Mittwoch Abend bleibe ich meist noch ein wenig vor dem Fernseher hängen – auf Pro7. Denn dort läuft fast durchgängig „How I met your mother“. Wie großartig ich diese Serie finde, sollte langsam hinreichend bekannt sein. Ich liebe diese Serie wirklich, denn sie ist witzig, charmant, dramatisch, philosophisch und an vielen Stellen postmodern. Die deutsche Synchronisation geht aber gar nicht.
Jetzt mögen manche vielleicht sagen: „Doch, geht sicherlich.“ Nein, tut mir leid. Es ist mir persönlich wirklich unbegreiflich, wie man das Original gehört hat und dann auch noch im Ansatz behaupten kann, dass die Synchronsprecher ähnliches ausdrücken wie die Originalstimmen. Lily ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, Ted klingt vollkommen belanglos und bei Marshal fehlt einfach dieses trocken-naive; von Barney will ich gar nicht erst anfangen, denn das wäre einfach nur traurig, wenn ich das vergleiche und aufzählen muss, was alles in der Synchronisation verloren geht.
Es gibt wirklich ein paar Synchronisationen, da ist es egal, denn die sind gelungen. Das ist häufig bei Animationsfilmen so. Direkt fällt mir „Drachenzähmen leicht gemacht“ ein, der auch auf Deutsch einfach sympathisch und verdammt gut gemacht ist. Die Entscheidung zum norddeutschen Akzent ist großartig und passt wie die Faust aufs Auge. Außerdem sind die Sprecher mit Feuer dabei. Das merkt man.
Bei „How I met your mother“ sind sie das nicht – das merkt man auch. Das wirkt nach Runterspulen des Textes und sehr belanglosem Vorlesen. Sowas ist leider nicht mehr selten in deutschen Synchronisationen. Wenn ich allein an die Übersetzung von Buffy denke und wie die Sprecher das vollkommen gelangweilt runterlabern, da wird mir ganz anders. Da fehlt einfach die Seele und man hat das Gefühl, dass nicht die Zeit blieb, dass die Synchronsprecher sich das Original ansehen und versuchen, das irgendwie rüberzubringen. Dadurch geht einfach ungeheuer viel verloren. Wem das nicht auffällt, dem muss ich leider wirklich absprechen, ein Gespür für solche Dinge zu haben.
Man kann damit leben, klar. Ich schaue mir schließlich auch „How I met your mother“ mittwochs auf Pro7 an. Ich würde es mir aber lieber auf Englisch ansehen, denn da fehlt so viel und man merkt es mit nahezu jedem Dialog. Sicherlich ist das nicht einfach und gerade „How I met your mother“ ist ungeheuer schwer zu übersetzen. Aber die Synchronisation? Da geht mehr! Da versagen die Sprecher einfach und das liegt noch nicht einmal an der Übersetzung.