How often does a guy like me get to be a hero?

Immer wieder höre ich, dass Tomb Raider nicht so gut gelaufen ist im Verkauf. Woran das liegt, darüber scheiden sich die Geister. Manche Lästermäuler behaupten, das Spiel sei nicht gut. Von so Leuten wie Total Biscuit hört man, dass die Zahlen generell in diesen Monaten schlecht waren und dass selbst ein gut laufendes Spiel wie Bioshock Infinite nicht ganz so lief, wie es hätte laufen sollen.

Gerade bei den Lästermäulern ärgert es mich ungemein, denn da wird dann immer nochmal nachgetreten und da nochmal zugehauen – dabei haben diese Leute meist jene Spiele gar nicht gespielt! Da kommt ein Verriss eher über Umwege zustande; über Gerüchte oder Sachen, die man aufgeschnappt hat. Manchmal spielen diese Leute sogar, aber dann nur die ersten zehn Minuten oder die erste halbe Stunde und finden sowieso nur die Sachen, die sie bestätigen.

Schade, dass TB kein WTF-Review zu Tomb Raider gemacht hat, denn egal, ob man Total Biscuit mag oder nicht, man kann ihm eines nicht vorwerfen: unfair zu sein! Und das sind aber die meisten Lästermäuler dort draußen. TB kann sehr harsch zu einem Spiel sein, wenn er es Mist findet, aber er versucht trotzdem fair heranzugehen. Das vermisse ich bei so vielen Leuten und dann würde ein Spiel wie Tomb Raider auch nicht so schlecht bei wegkommen.

Das ist traurig, denn ich mag das neue Tomb Raider – sehr! Ich mag die Atmosphäre, ich mag diese sympathische Lara Croft, ich mag ihren britischen Akzent, ich mag die Geschichte, ich mag die Charaktere, ich mag das Gameplay. Auch wenn viele behaupten, das wäre kein Tomb Raider – doch ist es. Ich klettere, ich ballere, ich plündere Gräber, ich löse Jump&Run-Rätsel. Sicherlich liegt der Fokus dank des Third-Person-Shooter-Elements deutlich auf der Schießerei, aber das ist nicht schlimm.

Mich fesselt Tomb Raider. Es gibt gerade von der Handlung her mehr als einen Moment, der mich sehr bewegt hat und mich mit Lara fiebern lässt. Mehr als einmal habe ich mit dem Controller dort gesessen und war kurz davor zu rufen: „NEEEEEEEEEEEEEEIN!“ – und dann war ich danach so sauer auf diese fiesen Kerle des Kultes, dass Lara bei mir in den Rampage-Modus gegangen ist. Wenn ich das so betrachte, dann hat Tomb Raider also zumindest von erzählerischer Seite aus alles richtig gemacht.

Wie sieht es mit dem Gameplay aus? Auch das macht mir Spaß. Die Waffen spielen sich angenehm anders, selbst der Nahkampf klappt gut. Die Steuerung ist nicht hakelig, das Klettern fühlt sich gut an, das Springen ist sauber. Die Rätsel sind angenehm, vielleicht einen Tick zu leicht, aber immer noch besser als manche der alten Tomb-Raider-Rätsel, die mich früher in die Verzweiflung getrieben haben. Sowas hätte ich dann echt nicht mehr gewollt und daher bin ich froh, dass sie das nicht mehr hatten.

Das Erkunden und Klettern, das Abseilen und all diese Dinge machen Spaß. Wenn Lara mit ihrem Kletterbeil unzählige Meter über ein paar Klippen hängt, dann fühlt sich das gut an – und spannend. So sollte es sein. Da habe ich also auch nichts zu beanstanden. Auch die ganzen Quick-Time-Events sind in Ordnung. Keine Ahnung, was viele da behaupten, dass Tomb Raider von getriggerten Events nur so durchsät wäre – ist es nicht! Am Anfang kommt das häufiger, aber das ist mehr aus dramaturgischen Zwecken und um den Spieler in das Spiel einzuführen. Aber meiner Ansicht nach ist das alles sehr natürlich und nicht zu viel.

Mir macht das Spiel jedenfalls einen riesigen Spaß und ich bin verwundert, wie viel Spielstunden es doch hergibt. Mag sein, dass ich ein wenig trödele, weil ich wirklich gerne den ganzen Secrets hinterher jage und eine Karte mehrfach ablaufe, um wirklich alles einsammeln zu können. Spricht aber auch dann wieder für das Gameplay. Von der Geschichte dürfte ich aber so langsam ans Ende kommen. Wann genau? Weiß ich nicht, vielleicht am nächsten Wochenende.

Ein wenig hat mich Defiance ja doch von Tomb Raider abgelenkt.

My soul, your beats

Zur Zeit schaue ich abends hin und wieder eine Anime-Serie, die mir Amazon empfohlen hat: Angel Beats. Ich lasse mich da gerne mal dazu hinreißen, auf die Empfehlungen von Amazon relativ blind zu hören und bei der Serie habe ich es bisher noch nicht bereut.

Die erste Folge war schon verdammt gut, dann gab es ein paar Durchhänger, aber mittlerweile bei Folge 9 bin ich doch extrem angetan davon, wie tief und komplex das Setting eigentlich ist und was damit möglich ist. Ich bin sogar kurz davor, mir den Manga dazu zu holen, da es dort wohl noch mehr um die Charaktere geht und sich sogar mehr Zeit gelassen wird.

Was ist Angel Beats? Ich würde es mal als meta-physischen Anime bezeichnen, der mich hin und wieder stark an Neon Genesis Evangelion erinnert – ohne Mechas halt, aber die waren bei NGE sowieso immer unwichtig meiner Ansicht nach. Was die Serie ausmacht sind extrem interessante Charaktere, deren Hintergründe erst mit der Zeit rauskommen und ein doch recht philosophisches Setting.

Was passiert mit uns, wenn wir sterben? Wann hatte man ein erfülltes Leben? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist gut und was ist böse? Wer oder was ist Gott und wo ist er? Das sind alles Dinge, die Angel Beats streift und natürlich nicht im Stile einer Philosophie-Diplomarbeit aufarbeitet, sondern unterhaltsam in den Raum stillt. Wie viel man sich darüber Gedanken machen will, bleibt einem selbst überlassen.

Die Serie beginnt mit Otonashi, der mit Gedächtnisschwund in einer Welt aufwacht, die sehr merkwürdig ist. Nach und nach erfährt er, dass es sich hierbei anscheinend um eine Zwischenwelt handelt – und er selbst gestorben ist. Doch er ist natürlich nicht allein. Mit der weiteren Beschreibung bin ich sehr vorsichtig, denn einerseits könnte es spoilern und andererseits vermute ich, dass da noch mehr ist, als ich selbst jetzt bei Folge 9 so genau sagen kann.

Wer eine krachige Anime-Serie erwartet, sollte Angel Beats lieber außen vorlassen. Angel Beats ist langsam, still und extrem charakterzentriert – also so, wie ich es mag. Mit gerade mal 12 Folgen ist die Serie auch nicht all zu lang.

Angel Beats haut mich als Serie jetzt nicht um, aber es beschäftigt mich auch nach dem Sehen noch weiter und ich schaue sie wirklich gerne. An solche Serien wie Toradora! kommt es nicht ran – zumindest noch nicht. Wer weiß, was ich sage, wenn ich mit Angel Beats fertig bin. Denn ich könnte mir vorstellen, dass es zum Ende extrem spannend wird.

Schon allein das Opening der Serie ist einfach toll – und so poetisch! Ebenso wie das Ending. Ich bin doch immer wieder erstaunt, wie es Animes gelingt, durch ihre Opening noch mehr Tiefe und Poesie in das alles zu legen. Das Anfangslied gibt einen sehr schönen Einblick in die Stimmung der Serie. Übersetzung des Lieds seht ihr in den Untertiteln des Videos – leider ein wenig verschwommen.

The defiant few

Klischees – viele von uns kennen diesen Ausdruck und häufig wird er negativ benutzt. Gerade viele Freizeitkritiker beschweren sich über zu große Klischees in diesem oder jenem. Sobald man einen Stereotyp sieht, meint man gleich, dass man ein Klischee gefunden hat.

Das habe ich gerade im Zuge der Defiance-Serie wieder und wieder gehört. Da laufen sie wieder auf und sind ganz stolz, dass sie diesen oder jenen Stereotyp entdeckt haben und behaupten gleich, es wäre eine Schwäche. Doch das ist eine naive und oberflächliche Sichtweise, die meist nur dazu gedacht ist, Pseudo-Argumente gegen etwas zu finden.

Was die Leute finden, sind aber meist keine Klischees, sondern Stereotypen. Ein Klischee wird er erst dann, wenn er abgedroschen ist oder schlecht eingesetzt wird.

Aber gut eingesetzte Stereotypen sind wichtig. Das ist etwas, was ich sowohl als Rollenspieler als auch als Schreiber gelernt habe. Sicherlich kann man das übertreiben und es gibt so einige, die das machen. Gerade Disney schießt gerne mal deutlich über das Ziel hinaus. Aber häufig machen sie es auch genau richtig.

You have to find a place to make a difference

Ich muss gestehen: So ganz verstehe ich nicht, warum mir Defiance so viel Spaß macht. Sicherlich beschwere ich mich darüber nicht, aber mich wundert es.

Wenn man sich umhört oder auch gerade Foren liest, dann wird da ständig gemeckert: Das Spiel ist total verbuggt, die Quests sind zu generisch, es ist nur stupider Grind. Trotzdem spiele ich zur Zeit fast täglich Defiance; immer, wenn ich kann. Trotzdem freue ich mich den ganzen Tag darüber, wenn ich nach Hause komme und dann mich einloggen kann.

So ganz entkräften kann ich diese Kritikpunkte nämlich alle nicht. Es ist wirklich höllisch verbuggt. Beispielsweise habe ich am Wochenende eine Hauptstory-Mission fünfzehn Mal neu anfangen müssen, weil der NPC, den ich bei der Eskorte begleiten muss, einfach nicht weiterging. Also: Kurz PvP gemacht, gewartet bis das Gebiet sich resettet hat und wieder rein. Das war entnervent nach einer Weile, aber es hat mich nicht so ganz gestört.

Die Quests sind zu generisch und auch das stimmt. Die Struktur ist immer ähnlich und macht auch nichts Neues. Entweder dies oder das umhauen oder dies oder das mit „E“ benutzen. Trotzdem mag ich die Sequenzen, trotzdem gefallen mir sogar manche Kleinigkeiten in den Side-Missions. Es stört, dass der eigene Charaktere stumm ist. Dennoch gefällt mir die restliche Synchronisation unglaublich gut.

Es ist tatsächlich Grind, Grind, Grind. Waffe leveln? Dafür musst du sie benutzen. Wo benutzt du sie? Im Kampf. Es gibt Contracts als Rufsystem, wodurch man dann bei bestimmten Händlern Items erhält. Was muss man dafür machen? Meist so und so viel Mobs in dem und dem Gebiet umhauen. Dennoch macht es mir Spaß.

Wieso?

What’s it gonna be: pointless bloodshed?

Am Wochenende habe ich dann endlich die Defiance-Serie gesehen. Meine Frau fand sie in Ordnung, ich fand sie verdammt gut.

Sicherlich habe ich auch schon gehört, wie manche über die Serie hergezogen haben, aber vielen kann man sowieso nichts recht machen. Da wird sich über das Make-Up beschwert, über die Trickeffekte, über einen langweiligen Anfang – das alles kann ich nicht bestätigen.

Make-Up ist sicherlich kein Höhepunkt, aber das hat mich sowieso noch nie interessiert. Sehr viel anders als bei Star Trek und Babylon 5 ist es nicht – funktioniert also. Ähnliches kann ich zu den Trickeffekten sagen – auch die funktionieren und sind nun nicht sonderlich viel anders als in anderen Sci-Fi-Serien. Was erwarten die Leute?

Kommen wir zum angeblich langweiligen Anfang. Echt jetzt? Langweilig? Das ist eine recht nette Exposition der zwei Hauptcharaktere, die mir vom Dialog her wirklich gut gefallen hat und Tiefe in den Charakteren gezeigt hat. Gerade Irisas Reaktionen haben diesen Charakter bereits so gezeichnet, dass sie mir bereits nach wenigen Minuten ans Herz gewachsen ist. Erst dieses trotzige Teenager-Verhalten und dann wird das Eis von Nolan durch das Lied gebrochen, das anfangs so gar keine Wirkung zeigt und dann doch. Die Parallelen dann zwischen Text und der aktuellen Situationen sind so herrlich – gerade, wenn sie singt „see if I care!“ und sie dabei grinst.

Ich mag diesen Anfang. Langweilig finde ich ihn nicht. Ich könnte jetzt böse Dinge darüber sagen, wer vermutlich diesen Anfang langweilig findet. Aber das lasse ich mal lieber und bleibe in der Andeutung, dass manche wohl unter Unterhaltung doch etwas Anderes verstehen als ich und ich nun einmal charakterzentrierte und tiefgehende Charaktere mag. Vielleicht sollten diese Leute dann doch lieber beim alten Star Trek bleiben.

Versteht mich nicht falsch: Ich mag Star Trek! Gerade Next Generation liebe ich – aber dennoch, ganz ehrlich, diese Charaktere sind nun echt nicht tief und wachsen in der gesamten Serie kaum über ihre Oberfläche hinaus; vielleicht mal abgesehen von einem Captain Picard, bei dem es sogar Charakterentwicklung gibt. Aber der Rest? Selbst Data würde ich das absprechen, denn da wird einfach das Charakterprogramm im wahrsten Sinne des Wortes abgespult und fertig. Tief ist da nichts. Dennoch mag ich die Serie. Aber heute würde sie mich nicht mehr fesseln, weil mir da zu wenig in Bezug auf Charakterinteraktion und Charakterentwicklung passiert.

Auf mich macht Defiance einen soliden Serien-Eindruck und ich freue mich schon auf die nächsten Folgen. Sicherlich war die Pilotfolge leicht vorhersehbar. Dafür muss man aber auch kein Literaturstudium hinter sich haben, um manche Entwicklungen zu vermuten – immerhin ist es eine Serie und die Figuren müssen erst einmal in Position gebracht werden. Exposition nennt das der Fachmann.

Ein wenig schade finde ich, dass es auf mich den Eindruck macht, dass möglicherweise die Spannungen zu wenig Ebenen haben. Andererseits kann ich kein Babylon 5 oder Game of Thrones von unzähligen verschiedenen Interessensgruppen erwarten. Andererseits zeigt die Serie bereits einige auf und ich hoffe, daraus machen sie noch was: Die Tarrs, die McCawleys, die Spirit Rider, die alte Bürgermeisterin, die neue Bürgermeisterin und ich denke, dass Kenya auch noch einmal eine eigene Interessensgruppe bildet – dazwischen dann Nolan und Irisa.

Könnte eine spannende Ausgangssituation sein und man kann sicherlich noch deutlich mehr einbauen, denn zumindest im Spiel gibt es noch weitere Gruppen, die bisher überhaupt nicht in St. Louis zum Zuge kamen. Möglicherweise gibt es also doch genug Spannungen – das ist allerdings auch wirklich die einzige Sorge, die ich in Bezug auf Plotentwicklung und Charakterinteraktion habe.

Beim Spiel sage ich also weiterhin: Vorsicht, es ist noch arg verbuggt – richtig gut zwar, aber es lohnt sich vielleicht, noch ein wenig zu warten. Bei der Serie erkenne ich aber keine wirklichen Fehler und kann sie wärmstens empfehlen.

Centipede

Es ist erstaunlich, was für Unterschiede 120km machen können. Wenn ich allein bedenke, dass ich vor meiner Zweitwohnung in Karlsruhe keine Spinnenläufer kannte. Möglicherweise habe ich schon einmal darüber geschrieben, aber um es kurz zusammenzufassen: Das sind ganz merkwürdige Viecher.

In Mainz und um Mainz ist mir sowas nie aufgefallen – ein kurioser Mix aus Spinne und Tausendfüßler. Sie sind ungescheuer schnell und erschreckend groß. Trotz der Ähnlichkeit zu Spinnen grusele ich mich aber vor ihnen nicht; zum Glück. Denn letztens raste so ein Biest über den Boden meiner Wohnung. Schnell hatte ich ein Glas zur Hand, fing es ein und trug das panische Ding dann wohlbehalten wieder raus.

Da wurde mir bewusst, dass es sowas in Mainz einfach nicht gab – oder ich es nicht mitbekommen hatte. Aber hier in Karlsruhe kennt die Dinger jeder. Gerade in Altbauten treiben die sich gerne herum und auch wenn ich keine Angst vor ihnen habe, diese Vorstellung schickt mir einen leichten Schauer über den Rücken. Schon allein die Geschwindigkeit, mit der die sich fortbewegen können ist erstaunlich und beängstigend.

Wer sich einmal ansehen will, mit welch gigantischen und grotesken Tieren ich hier zu kämpfen habe, der schaue auf Wikipedia nach. Das ist heldenhaft! Echt jetzt!

This town is worth fighting for

Eigentlich hatte ich mich damit abgefunden, die Serie zu Defiance erst zum DVD-Release sehen zu können. Aber das Spiel macht mir derzeit richtig viel Spaß – trotz mancher Unkenrufe an anderen Stellen. Daher habe ich angefangen zu schauen, wie ich die Serie legal sehen kann, ohne direkt Syfy abonnieren zu müssen. Denn illegal will ich sowas nicht machen; ich will immerhin die Serie unterstützen. Und vor einer entsprechenden Aufwertung unseres Telekom-Vertrages, damit wir auch Syfy bekommen können, schrecke ich ein wenig zurück.

Was gab es? YouTube wäre sowieso nicht wirklich legal und da gibt es noch nicht einmal den Piloten – außer über dubiose Links von YouTube weg, bei denen man sich bestimmt wieder irgendwas einfängt. Also bin ich direkt auf die Syfy-Seiten gegangen. Da schlug mein Herz auch schon höher, denn ich konnte die Pilotfolge auswählen. Doch dann der Schock: „This content is not available.“ Tja, hier in Deutschland haben wir eben keinen Zugriff auf die amerikanische Syfy-Seite; das wird geblockt. Sogar die ersten vierzehn Minuten der Pilotfolge, die sonst fast überall freigeschaltet ist, dürfen wir hier nicht sehen.

Prima, also mal auf der deutschen Syfy-Seite nachschauen. Da gab es viel Promo-Material, aber keine Pilotfolge. Nach einigem Rumsuchen habe ich dann die Erklärung zu der ganzen „conent not available“-Sache gefunden – und das ist dann wohl auch der Grund, warum auf der amerikanischen Seite die Pilotfolge verfügbar ist, auf der deutschen Seite nicht. Dabei hätte ich mich sogar registriert dafür! Ich hätte auch gerne Geld dafür bezahlt!

Gut, dann auch nicht. Also fand ich mich damit ab und beneidete gestern Abend einen Kumpel, der mir im TS sagte: „Ich schaue gerade nebenbei Defiance. Ich hoffe, es ist nicht zu laut, dass ich dich nicht spoile?“ Salz in die Wunde – aber dafür konnte er ja nichts.

Heute begab ich mich dann also weiter auf die Suche. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben! Ich traute mich fast nicht ins Defiance-Forum aus Angst vor Spoilern. Meine Neugierde überwand diese Angst dann jedoch und dort las ich in einem Forumsbeitrag: „Bei iTunes gibt es die komplette Staffel schon vorzubestellen.“

Perfekt! Nach einigen Anmeldungsschwierigkeiten (ich bin eben doch ein Technik-Noob) hatte ich dann sogar ein iTunes-Konto und tatsächlich: Dort gibt es sie! Sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Runtergeladen habe ich sie noch nicht, aber ich habe sie jetzt und kann sie wohl fast zeitnah schauen. Wieso nur „fast“? Weil ich sie wohl erst zum Wochenende hin schaue. Mein Rechner in Karlsruhe ist nicht gerade der schnellste zum Runterladen. Aber vielleicht lasse ich es doch durchlaufen. Mal schauen.

Ob mir die Serie wirklich so gut gefällt oder ob es doch ein Reinfall war, werde ich sicherlich die nächsten Tage hier noch schreiben.

Spaß haben leicht gemacht

Ich sollte einfach offizielle Foren nicht mehr lesen. Das bekomme ich immer wieder gesagt, aber ich gebe es nicht auf, denn ich glaube grundsätzlich an das Positive im Menschen und dass man ihnen etwas erklären kann und sie überzeugen kann. MMORPGler vermutlich nicht. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Eine kleine Liste, wie man Spaß in Defiance hat:

– Schnell durch das Tutorial und das erste Gebiet durch
– Auf die Episoden- und Storyquests konzentrieren, nicht auf die Side-Quests
– Leute suchen, mit denen man es gemeinsam zocken kann
– Nicht mit MMORPGs vergleichen
– Nur spielen, wenn man Shooter mag
– Durch die Landschaft mit Vehicles brettern als gäbe es keinen Morgen mehr
– Coole Aktionen starten, Gegner umrunden, aus erhöhter Position bekämpfen, aus der Deckung bekämpfen
– Hellbugs im Flug zerbröseln
– Rolling‘, rollin‘, rollin‘!
– Bei Arkfalls die Schrotflinte in die wunde Stelle des Kristalls halten und abdrücken
Und ganz wichtig: Nur dann spielen, wenn man Lust darauf hat – sollte eine Selbstverständlichkeit sein, ist es nur leider nicht mehr.

Klappt bei mir. Gerade der Punkt „Leute suchen, mit denen man es spielen kann“ ist wichtig, wichtig, wichtig. Das macht dann nämlich noch einmal Spaß, denn dafür ist das Spiel gebaut – Koop und so, ’ne?

Alles in allem kann ich das Spiel als Third-Person-Shooter-MMO wirklich empfehlen, aber wer mit Kinderkrankheiten am Anfang eines Spiels auf dem Kriegsfuß steht, sollte wirklich lieber noch ein wenig warten. Trion hat bei Rift bewiesen, dass sie gute Patchs bauen, dass sie schnelle Patchs machen und dass sie grundsätzlich gute Überarbeitungen an ihrem Spiel machen. Daher bin ich auch bei Defiance zuversichtlich.

Wer aber ein absolut rundes Spielerlebnis will, für den ist Defiance noch nichts – aber sicherlich bald.

Die Mauer muss weg!

Einer meiner Schulalbträume erfährt Verfilmung: Die Wand! Für mich steht das Buch für all das, was in der Germanistik schief läuft und warum ich mich für ein Amerikanistik- und Anglistikstudium entschieden hatte und nicht wie ursprünglich geplant ein Germanistikstudium.

Ich erinnere mich noch zu gut an dieses Buch. Schullektüre liest man in diesem Alter sowieso nicht gerne. Doch es gab auch im Deutsch-Unterricht einige Dinge, die mir Spaß gemacht hatten, obwohl sie auf dem Lehrplan standen: Nathan der Weise gehörte dazu, ebenso wie der Besuch der alten Dame, Homo Faber und Andorra und noch einiges mehr. Aber dieses Buch?

Häufig schläft man über der Schullektüre ein, aber Die Wand macht es einem besonders einfach – denn es passiert nichts. Es ist an sich wie I am Legend – nur ohne Zombies, Entschuldigung, Vampire. Und das auch noch in langweilig. Während bei I am Legend schon allein der Schreibstil mitreißt auf seine eigene Weise, ist Die Wand eine Ansammlung von alltäglichen Arbeiten vollkommen langweilig erzählt.

Da ist es mir auch egal, wie hoch gelobt dieses Buch sein soll. Ich las es. Irgendwann bekam ich das Gefühl, dass immer die gleichen Dinge passierten. Die Frau steht auf, melkt die Kuh, geht mit dem Hund hinaus, geht durch die Welt, kommt zurück, legt sich schlafen – hier und da ein wenig Variation und Erkundung. Und das auf 300 Seiten gestrafft. Der Anfang ist ganz interessant, am Schluss wird es auch wieder interessanter. Aber die Mitte? Oh je!

Der Deutschunterricht dazu war ähnlich schlimm. Es ist ja in Ordnung, wenn unser Lehrer uns vermitteln wollte, dass dies a) ein emanzipierter Frauenroman und b) ein Anti-Atomwaffenroman sein soll. Aber muss er das wirklich jede Stunde sagen? Über drei Wochen hinweg? Was war ich froh, als diese Unterrichtseinheit vorbei war!

Das gibt es jetzt also als Film – na prima. Ob ich mir das doch noch einmal antue? Immerhin ist es doch schon über 20 Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Alles, was ich hier also schreibe, war aus der Erinnerung und so, wie es mir in Erinnerung geblieben ist. Möglicherweise ist hier und da etwas verzerrt; vielleicht tue ich dem Buch also unrecht. Aber ich glaube es nicht so ganz. Denn wenn ich mir die Handlung wieder durchlese, weiß ich, wo das Problem liegt.

Ich habe bei einer Rezension mal gelesen, dass es ein einsames und leises Buch ist. Es muss auch nicht immer laut sein, da stimme ich zu. Aber das ist nicht einsam und leise, das ist größtenteils belanglos und langweilig. Was für eine Kurzgeschichte toller Stoff gewesen wäre, funktioniert nun einmal nicht auf fast 300 Seiten. Wenigstens hat es der Film auf „nur“ 104 Minuten geschafft. Das könnte eine akzeptable Länge sogar sein. Auch wenn es die göttmannsche Horrorfilmregel überschreitet, die besagt: „Gute Horrorfilme brauchen nur 90 Minuten und sollten nicht länger sein.“

Zugegeben, Die Wand ist kein Horrorfilm, aber dürfte ähnlich viel Handlung vorweisen, die auf über 90 Minuten reichlich zäh werden könnte. Wenn ich bedenke, dass I am Legend an sich auch was Ähnliches macht, aber Zombies hat? Da funktioniert das! Da passiert was! Da ist auch ungeheuer viel Charakter und mehr Tiefe drin. Aber bei der Wand? Ich weiß nicht. Vielleicht doch mal eine Chance geben. Aber ich habe Angst.

Stand together or die alone

Noch etwas, bei dem ich derzeit viel, viel Spaß habe: Defiance. Ich bin doch überrascht, wie sehr dieses Spiel schlecht geredet wird an manchen Stellen – manches habe ich gehört, manches gelesen. Einiges an Problemen mag ich nicht mitbekommen haben, da ich zu Release erst lange runterladen musste. Doch mir scheint es übertrieben und es wirkt mehr und mehr auf mich, dass die Ansprüche unverhältnismäßig hoch mittlerweile sind und die Vergangenheit mit einer solchen Naivität glorifiziert wird, dass es erstaunlich ist.

Eine Sache kann ich allerdings durchaus bestätigen bei den Problemen von Defiance: Der Launcher ist ein ziemlicher Rotz. Auf meinem Karlsruher Rechner mit Windows XP läuft er normal, patcht auch gut, aber stürzt gerne mal ab. Außerdem friert mein kompletter Rechner ein, wenn ich das Spiel beenden will; daher beende ich es mittlerweile, indem ich Defiance im Fenstermodus spiele und dann auf das X rechts oben klicke.

Auf meinem Rechner mit Windows 7 in Frankfurt hingegen ist der Launcher ewig lahm, baut sich nur stückchenweise auf und wollte erst lange, lange Zeit nicht patchen. Viel habe ich da probiert, aber nach einem kurzen Moment, in dem der Launcher viel runtergeladen hatte, sank die Download-Rate drastisch. Vielleicht lag es an den Servern, denn da lief vieles nicht rund, was auch Trion bereits bestätigte. Samstag morgen hatte ich es zum Glück dann jedoch heruntergeladen.

Abseits davon? Ja, das Interface ist fürchterlich. Es ist außerdem ätzend, dass man automatisch in einen Voice-Chat gezwungen wird, sobald man in Gruppe geht und das bei jeder Gruppe erneut einstellen muss. Ich hoffe, das reparieren sie bald.

Aber sonst? Meine Güte habe ich einen Spaß! Einfach durch die Gegend fahren, aus dem Auto springen und BÄM, BÄM, BÄM! Zusammen mit Kumpels? Großartig! Das hat was. Das kann sich natürlich schnell abnutzen, aber für mich ist Defiance ein Spiel, das ich gerne spiele, aber auch nicht ständig. Für immer mal wieder zwischendurch eignet es sich gut und da es keine Abogebühren hat, sondern nur den Kaufpreis braucht, passiert da dann auch nichts Schlimmes. Selbst wenn ich der ganzen Mechaniken mal überdrüssig werden sollte, liegt es bei mir vielleicht mal ein paar Wochen herum und dann spiele ich es wieder.

Defiance ist ein MMO-Third-Person-Shooter – kein MMORPG. Es ist ein Hybrid, der sich zwar auch aus dem MMORPG-Genre bedient, aber so ein Zwischending zwischen Shooter und MMORPG ist. Die Queststrukturen sind ungeheuer klassisch, aber auch da orientiert es sich eher an den Rifts aus Rift oder den dynamischen Events aus GW2 – und zumindest letztere sind nun auch nicht gerade der heilige Gral der Innovation, zu denen sie gerne hochstilisiert werden, denn letzten Endes hockt da immer noch die gleiche MMO-Struktur dahinter.

Es gibt Leute in den Foren, die sich beschweren. Aber worüber? Dass die Events schlechten Loot geben und was sie denn machen sollen, wenn die Quests vorbei sind. Über fehlende Langzeitmotivation jammern sie, nachdem sie offensichtlich die ersten Tage mindestens 4 Stunden pro Tag an Defiance gesessen haben. Das sind die gleichen Leute, die sich zu Wrath of the Lich King in WoW zwei Wochen Urlaub genommen haben, ganz flott Maxlevel wurden und sich dann wunderten, warum: a) keiner mit ihnen spielt, weil kaum jemand schon so hoch ist und b) der Content so schnell vorbei war.

Hier bei Defiance erkennt man sehr schön den Unterschied zwischen den mittlerweile absolut verzogenen MMORPG-Spielern und den Shooter-Spielern. Denn das ist das Gejammer der MMORPGler. Die Shooter-Spieler antworten dann meist darauf: „Ich ballere Sachen um und habe Spaß dabei.“ Die machen es nicht, weil es Loot gibt oder man dann der mit dem glitzernden Schwert auf dem Server ist. Die machen es, weil es da ist. Ihr erinnert euch an die Geschichte in Star Trek V mit Spock, als dieser fragt, warum man einen Berg besteigt und Kirk sagt: „Weil er da ist!“

Da liegt auch der Spaß bei Defiance und ich wage zu behaupten, auch bei anderen Spielern. Nur haben moderne MMORPGler das leider verlernt. Beim Spielen geht es um das Spielen, um Spaß – nicht um Loot, nicht um Item-Spirale, nicht um Progress. Klar, das kann auch Spaß machen, aber wenn das das Einzige ist, woraus man Spaß zieht, dann läuft da was gehörig falsch.

Gerade in einer Gruppe mit Kumpels macht Defiance noch einmal einen Tick mehr Spaß, auch wenn das Phasing bei den Missionen an mancher Stelle unglücklich ist; und ich hoffe, auch das reparieren sie. Denn da will ich ganz ehrlich sein: Defiance hat einige Mängel, die vor allen Dingen im technischen Bereich liegen.

Die Fernsehserie dürfte schuld sein, dass der Titel vielleicht doch ein paar Wochen oder gar Monate zu früh rausgehauen wurde und dass man das jetzt sieht. Aber das ist verschmerzbar, denn da gab es schon unfertigere Produkte. An sich fühlt es sich abgesehen von manchen Bugs ungeheuer rund und spaßig an.

Ich habe den Season Pass mir einfach mal im blinden Vertrauen auf Trion geholt und das bedeutet, dass ich wohl irgendwann in der nächsten Zeit eine oder mehrere neue Rassen als DLC bekomme. Daher bin ich am Überlegen, ob ich dann nicht einen neuen Charakter als Let’s-Play hochlevele. Das könnte spaßig sein und vielleicht auch ein wenig vom Spiel zeigen und vielleicht ein paar Bedenken zerstreuen. Wobei ich natürlich auch gerne hier schriftlich Fragen zum Spiel beantworte.

Aber in der Zwischenzeit hat TB einen netten zweiten ersten Eindruck zu Defiance gemacht – im ersten ersten Eindruck hat er sich über die KI im Tutorial beschwert. Na, das hätte man sich aber auch echt denken können, oder? Die Kritik fand ich albern, aber er revidiert diese zum Glück ein wenig in diesem Video, das recht schön zeigt, was cool ist, was Mist ist und was richtig, richtig geil ist und begeistert.

Wer neugierig ist, der schaue sich also einfach mal das hier an: