Es war nicht mein erstes Spiel, aber dennoch etwas Besonders – ich weiß nur nicht mehr warum es sich so in meinem Kopf festgebrannt hatte. War es mein erstes Computerspiel für den C64, das ich gekauft hatte? Das könnte sein.
Worum geht es überhaupt: Bomb Jack!
Ich erinnere mich noch genau, wann ich diesem Spiel das erste Mal begegnet bin. Mein Vater hat früher auf seiner Dienststelle Tischtennis gespielt. Das war in dieser einen Kaserne beim Vinzenz-Krankenhaus in Mainz. Dorthin hat er mich häufig mitgenommen und während er Tischtennis gespielt hat, habe ich die Gegend als kleiner Knirps unsicher gemacht und als ich älter war, habe ich dann auch selbst dort Tischtennis gespielt.
Besonders gefreut habe ich mich dann immer, wenn ich mit meinem Vater dann danach in die Kasernenkantine gegangen bin – oder Kasernenkneipe? Keine Ahnung, was es war. Da haben wir dann immer was getrunken und gegessen – ich natürlich immer eine Portion Pommes. Das war echt schön.
Einmal stand da so ein Videospielautomat in der Ecke. Wie magisch wurde ich von ihm angezogen und habe immer fasziniert zugeschaut. Trotzdem habe ich nie gespielt, da das immerhin Geld kostete und Videospielautomaten böse waren. Da haben meine Eltern durchaus gut daran getan, mich von sowas erst einmal fernzuhalten. Das hätte böse bei mir ins Taschengeld gehen können.
Aber dann entdeckte ich irgendwann, dass es dieses Spiel von dem Automaten auch für den C64 gab. Das war zwar nicht identisch, aber dennoch das gleiche Spiel. Die Automatenvariante war immerhin bei allen Spielen irgendwie… besser – sei das von der Spielmechanik oder der Grafik.
Trotzdem: Es war das Spiel! Also hatte ich es dann irgendwann für den C64 und ich habe es geliebt, obwohl es eigentlich total simpel ist und wenn ich es mir heute so im Nachhinein anschaue, war es ganz schön langweilig. Trotzdem sind in meinem Kopf immer kleine Geschichten dabei entstanden. Immerhin ging es um einen Superhelden, der Bomben entschärft an unterschiedlichen Schauplätzen!
Das Spielprinzip war denkbar einfach: Es gab Bomben auf dem Spielfeld, die man berühren und dadurch einsammeln konnte. Außerdem gab es noch Gegner, die man nicht berühren durfte. Die Bomben leuchteten zwar manchmal, aber explodierten nie. Das zeigte nur an, wenn man diese Bombe als nächstes einsammelte, dass man dann Bonuspunkte bekam. Wenn man einen ganzen Level in der vorgegebenen Reihenfolge also säuberte, warteten richtig viele Punkte auf einen.
Daher war das für mich immer so ein wenig, wie mit meinen Masters of the Universe-Figuren spielen – nur auf dem Computer eben. Ich spielte nicht nur die Levels, in meiner Fantasie entstanden da ganz Geschichten.
Gesegnet sei die Vorstellungskraft eines Kindes und ich bin durchaus stolz darauf, mir einen guten Teil davon bis heute sogar noch erhalten zu haben. Ich denke, es gibt kaum etwas Schöneres und Mächtigeres.
Übrigens: Im zweiten Level erkenne ich gerade, dass das wohl Griechenland darstellen soll – Tempel und so. Für mich war das damals aber das Weiße Haus in Washington. Faszinierend, nicht wahr?