Indian’s Creed

Mittlerweile habe ich recht viel Meckerei über Assassin’s Creed 3 gehört – und ich frage mich, ob die mich nicht doch zu einem gewissen Teil auch beeinflusst.

Ganz so häufig komme ich leider nicht zum Spielen von AC3. Der November war natürlich mit Schreiben, Schreiben, Schreiben vollgepackt und gerade setzt der übliche Vorweihnachtsstress ein. Nichtsdestotrotz gönne ich mir an den Wochenenden immer mal wieder ein paar Momente AC3.

Trotz des vergeigten Tutorials ist der Anfang ungeheuer gut gewesen – sowohl von der Erzählung her, als auch spielerisch. Da hatte ich mehr als einen „Wow!“-Moment. Aber so langsam frage ich mich, ob ich mich ein wenig leer gelaufen habe oder ob ich zu wenig der Haupthandlung folge.

Bei den Assassin’s Creed-Teilen um Ezio war es immer so, dass es ungeheuer viel in der Welt zu entdecken gab. Wenn ich schon allein an die Gräber denke oder die Leonardo-Missionen! Bei AC3 hingegen fühlt sich manches nur so halb zu Ende geführt an.

Klar, Nebenmissionen gibt es auch und obwohl ich an sich in Singleplayer-Spielen kein Explorer bin, war das durchaus ein Großteil meines Spaßes an Assassin’s Creed immer. Aber bei den Briefmissionen frage ich mich ständig, ob ich die nicht richtig verstanden habe, oder ob die wirklich so lahm sind. Da stehen irgendwo in der Pampa Leute herum, denen man dann Briefe in die Hand drückt. Für gewöhnlich sind die noch nicht einmal schwierig oder gefährlich zu erreichen!

Ähnliches bei den „Abenteuern“. Da gibt es dann ein wenig mehr Geschichte drumherum, aber bisher war das häufig nur: „Belausche diese Gespräche und gehe dann zu dem Ort und du bekommst eine kleine Geschichte“ – aber meist noch nicht einmal eine Cutscene. Das fühlt sich irgendwie … nicht richtig an.

Wenn ich dann aber wieder die Haupthandlung weiterspiele, dann werde ich erneut mitgerissen, denn da passiert was, da werde ich bewegt und da geschehen auch mal spannende Elemente in der Spielmechanik. Aber trotzdem trauere ich zur Zeit so ein wenig um die offene Welt aus AC2, aus Brotherhood und auch Revelations.

Das verstehe ich nicht so ganz, denn an sich kommt imt AC3 viel runder vor und mir scheint es an sich besser. Und trotzdem fühlt es sich so an, als ob das Spiel vielleicht doch ein wenig zu früh rausgekommen ist und daher nur die Zeit blieb, die Haupthandlung richtig auszuarbeiten und die Nebenmissionen mehr mit einem „Tell, don’t show“ eingefügt wurden.

Aber möglicherweise tu ich dem Spiel da unrecht. Mit den Klunkern, den Schätzen und den Seemissionen habe ich mich noch nicht ganz so viel beschäftigt. Trotzdem befürchte ich, dass es da nicht so ganz anders sein wird. Mal schauen.

Meine Angst ist aber ebenso, dass ich einfach durch zu viel Meckerei zu sehr auf manche Details achte. Aber wirklich abschalten kann ich das mittlerweile auch nicht mehr. Schade drum. Aber vielleicht vergeht das auch wieder, wenn ich AC3 endlich wieder intensiver spielen kann.

Und dann sehe ich mir wieder diesen Trailer an:

… und ich denke mir: „Ja, das ist doch aber genau das, was mir geboten wird und das erzeugt bei mir ziemliche Gänsehaut!“ Denn Connor ist schon cool und seine Geschichte ebenso. Er ist anders als Ezio und der ganze indianische Hintergrund gefällt mir ungemein.

Vielleicht sollte ich wirklich einfach mehr Hauptstory spielen und weniger in der Welt herumrennen. Vielleicht bin ich einfach selbst an meinem unbefriedigenden Spielerlebnis schuld. Denn wenn ich der Hauptstory folge, dann bekomme ich genau das Großartige aus dem Trailer. Nur die Nebenmissionen und die offene Welt ist bisher ein wenig … enttäuschend.

Jetzt verstehe ich auch, was mir an Connor so gefällt und das wird in dem Trailer sehr deutlich:

„Even those men you sought to saved have turned their backs on you. Yet you fight, you resist. Why?“
„Because no one else will!“

Das ist definitiv anders als Ezio. Das ist wütender, aber auch zu einem gewissen Teil idealistischer und heroischer. So gerne ich Ezio habe, aber dieses Grundproblem Connors gefällt mir sogar fast besser. Ich hoffe, da machen sie noch so einiges draus.