Endlich konnte ich im Urlaub einmal komplett meinen Romanentwurf durchlesen – und ich war doch erstaunt, wie gut dann vieles am Ende gepasst hat. Es war natürlich einmal wieder anstrengend, aber dennoch habe ich einen NaNoWriMo-Trick angewandt: Ich wollte zum Endes des Urlaubs einmal durch sein und habe mir daher vorgenommen, jeden Tag mindestens ein Kapitel zu lesen. An manchen Tagen war das schwieriger als an anderen. Aber allein durch diesen Vorsatz konnte ich mich immer wieder aufraffen.
Das aus mehreren Gründen wichtig. Einerseits ist im November wieder NaNoWriMo und da wollte ich mich an die Fortsetzung machen. Dazu sollte ich natürlich Plot und Charaktere aus Teil 1 einigermaßen sicher haben und auch soweit fertig ausgearbeitet sein, dass ich darauf aufbauen kann. Zudem will ich mich endlich mal in den Überarbeitungsprozess stürzen. Zu lange habe ich es immer vor mir hergeschoben und das ist immerhin eine der größten Arbeiten – und daher wohl auch etwas, wovor ich mich bisher erfolgreich gedrückt habe.
Handlung und Charaktere dürften jedenfalls nach dem Urlaub richtig fest und ohne Löcher sein. An einigen Stellen sind ein paar Dialoge verschwunden, die einfach lahm waren, an anderen Stellen habe ich Kleinigkeiten hinzugefügt, wenn ich das Gefühl hatte, dass es noch Feinschliff braucht. Zwar habe ich keinen der Charaktere grundlegend geändert, aber manchmal dachte ich mir: „Oh, das ist eine perfekte Stelle für xyz“ – und schon war es hinzugefügt. Da bin ich sehr zufrieden mit.
Außerdem hat Papyrus den Praxistest absolut bestanden, ein Textverarbeitungsprogramm für Autoren, das ich mir geholt habe. Es war so angenehm, direkt mit dem Romandokument auch eine Charakterdatenbank verknüpft zu haben, aber auch kleinere Dateien, in denen ich Texte zwischenspeichern konnte oder Notizen hinterlegt habe. Sicherlich kann man das auch per Hand machen, aber das ist bei diesem Programm so komfortabel, dass ich echt begeistert war. Schon allein, dass ich direkt neben mein Dokument ein paar virtuelle Heftzettel ankleben kann, um dann mir Erinnerungen zu schreiben, Probleme und Ähnliches – das war Gold wert.
Eigentlich wäre es jetzt die perfekte Zeit, nachdem ich alles noch im Kopf habe, das Expose zu schreiben. Angefangen habe ich damit sogar, aber dennoch … ein Expose ist wohl so mit das Schrecklichste, was einem Autor passieren kann und auch ich scheue mich sehr davor. Alles fühlt sich irgendwie komisch an und ich weiß hinten und vorne nicht, was und wie. Klar, ich habe mir dazu auch Ratgeber bereits besorgt sowohl in Buchform als auch im Internet, aber dennoch sagen die auch teilweise Unterschiedliches. Um so unsicherer fühle ich mich dabei.
Trotzdem hoffe ich, dass ich den Schwung aus der Türkei mitnehmen kann und zumindest mal das Expose zu Ende schreibe. Selbst wenn es das schlechteste Expose aller Zeiten ist, kann ich es immer noch überarbeiten, habe aber wenigstens auch Handlung und Charaktere einmal umrissen. Das ist besser, als wenn ich in einem halben Jahr wieder ein paar Dinge vergessen habe. So zumindest die Theorie und ich hoffe, dass ich mich dazu aufraffen kann. Tschakka!