Der Mensch heißt Mensch, weil…

Letztens bin ich über etwas gestolpert, das ich an sich recht sympathisch fand, weil es so authentisch und so menschlich wirkte. Dabei platzt Jack Nicholson in ein Interview mit Jennifer Lawrence nach dem Gewinn ihres Oscars hinein.

Jennifer Lawrence kannte ich bis zu den Hunger Games nicht. Auch wenn ich viel Geschimpfe über ihre Schauspielerei bei den Hunger Games gehört habe, ich fand sie gut! Besonders nachdem ich die Bücher gelesen hatte, fand ich, dass sie extrem gut einen doch so schwierig darzustellenden Charakter rübergebracht hat.

Denn Katniss ist ein Charakter, der wenig preis gibt, der eine recht harte Oberfläche hat. Dennoch brodelt da viel unter der Oberfläche. Als Leser des Buches weiß man das, denn das Buch ist so nahe an Katniss‘ Gedanken, wie es kaum geht. Daher erkennt man diesen Zwiespalt und diesen Unterschied zwischen dem, wie sie sich gibt und dem, was sie denkt und fühlt.

Warum ich aber nun glaube, dass Jennifer Lawrence das richtig gut dargestellt hat und nicht einfach nur emotionslos gespielt hat, wie viele sagten? Ich kannte die Bücher vor dem Film nicht und dennoch habe ich nach dem Film direkt sagen können, was den Charakter bewegt. Ich hatte mich mit meinem Kumpel Marc nämlich danach über den Film unterhalten und er hatte die Bücher bereits gelesen und konnte mir daher ein paar Beobachtungen bestätigen.

Gerade dieser Zwiespalt und dieser doppelte und dreifache Boden in der Beziehung zu Peeta war mir absolut klar nach dem Film. Da muss Jennifer Lawrence also eine gute Leistung abgeliefert haben, denn ich konnte es entdecken. Wer ihre Darstellung der Katniss als oberflächlich oder flach bezeichnet, der hat viele Nuancen nicht entdeckt.

Daher freut es mich aber natürlich, dass Jennifer Lawrence einen Oscar bekommen hat – wenn auch für einen anderen Film. Aber besonders freut mich, dass ich über dieses Interview gestolpert bin, denn ich finde das so sympathisch und menschlich – auch von Jack Nicholson. Meiner Ansicht nach kann man die Szene echt gut nachfühlen. Wenn man dann auch noch ihr kleines Missgeschick mit dem Stolpern bei der Verleihung bedenkt und wie natürlich sie damit umgegangen ist, ist Jennifer Lawrence wohl einfach sympathisch.