Meine Frau hat mich auf ein großartiges Video aufmerksam gemacht, denn eine der Sachen, die meine Frau und mich verbinden, sind unsere „Nerdiness“. Wir sind es – beide. Waren es schon lange, bevor dieser ganze Hype angefangen hat. Wir sind beide in Rollenspielläden mit leuchtenden Augen getigert – sie halt unten bei Stuttgart, ich in Mainz.
Aber warum es an sich hier gehen soll, ist eine großartige Erklärung von Wil Wheaton zum Thema „Why it’s awesome to be a nerd“. Ich mag Wil Wheaton sehr. Das dürfte bekannt sein. Dieser Blog ist beispielsweise größtenteils im Geiste des Blogs von Wil Wheaton angelegt, denn ich mag die Art und Weise, wie er über alles mögliche schreibt und mitteilt.
Zuerst war ich skeptisch bei dem Video, wie bei so vielem, was man empfohlen bekommt. Meist ist es ja so, dass man von Anderen Bücher empfohlen bekommt und das passt selten – aus welchem Grund auch immer. Da ist es immer so fürchterlich unangenehm, den Leuten zu sagen: „Nein, hat mir nicht gefallen.“ Meine Frau hat zum Glück ein relativ gutes Gespür, was mir gefallen könnte und was nicht; zugegeben, manchmal schießt auch sie vollkommen vorbei, aber sowas passiert.
In dem Video bittet eine Mutter, scheinbar auf einer Convention, Wil Wheaton darum, ihrer gerade neu geborenen Tochter auf einem Video zu erklären, warum es großartig ist, ein Nerd zu sein und was es bedeutet. Seine Antwort seht ihr hier:
Das ist sehr schön erklärt. Allerdings ist mir schmerzhaft bewusst geworden, wie sehr leider meine Bereitschaft gelitten hat, für diese Sachen, die ich liebe, meilenweit zu fahren – durch fast ganz Deutschland. Das habe ich lange, lange wirklich so gemacht und ich bin stolz darauf. Sobald ich einen Führerschein hatte, bin ich durch Deutschland getourt, habe Leute besucht, Cons besucht, IC-Kneipen in LARP-Klamotten besucht, ich habe Server-Treffs besucht, Gildentreffen und und und. Das ist genau das.
Zwar besuche ich auch immer noch Gildentreffen. Gerade vor knapp einem Jahr haben wir uns in Essen wieder getroffen und hatten jede Menge Spaß. Und dennoch hat diese Bereitschaft des Rumfahrens leider deutlich abgenommen. Woran das liegt? Wochenendpendeln saugt! Und zwar gewaltig! Es macht einfach keinen Spaß, immer unterwegs zu sein und daher sind mir die Wochenenden heilig geworden.
Wie häufig habe ich schon zu manchen gesagt: „Ja, auf den Con will ich eigentlich, aber…“ Ja, das Aber. Wie gerne würde ich manche Leute dort wieder sehen. Aber eine Feencon mag vielleicht nur bei Köln sein und dennoch ist mein gesamtes Wochenende damit dann belegt und es ist nicht nur die Fahrt zur Feencon, die da dann gemacht werden muss. Im Normalfall bedeutet es auch ein gesamtes Wochenende, an dem ich meine Frau nicht sehe, sofern sie nicht mitkommt – denn die Woche über sehe ich sie ja nicht.
Das verstehen leider viele Leute nicht, wie wertvoll diese Zeit ist. Um so glücklicher bin ich darum, dass es noch genug Leute gibt, die es verstehen und das zum Glück auch die Leute sind, die ich gerne treffen würde. Doch wer weiß, vielleicht hat das Wochenendpendeln doch irgendwann ein Ende und dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Freude am Fahren und Treffen dieser ganzen Menschen wieder zunimmt. Zur Zeit ist das nur leider ein Aspekt des Nerdtums, der mir abgeht und fehlt; was mich aber nicht wirklich weniger nerdig macht.