Im Weltall hören alle deine Schreie

Folgendes Szenario: In einer fernen Zukunft kämpfst du in einer heroischen Mission, hältst den Gegner gerade so zurück und Laserschüsse verfehlen dich um Haaresbreite. Dies ist der letzte Kampf. Die Menschheit zählt auf dich! Plötzlich rauscht eine Funkmeldung über das Interkom im Helm: „Grschlkshch … Forever young … fjfkvlvm …  I want to be … grschlagch … forever young … do you krsch … really …“ So fühlte sich der Multiplayer in Mass Effect: Andromeda bis vor ein paar Wochen leider an.

Das schmerzte mich so sehr, weil ich richtig viel Spaß im Singleplayer und im Multiplayer (abseits dieses Problems) hatte. Aber dort wurde man automatisch zur Audio-Übertragung gezwungen. Zwang ist nie gut! Das ist nicht nur unschön, sondern äußerst ärgerlich. Dieser Ärgert fängt damit an, wenn ein Mitspieler dauernd Rauschen überträgt, weil er es nicht bemerkt und geht bis hin zu Mitspielern, die sich parallel mit anderen Menschen unterhalten oder aktuelle Pop-Songs mitten ins Schlachtfeld plärren.

Aber vor allen Dingen stört mich: Auch ich wurde dauerhaft übertragen! Das brachte mich sogar dazu, den Multiplayer für eine ganze Weile zur Seite zu legen und nicht mehr zu spielen. Jetzt habe ich wieder ein wenig mehr gespielt und bin unsicher, ob sie das nicht doch wieder abgeschafft haben oder ob ich nur Glück mit meinen Mitspielern hatte. Trotzdem bleibt diese fürchterliche Erfahrung aus der Release-Zeit; so lange ist das noch gar nicht her.

Immersion in einem Rollenspiel? Unwichtig! Grafik zählt!

Habe ich etwas verpasst? Seit wann geht es bei Mass Effect um die Grafik? Anscheinend ist das ungeheuer wichtig beim neuen Teil Mass Effect: Andromeda und das will mir einfach nicht in den Kopf. Ganz ehrlich: Die Optik fand ich bei Mass Effect schon immer nur „mäßig gut“ – um es positiv zu formulieren. Die Charaktere und vor allen Dingen dieser Charakter-Editor waren schon immer vom Äußeren problematisch für mich. Wieso also jetzt diese Aufregung?

Auf die Augen, Boo, immer auf die Augen!

Pen & Paper habe ich schon lange nicht mehr richtig gespielt. Ein wenig bin ich auch raus, seitdem ich damals mit dem LARP angefangen habe. Jetzt habe ich aber eine neue Richtung entdeckt, in die das P&P in Zukunft gehen könnte: mit Smartphone-Unterstützung! Eon Altar war eine positive Überraschung für mich.

Battleborn – Falsche Zeit, falscher Ort, falsches Genre

Das dritte Spiel im Bunde meines Rückblicks ist Battleborn. Kaum ein Spiel ist 2016 so sehr untergegangen und kaum ein Spiel hat mich so begeistert. Ich habe ein Händchen dafür, solche Spiele zu mögen. Leider. Scheinbar habe ich sogar in meinem Freundeskreis den Ruf, mich für Spiele zu begeistern, die bereits Totgeburten sind.

Es ging mir so bei Dawngate, das für mich immer noch das beste MOBA aller Zeiten geworden wäre. So ist es mir gegen Jahresende mit Titanfall 2 passiert, das mich extrem fasziniert hat. Und auch Battleborn hat mich in seinen Bann gezogen, um dann unterzugehen. Bin ich verflucht?

Es ist ein tragisches Schicksal für ein Spiel mit so verdammt viel Potenzial und so viel Inkompetenz drumherum. Battleborn hätte so groß sein können! Ich hoffe auch immer noch, dass es wieder wächst, denn verdient hat das Spiel Erfolg.

Tales of Graces f – noch so ein Zeitfresser

Das zweite Spiel im Bunde meines Jahresüberblickes 2016 ist Tales of Graces f – ursprünglich für die Nintendo Wii erschienen und in dieser Form auf der Playstation veröffentlicht. Es hat ein wenig gebraucht, bis ich mich dafür erwärmen konnte, aber ich bin doch froh, dass es dem Spiel 2016 gelungen ist, mein Herz zu erobern. Ähnlich wie bei Persona 4 Golden bestach es für mich vor allen Dingen durch die Charaktere und die Dialoge. Es ist ein wenig bodenständiger, nicht so philosophisch, wie P4G. Eigentlich ist es übliche JRPG-Kost, die mir aber ungeheuer viel Spaß gemacht hat.

Tales of Graces ist mittlerweile wirklich ein alter Hut und ich habe es schon sehr lange. Nachdem ich aber nach Release mit dem Kampfsystem nicht warm geworden bin, gammelte es in meinem Schrank so vor sich hin. Die Erklärungen waren zu schnell weg, die Tool-Tipps nicht hilfreich und insgesamt war es einfach zu hektisch. Ich fühlte mich ständig wie beim sinnlosen Button-Mashing.

Da ich allerdings durch meinen Umstieg auf die PS4 nun nach und nach meine PS3-Spiele „abarbeite“ habe ich auch in diesen Titel reingeschaut. Diesmal habe ich mich durchgebissen. Das Kampfsystem ist noch immer nicht so meins (für mich größtenteils immer noch Button-Mashing), dafür haben mich aber die Charaktere und die Geschichte gefangen genommen.

Persona 4 Golden – Einer dieser Zeitfresser

Ursprünglich wollte ich einen Jahresüberblick nachholen mit ein paar Dingen, die mich letztes Jahr begeistert haben. Ich fing an zu schreiben und dann wurde der Beitrag immer länger und länger. Ich hatte das Gefühl, ich müsste mich kurz fassen, doch bei ein paar dieser Dinge wollte ich es nicht. Daher werde ich das nun in einzelnen Beiträgen – manche länger, manche kürzer – nachholen. Persona 4 Golden steht als erstes auf meiner Liste, denn es ist vermutlich eines der besten JRPGs, wenn nicht sogar RPGs, die ich bisher spielen durfte.

Damals vor’m Kriesch war alles besser!

Da ich es gerade mal wieder gelesen habe: „XYZ war das beste MMO aller Zeiten“, will ich zu dieser Aussage einmal eine ganz eindeutige und kompromisslose Antwort liefern: Nein!

Auch ich schwärme gerne von Ultima Online. Das wird vermutlich bei mir immer in guter Erinnerung bleiben. Ich schwelge und trauere den Zeiten nach. Ebenso würde ich mir manche Dinge davon in die heutige Zeit wünschen. So geht es scheinbar vielen Leuten. Ansonsten würde ich nicht ständig lesen: „DAoC war das beste MMO aller Zeiten“, „UO war das beste MMO aller Zeiten“, „WoW Classic war das beste MMO aller Zeiten“ etc.

Doch dann will ich einmal eine ganz ketzerische Frage stellen: Wenn es doch das beste MMO aller Zeiten war, wieso seid ihr nicht mehr dort? Es gibt immer einen Grund, warum man gegangen ist. Bei mir kann ich diesen Grund ganz eindeutig benennen: Es kam zu einem allgemeinen Exodus nach Neverwinter Nights, weil dieses Spiel endlich 3D war, weil die Grafik besser war (für damalige Verhältnisse) und das eben das nächste große Ding war. Also gab es offenkundig Dinge, die nicht so gut an Ultima Online waren.

Es war damals nicht alles besser!

Final Fantasy returns

Übrigens! Ich habe mittlerweile Final Fantasy XIII-3 – Lightning Returns zu Ende gespielt. Hui, das waren ca. 70 Spielstunden, die ich da reinversenkt habe. Allerdings gebe ich zu, dass ich zwischenzeitlich eher ein wenig genervt war. Hat mir das Spiel nicht gefallen? Doch! Es war ein schöner Abschluss und hat so viele schöne Elemente gehabt. Allerdings habe ich einen ganz gewaltigen Kritikpunkt an diesem Spiel: das Zeitlimit.

Weiter nach dem Spoiler-Cut!