God, what am I doing?

Ihr habt es vielleicht gesehen: Der Gewinner der Umfrage wurde dann doch auf den letzten Metern Tomb Raider! Daher bin ich seit gestern Abend mit Lara Croft auf dieser geheimnisvollen Insel gestrandet.

Viel habe ich noch nicht gespielt, da wir gestern doch recht viel Mass-Effect-3-Multiplayer gezockt haben. Die ersten drei Kartenabschnitte habe ich jedoch bereits schon hinter mir und bisher macht das Spiel einen recht guten Eindruck auf mich – trotz der Unkenrufe mancher Leute. Das ist natürlich ärgerlich, weil ich die teilweise auch beim Spielen noch im Hinterkopf habe und ich weiß nicht, in wie weit mir manches aufgefallen wäre oder mich manches stören würde.

Gibt es viele gescriptete Events? Ja, es gibt schon einige. Doch fand ich es jetzt nicht all zu schlimm. Gerade für die Einführung ins Spiel war das sogar in Ordnung. Auch fühlt es sich für mich nicht unbedingt wie ein Uncharted an – das war auch einer der Kritikpunkte. Wobei selbst wenn: Wäre das ein Kritikpunkt? Ich mochte und mag Uncharted. Böse darum wäre ich daher nicht, wenn ich es sich noch mehr in Richtung interaktiver Film entwickelt.

What have you done? – What I had to

Starcraft 2 – Heart of the Swarm hat richtig Spaß gemacht – aber war für mich sehr schnell durchgespielt. Es fühlte sich ungeheuer kurz an, wobei das auch daran liegen mag, da ich im Battlenet auch immer als Zerg unterwegs war, dass ich einfach direkt schon wusste, was und wie ich gegen eine KI vorgehen muss. Da waren die meisten Missionen im Handumdrehen geschafft; wobei ich es zunächst auf „normal“ gespielt habe, weil ich zunächst die Geschichte erleben wollte.

Und die ist echt gut. Während ich gestehen muss, dass Wings of Liberty zwar nett war, aber mich von der Geschichte weder überrascht noch mitgerissen hat, ist Heart of the Swarm handwerklich um Längen besser erzählt. Ich bin kein großer Kerrigan-Fan, aber HotS hat mich zu einem gemacht, denn sie haben mich direkt am Anfang mit einem nicht unbedingt überraschenden, aber verdammt guten dramatic hook abgeholt. Das fehlte mir in Wings of Liberty auf die Weise.

Ab diesem dramatic hook rollt die Geschichte so richtig an. Überraschend und wirklich wendungsreich wird sie nie, aber dafür besticht sie auf anderer Ebene: Es hat schon fast shakespearische Ausmaße, wie man als Zuschauer dasitzt und mit ansehen muss, was Kerrigan macht und sich die ganze Zeit denkt „Nein! Mach das nicht! Das geht nach hinten los!“. Man rollt immer weiter und leidet mit und das war auch der Punkt, wo ich zum ersten Mal überhaupt eine Bindung zu Kerrigan als Charakter aufbauen konnte; das hat mich wahnsinnig mitgerissen.

Auch mochte ich, wie viel Seele auf einmal die Zerg bekommen haben, während sie vorher doch eher ein gesichtsloser Haufen waren, gab es plötzlich Charaktere und Profile und Eigenheiten – und Herz! Sie haben also genau das geliefert, was sie mit dem Titel angedeutet haben und das gefällt mir. Handwerklich ist HotS also deutlich besser gelungen als WoL.

Schade nur, dass nicht alle drei Kampagnen zusammen ausgeliefert wurden, denn für mich fühlte es sich wie ein Add-on an; und nicht wie ein Vollpreisspiel. Ich hätte durchaus auch mehr für den gesamten Titel bezahlt, wenn alle drei Kampagnen dabei gewesen wären. Aber so? Dieses gestückelte wirkt, als ob man ein volles Spiel hatte und das jetzt in drei Teile aufspaltet, um die Einkaufszahlen zu verdreifachen. Das ist schade und an sich sollte man es abstrafen.

Dennoch bereue ich das Geld nicht, das ich für Heart of the Swarm bezahlt habe – und Blizzard hat sich das Geld verdient, das steht außer Frage. Denn ist einfach gut. Dennoch ist es eine gewisse Unverschämtheit auf diese Weise dreimal abzukassieren. Dann doch lieber alle drei Kampagnen zusammen für 100 Euro, wenn sie denn schon mehr damit verdienen wollen. Aber am Ende von HotS habe ich mich auch ein wenig unzufrieden zurückgelassen gefühlt – noch mehr als bei WoL. Dafür war der Weg dorthin aber sehr befriedigend und gut. Daher kann ich darüber hinwegsehen und ein Auge zudrücken.

Trotzdem … wenn das Spiel nicht so gut wäre diesmal, dann würde ich darüber wohl mehr zetern. So ist es ein Zähneknirschen und das Gefühl, dass es eigentlich nicht richtig ist, wie das alles vermarktet wird.

Ich mag aber diese shakespear’sche Tragödie, die sie reingebracht haben. Das hat mir so richtig viel Spaß bei dem allem gemacht und hat mich ein wenig an mein Leiden erinnert, jedes Mal, wenn ich irgendeine Interpretation von Othello sehe.

Interpoll

Das sieht nach einem richtig nahen Rennen bei der Umfrage zwischen Tomb Raider und Atelier Ayesha aus – gefällt mir! Wobei ich doch überrascht bin, dass Atelier Ayesha sogar führt, aber auch das freut mich.

Denn eigentlich ist die Atelier-Reihe eher ein stiller Nischentipp, wie ich finde. Entweder ihr seid alle neugierig, wie es ist, oder ich habe durch meine doch recht ausgiebige Berichterstattung zur Atelier-Reihe ein wenig verbreiten können, wie toll diese Spiele sind.

Einzig schade wäre es, dass ich mit Atelier Ayesha zwar ein wenig das Spielgefühl wechsle, aber nicht wirklich das Genre. Doch damit kann ich sehr gut leben. Aber vielleicht überholt Tomb Raider doch noch. Bis Donnerstag Abend habt ihr noch Zeit, denn dann werde ich mich entscheiden, welches Spiel bei mir auf den Schirm kommt.

Denn am Wochenende habe ich natürlich Ni No Kuni zu Ende gespielt und es war – wie zu erwarten – einfach ein schönes Ende; wenn auch ganz am Schluss ein wenig antiklimaktisch, aber das tut dem großartigen Spielerlebnis von bis zu diesem Punkt keinen Abbruch.

Ich bin momentan wirklich begeistert von der Idee mit der Umfrage im Moment und danke schon einmal an alle, die bisher dort geklickt haben. Ich könnte mir vorstellen, in Zukunft sowas nochmal zu machen, denn das ist eine riesige Entscheidungshilfe, wenn ich mehrere Spiele vor mir habe, auf die ich alle Lust habe; und das passiert bei meinem Spielefundus eigentlich ständig.

Also: Nehmt an der Umfrage teil! Im Moment führt Atelier Ayesha mit 5 Stimmen vor Tomb Raider mit 4 Stimmen – Alan Wake’s American Nightmare mit 1 Stimme und Dead Space 3 mit 0 Stimmen scheinen hoffnungslos hinten zu liegen. Donnerstag Abend werde ich die Umfrage dann schließen, sobald ich mich gemütlich ins Wohnzimmer setze und mich entscheiden will, was ich dann zocke.

Kurz Zeit für eine Umfrage?

Manchmal hat man die Qual der Wahl. Ich bin mittlerweile doch schwach geworden und habe mir Dead Space 3 geholt. Aber Tomb Raider und Atelier Ayesha warten auch auf mich nach Ni No Kuni. Was also machen, wenn ich Bock auf alle drei Spiele habe? Da dachte ich mir, ich probiere was Neues und frage euch: Was soll der Holger die nächste Zeit spielen?

Dazu habe ich mal ein wenig nach einem kleinen Umfrage-Werkzeug für mein Blog gesucht und probiere das jetzt aus. Ob das funktioniert? Ich habe keinen Plan, werde es wohl aber bald herausfinden. Feedback zu dem Plug-in also gerne auch in den Beitrag hier. Allerdings hoffe ich, dass es funktioniert.

Wenn alles nach Plan verläuft, dann dürft ihr in der Umfrage aus vier Spielen auswählen. Vier? Oben sind aber nur drei! Ja, da ich schon seit längerer Zeit auch mit Alan Wake’s American Nightmare liebäugele, um die Fortsetzung der großartigen Alan Wake endlich zu spielen, kommt das einfach zur Liste dazu – obwohl das kein PS3-Spiel ist.

Natürlich werde ich dann – wie immer – hier auf dem Blog entsprechend meine Spielerfahrungen berichten. Also, welches Spiel darf es als nächstes sein?

  • Soll ich wie ein kleines Kind verängstigt im Wohnzimmer immer wieder aufschreien, wenn ich mit Isaac den Necromorphs in Dead Space 3 so richtig kräftig dorthin trete, wo die Sonne sogar bei denen nicht scheint?
  • Oder begehe ich mit Lara Croft Schiffbruch und stürze mich in ein Überlebensabenteuer mit FSK18-Sticker in Tomb Raider?
  • Oder schont ihr meine Nerven und schickt mich in die zauberhafte Fantasywelt von Atelier Ayesha, mit sicherlich wieder vielen spannenden Charakteren, witzigen Dialogen und traumhafter Atmosphäre?
  • Oder wollt ihr mich nicht an der PS3 sitzen sehen und schickt mich auf eine düstere Tour aus dem Zwischenreich in der Fortsetzung Alan Wake’s American Nightmare?

Die Wahl liegt bei euch. Wenn alle Stricke reißen und das mit der Umfrage technisch nicht klappt – einfach als Kommentar hier reinschreiben. Ich bin da flexibel.

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Communication Effect

Ich habe so meine Probleme mit Mass Effect – davon habe ich schon einmal geschrieben. An sich müsste es mir gefallen, nach allem, was ich gehört hatte. Aber Mass Effect 2 habe ich bestimmt viermal angefangen zu spielen und jedes Mal hat es mich wieder verloren; an ganz unterschiedlichen Stellen.

Zunächst einmal störte mich die Optik – irgendetwas stimmt mit den Farben für mich nicht. Sie wirken alle so kraftlos, so emo, so Twilight und das will mir für dieses Spiel nicht passen. Mag sein, dass es dadurch düster und dreckig wirken soll, aber nach meinem bisherigen Erleben des Spiels ist es das nicht. Sollte es nicht eher Sci-Fi-Epik á la Babylon 5 sein? Dann schaut euch doch mal die Optik da an. Da sind die Farben deutlich kräftiger, ohne gleich quietschbunt sein zu müssen. Auch gibt es da keinen Tunnelblick oder wackelnde Kameras, wenn die Charaktere rennen. Mir macht das jedenfalls so keinen Spaß und ich finde es unnötig und unpassend.

Dann waren es zusätzlich vor allen Dingen diese Dialoge. Es fühlte sich einfach falsch und nicht nach Gespräch an, was da passierte – dabei sind gerade die Dialoge das, was so toll an Mass Effect sein soll. Ich kann mich bei den Gesprächen im Kreis drehen und immer wieder wird das gleiche gesagt – wenn ich das will. Das ist einfach falsch. Gespräche sollten in eine Richtung gehen und nicht wiederholbar sein – beliebig oft! Auf die gleiche Weise! Hinzu kommt, dass die Abschiedsformel so häufig einfach nicht passt.

Ganz schlimm wird es, wenn ich da vollkommen unpassende Antworten habe, die mich irritiert zurücklassen. Da gibt es ein Gespräch, in dem ein zwielichtiger Konzernkerl rumjammert, dass ich Firmengeheimnisse stehlen könnte, während ich ihm den Hintern rette. Als Antwort-Option gibt es: „Halten Sie das Maul!“ und ich dachte mir – ja, das passt, denn unter dem Stress wird sie patzig! Ich klicke es an und meine gute Jordan Shepard sagt sowas, wie: „Ihre Firmengeheimnisse interessieren mich nicht.“ Ernsthaft jetzt? Das sind keine Dialoge, das sind Glücksspiele, ob man am Ende die passende Antwort getroffen hat. Aber ähnliche Probleme haben die Dialoge in Star Wars: The Old Republic ja auch – ist für mich nichts Neues. Trotzdem immer noch fürchterlich und meiner Ansicht nach ein Unding, das mir echt die Laune verderben kann. Wenn ich auswähle „Beleidigen“, dann will ich auch beleidigen! Und nicht … sowas …

Zu guter letzt war es die Sternenkarte, die mich verloren hat. Treibstoff? Zumindest im zweiten Teil? Heißt das, ich darf nur begrenzt fliegen? Und wo bekomme ich den Treibstoff her? Wird mir das erklärt? Vielleicht irgendwo, aber ich habe es nicht gefunden. Also suche ich verwirrt und verunsichert auf der Sternenkarte herum, die merkwürdige Sprünge macht, die mir auch nicht erklärt werden. Was passiert da? Wo bin ich überhaupt? Bin ich schon geflogen? Oder noch nicht? Kann ich mich in eine Sackgasse manövrieren? Tutorial? Hilfe! Vielleicht war ich auch einfach an der Stelle bisher immer zu blöd oder bin zu verwöhnt an die Hand genommen worden von vielen Spielen, aber auch das hat mich verloren.

Jetzt habe ich doch wieder mit dem ersten Mass-Effect-Teil angefangen. Der Origin-Sale war schuld daran, dass ich mir doch alle drei Teile jetzt für den PC geholt habe, da ich gerne mit einem Kumpel den Multiplayer spielen wollte. Denn das klang tatsächlich nach Spaß! Und ist es auch! Schon allein für diesen tollen PvE-Shooter-Multiplayer hat sich das Geld gelohnt.

Aber da ich der Reihe doch noch einmal eine Chance geben wollte, dachte ich mir: „Vielleicht liegt es auch daran, dass du es immer mit Teil 2 probiert hast. Fang doch einfach mal von vorne an.“ Habe ich jetzt gemacht und muss sagen, dass es eine gute Entscheidung war. Denn bisher gefällt es mir deutlich besser. Dennoch hat es weiterhin die gleichen Krankheiten, nur dass ich wenigstens mich nicht komplett mit Informationsüberfluss über dieses riesige Universum überfahren fühle, sondern durch eine nette Geschichte mich eher eingewoben fühle. Das funktioniert dann schon besser für mich – trotz genannter und weiterhin bestehender Krankheiten.

Nichtsdestotrotz scheint es mir ziemlich verbuggt. Spielstände sind manchmal nicht gespeichert, obwohl ich es wollte. Schnellspeichern fühlt sich auch eher an, als ob das manchmal im Urlaub ist. Aber vielleicht liegt es auch an der Origin-Cloud. Hinzu kommt, dass ich einen ganz ekligen Sound-Fehler auf meinem Karlsruher Rechner habe, wenn ich in die Sound-Einstellungen gehe. Dann knackt es nämlich ständig und die Synchro ist abgehackt. Da muss man ein wenig frickeln, wie ich nach ein wenig Google-Fu herausgefunden habe. Schön ist das alles nicht. Und zu guter letzt ist mir das Spiel auch eben gerade komplett abgeschmiert, als ich aus dem Spiel tabben wollte, um mein tolles Erlebnis mit der „Halt’s Maul!“-Option im Blog erzählen wollte. Denn da war ich echt wieder ein wenig ungläubig, wie man sowas fabrizieren kann. Fehlt nur noch, dass sie mir „Ja!“ als Antwortmöglichkeit geben und meine gute Shepard dann „Nein!“ sagt. Dann deinstalliere ich das Spiel aber – direkt!

Aber es gab auch richtig nette Momente, die mir schon deutlich besser gefallen haben und vielleicht ziehen die mich auch zu ME2 dann. Schon allein die Antrittsrede in der Normandy, als man das Schiff übernimmt – das ist toll! Davon bitte mehr. Danke. Dann sehe ich auch über die „Ja/Nein!“-Problematik hinweg. Vermutlich.

I’m sure the ending will be engaging

Ni No Kuni habe ich natürlich letztes Wochenende nicht geschafft – dafür habe ich Shadar aber den Hintern kräftig versohlt. Trotzdem geht das Spiel noch weiter, denn da gibt es natürlich noch ein paar offene Handlungsfäden. Auch den ein oder anderen Twist habe ich bereits vermutet, auch wenn es dann im Spiel noch einmal einen Tick anders war – und so schön!

Aber ich bin mir sicher, dass jetzt der Endspurt ansteht. Auch wenn ich verwirrt bin, da es noch ein paar mysteriöse Steine auf mancher Insel gibt, die ich noch gar nicht einordnen kann. Vielleicht gehört das zum letzten Weg zur White Witch? Oder es gibt danach doch noch einmal etwas.

Was auch immer es ist: Ich werde es am Wochenende sehen und freue mich bereits riesig auf den Schluss. Das ist einfach eine so schöne Geschichte, dass ich das Spiel echt jedem ans Herz legen will, der etwas mit Filmen wie Chihiros Reise ins Zauberland anfangen kann. Das ist alles so schön erzählt, mit auch immer mal wieder Zeichentrick-Sequenzen zwischendrin und wirklich wunderschöner Musik … hach, ich könnte über dieses Spiel den lieben langen Tag schwärmen.

Ähnlich wie bei Brücke nach Terabithia geht es hier wirklich um mehr in der Geschichte, als eine Fantasy-Welt, die es zu bereisen gilt. Es geht darum, erwachsen zu werden, mit dem Leben zurecht zu kommen – und mit dem Tod. Eine wirklich schöne Erzählung für Kinder über diese Probleme. Das ist alles so großartig gemacht.

Schon allein die Übersetzung! Es gibt Fightingales – das sind kämpfende Vögel! Und Cutpurrse – das sind Räuberkatzen! Und Puss in Boats – Piratenkatzen! Und Exgirlfiends – das sind weibliche Dämonen! Fast jedes Monster ist ein Wortspiel, das ihnen auch noch geglückt ist!

Ich liebe einfach alles an diesem Spiel – Optik, Musik, Synchro, Geschichte, Charaktere, Gameplay …

Wer hat an der Uhr gedreht?

Ein wenig muss ich grinsen, wenn ich wieder die Verwirrung sehe, ob demnächst die Zeit vorgedreht oder zurückgestellt wird. Das ist nicht gehässig gemeint, denn ich kenne das – zu gut sogar! Doch ich habe einen kleinen unfairen Vorteil, weswegen ich schon seit Jahren nicht mehr verwirrt bin: eine kleine Anekdote.

Früher war ich häufiger auf der Spielemesse in Essen. Ich weiß noch genau, wie ich mit meiner Frau damals die ersten Male dort war – das war ein Erlebnis! Überall Spiele! Ich fühlte mich wie damals als Kind im „Toys R‘ Us“ – es war nur besser und mehr und erwachsener, soweit man das bei Spielen sagen kann.

Noch einige Jahre sind wir dorthin gefahren. Meine Frau irgendwann nicht mehr, ich irgendwann alleine, um für Pegasus ein wenig zu supporten und den Kontakt zu den anderen Cthulhu-Autoren zu halten – mittlerweile fahre ich leider nicht mehr auf die Spielemesse.

Für gewöhnlich sind wir immer freitags losgefahren, abends angekommen und haben dann bei Bekannten dort übernachtet. An dem Freitag Abend sind wir manchmal noch auf die Messe – war aber eher selten. Meist war das dann doch eher Samstag morgens. Sonntags ging es dann immer noch einmal auf die Messe und dann gegen späten Nachmittag wieder nach Hause.

Und so passierte es, dass wir eines Sonntag Morgens bei der Spielemesse aufschlugen und irritiert waren: die Türen waren zu, aber es saßen doch recht viele Leute auf dem Boden vor den Türen. Was war da passiert? Wir hatten uns doch extra so geeilt, um pünktlich zu sein, denn am Tag zuvor hatte ich mir einen Termin ergattert bei Larry Elmore, der mir meinen Lieblings-Dragonlance-Charakter Tasslehoff Burrfoot zeichnen sollte – und dafür wollte ich natürlich pünktlich sein!

Jemand verriet uns, was schief gelaufen war: Wir hatten die Zeitumstellung vergessen! Wir waren also eine ganze Stunde zu früh dort – und durften eine Stunde warten bis wir reingelassen wurden. Das ist der Grund, warum ich mir mittlerweile recht gut merken kann, wann welche Zeitumstellung ist, denn diese Stunde, die wir da gewartet hatten, die hat sich durch diese Anekdote bei mir in die Erinnerung gefressen.

Die Spielemesse ist immer zu einem ähnlichen Zeitpunkt im Herbst – da war die Zeitumstellung eine Stunde zurück. Jetzt kommt die andere Zeitumstellung: also eine Stunde vor. So einfach ist das für mich – dank Anekdote.

Das Tasslehoff-Burrfoot-Bild habe ich übrigens immer noch uns ist einer meiner gehütetsten Schätze – auch einer von Elmores Lieblingscharakteren, wie er mir bei einem kleinen Schwätzchen während des Zeichnens erzählte.

And I’ve lost who I am

Letztens habe ich schon geschrieben, dass ich zur Zeit viele Anime-Music-Videos (AMV) höre oder schaue – wie man es nimmt. Manche davon sind echt schlecht, manche davon transportieren aber eine ganz eigene Stimmung; zwar nicht immer die Stimmung des Animes, aber dennoch in der Kombination etwas ganz eigenes, das toll ist.

Einmal wieder habe ich ein solches Video gefunden, das ich gerne teilen will. Leider hat es doche in paar Spoiler, daher gibt es das erst nach dem Spoiler-Cut. Aber mir gefällt es einfach zu gut – und es dreht sich natürlich erneut um Toradora!.

Das Schöne an diesem AMV ist, dass sie ein paar seltenere Szenen genommen haben, die man sonst in AMVs nicht unbedingt findet. Sicherlich haben sie sich auch an einigen der üblichen Schlüsselszenen bedient, aber gerade die ungewöhnlicheren Szenen gefallen mir – wie beispielsweise die Szene mit Taiga und Ryuji in der Bahn (2:12) oder wenn Ryuji Taiga „schlägt“ (0:50).

Spoiler-Cut

How to tame your story

Ein kleines Problem habe ich mit Pixar, das ich auch von Disney kenne: Sie unterhalten mich, sie fesseln mich, aber es überrascht mich alles nicht unbedingt – und dann doch wieder im Kleinen. Das ist an sich nicht schlimm, denn das Zielpublikum ist vermutlich nicht ganz so geschult im Storytelling, so dass sie die immer wiederkehrenden Mechanismen, die es bei Disney extrem offensichtlich gibt, aber eben auch bei Pixar.

Nichtsdestotrotz macht es Spaß, sich das anzuschauen, denn die Dinge, die sie machen, sind alle richtig. Da sitzen also Menschen dran, die wirklich was von ihrem Handwerk verstehen und von denen man sich viel abschauen kann. Denn solange es unterhält, solange es Spaß macht, ist das alles, was zählt. Nichts könnte mehr egal sein, als dass man die Richtung schon erahnen kann oder nicht immer überrascht ist.

Ich bin über eine recht nette Liste gestolpert: „Pixar’s 22 Rules of Storytelling“. Das sind größtenteils Sachen, die man bereits kennt, wenn man sich ein wenig mit Storytelling beschäftigt. Vieles davon ist so formuliert, dass man es auch endlich versteht, warum es so ist. Manches kann neue Anstöße geben und ein paar der Punkte haben mich manche Sachen in neuem Licht sehen lassen.

Die Liste war durchaus also Gold wert, auch wenn es nichts Neues oder Überraschendes war – womit sich der Kreis übrigens dann auch wieder schließt. Egal, wie simpilifiziert vieles in der Liste erscheint, es ist sicherlich kein Fehler, als Schreiber hin und wieder eine Auszeit zu nehmen und die Punkte sich durchzulesen. Das kann Blockaden lösen – gebe ich Brief und Siegel drauf. Bei mir hat es zumindest funktioniert.