Das Wetter schlaucht. Um so mehr genieße ich es gerade, bei offener Balkon-Tür weiter The Last of Us zu spielen. Ein paar Problemchen mit dem Spiel sind mir schon aufgefallen und ich muss gestehen, dass mir der Hype um das Spiel nicht behagt. Denn ich mag es. Es ist gut und eigentlich genau das, was ich mir erhofft hatte. Aber es ist sicherlich kein Spiel des Jahres oder die absolute Sensation.
Was mich stört? Der Shooter in Last of Us ist nicht gut. Das soll er aber auch vermutlich nicht. Immerhin geht es hier um das Überleben in einer Zombie-Apokalypse und Last of Us entscheidet sich gegen zu einfache Zombie-Metzelei. Daher schleicht man sich viel lieber an ein paar Infizierten vorbei und lockt sie mit dem Zerdeppern einer Flasche auf die falsche Fährte. Viel Munition hat man nicht, Waffe wechseln kann lange dauern und sowieso ist das Zielen äußerst unbequem. Wenn, dann fühle ich mich gegen Infizierte im Nahkampf wesentlich wohler. Das stört mich also nicht.
Viel eher stört mich, dass meine Begleit-NPCs überhaupt nicht von der KI beachtet werden. Das wäre vermutlich auch sehr schwierig, denn viel zu häufig rennen sie mitten durch die Sichtlinie von Runnern oder Soldaten. Scheinbar reagiert das Programm da in erster Linie auf Geräusche und die Sicht von Joel. Das ist vom Game Design her verständlich, aber passt einfach nicht und macht mir hin und wieder ein wenig die Stimmung kaputt. Denn während ich mich mühsam hinter Kisten verstecke und durchschleiche, huscht Ellie manchmal mitten im Sichtfeld der Zombies umher und es passiert nichts, ehe nicht ich entdeckt werde. Das ist nun kein schlimmes Ding, aber etwas, das mir nicht gut gelöst erscheint.
Trotz allem: Das Spiel macht Spaß. Es ist ungeheuer spannend und atmosphärisch. Ich mag die Geschichte bisher, auch wenn die eigentlich eher ein Klassiker zu sein scheint. Ich mag auch die Charaktere, da die wirklich sympathisch sind und ich fürchte mich schon davor, wie das Spiel mit ihnen umgehen wird. Denn lange kann das nicht mehr gut gehen.
Wie also auch schon bei Uncharted ist die Stärke des Spiels nicht der Shooter und nicht unbedingt das Game Play. Auch wenn mir der Schleich-Teil des Spiels ziemlich gut gefällt. Die Stärke sind Plot, Atmosphäre und Erzählweise. Daher verkrümele ich mich auch mal wieder rüber ins Wohnzimmer. Eine kurze Pause brauchte ich gerade schon, nachdem ich meinen ersten Bloater besiegt hatte. Yay!