das ist, was „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ so hervorragend macht, denn der Anime explodiert in eine Pluralität an Interpretationen, bei denen keine richtig oder falsch ist – sie sind einfach da. Das ist stark, das ist postmodern. Ich hoffe, dass da nie eine Auflösung geschehen wird, auch wenn mir klar ist, dass viele Zuschauer damit nicht umgehen können. Das habe ich leider bei „Lost“ gesehen.

Hoffentlich bleibt „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ dieser postmoderne und intelligente Anime, wie er es im Moment ist.

Everything in order

Was macht es problematisch für einen Neueinsteiger, überhaupt den Zugang zur Serie „The Melancholy of Haruhi Suzumiya“ zu finden? Die erste Staffel fängt mit keiner richtigen Folge an.

Auch wenn ich gerade diesen Anfang liebe, so würde ich dennoch allen raten, mit der ersten „richtigen“ Folge anzufangen und nicht mit „00 – The Adventures of Mikuru Asahina“. Das ist nämlich der fiktive Film, den die Charaktere innerhalb der Serie aufnehmen. Mir hat das verdammt gut gefallen, aber ich glaube, es trifft nicht jeden Geschmack, ausgerechnet so anzufangen.

Selbst wenn man aber mit der ersten richtigen Folge anfängt, so besteht das Problem, dass ursprünglich die Folgen achronologisch gesendet wurden. Ursprünglich war die Reihenfolge: