Taking my time…

Häufig heißt es beim NaNoWriMo, wenn ich jemanden motivieren will, dass er mitmacht: „Nein, ich habe keine Zeit dazu.“ Das kann natürlich immer sein. Aber dennoch: Man hat nie die Zeit, einen Roman zu schreiben – zumindest sofern man kein Berufsschriftsteller ist. Immer findet man irgendeine Ausrede, immer kommt irgendwas dazwischen. Auch ich habe im November genug zu tun – ehrlich. Denn beispielsweise heute war ich dann in der Werkstatt, weil die Winterreifen drauf mussten und außerdem mein Bremslicht komische Anstalten gemacht hat. Trotzdem war ich auch noch im Fitness-Studio danach und bin jetzt nach Hause gekommen.

Jetzt sitze ich hier und tippe und tippe und tippe – und gleich habe ich dann auch noch einen Termin für Online-Rollenspiel. Und ein wenig MMOs zocken will ich ja auch noch. Den Tag über komme ich natürlich nicht zu schreiben, weil ich einen ganz normalen Beruf habe. Ist also nicht so, als ob die Zeit bei mir auf den Bäumen wächst. Und mein Blog hier will auch jeden Tag ein paar Zeilen von mir sehen.

Die Zeit hat man also nie – aber man nimmt sie sich. Das ist nicht immer einfach und es kostet einiges an Überwindung. Man muss schauen, was wichtig ist. Man muss das normale Leben ein wenig priorisieren. Und man muss ein wenig umstellen. Beispielsweise stehe ich im November für gewöhnlich eine halbe bis ganze Stunde früher auf, um morgens zu schreiben. Ist mir bisher leider noch nicht gelungen im November. Wird aber sicherlich wieder kommen. Das mit der Werkstatt und die Autobahnfahrt am Montag waren da nicht gerade günstig dafür. Auch nehme ich mir abends einfach eine Stunde früher frei oder schreibe eine Stunde länger, bevor ich ins Bett gehe.

Irgendwie bekommt man es immer dazwischen geschoben. Vielleicht nicht, wenn man an der Börse ist oder Politiker – na, ich glaube, selbst dann. Zeit für 1700 Wörter pro Tag sind eigentlich immer drin und mehr müssen es ja gar nicht sein, damit man das Ziel erreicht. 1700 Wörter sind etwas, das man mit guter Übung in einer Stunde echt gut abreißen kann – und da ist man dann noch nicht einmal dauerhaft am Tippen. Bei langsamen Tippern vielleicht 2 Stunden. Da verzichtet man dann eben darauf, sich vom Fernseher berieseln zu lassen oder verzichtet darauf, sich im Treppenhaus von Nachbarn festquatschen zu lassen.

Sicherlich macht man hier und da Abstriche. Aber ich habe die These, dass man eigentlich immer die Zeit findet – wirklich immer…