River flows in you

Ich bin froh darüber, dass es Dinge gibt, die mich berühren. Wer mich kennt weiß, dass dies bei mir in erster Linie Geschichten sind – Filme, Serien, Bücher, Animes. Gerade Animes haben es mir da angetan, auch wenn diese von vielen als Kinderkram abgetan werden. Doch was ich da an philosophischem Unterbau schon entdeckt habe, ist erstaunlich. An sich müsste ich Animes auch direkt bei „Serien“ einordnen, denn da gehören sie rein. Und doch schaffen Animes es irgendwie zielsicherer, etwas bei mir zu berühren, das mich teilweise noch Jahre bewegt – und das schaffen deutlich weniger normale Serien.

Wie ich darauf komme? Gerade lausche ich einmal wieder der Musik von Angel Beats!, einem Anime, bei dem ich anfangs dachte: „Joah, ist nett, aber irgendwie packt es mich nicht ganz.“ Mit den Folgen kam es dann aber und ich bin immer noch so froh, dass ich mich am Anfang durchgebissen habe, denn es gibt zwei Momente in diesem Anime, die mich wohl nie loslassen werden und für die ich ihm ungeheuer dankbar bin; darüber hatte ich schon einmal geschrieben.

Ich bin nur erstaunt, dass nach all der Zeit, die ich den Anime nun schon nicht mehr gesehen habe, diese Momente mich so berührt haben, dass das Ending-Lied von Angel Beats! mich einerseits absolut melancholisch stimmt, aber irgendwie auch hoffnungsvoll. Denn das ist das Absurde an diesem Anime: Es geht um Freundschaft, es geht um Einsamkeit, es geht um Tod, es geht um Verlust. Diese zwei Momente, die ich da andeute, die mich berührt haben, sind ungeheuer tragisch und haben mir wirklich beim Sehen das Herz zerrissen. Aber irgendwie waren sie auch schön und das ist eine wundervolle Kunst, einen solchen Moment einzufangen, der zwar ungeheuer tragisch und traurig, aber auch wunderschön ist.

Das verbinde ich mit diesem Lied, denn wie ihr an dem Text im Video sehen könnt, geht es genau darum – dieses bittersüße Kämpfen:

What do you want?

Nach langer Zeit habe ich nun endlich The Disappearance of Haruhi Suzumiya gesehen. An sich passt der Film chronologisch gesehen in den Anfang der zweiten Staffel von The Melancholy of Haruhi Suzumiya – ziemlich genau nach den berüchtigten „Endless Eight“.

Ich war zwiegespalten, ob ich den Film mir wirklich ansehen will. Ein paar Ausblicke darauf, was der Autor wohl mit der Serie geplant hat und ein paar Sachen, die ich aus Interviews hörte gefielen mir nicht. Hinzu kommt: Ganz ehrlich, ein Film ohne Haruhi? Haruhi ist für mich der Charakter! Das ist auch, was mich an diesen Einblicken in die Gedanken des Autors gestört haben, denn für ihn scheinbar nicht.

Meine Bedenken waren relativ unberechtigt. Dennoch war es eher ein Film, der sich auf Yuki und Kyon fokussiert hat. Das war in Ordnung, zumal immerhin auch sämtliche anderen Charaktere an Tiefe gewonnen haben – natürlich auch Haruhi.

Der Film ist ungeheuer still und leise – und lang. Aber ich merkte es kaum. Auch wenn es viele sehr ruhige Einstellungen gab, passte es sehr gut. Wieder einmal wird mit so vielen Mitteln postmodern gespielt – sei es mit den Kameraperspektiven, den unterschiedlichen Farbtönen über die verschiedenen Sequenzen hinweg und natürlich auch die Geschichte.

The Melancholy of Haruhi Suzmiya ist und bleibt für mich einfach ein postmodernes Meisterwerk, da ich nur jedem empfehlen kann, der Animes nicht für Kinderkram hält, der auch gerne philosophisch über Zeichentrickfilme nachdenkt, der Spaß an Selbstreflektion, Selbstironie und dem Durchbrechen der Mauer zum Zuschauer hat. All jenen möchte ich diese Serie und auch den Film empfehlen.

Das ist einfach intelligent, das ist kreativ, das ist bizarr, es ist postmodern, es ist witzig und durch das Zusammenspiel all dieser Elemente auch noch so unglaublich romantisch – und es lässt einen über spannende Fragen des menschlichen Daseins grübeln. In The Disappearance of Haruhi Suzumiya würde ich die zentralen Fragen als folgende stellen: Was ist der Mensch? Was ist die Welt? Wer bin ich? Was sind Emotionen? Was will ich? Was wünsche ich mir? Darf ich mir Dinge wünschen? Was ist Glück? Bin ich glücklich? Was ist Zuneigung? Was ist Freundschaft? Was ist Liebe?

Hört sich nach viel an? Ist es auch. Aber keine dieser Fragen kommt zu kurz. Werden sie in dem Film beantwortet? Nein. Denn darum geht es nicht. Es geht um die Gedanken an sich und diese wirft der Film auf – zumindest bei mir.

Und um das alles zu unterstreichen hört der Film genauso still und bedächtig auf, wie er zu (fast) der gesamten Zeit war: mit einem wunderschönen a-capella-Lied, das genau diese Gedanken anregt nach dem Sammelsurium an postmodernen Ideen, die der Film auf den Zuschauer wirft.

I won’t show my tears

Langsam kennt ihr das vermutlich von mir: Es gibt Szenen, die mich noch monatelang beschäftigen. Toradora! beschäftigt mich ja sogar immer noch! Auch wenn ich es nicht geglaubt hätte, da Angel Beats! doch nicht an Toradora! rankommt, so gibt es einfach zwei Szenen aus diesem Anime, die so unglaublich herausragend und prägend sind, dass es allein dafür sich lohnt, sich ihn anzusehen.

Auf YouTube gibt es da natürlich verschiedene Zusammenschnitte, besonders von meiner persönlichen Lieblingsszene, die mich ungeheuer mitgenommen hat – und auch immer noch mitnimmt. Da passt einfach alles zusammen. Die ganze Folge ist so großartig aufgebaut und auch die ganzen kleinen Handlungsfäden in den Folgen vorher laufen genau hierauf zu – und dazu dann diese Musik.

Das ist mir besonders gewusst geworden, als ich auf YouTube über einen solcher Zusammenschnitte gestolpert bin. Da ich natürlich nicht spoilen will und es wirklich ein massiver Spoiler ist, wieder einmal nach dem Spoiler-Cut; auch wenn es keine Übersetzung dazu gibt und das somit eher unverständlich für jene ist, die entweder den Anime nicht kennen oder kein Japanisch können.

Zwar ist es nicht einer der besten Animes, die ich gesehen habe, aber seine Message ist so traurig-schön und macht ihn so einzigartig und sehenswert. Der Anime hat eine so traurig-schöne Message. Das ist für mich eine der besten Anime-Szenen, die ich bisher gesehen habe (bis 1:43), gefolgt von einem Zusammenschnitt der Charakterszenen von Yui.

Spoiler-Cut

My most precious treasure

Angel Beats hat ein herzzereißendes Ende – mehr will ich darüber gar nicht sagen, um nicht zu spoilen. An sich hätte ich nicht gedacht, dass sie es am Ende doch noch einmal schaffen, meinen persönlichen Höhepunkt der Serie zu erreichen und sogar ein wenig zu toppen. Aber es gelang ihnen.

Das Ende habe ich zugegebenermaßen in seiner Tragweite auch einmal wieder erst nach einiger Zeit verstanden. Denn ich dachte, der Schlussdialog wäre symbolisch gemeint gewesen – dabei … war es sogar wirklich wörtlich gemeint. Als mir das bewusst wurde, musste ich schwer schlucken.

Damit nehme ich zwei unglaublich herausragende Gefühlsmomente aus diesem Anime mit, der gerade mal 13 Folgen hat – die OVA nicht mit eingerechnet. Das ist eine gute Quote und mehr als ich erwartet habe. Denn diese Szenen werden mir noch lange – lange! – im Kopf bleiben.

Bisher traue ich mich auch noch nicht, die OVA zu schauen, um nicht diesen wunderbaren Abschluss zu zerstören. Auf lange Sicht werde ich es aber sicherlich machen, denn dafür sind mir die Charaktere zu sehr ans Herz gewachsen.

Wem kann ich diese Serie also empfehlen, ohne zu viel zu spoilen? Ich denke, Spaß kann man an diesem Anime haben, wenn man gerne vielschichtige Charaktere und deren Interaktionen und deren Beziehungen untereinander sieht. Auch, wenn man Charakterentwicklungen mag. Zwar hat der Anime auch seine Action-Szenen, aber er ist eigentlich eine sehr stille Serie, die gerade durch die ruhigen Momente besticht und die seine großen Stärken sind.

Man sollte kein Problem mit Abschiedsthematiken haben und auch nicht, wenn mal ein wenig melodramatisch auf die Tränendrüse gedrückt wird. Außerdem ist es ein sehr nachdenklicher, fast schon philosophischer Anime – ohne aber jetzt ein Philosophiestudium zu erfordern. Es macht einen eher selbst nachdenklich über die Welt, das Leben, den Tod und solche Dinge; mit einer Prise recht bizarrem Humor.

Angel Beats ist ein wenig wie Neon Genesis Evangelion – nur ohne Mechas. Über diesen Vergleich werden manche vermutlich die Nase rümpfen, aber – wie ich auch schon schrieb – NGE ist für mich ebenso eher ein meta-physischer Anime, bei dem es um die Charaktere geht. Die Mechas und die Engel sind da vollkommen nebensächlich und nur Schauplatz für die doch extrem interessante Charakterstudie. Wobei NGE deutlich pessimistischer als Angel Beats ist. Dafür ist Angel Beats deutlich tragischer und eben … herzzerreißend.

Das Lied am Ende der Serie verrät zum Glück nicht zu viel, aber fängt die Stimmung des Animes so verdammt gut ein, dass es kaum eine bessere Charakterisierung gibt:

Meine zwei Szenen gibt es nach dem Spoiler-Cut:

Spoiler-Cut! Achtung: Wirklich massive Spoiler!

I’ll never forget the dream I shared with all of you

Angel Beats wird gegen Ende so schön! Natürlich hat es mir auch vorher schon gefallen, aber allein für Folge 10 „Goodbye Days“ hat es sich gelohnt, diese Serie zu schauen. Sie bauen diesen philosophischen Hintergrund bis zu diesem Punkt so wunderbar auf, um dann einen tollen Höhepunkt für mehre Charaktere und deren Entwicklung zu schaffen. Das hat mich bewegt und berührt.

Ich bin noch nicht ganz durch. Vermutlich werde ich nachher die letzten zwei Folgen noch schauen – vielleicht die OVA dann noch hinterher. Das kommt darauf an, wie müde ich bin; oder wie aufgewühlt, denn ich könnte mir vorstellen, dass es jetzt in den letzten zwei Folgen noch einmal richtig abgeht.

Aber Folge 10 … war … so … schön … – die Tragweite der ganzen Folge wurde mir erst heute im Laufe des Tages so richtig bewusst.

My soul, your beats

Zur Zeit schaue ich abends hin und wieder eine Anime-Serie, die mir Amazon empfohlen hat: Angel Beats. Ich lasse mich da gerne mal dazu hinreißen, auf die Empfehlungen von Amazon relativ blind zu hören und bei der Serie habe ich es bisher noch nicht bereut.

Die erste Folge war schon verdammt gut, dann gab es ein paar Durchhänger, aber mittlerweile bei Folge 9 bin ich doch extrem angetan davon, wie tief und komplex das Setting eigentlich ist und was damit möglich ist. Ich bin sogar kurz davor, mir den Manga dazu zu holen, da es dort wohl noch mehr um die Charaktere geht und sich sogar mehr Zeit gelassen wird.

Was ist Angel Beats? Ich würde es mal als meta-physischen Anime bezeichnen, der mich hin und wieder stark an Neon Genesis Evangelion erinnert – ohne Mechas halt, aber die waren bei NGE sowieso immer unwichtig meiner Ansicht nach. Was die Serie ausmacht sind extrem interessante Charaktere, deren Hintergründe erst mit der Zeit rauskommen und ein doch recht philosophisches Setting.

Was passiert mit uns, wenn wir sterben? Wann hatte man ein erfülltes Leben? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist gut und was ist böse? Wer oder was ist Gott und wo ist er? Das sind alles Dinge, die Angel Beats streift und natürlich nicht im Stile einer Philosophie-Diplomarbeit aufarbeitet, sondern unterhaltsam in den Raum stillt. Wie viel man sich darüber Gedanken machen will, bleibt einem selbst überlassen.

Die Serie beginnt mit Otonashi, der mit Gedächtnisschwund in einer Welt aufwacht, die sehr merkwürdig ist. Nach und nach erfährt er, dass es sich hierbei anscheinend um eine Zwischenwelt handelt – und er selbst gestorben ist. Doch er ist natürlich nicht allein. Mit der weiteren Beschreibung bin ich sehr vorsichtig, denn einerseits könnte es spoilern und andererseits vermute ich, dass da noch mehr ist, als ich selbst jetzt bei Folge 9 so genau sagen kann.

Wer eine krachige Anime-Serie erwartet, sollte Angel Beats lieber außen vorlassen. Angel Beats ist langsam, still und extrem charakterzentriert – also so, wie ich es mag. Mit gerade mal 12 Folgen ist die Serie auch nicht all zu lang.

Angel Beats haut mich als Serie jetzt nicht um, aber es beschäftigt mich auch nach dem Sehen noch weiter und ich schaue sie wirklich gerne. An solche Serien wie Toradora! kommt es nicht ran – zumindest noch nicht. Wer weiß, was ich sage, wenn ich mit Angel Beats fertig bin. Denn ich könnte mir vorstellen, dass es zum Ende extrem spannend wird.

Schon allein das Opening der Serie ist einfach toll – und so poetisch! Ebenso wie das Ending. Ich bin doch immer wieder erstaunt, wie es Animes gelingt, durch ihre Opening noch mehr Tiefe und Poesie in das alles zu legen. Das Anfangslied gibt einen sehr schönen Einblick in die Stimmung der Serie. Übersetzung des Lieds seht ihr in den Untertiteln des Videos – leider ein wenig verschwommen.

And I’ve lost who I am

Letztens habe ich schon geschrieben, dass ich zur Zeit viele Anime-Music-Videos (AMV) höre oder schaue – wie man es nimmt. Manche davon sind echt schlecht, manche davon transportieren aber eine ganz eigene Stimmung; zwar nicht immer die Stimmung des Animes, aber dennoch in der Kombination etwas ganz eigenes, das toll ist.

Einmal wieder habe ich ein solches Video gefunden, das ich gerne teilen will. Leider hat es doche in paar Spoiler, daher gibt es das erst nach dem Spoiler-Cut. Aber mir gefällt es einfach zu gut – und es dreht sich natürlich erneut um Toradora!.

Das Schöne an diesem AMV ist, dass sie ein paar seltenere Szenen genommen haben, die man sonst in AMVs nicht unbedingt findet. Sicherlich haben sie sich auch an einigen der üblichen Schlüsselszenen bedient, aber gerade die ungewöhnlicheren Szenen gefallen mir – wie beispielsweise die Szene mit Taiga und Ryuji in der Bahn (2:12) oder wenn Ryuji Taiga „schlägt“ (0:50).

Spoiler-Cut

Spread the love

Nein, ich kriege Toradora! einfach nicht aus meinem Kopf raus – und das obwohl es jetzt schon über eineinhalb Jahre her ist, dass ich diesen Anime gesehen habe. Immer wieder muss ich mir ein paar Schlüsselszenen anschauen, bei denen mir eine Gänsehaut über den Rücken läuft, ich mich freue, aber auch ebenso verzweifelt bin, wie damals beim ersten Mal schauen.

Häufig habe ich schon geschrieben, dass Toradora! durch seine Charaktere es sich eigentlich unmöglich gemacht hat, eine Beziehungsstruktur aufzubauen, die alle glücklich macht. An sich ahnt man bereits von Anfang an, wo der Anime hin will, doch auch wenn man das Ziel weiß, fragt man sich die ganze Zeit: „Aber wie soll das gehen?“

Ich habe selten ein besser funktionierendes Charakterdrama erlebt, das mit so wunderschönen Momenten voll Menschlichkeit glänzt. Alle Charaktere haben ihre Fehler, manche mehr, manche weniger und sie wachsen einem so ans Herz, dass man am liebsten eine für alle zufriedenstellende Lösung haben will. Doch die gibt es nicht.

Es ist schwer, einen besonderen Moment dabei herauszustellen, denn es gibt so viele in dieser doch so kurzen Serie. Als ich dann in meiner Toradora!-Nostalgie ein wenig in AMVs (Anime-Music-Videos) gestöbert habe, bin ich über dieses hier gestolpert, das einfach so schön ist und einen der großen Höhepunkte und eine der großen Epiphanien der Serie einfängt – der Grundkonflikt der Serie, der bei jedem Charakter ähnlich ist.

Daher warne ich natürlich vor einem Spoiler, denn dieser Moment kommt erst recht spät, dass diese Erkenntnis passiert. Das AMV zeigt nicht, wie das Problem aufgelöst wird – sofern man es auflösen nennen kann. Es ist so schön, dass ich es mir hier einfach mal – zumindest für mich – im Blog merken wollte.

Und zugegebenermaßen habe ich immer noch die Hoffnung, den ein oder anderen Anime-Fan für diese Serie zu begeistern. Dieses Video trifft diesen Moment der Erkenntnis einfach so ungeheuer gut und fängt das Gefühl der Verzweiflung bittersüß ein.

Spoiler-Cut!

Time after time

Es ist Valentinstag. Häufig wird er hoch stilisiert und manchmal auch vollkommen unnötig. Ich finde ihn dennoch schön, auch wenn ich ihn heute nicht mit meiner Frau verbringen kann. Mitten in der Woche bin ich nun einmal auf der Arbeit. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht aneinander denkt.

Auch wenn der Tag überkommerzialisiert ist, so kann man ihn dennoch auch für vernünftige Dinge nutzen. Es ist nichts Schlimmes dabei, am Valentinstag Essen zu gehen – es ist ein schöner Anlass. Im Gegenzug sollte es nicht der einzige Tag sein, an dem man etwas gemeinsam macht. Ist er das doch? Dann erfüllt er wenigstens den Zweck, dass man diesen Anlass hat. Das kann auch schon etwas wert sein.

Passend zum Valentinstag möchte ich aber einmal wieder einen meiner persönlichen Lieblings-Animes empfehlen: Toradora! Ich habe selten einen ergreifenderen, spannenderen und schöneren Anime erlebt. Dabei ist er sehr bodenständig, denn es dreht sich einfach um die Beziehungen der fünf Hauptcharaktere. Fünf? Ja, bedeutet, dass da etwas nicht aufgeht und das ist auch, was ich dem Anime hoch anrechne, dass er sich eine unmögliche Aufgabe gestellt hat und daraus zieht der Anime auch sein gesamtes Dramapotenzial.

Natürlich dreht es sich um noch viel mehr Beziehungen, aber die fünf Hauptcharaktere haben so ein Kuddelmuddel untereinander, das von Folge zu Folge schlimmer wird und dann in den späteren Folgen so herzzereißend gipfelt, dass es mir eiskalt den Rücken runterläuft, wenn ich nur daran denke.

Dabei möchte ich betonen: Der Anime kommt ohne Magie aus, ohne epischen Plot, ohne Übernatürliches oder ähnliches. Es ist der Schulalltag der fünf Charaktere und ihr Weg ins Erwachsensein.

Es gibt Leute, die geben diesem Anime keine Chance, weil sie gerade Taiga am Anfang richtig blöd finden. Aber Taiga ist ein so wunderbarer und tiefer Charakter, der mich so ungeheuer gerührt hat … ich finde es schade, dass manche nur die Oberfläche sehen, dabei kann man bereits in der ersten Folge entdecken, dass so viel mehr noch unter dieser Oberfläche steckt.

Der Anime steckt so voller wunderschöner Szenen, die man auch fast alle auf YouTube sich ansehen kann. Da sind in regelmäßigen Abständen solch tiefe Momente dabei, voller Symbolik und voller Gefühl, dass ich mir die auch heute immer noch gerne anschaue. Wer hier schon länger mitliest, wird beispielsweise wissen, wie sehr mich die Weihnachtsepisoden mitgenommen haben und bis heute noch mitnehmen.

Aber natürlich ist die Valentinstagsfolge auch ein solcher Moment. Genau die war nämlich jene Folge, bei der meine Frau gerade aus dem Computerzimmer ins Wohnzimmer kam, während ich sie schaute, und mich vollkommen irritiert ansah, weil ich vollkommen verzweifelt wohl auf den Fernseher starrte, das Kissen umschlungen, weil ich das fast nicht ausgehalten habe, was da gerade passierte.

Toradora! ist ein wunderschöner Anime über Freundschaft, Liebe und das Erwachsenwerden – ich finde, das ist ein passender Tipp für den Valentinstag und es würde mich freuen, wenn ich euch neugierig gemacht habe, sofern ihr grundsätzlich Animes nicht abgeneigt seid und kein Problem mit Beziehungsdramen habt. Wenn ihr sowas nämlich mögt, wage ich zu behaupten, dass es kaum einen besseren Anime als diesen gibt.

Hier die anfänglichen Worte von Ryuji und Taiga:

Ryuji: There is something in this world that nobody has seen yet. It is something gentle and very sweet. And if you had been able to put your eyes on it, then you would yearn for it.
Taiga: That is why the world has hidden it. To make sure that not just anyone can get their hands on it.
Ryuji: But at some point, someone will find it.
Taiga: That one person who is supposed to find it, is also the one who will be able to find it.

Nach dem Spoiler-Cut verlinke ich die erste Episode mit englischen Untertiteln. Mit deutschen Untertiteln lässt es sich bestimmt ebenso finden.

Viel Spaß mit einem meiner Lieblingsanimes!

Spoiler-Cut!

Truth cannot be said

Zero no Tsukaima habe ich jetzt auch endlich die erste Staffel zu Ende geschaut! Wieso hat es so lange gedauert? Die Untertitel sind der Horror gewesen bei meiner Ausgabe. Das war kein Englisch, das war höchstens Google-Translator auf Englisch. Meistens war das in der Infinitiv-Form und das war ungeheuer unschön zu lesen.

Ein wenig hat mir das leider den Spaß verdorben, weil es mich rausgerissen hat. Außerdem hat es manchmal doch merkwürdig gewirkt und ich musste mich erst sehr reinfinden, wie das überhaupt zu den Charakteren passt. Denn natürlich wirken die Charaktere plötzlich ganz anders, wenn man so eine fürchterliche Grammatik die ganze Zeit sieht.

Dennoch sind die Charaktere ganz großartig – und zwar allesamt. Ich wünschte, ich hätte eine bessere Fassung der Untertitel gehabt. So blieb es nämlich leider aus, dass ich so vollkommen drin war wie bei Toradora! Dennoch gab es einige Momente, die ich sehr, sehr schön fand.

Gegen Ende der ersten Staffel fand ich den Plot allerdings ein wenig arg konstruiert und merkwürdig. Aber auch das könnte an den fürchterlichen Untertiteln gelegen haben. Ich hoffe mal, die zweite Staffel wurde nicht mit Google übersetzt, sondern so, wie ich es bisher von meinen anderen Anime-DVDs kenne.