Jamas Tipp: Flash Gordon

Heute möchte ich euch einmal etwas ganz Obskures empfehlen, das sicherlich jeder von euch kennt und viele auch die Nase gerümpft haben: Flash Gordon.

Es dürfte bekannt sein, dass ich Pulp sehr mag. Ja, das ist Trash, das ist hanebüchen, aber das ist auch gut so – denn nur so macht es Spaß. Wenn ich Pulp schaue, dann will ich da gar nichts tiefgreifendes haben. Kann auch mal nett sein, aber Pulp braucht Helden, es braucht Schwarz/Weiß, es muss fetzen!

Das ist, was der Flash Gordon aus dem Jahr 1980 so gut gemacht und warum ich immer wieder hängenbleibe, wenn er im Fernseher läuft. Das ist einfach eine bunte Bilderflut voller absurder Charaktere und Storyentwicklungen, dass mein inneres Kind da immer wieder aufjubelt.

Gerade höre ich immer mal wieder in alte Hörspiele rein und habe da auch für mich die alten Flash-Gordon-Hörspiele wiederentdeckt, die ich als Kind so ungeheuer spannend, aber auch gruselig fand. Im Zuge dessen stöberte ich auf YouTube und stolperte natürlich direkt über einen Trailer zum 1980er-Film und bekam wieder richtig Lust, den zu sehen.

Ihr wollt wissen, wieso? Schaut euch einfach mal den Trailer an, dann versteht ihr, was ich meine. Schon allein die Einleitung mit dem Dialog, dann die Musik dazu, die schnellen Bilder. Ja, der Plot ist absolut vorhersehbar, ohne überraschende Wendungen und Tiefgang, aber das macht eine so gute Laune! Natürlich ist das 80er, natürlich ist das hanebüchen, aber es wäre weitaus weniger Spaß, wenn dem nicht so wäre.

Also ich kriege Gänsehaut bei dem Trailer:

„Klytus, I’m bored! What plaything can you offer me today?“
„An obscure body in the S-K system, Your Majesty. The inhabitants refer to it as the planet… Earth.“
„I like to play with things a while before annihilation. Pathetic earthlings! Who can save you now?“

Jamas Tipp: Chihiros Reise ins Zauberland

Gestern habe ich noch von Ni No Kuni geschwärmt, heute will ich einen passenden Film dazu vorstellen: Chihiros Reise ins Zauberland.

Es ist ein Kinderfilm, sicherlich. Aber dennoch zeigte sich hier einmal wieder, wie wenig man genauer darüber nachdenkt. Denn als ich mit meiner Frau im Kino war, waren zwar lauter Kinder um uns, aber die hatten echt Angst vor so manchen Szenen. Denn vieles ist für westliche Kinder wohl verstörend, weil man den kulturellen Bezug zu vielem so gar nicht hat.

Wobei ich mich auch immer wieder frage, wie sehr man Kinder da unterschätzt. Wenn ich bedenke, wie viel Angst ich als Knirps in Taran und der Zauberkessel vor dem Bösewicht und seinen Skeletten hatte oder vor dem roten Stier im letzten Einhorn. Dennoch waren das Filme, die mir gefallen haben – auch als Kind. Da beißt man sich durch – oder hält die Hand vor die Augen an bestimmten Stellen. Vielleicht war es also bei Chihiros Reise ins Zauberland gar nicht so schlimm für die Kinder um uns.

Der Film ist ein typischer Ghibli-Film – erkennt man auch an der Optik. Auch wenn ich persönlich Prinzessin Mononoke immer noch besser finde, kann man das aber natürlich nicht vergleichen, weil das vollkommen unterschiedliche Filme sind. Während Mononoke einfach ein Fantasy-Film ist, ist Chihiro eindeutig ein Märchen – und zwar ein wirklich schönes.

Was mich bei Ghibli aber immer wieder fasziniert, sind die Ideen – sie wirken so erfrischend und inspirierend. Mag sein, dass ich vieles davon nicht kenne, weil ich mich mit östlicher Kultur wenig auskenne. Vielleicht kommt auch gerade daher mein Interesse an Animes so und dieses Gefühl, dass die mir so viele neue Bilder und Ideen geben können. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass wirklich so vieles einfach so schön gemacht ist, so detailverliebt und überhaupt. Untermalt wird das dann auch immer von der wunderschönen Musik, die für mich zu Ghibli ebenso dazu gehört.

Das ist auch bei Chihiros Reise ins Zauberland nicht anders. Wer einen schönen Märchenfilm im Anime-Stil sucht, der kann sich den wirklich bedenkenlos ansehen. Und wem dieser Film gefallen hat und eine Zockernatur mit PS3 ist, der legt sich am besten auch direkt Ni No Kuni zu. Denn da kann man dann ein solches episches Märchen interaktiv auch spielen.

Jamas Tipp: Dragonheart

Lange habe ich überlegt, welchen Film ich sonst noch für Weihnachten vorschlagen sollte. Denn die beiden, die mir als nächstes einfallen, habe ich bereits einmal vorgestellt. Daher hier nur der Link: Besser Geht’s Nicht und Das Letzte Einhorn. Beide auf ihre Weise passend.

Besser Geht’s Nicht kommt da mit wirklich weihnachtlichen Botschaften daher und ist einfach ein schweineguter Film. Das Letzte Einhorn ist thematisch nicht unbedingt Weihnachten, aber da ich damals zur Winterzeit im Kino war und der Film auch immer zu dieser Zeit im Kino lief, gehört er für mich dazu.

Um aber einmal wieder etwas Neues vorzustellen, empfehle ich zur Weihnachtszeit einen Film, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Nicht, weil er so schlecht ist oder weil er mich langweilt oder weil ich ihn nicht habe. Er steht bei mir schon seit langer, langer Zeit im Videoregal und ich habe sogar ein Filmplakat von ihm: Dragonheart.

Aber wieso schaue ich ihn dann nicht, wenn er doch so gut ist? Weil ich es nicht über mein Herz bringe, ihn zu Ende zu schauen. Das geht einfach nicht und ich bin mit diesem Problem wohl nicht alleine, wie ich mittlerweile weiß. Ich kann ihn immer bis zu einer gewissen Stelle schauen und ab da habe ich immer abgebrochen. Irgendwann dachte ich mir: „Nein, das kannst du doch nicht machen. Der Rest vom Film ist doch so gut, du kannst ihn nicht immer frühzeitig beenden, weil du das nicht aushältst!“

Daher habe ich ihn nicht mehr geschaut – vermutlich seit Anfang 2000. Aber trotzdem ist er in meinem Kopf, weil die Geschichte ist so schön, die Charaktere sind toll und die Dramaturgie ist eigentlich genau meins. Dieser Film gehört für mich zu den ganz großen Fantasyfilmen neben Willow und dem dunklen Kristall. Trotzdem kann ich ihn einfach nicht mehr ansehen. Dabei würde ich so gerne. Vielleicht traue ich mich doch einmal wieder. Denn an sich ist er so schön!

Wer den Film gesehen hat, wird wissen, warum ich da so Probleme habe … und schaut euch nur den folgenden Trailer an. Nicht den anderen, den es noch auf YouTube gibt. Der gehört nämlich zur Kategorie „Verratet doch den ganzen verdammten Film in der Vorschau“-Trailer.

Jamas Tipp: Ist das Leben nicht schön?

Ich mache weiter mit meinen Empfehlungen an Weihnachten und bin mir sicher, dass folgender Film auch im Fernsehen laufen wird: Ist das Leben nicht schön?

Ursprünglich kannte ich den Film nur als: „Der Film, der bei Gremlins im Hintergrund läuft“ – dann habe ich ihn vor ca. 10 Jahren mal über die Feiertage gesehen und war ganz hin und weg. Das ist einfach nur ein schöner, wenn auch stark kitschiger Film.

Es ist keine innovative oder neue Geschichte und dennoch macht sie Spaß. Ein Wohltäter will seinem Leben ein Ende machen, weil sein Leben zusammenzubrechen droht. Also springt er von der Brücke, wird aber von seinem Schutzengel gerettet. Da besagter Wohltäter denkt, die Stadt wäre ohne ihn besser dran gewesen, wünscht er sich, dass er nie existiert hätte. Dies gewährt der Schutzengel und zeigt ihm die Auswirkungen, die das haben könnte.

Ich mag den Film – sehr. Trailer ist halt mal wieder leider fürchterlich, aber was Besseres konnte ich nicht finden:

Jamas Tipp: Der Hofnarr

Gestern gab es einen Tipp zum Weltuntergang, heute gebe ich einen Tipp, der ganz gut in die Weihnachtszeit passt. Zwar ist es kein richtiger Weihnachtsfilm, aber er ist einfach so schön, dass ich ihn einfach einen schönen Familienfilm zum Fest finde – ohne, dass er gleich das Thema mit dem Holzhammer erschlägt. Es ist einfach ein Gute-Laune-Film: Der Hofnarr.

Es ist eine Verwechslungskomödie im Mittelalter, bei der ich wirklich arge Schmerzen irgendwann vom Lachen bekommen habe. Sicherlich hat der Film auch ein paar Längen, immerhin stammt er aus einer Zeit, wo Geschichten noch ein wenig anders erzählt wurden. Es ist ein alter Film, das steht außer Frage. Aber er ist so verdammt gut!

Wem Verwechslungsgeschichten wie Shakespeares Midsummer Night’s Dream gefallen und wer den Hofnarren noch nicht kennt, der sollte ihn sich auf jeden Fall anschauen. Es gibt eine legendäre Szene, die man einfach gesehen haben muss: die mit dem Becher mit dem Fächer und dem Kelch mit dem Elch! Ihr werdet sehen, welche ich meine, wenn ihr ihn euch anschaut. Da führt dann kein weg vorbei. Dieser Moment fällt im Film auf – sehr.

Schon allein wegen dieser Szene solltet ihr euch den Film besser wirklich auf Deutsch ansehen. Nicht nur ist es ein alter Film, er stammt auch noch aus einer Zeit, als die Synchronisation echt gelungen war. Gerade an einer solchen Szene würden viele Synchronisationen kläglich scheitern. Hier ist sie einfach nur genial übersetzt und umgesetzt. Allein, das mit dem Original zu vergleichen und wie genial das übersetzt wurde, allein dafür lohnt es sich, diesen Film anzusehen.

Wer also Lust auf eine gute Mittelalter-Verwechslungskomödie hat: Der Hofnarr! Meiner Ansicht nach ein passend unpassender Weihnachtsfilm. Einfach eine geniale Parodie auf so viele Mittelalter-Filme und ein absoluter Klassiker.

Da ich leider keinen Trailer dazu gefunden habe, gibt es das Eröffnungslied, das sogar teilweise bereits einen Einblick in die Handlung oder manche Dinge gibt.

Jamas Tipp: Donnie Darko

Passend zum Weltuntergang am Freitag will ich einmal wieder einen Film empfehlen. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen, aber dennoch hat dieser Film bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen: Donnie Darko.

Es ist ein sehr eigener Film und ich erinnere mich noch gut, wie ich meiner Frau gesagt habe, dass ich den schauen will. Ich wusste nicht viel von dem Film und mehr wollte ich auch nicht wissen außer Titel und Cover. Das genügte mir. Meine Frau las sich dann eine Inhaltszusammenfassung durch. Ich glaube, ihr hatte der Film dann sogar auch gefallen, aber sie war doch sehr überrascht. Denn nach der Inhaltszusammenfassung hatte sie einen etwas bizarreren und vor allen Dingen auch witzigeren Film vorgestellt. Ich vermute, das lag an dem eingebildeten Freund im Hasenkostüm, der den Weltuntergang prophezeit.

Donnie Darko ist aber kein witziger Film – ganz und gar nicht. Es ist ein extrem philosophischer und komplexer Film. Leider gehört er aber auch zu den Filmen, die durch Interviews mit dem Regisseur und vor allen Dingen auch dem Director’s Cut deutlich an Qualität verloren haben. Wenn ihr also die Möglichkeit habt: Schaut euch weder Interviews mit dem Regisseur an, noch schaut die den Director’s Cut. Wieso?

Weil Donnie Darko ein post-strukturalistischer Film mit mehreren Ebenen ist, den man auf so viele unterschiedliche Art und Weise deuten kann, dass mir das natürlich gefällt. Sowohl das Interview als auch der Director’s Cut zerstören aber das an dem Film, denn sie drücken dem Film einen Interpretationsstempel auf, den er nicht verdient hat und auch nicht braucht.

Worum geht es bei Donnie Darko? Weltuntergang, Philosophie, Religion, Selbstfindung, Conditio Humana, Identität, Moral, Liebe – oder auch deren Abwesenheit. Ein Film, den ich schon zu lange nicht mehr gesehen habe, was ich mal wieder nachholen sollte. Allerdings muss ich dafür schon in einer ganz speziellen Stimmung sein. Nichtsdestotrotz ein großartiger Film, der es sogar auf meine Empfehlungswand damals in der Videothek geschafft hat.

Jamas Tipp: Avengers

Gerade wieder gesehen: Avengers – einer der besten Filme diesen Jahres und auch einer der besten Superheldenfilme überhaupt. Joss Whedon hatte mich damals im Kino nicht enttäuscht, aber ich muss gestehen: die Synchro … die Synchro. Das haben wir gerade gemerkt, als wir ihn im Originalton zum ersten Mal geschaut haben.

Die Charaktere verlieren bei den deutschen Stimmen leider so viel – und zwar eigentlich alle. Am schlimmsten trifft es aber Tom Hiddleston als Loki. Was für ein Charisma und Ausstrahlung er doch im Originalton hat! Auf Deutsch wirkt er schon eher fast schon ein wenig lächerlich. Die deutsche Synchronisation schafft es einfach nicht, was Tom Hiddleston mit seiner eigenen Stimme gelingt: diesem unglaublich albernen Kostüm Würde, Hinterlist und Macht zu verleihen.

Avengers glänzt nicht durch Handlung, sondern durch Charaktere. Es glänzt durch Momente, nicht durch Logik. Es glänzt dadurch, dass es eine der besten Adaptionen des Comic-Genres bis zum heutigen Tage. Das macht der Film anders als die Nolan-Batmans, die auf ihre eigene Weise diesen Status erreicht haben. So gerne ich die ersten beiden Nolan-Batmans mag, Avengers ist dann doch eher meine Richtung.

Ein wenig Angst habe ich vor dem zweiten Teil. Aber solange Joss ihn macht, bin ich zuversichtlich – mit lediglich ein wenig Angst. Solange er aber machen darf, wie er will und ihm niemand reinpfuscht, könnte das auch wieder ganz, ganz groß werden.

Jamas Tipp: Thor

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich Thor gesehen habe – trotzdem möchte ich ihn empfehlen, denn das ist ein so überraschend guter Film! Vergesst den Trailer, vergesst die albernen Rüstungen, vergesst die eigenwillige Interpretation der nordischen Mythologie. Vergesst außerdem auch, wie Thor in den Comics früher auf euch gewirkt hat. Ich mochte Thor nie in den Comics. Das war einer der langweiligsten Helden, die ich kenne. Aber diese Verfilmung? Großartig!

Das Problem sind die Erwartungen, mit denen man an diesen Film herangehen könnte. Vor allen Dingen, weil die erste halbe Stunde ein anderer Film sind als der Rest. Das ist nicht schlecht, sondern in dieser Kombination eigentlich gut. Man muss dem Film nur die Chance geben. Die erste halbe Stunde ist nicht schlecht, doch Leute, die sehr allergisch auf Pathos reagieren, könnten dazu neigen, ihn zu früh abzuschalten.

Worum geht es in dieser ersten halben Stunde? Sie zeigt die eigentliche Macht Thors und dessen, was dahinter steckt. Sie zeigt, wo der Charakter wachsen muss und was seine Probleme sind. Warum er nicht der Held sein kann, der er sein sollte. Denn sein Ego steht ihm im Weg. Das ist die Exposition der ersten halben Stunde. Die ist imposant, die ist bombastisch und die ist pathetisch – aber gut.

Wenn ihr mir also vertraut und euch den Film unvoreingenommen ansehen wollt, erwartet einen unsympathische und großkotzigen Thor, zu dem man kaum Verbindung haben kann. Ab dem Zeitpunkt von Thors Fall jedoch beginnt der eigentliche Film und das ist auch die Entstehung des Superhelden.

Das ist nämlich das Kuriose an dem Film: Thor hatte am Anfang gewaltige Macht – war aber an sich kein Held. Erst als er diese Macht verliert, wird er zu einem. Damit hat es Kenneth Brannagh mit einer meisterhaften Schreiberleistung geschafft, eines meiner Lieblingsmotive aus dem Superhelden-Genre zu schreiben: ein Held ist nicht ein Held, weil er Superkräfte hat, sondern weil er Schwächen hat und über diese hinaus wächst. Erst in diesem Moment, wird er zum Held.

Wenn man den Film aus dieser Perspektive sieht, dann erwartet einen ein Plot von shakespearischen Ausmaßen, wie man es nicht anders von einem Kenneth Brannagh hätte erwarten können.

Aber bitte tut mir einen Gefallen: Schaut euch keinen Trailer zu dem Film an. Denn diese Trailer zeigen alle einen anderen Film. Wenn ihr euch einstimmen wollt und euch fragt, ob euch der Film gefallen könnte, hört euch den folgenden wunderbaren Zusammenschnitt ein paar der Musikstücke aus dem Film an. Wie so häufig fängt diese Musik die Essenz des Films wunderbar ein.

Thor ist episch, ist bombastisch, witzig, romantisch und hat ein hervorragendes Ende. Spätestens da hat man den Urrumpel Thor in sein Herz geschlossen, selbst wenn man ihn anfangs unausstehlich fand. Ich bereue es sehr, dass ich diesen Film nicht im Kino gesehen habe. Er ist einfach schön…

Jamas Tipp: Die Reise ins Labyrinth

Die 80er-Jahre-Filme mag ich sehr. Vielleicht liegt es daran, dass ich damit aufgewachsen bin. Aber ich liebe die Stimmung und die Bilder in vielen dieser Filme – seien es jetzt Indiana Jones, Goonies, Zurück in die Zukunft und wie sie alle heißen. Die Kulissen erkennt man immer direkt als 80er-Jahre. Einen dieser Filme, der gerne vergessen wird, ist: Die Reise ins Labyrinth.

David Bowie kannte ich damals noch nicht wirklich und auch heute kann ich nicht viel mit ihm anfangen und verstehe auch den ganzen Mythos um ihn nicht. Vermutlich war es sowieso nie meine Musik. Aber in dem Film? Da passt das alles perfekt – auch die Musik.

Der Film ist ein ganz klassischer Fantasy-Film mit einem sehr skurrilen Humor und einfach tollen Jim-Henson-Puppen. Das ist spannend, das ist witzig, das ist einfach gute Unterhaltung. Worum es geht?

Eine störrische Tochter wünscht ihren Bruder zum Teufel als sie Babysitten soll – quasi im wörtlichen Sinne. Bei ihr ist das zwar nicht der Teufel, sondern der Goblinkönig, aber trotzdem holt er ihren Bruder. Als sie merkt, was sie angerichtet hat, will sie ihn wieder zurück und lässt sich auf ein Spielchen mit dem Goblinkönig ein: „Komm zu mir in die Mitte des Labyrinths und du bekommst ihn wieder.“

Ich erinnere mich noch genau, wie ich diesen Film im Zimmer meines Bruders gesehen habe. Denn im Kino war ich damals nicht. Ich glaube, da war ich noch zu jung. Außerdem erinnere ich mich noch gut, wie die Trickeffekte in einem Computerspielemagazin besonders hervorgehoben wurden und immer noch habe ich dieses Bild aus dem Heft vor Augen, in dem David Bowie in dieser paradoxen Treppenwelt unter Jennifer Connelly läuft. Außerdem war es einer der ersten Filme, von denen ich den Soundtrack hatte – auf Hörspielkassette natürlich. Das lief ständig zu meinen Hausaufgaben in meinem Zimmer.

Für mich gehört dieser Film zu den größten Filmen, die in den 80ern rausgekommen sind und ist für mich ein absoluter Klassiker. In der Videothek, in der ich gearbeitet habe, durften wir manchmal eine Mitarbeiter-Wand erstellen. Dort stellten wir Filme auf, die wir empfohlen. Labyrinth war bei mir darunter und ich würde ihn auch heute noch auf eine solche Wand stellen.

Jamas Tipp: Contact

Manchmal werden richtig großartige Filme vollkommen falsch angepriesen oder vermarktet: Contact ist ein perfektes Beispiel dafür. Der Trailer ist vollkommen irreführend und man denkt, man bekommt einen gigantischen Science-Fiction-Film über Erstkontakt mit Außerirdischen. Was man aber viel mehr bekommt, ist ein herausragender Film über den ewigen Kampf zwischen Wissenschaft und Religion. Das ist der Film, nicht das, was im Trailer beworben wurde.

Als Ergebnis hatten wir im Kino damals leider sehr unschöne Situationen mit dem Publikum, das für diesen Film weder gewappnet war, noch ihn wirklich sehen wollte. Am Anfang gibt es beispielsweise eine Sequenz, in der es einen langen, wirklich sehr langen Zoom aus dem Weltall auf die Erde gibt. Dabei hört man immer mehr an Funkwellen, die von der Erde ausgestrahlt werden. Das ist eine sehr lange und sehr ruhige Szene – aus der Erinnerung würde ich die wirklich auf 3-5 Minuten schätzen. Kann sein, dass die Erinnerung das aber ungenau verlängert. Am Anfang war es noch ruhig, aber bereits nach einer Minute begann die Unruhe durch das Kino zu schwappen und die Leute fingen an, sich zu unterhalten. Das war sehr schade, denn das hat die Szene einfach zerstört.

Auch später gab es mehrere solche Momente. Aber verständlich, denn viele haben wohl einfach einen krachigen Science-Fiction erwartet. Dabei ist der Film sehr ruhig, sehr langsam, konzentriert sich sehr auf die Charaktere und ihre Beziehungen zu Wissenschaft, Religion und dem Menschen an sich. Dieser Erstkontakt mit Außerirdischen ist nämlich nur die Bühne für ein paar grundlegende Fragen, die auf unterhaltsame Art für die Pop-Kultur aufbereitet werden.

Das Einzige, was man dem Film meiner Ansicht nach vorwerfen könnte, wäre: Lange Zeit sind sowohl Wissenschaft als auch Religion gleichberechtigt und beide Positionen werden mit ihren Vor- und Nachteilen dargestellt und es wird auch geschaut, was eine mögliche Symbiose sein kann und wie man das verbinden kann. Gegen Ende hin weicht sich das leider ein wenig auf und ein ansonsten sehr kritischer und interessanter Film verlagert sich doch arg auf eine Seite, wie ich finde. Das ist für mich nicht schlimm, denn diese Seite ist vermutlich die, der ich mich als Agnostiker auch eher zurechnen kann. Aber trotzdem ist es schade.

Ändert aber nichts daran, dass ich noch genau weiß, wie wir damals nach dem Kinobesuch in unserer Viergruppe noch hinter dem Residenz in Mainz gestanden haben und uns bis um 5 Uhr morgens (!) über Gott, Wissenschaft und die Welt im wahrsten Sinne des Wortes unterhalten haben. Das war sehr spannend, sehr inspirierend und ich bin wirklich beeindruckt, wie wir uns trotz teilweise sehr unterschiedlicher Ansichten so friedlich und interessiert über das alles unterhalten konnten. Denn für mich gehören Religion, Politik und Geschlechterrollen zu den Themen, die man besser meiden sollte – sofern man sich nicht mit Menschen zerstreiten will, die man mag. Denn hier wird meist viel zu verbissen gekämpft und um sich geschlagen.

Aber es geht auch friedlich und ich denke, dieser Film hat das gezeigt und gemacht. Dafür gehört er für mich immer noch in die Reihe der ganz großen Filme. Lasst euch von dem Trailer also nicht in die Irre führen: Es geht nicht um dieses Signal und es geht nicht um Außerirdische. Es geht um solche Fragen wie: Was ist Wissen? Was kann Naturwissenschaft? Was ist Glaube? Was kann Religion? Was kann ich beweisen? Was ist empirisch? Was ist nur meine Gefühlswelt? Darum geht es. Es wird zwar auch im Trailer thematisiert, aber sehr, sehr kurz. Ja, und die Aliens halt im Hintergrund – geschenkt.