Privat habe ich mich lange gegen ein Smartphone in meinem Alltag gesperrt. Beruflich hatte ich sowieso damit zu tun. Aber ansonsten vermied ich die Anschaffung eines Smartphones schon lange. Wieso? Ich wusste, mir gefällt es, ich wusste, mir hilft es. Aber dennoch war es mir (privat) lange Zeit zu teuer und ich wollte es so lange wie möglich hinauszögern. Jetzt habe ich mich überwunden und besitze eines seit einigen Monaten. Wie ist es mir damit gegangen?
Abstinenz und Probleme
So direkt gibt es keinen Unterschied in meinem Alltag und das ist auch gut so. Denn lange genug habe ich gesehen, wie Smartphone-Benutzer sich merkwürdig verhalten haben. Ihr kennt das sicherlich alle: Man sitzt in der Kantine oder in einem Meeting und anstatt miteinander zu reden, starrt man doch auf den kleinen Bildschirm oder ist mindestens abgelenkt dadurch. Das mochte ich nicht. Das mag ich auch heute noch nicht. Daher war meine lange Smartphone-Abstinenz sicherlich gut, denn mir passiert das nicht.
Na gut, mir passiert es sicherlich auch. Aber ich fühle mich dann entsprechend schuldig, entschuldige mich und achte auch selbst sehr darauf. Das würde ich mir häufig von Anderen auch wünschen. Denn so praktisch Smartphones sind, so wichtig manchmal die Erreichbarkeit ist, es ist einfach furchtbar unhöflich, wenn es dauernd wichtiger als die Gesprächspartner ist. Dabei sage ich nicht, dass es nie wichtig sein darf. Es gibt diese Momente. Aber sie dürfen kein Dauerzustand werden und das sind sie bei vielen.
Smartphone im Alltag
Mir ist außerdem aufgefallen, dass viele, die beruflich mit dem Smartphone zu tun, darauf verzichten – sehr gezielt. Das deckt sich spannenderweise auch mit meiner persönlichen Einstellung. Wer professionell damit arbeitet, hat einen ganz anderen Bezug dazu. Übrigens auch im Bereich „Social Media“. Einfach mal das Handy weglegen. Einfach mal nicht erreichbar sein oder ausschalten. Viele können das scheinbar nicht. Da ich so lange abstinent war, funktioniert es aber ganz gut. Noch zumindest.
Ansonsten ist einiges in meinem Alltag natürlich einfacher und praktischer geworden. Der Nutzen eines Smartphones lässt sich nicht bestreiten und wirklich drumherum kommt man eigentlich kaum noch. So viel ist darauf ausgelegt, dass man sich das Leben wirklich sehr schwer macht und das habe ich schließlich die letzte Zeit erlebt – was auch mein Grund langsam war, einzusteigen.
Mehr Holger im Netz
Also nicht wundern, dass ihr jetzt wieder mehr von mir lest. Sei dies hier oder in irgendwelchen sozialen Netzwerken. Es ist jetzt (auch durch das Ende meiner Pendelei) einfacher für mich geworden und das nutze ich. Ich wäre schön blöd, wenn nicht. Denn dafür ist es viel zu nützlich – sofern man sich der Probleme und Risiken bewusst ist. Aber solange man sich bewusst im Netz bewegt, ist das kein Problem. Zum Glück kann ich auf eine Medienkompetenz zurückblicken, die deutlich länger ist, als jene Zeit, in der ich kein Smartphone hatte und nun auf den Zug mit aufgesprungen bin.
Obwohl ich aber mit Smartphones schon seit Jahren arbeite, unterscheidet sich dieser Umgang aber mit dem privaten hin und wieder – und manchmal ist immer noch etwas ungewohnt. Daher muss ich natürlich trotzdem viel ausprobieren und es ist eine wirklich schöne und spannende Erfahrung. Außerdem ist es die Gelegenheit, manche Dinge zu hinterfragen und aus neuen Blickwinkeln zu sehen.