Nein, ich kriege Toradora! einfach nicht aus meinem Kopf raus – und das obwohl es jetzt schon über eineinhalb Jahre her ist, dass ich diesen Anime gesehen habe. Immer wieder muss ich mir ein paar Schlüsselszenen anschauen, bei denen mir eine Gänsehaut über den Rücken läuft, ich mich freue, aber auch ebenso verzweifelt bin, wie damals beim ersten Mal schauen.
Häufig habe ich schon geschrieben, dass Toradora! durch seine Charaktere es sich eigentlich unmöglich gemacht hat, eine Beziehungsstruktur aufzubauen, die alle glücklich macht. An sich ahnt man bereits von Anfang an, wo der Anime hin will, doch auch wenn man das Ziel weiß, fragt man sich die ganze Zeit: „Aber wie soll das gehen?“
Ich habe selten ein besser funktionierendes Charakterdrama erlebt, das mit so wunderschönen Momenten voll Menschlichkeit glänzt. Alle Charaktere haben ihre Fehler, manche mehr, manche weniger und sie wachsen einem so ans Herz, dass man am liebsten eine für alle zufriedenstellende Lösung haben will. Doch die gibt es nicht.
Es ist schwer, einen besonderen Moment dabei herauszustellen, denn es gibt so viele in dieser doch so kurzen Serie. Als ich dann in meiner Toradora!-Nostalgie ein wenig in AMVs (Anime-Music-Videos) gestöbert habe, bin ich über dieses hier gestolpert, das einfach so schön ist und einen der großen Höhepunkte und eine der großen Epiphanien der Serie einfängt – der Grundkonflikt der Serie, der bei jedem Charakter ähnlich ist.
Daher warne ich natürlich vor einem Spoiler, denn dieser Moment kommt erst recht spät, dass diese Erkenntnis passiert. Das AMV zeigt nicht, wie das Problem aufgelöst wird – sofern man es auflösen nennen kann. Es ist so schön, dass ich es mir hier einfach mal – zumindest für mich – im Blog merken wollte.
Und zugegebenermaßen habe ich immer noch die Hoffnung, den ein oder anderen Anime-Fan für diese Serie zu begeistern. Dieses Video trifft diesen Moment der Erkenntnis einfach so ungeheuer gut und fängt das Gefühl der Verzweiflung bittersüß ein.
Spoiler-Cut!