World-domination never gets old

Chuck ist wirklich ein seltsames Phänomen. Zwischendurch denke ich mir immer mal wieder: „Ja, es geht eben ganz normal weiter“ und habe dann Angst, dass es irgendwie belanglos wird. Aber dann – genau in diesen Momenten – kommen urplötzlich Folgen aus dem Nichts, die einfach großartig sind und das mit einem Mal verwischen. Das war so in der dritten Staffel und ist jetzt in der vierten Staffel so. Die ganze Sache rund um die Geburt von Ellies Kind ist einfach so verdammt gut gewesen.

Sicherlich ist das unrealistisch – aber das habe ich schon häufig genug über Chuck geschrieben. Da geht es nicht um logischen Plot, da geht es nicht um Glaubwürdigkeit in Handlung und Technik, da geht es um Charaktere, um Emotionen, um Szenen und das macht die Serie so unglaublich gut. Auch jetzt immer noch in der vierten Staffel.

Nach all der Zeit hat man jeden einzelnen dieser Charaktere so lieb gewonnen, dass man wirklich mitfiebert und auch wenn man weiß, dass die irgendwie bestimmt wieder rauskommen aus ihren Problemen, trotzdem nimmt es einen mit, denn man will nicht, dass die Charaktere leiden – und sei dies nur für kurze Zeit. Mich wunderte bisher auch immer, dass Chuck das aber noch nicht einmal zelebriert.

Wenn ein Charakter leidet, dann ist das nicht wirklich lange. Es wird thematisiert, meistens eine Folge, wenn es lang geht zwei oder drei Folgen. Aber nicht länger. Das ist das einzig nicht-whedoneske in dieser hoch-whedonesken Serie. Aber es ist auch nicht schlimm so, denn Chuck entwickelt dadurch die Konstellationen viel schneller weiter als die üblichen Whedon-Serien. Das ist, was mich auch hin und wieder irritiert, denn diese Erzählgeschwindigkeit bin ich nicht gewohnt. Aber es ist trotzdem gut und vor allen Dingen schön ist: das bricht ein paar Barrieren in meinem Kopf durch und zeigt mir, wie man solche Dinge auch erzählen kann. Chuck überrascht mich dadurch immer wieder.