Erinnert sich noch jemand an … Times of Lore?

Bestimmt nicht! Ich habe mich jedenfalls auch lange Zeit nicht mehr daran erinnert. Bis mich ein Bekannter auf ein altes C64-D&D-Spiel hinwies: Hillsfar. Ich bekam einen absoluten Nostalgie-Flash, denn dieses Spiel hatte ich komplett verdrängt. Nicht weil es schlecht war, sondern weil ich es einfach vergessen hatte. Da gab es also etwas, das ich seit sicherlich 20 Jahren nicht mehr wusste und plötzlich habe ich wieder Erinnerungen gehabt – dank YouTube.

Doch noch etwas Anderes passierte dank YouTube: An der Seite wurde ein Video zu einem Spiel vorgeschlagen, dessen Namen ich schon ewig suchte – Times of Lore. Was habe ich nach diesem Namen gesucht! Doch ich erinnerte mich nur an den „Lore“-Teil und dachte die ganze Zeit, es wäre Lands of Lore – und wunderte mich, warum das so komplett anders aussah, als ich es in Erinnerung hatte.

Times of Lore habe ich damals vollkommen verschlungen. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, nur noch, dass ich es liebte, dass es ein Action-Adventure war und ich mich immer freute, wenn ich die magische Axt gefunden hatte, die nach dem Werfen wieder zu mir zurückkehrt wie ein Bumerang. Geschichte? Keine Ahnung. Spielziel? Keine Ahnung. Aber ich erinnere mich noch an die Grafik und wie es sich anfühlte, das zu spielen. Ich weiß sogar noch, dass ich es durchspielte! Aber mehr? Alles weg! Sogar der Name war verschwunden, bis YouTube mir dieses Video vorschlug. Danke YouTube!

Erinnert sich noch jemand an … die Bitmap Brothers?

Ja, normalerweise schreibe ich in dieser Kategorie über Spiele. Doch ich habe einen Nostalgie-Flash, seitdem ich auf Steam gesehen habe, dass eine HD-Version von Speedball 2 erschienen ist. Wer die glorreichen alten Zockerzeiten noch miterlebt hat, weiß sicherlich, worauf ich hinaus will. Denn es gab zu jener Zeit ein Entwickler-Team, das vom Look der Spiele und vom Design her immer sehr deutlich erkennbar war – und ich wüsste kein einziges Spiel von ihnen, das schlecht war! Die Bitmap Brothers!

Als kleiner Junge war ich bei jedem Spiel der Bitmap Brothers immer Feuer und Flamme – sei dies besagtes Speedball 2, Magic Pockets, Gods oder oder oder. Das Art-Design war immer ähnlich und deutlich erkennbar. Auch die Steuerung war immer ähnlich und im Rückblick bin ich verwundert, dass mich die manchmal klobige Steuerung nie störte. Aber ich hatte einen so unglaublichen Spaß mit all diesen Spielen! Die hatten etwas Besonderes an sich.

Es gab immer genug zu entdecken, es gab genug Dinge freizuschalten und für die damaligen Verhältnisse sah jedes Spiel verdammt gut aus. Zugegeben, Speedball 2 war was Entdeckungen betrifft nicht ganz so umfangreich. Aber dafür erinnere ich mich sehr gut an solche Spiele wie Gods und Magic Pockets, in die ich vermutlich ganze Spieltage versunken war!

Bitmap Brothers – für mich ein unvergessenes Highlight meiner Kindheit, an das ich mich sehr, sehr gerne zurückerinnere und viele schöne Erinnerungen damit verbinde.

Erinnert sich noch jemand an … Phoenix?

Keine Ahnung mehr, warum ich dieses Spiel so geliebt habe. War es allein der Name? Kann ich mir kaum vorstellen, auch wenn alte Sagen schon immer mein Ding waren. Viel damit zu tun hat das Spiel an sich ja nicht.

Aber ich habe dunkel in Erinnerung, dass ich die Grafik und die Animationen damals so toll fand. Im Vergleich zu vielen anderen Spielen der Zeit war das alles ungeheuer flüssig. Außerdem hat mir das Spielprinzip deutlich mehr Spaß gemacht als der Urvater Space Invaders.

Es war abwechslungsreicher – immerhin konnte man sich mit einem Schild schützen. Und es gab einen Bosskampf sogar am Ende! Man musste sich erst durch den Schiffsrumpf schießen und dann – wie bei Tron – im richtigen Moment durch das Schild ballen; na gut, oder das Schild komplett wegschießen.

Das war nicht gerade üblich bei Atari-Spielen. Auch die Idee, dass man diesen Vögeln die Flügel abschießen konnte, fand ich damals ungeheuer spannend und innovativ. Das war auch nicht gerade üblich.

Schon allein, wenn ich die Cartridge und deren Bild sehe, dann freue ich mich auch heute noch wie ein kleines Kind – denn dieses Spiel hat mir so viele wunderschöne Spielstunden bereitet. Erstaunlich bei dem wirklich simplen Spielprinzip.

Abschließend muss ich allerdings sagen, dass ich erschrocken war, wie schnell die Schüsse doch nach unten fliegen – zumindest wenn die Gegner recht weit unten sind. Solange sie oben sind, sieht mir das nach keinem Problem aus. Aber die kommen doch unverschämt nahe runter an manchen Stellen.

Da muss ich wohl früher eine verdammt gute Reaktion gehabt haben und vielleicht wären auch Bullet-Hell-Spiele für mich damals kein Problem gewesen. Heute versage ich bei sowas irgendwie gnadenlos. Das ist dann vermutlich doch das Zockeralter, in dem man eher was für Senioren braucht.

Erinnert sich noch jemand an … Solaris?

Es gibt ein Spiel, das ich gedanklich nie wirklich auf dem Atari 2600 einordne, obwohl ich es dort ewig gespielt und richtig geliebt habe: Solaris!

Erst später fiel mir auf, dass es sich dabei um einen Kampfstern-Galaktika-Plot handelte. Als mir das als Kind bewusst wurde, wurde ich noch aufgeregter und spielte es sogar mit noch mehr Leidenschaft, denn ich liebte Galaktika damals.

Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich Kampfstern Galaktika war oder ob es Zufall war, dass die Gegner Zylonen hießen und die Schiffe auch so ähnlich aussahen. Denn ein paar andere Dinge schienen nicht dazu zu passen.

Das Spiel ist überraschend komplex und vielseitig. Es gibt viele verschiedene Missionen, während man mit seinem Jäger sich auf die Suche nach dem Zielplaneten macht. Die Grafik war toll und das Spiel dauerte überraschend lang – für ein Atari-Spiel.

Erinnert sich noch jemand an … Haunted House?

Als ich letztens einmal wieder durch YouTube gestöbert habe, bin ich auf einen alten Klassiker meiner Kindheit am Atari 2600 gestoßen: Haunted House!

Ich war extrem überrascht, wie simplistisch das Spiel doch ist, aber dennoch damals so eine Atmosphäre ausgestrahlt hat. Das war alles natürlich nur in meinem Kopf und als Kind ist die Fantasie da noch einmal mächtiger. Aber dennoch finde ich das so wunderschön, wie einfach das alles gehalten ist und wie viel Effekt doch erzeugt wird.

Schon allein die Darstellung der Figur: Das sind zwei Augen, die man da sieht – und in den damaligen Zeiten waren das zwei Quadrate mit einem Punkt in der Mitte. Dieser Punkt bewegte sich in die Richtung, in die man selbst ging. Allein diese Darstellung verbreitet schon so eine unheimliche Atmosphäre! Dass die Augen sich ganz schnell drehen, wenn man stirbt, kommt noch hinzu.

Das mag ein wenig abstrakt sein, aber unterstreicht die ganze Stimmung in Haunted House. Vom Grafischen her ist das im restlichen Spiel nicht anders. Alles ist einfach gehalten, aber hat so viel Effekt hinten raus, dass sich moderne Spieledesigner da mal eine Scheibe von abschneiden können, wie man mit so wenig Mitteln so viel erzeugen kann. Unglaublich!

Ziel des Spiels ist es, in einem dunklen Haus eine Urne zu finden. Die ist natürlich in mehrere Teile zersprungen, weswegen man alle finden muss und damit dann aus dem Haus fliehen.

Schaut euch mal dieses Let’s Play an, das ich extrem gut gemacht finde und auch eine wunderbare Einführung in das Spiel gibt und ich bin mir sicher, ihr werdet sehr schnell sehen, was ich damit meinte, dass das Spiel sehr einfach gehalten ist, aber mit diesen wenigen Mitteln ungeheuer viel macht:

Meiner Ansicht nach ist dieses Spiel ein vergessenes Meisterwerk!

Erinnert sich noch jemand an … Adventure?

Ja, das war wirklich der Name des Spiels! Heute stelle ich euch nämlich eines meiner ältesten Spiele vor, die ich damals auf unserem Atari 2600 gespielt habe. Ich glaube, das ist eines der Spiele, bei denen man wirklich der heutigen Zockergeneration sagen kann: „Ihr habt keine Ahnung, was wir damals gespielt haben! Und womit wir zufrieden waren! Verzogene Bande!“

Das Spiel hatte keine wirkliche Grafik, nur Pixel. Das Spiel hatte keine wirkliche Geschichte, sondern nur Aufgaben. Aber es war vermutlich eines der ersten Action-Adventures.

Worum geht es? Ein wenig habe ich es vergessen, aber man war dieses Quadrat – ein Held. Es gab Burgen, Schlüssel, Magneten, es gab Drachen, es gab bösartige Fledermäuse. Die Burgen hatten keine Gänge, sondern waren unrealistische Labyrinthe Die Aufgabe war die Suche nach dem heiligen Gral – oder dem bunt leuchtenden Kelch, wie man es nimmt. Den musste man zurück in seine Burg bringen.

Auf dem Weg konnte man verschiedene Gegenstände finden, beispielsweise eine Lanze, um die Drachen besiegen zu können – dargestellt durch einen simplen Pfeil. Es gab sogar Brücken, die man mit sich mittragen konnte – oder waren es Leitern? Für mich waren es damals immer Brücken, die man über Abgründe gelegt hat. In dem Video seht ihr eine davon. Das sind diese beiden nach außen gerichteten Klammern.

Mit diesem Spiel habe ich als Kind wirklich einiges an Zeit verbracht. Denn ich fand das spannend. Das hat außerdem wirklich in meinem Kopf Geschichten erzeugt und meine Fantasie angeregt. Für mich waren diese Pixelhaufen wirklich gefährliche Drachen. Für mich war der Pfeil wirklich eine Lanze und für mich war der bunt leuchtende Kelch der heilige Gral.

Was für ein Spiel!

Erinnert sich noch jemand an … R-Type?

Als Kind habe ich Sidescroller geliebt. Das war immerhin auch eines der Hauptgenres, die man früher am C64 und Amiga vorgefunden hat. Ein Klassiker in der Hinsicht war R-Type.

Hauptmerkmal des Spiels war dieser kleine Satellit, den man immer wieder an- und abkoppeln konnte. Die Grafik war für damalige Verhältnisse extrem geschmeidig und der Schwierigkeitsgrad war durchaus knackig. Gegner kamen von vorne, aber auch von hinten und oben und unten. Im Prinzip war es damit ganz im Geiste des alten Vanguards – ein Spiel, das ich auf unserem Atari 2600 auch lange, wirklich lange gespielt habe und das mir als verdammt schwieriges Spiel in Erinnerung geblieben ist.

Auch bei R-Type wurde man von überall her angegriffen, so dass man besonders guten Einsatz von den Power-Ups machen musste und auch an den richtigen Stellen sein Schiff und den kleinen Satellit entsprechend passend verbessern musste.

Unzählige Stunden habe ich in dieses Spiel versenkt! Was war ich stolz, als ich dieses Riesenraumschiff oder die anderen Bosse das erste Mal besiegt habe! Das waren noch Spiele, in denen man starb, sich die Welle an Gegnern merkte und sich dann erneut zu dieser Stelle kämpfte. Irgendwann kannte man die Bewegungen der Gegner auswendig. Ich glaube, das würde man heutzutage keinem Spieler mehr zutrauen und wenn ich ehrlich bin, wüsste ich gar nicht, ob ich das heute noch könnte.

It’s all coming back to me now

Es gibt viele alberne Videos im Internet, es gibt noch viel mehr geschmacklose Videos im Internet. Ich bin kein Freund von Videos, in denen sich jemand mächtig auf die Fresse legt und sich dann alle beömmeln. Das war einmal – aber zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich damals noch jung war… sehr jung. Sowas kann ich nicht mehr sehen.

Als mir jemand folgendes Video gezeigt hat, dachte ich zuerst, das ist eines dieser typischen Videos: Menschen erwarten, dass der Löwe ruhig bleibt, er springt sie an und verwundet sie – alle lachen. Das ist aber keines dieser Videos. Es ist einfach schön, wie ich finde.

Das sind solche Videos, bei denen ich begeistert ausrufe: „Dafür wurde das Internet gemacht!“ Na gut, dafür vielleicht nicht unbedingt, denn so eine Szene könnte man auch im Fernsehen sehen. Aber ganz ehrlich: Das würde doch kein Sender heutzutage mehr zeigen – oder zumindest nur sehr wenig.

Mich hat das Video sehr gefreut.

Erinnert sich noch jemand an… Populous?

Das war für mich eines der ganz großen Spiele auf dem Amiga: Populous! Worum geht es? Man ist ein Gott und man braucht Anhänger. Doch es gibt auch andere Götter. Jedoch kann man die nicht selbst angreifen. Dafür aber ihre Anhänger und je weniger Anhänger ein Gott hat, desto weniger Macht hat er.

Das Spiel besteht also darin, seine eigenen Anhänger zu vermehren und die des Gegners zu beseitigen. Dabei stehen einem ein paar Wunder zur Verfügung. Zu allererst kann man Land manipulieren, indem man ebene Flächen oder Berge baut oder das Land ganz weg macht. Aber es gibt auch größere Wunder wie Erdbeben oder Sümpfe oder man kann einen eigenen Anhänger zu einem heiligen Ritter erheben, der dann für einen in die Schlacht zieht. Man konnte im wörtlichen Sinne die biblischen Plagen auf seinen Widersacher schicken, denn auch eine Sintflut war dabei; auch wenn ich gestehen muss, dass ich die nie eingesetzt habe, weil ich die Mechanik zu unpraktisch fand. Im zweiten Teil kamen dann sogar Feuerregen dazu und wenn ich mich richtig erinnere auch Heuschrecken oder zumindest irgendwelche Insekten.

Ein großartiges Echtzeit-Strategie-Spiel – zumindest würde ich in die RTS-Ecke schieben, auch wenn es viele Dinge noch nicht hatte, die man heute so von Starcraft 2 und Co kennt. Die Anhänger konnte man nämlich nicht direkt bewegen – sie besaßen einen fast eigenen Willen, auch wenn man sie zu einer Flagge befehlen konnte. Trotzdem machten sie größtenteils, was sie wollten mit kleinen Vorgaben. Ich habe das Spiel ewig bei meinem Bruder an seinem Amiga gespielt, als ich noch nur einen C64 hatte und später habe ich es auch sehr häufig gespielt, als ich selbst dann einen Amiga besaß.

Der zweite Teil war auch sehr spaßig, denn da gab es unterschiedliche Götter und dadurch auch unterschiedliche Wunder – alle nach den verschiedenen Elementen unterteilt. Der dritte Teil, Populous – The Beginning, war dann schon leider sehr gewöhnungsbedürftig. Man war nicht mehr ein Gott, sondern eine Schamanin mit Anhängern und das alles war in 3D. Mir hatte das auch viel Spaß gemacht, aber ich glaube vielen anderen nicht.

Es gibt jetzt übrigens für das NintendoDS ein Remake von Populous mit ein paar Elementen von Populous 2 wie beispielsweise den verschiedenen Göttern. Spielt sich auch nett, aber ist irgendwie für mich nicht so richtig Populous. Es wirkt auf mich deutlich schneller und außerdem hängt man ständig im unteren Bildschirm herum und sieht daher nicht so richtig die Landschaft auf dem oberen – es lohnt sich auch kaum. Dennoch kann man für das bisschen Geld nichts falsch machen, wenn man mal wieder diesen alten Klassiker spielen will und sowieso ein NintendoDS hat.