My soul, your beats

Zur Zeit schaue ich abends hin und wieder eine Anime-Serie, die mir Amazon empfohlen hat: Angel Beats. Ich lasse mich da gerne mal dazu hinreißen, auf die Empfehlungen von Amazon relativ blind zu hören und bei der Serie habe ich es bisher noch nicht bereut.

Die erste Folge war schon verdammt gut, dann gab es ein paar Durchhänger, aber mittlerweile bei Folge 9 bin ich doch extrem angetan davon, wie tief und komplex das Setting eigentlich ist und was damit möglich ist. Ich bin sogar kurz davor, mir den Manga dazu zu holen, da es dort wohl noch mehr um die Charaktere geht und sich sogar mehr Zeit gelassen wird.

Was ist Angel Beats? Ich würde es mal als meta-physischen Anime bezeichnen, der mich hin und wieder stark an Neon Genesis Evangelion erinnert – ohne Mechas halt, aber die waren bei NGE sowieso immer unwichtig meiner Ansicht nach. Was die Serie ausmacht sind extrem interessante Charaktere, deren Hintergründe erst mit der Zeit rauskommen und ein doch recht philosophisches Setting.

Was passiert mit uns, wenn wir sterben? Wann hatte man ein erfülltes Leben? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist gut und was ist böse? Wer oder was ist Gott und wo ist er? Das sind alles Dinge, die Angel Beats streift und natürlich nicht im Stile einer Philosophie-Diplomarbeit aufarbeitet, sondern unterhaltsam in den Raum stillt. Wie viel man sich darüber Gedanken machen will, bleibt einem selbst überlassen.

Die Serie beginnt mit Otonashi, der mit Gedächtnisschwund in einer Welt aufwacht, die sehr merkwürdig ist. Nach und nach erfährt er, dass es sich hierbei anscheinend um eine Zwischenwelt handelt – und er selbst gestorben ist. Doch er ist natürlich nicht allein. Mit der weiteren Beschreibung bin ich sehr vorsichtig, denn einerseits könnte es spoilern und andererseits vermute ich, dass da noch mehr ist, als ich selbst jetzt bei Folge 9 so genau sagen kann.

Wer eine krachige Anime-Serie erwartet, sollte Angel Beats lieber außen vorlassen. Angel Beats ist langsam, still und extrem charakterzentriert – also so, wie ich es mag. Mit gerade mal 12 Folgen ist die Serie auch nicht all zu lang.

Angel Beats haut mich als Serie jetzt nicht um, aber es beschäftigt mich auch nach dem Sehen noch weiter und ich schaue sie wirklich gerne. An solche Serien wie Toradora! kommt es nicht ran – zumindest noch nicht. Wer weiß, was ich sage, wenn ich mit Angel Beats fertig bin. Denn ich könnte mir vorstellen, dass es zum Ende extrem spannend wird.

Schon allein das Opening der Serie ist einfach toll – und so poetisch! Ebenso wie das Ending. Ich bin doch immer wieder erstaunt, wie es Animes gelingt, durch ihre Opening noch mehr Tiefe und Poesie in das alles zu legen. Das Anfangslied gibt einen sehr schönen Einblick in die Stimmung der Serie. Übersetzung des Lieds seht ihr in den Untertiteln des Videos – leider ein wenig verschwommen.

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