Mein Alltag, mein Smartphone & Ich

Privat habe ich mich lange gegen ein Smartphone in meinem Alltag gesperrt. Beruflich hatte ich sowieso damit zu tun. Aber ansonsten vermied ich die Anschaffung eines Smartphones schon lange. Wieso? Ich wusste, mir gefällt es, ich wusste, mir hilft es. Aber dennoch war es mir (privat) lange Zeit zu teuer und ich wollte es so lange wie möglich hinauszögern. Jetzt habe ich mich überwunden und besitze eines seit einigen Monaten. Wie ist es mir damit gegangen?

Rückenschmerzen und ich

Ich weigere mich gegen die Vorstellung, dass ich alt werde. So fühle ich mich nicht. Mit einer Ausnahme: vor zwei Wochen, als ich beschloss „Die grüne Ampel bekommst du noch!“, losrannte und im gleichen Moment fast zusammensackte. Denn Rückenschmerzen fuhren durch mich durch und mir wurde ganz anders. Zum Glück konnte ich mich noch an einem Zaun festhalten, denn irgendein Rückenmuskel schmerzte ungemein.

Abgesang eines Schneemanns – So zerbröselt der Keks …

Der Zerfall eines Schneemanns - Teil 2Die Kälte weicht für eine gewisse Zeit und so schmilzt auch der Schneemann im Hinterhof unserer Wohnung. Die Mütze fällt und die Arme wandern nach unten. Mit dem aufkommenden Sturm von heute soll es auch wieder kälter werden, doch traurigerweise wird es vermutlich zu spät für den fröhlichen bayrischen Schneemann kommen.Schneemann

Meine Frau hatte ihn noch mit der Mütze fotografiert. Das war vorgestern. Als ich jedoch gestern in der Dämmerung nach Hause kam, da lag sie schon auf dem Boden und der Schnee um ihn herum lichtete sich mehr und mehr. Irgendwie ist es fast schon schade.

Sicherlich war er keine Schönheit, aber dennoch hat er mich amüsiert und ich mochte einfach diese nach oben gerissenen Arme – und die Mütze. Das war ein sehr schönes Detail.

Lebe wohl, bayrischer Schneemann. Wir werden dich vermissen, aber nicht vergessen …

 

Schöner rutschen …

Ein bayrischer Schneemann
So baut man in Bayern

Seit Anfang des Jahres rutsche ich in das selbige, denn hier in München ist es eine ganz schön glatte Angelegenheit. Aber dennoch fühle ich mich dabei ganz gut. Sicherlich auch, weil ich durch die fehlende Pendelei mir um das Autofahren keine Sorgen mehr machen muss. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man bei diesem Wetter zwei Stunden mit dem Auto fahren muss oder nicht. Dass dies wegfällt, entspannt mich – sehr!

Aber es ist noch etwas Anderes: Ich habe das Gefühl, hier in Bayern geht man einfach gemütlicher mit dem Schnee um. Es mag natürlich sein, dass mich das täuscht. Denn manch Münchner klagt genauso über die anderen Münchner, wie ich über die Frankfurter lange geklagt habe. Wer kennt den Satz nicht und wer hat ihn nicht auch schon einmal gesagt? „Sobald der erste Schnee fällt, kann keiner mehr Auto fahren.“ Und doch fühlt es sich anders an – zumindest für mich. Auf mich macht es hier alles einen sehr entspannten Eindruck. So ist München im Schnee 2017 für mich.

Essen und essen lassen

Mich hat es auch erwischt. Ich gehe nicht genauer ins Detail, aber ich esse derzeit eher schonend. Das hat natürlich perfekt über Weihnachten gepasst und ich hoffe, dass ich zumindest bis Silvester wieder einigermaßen auf dem Damm bin. Bis dahin heißt es aber: ruhig essen.

Daher habe ich mich in der Anfangszeit mit Suppe (und Tee und Zwieback) größtenteils ernährt. Wir hatten auch noch ein paar Tütensuppen zu Hause. Teuer sind die nicht, halten sich meist recht gut und ich persönlich finde, dass sie ganz praktisch in solchen SItuationen sind. Waren sie jetzt jedenfalls, denn ich musste nicht extra dafür aus dem Haus und meine Frau ist noch bei ihren Eltern. Da diese Suppen sich allerdings gut halten, fiel mir vorher etwas auf: das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Bekanntermaßen ist es damit ja sowieso immer eine Sache. Ich bin da meist eher ängstlicher, meine Frau ist da rigoroser – und hat damit vermutlich auch recht. Denn immerhin gibt das Datum nicht an, wann etwas „schlecht“ ist, sondern ab wann die Firma nicht mehr die Qualität garantiert. Da wir alle wissen, wie vorsichtig Firmen mit sowas sind, wenn man ihnen rechtlich etwas könnte, sollte dieses Datum also reichlich großzügig bemessen sein.

Trotzdem, ich Angsthase mache mir natürlich Sorgen. Besonders mit meinem Magen. Also setze ich mich an meinen Computer und packe im Halbdelirium mein Google-Fu aus. Schnell werde ich fündig auf einer der üblichen Seiten, denn da hatte jemand gefragt, ab wann abgelaufene Tütensuppen nicht mehr essbar sind. Als ich die Antworten las, erschrak ich. Muss da wirklich in diesem Thread gefühlt jede dritte Antwort sein: „Würde ich sofort wegwerfen!“ Am Anfang erschrak ich, denn da stand sonst nichts dabei. Nach ein paar anderen Antworten dämmerte es mir aber. Wie missionarisch müssen Menschen denn sein?

Diesen Leuten ging es nicht darum, dass die abgelaufenen Suppen nicht mehr genießbar sind. Hm, naja, doch ein wenig. Zumindest sagten sie dann auch mal: „Also für mich ist das ungenießbar!“ Ja, mag sein. Will dir auch sicherlich keiner nehmen, aber wenn du ehrlich bist, war das nicht die Frage und deine Antwort auch nicht erwünscht. Denn am Ende ging es darum, ab wann man die wegwerfen sollte. Ja, auch auf diese Frage kann man so antworten. Aber jeder normale Mensch weiß doch, was damit gemeint ist, oder?

Angekommen in München

Das neue Jahr ist mittlerweile da und da habe ich doch in all dem Umzugstrubel und Stress doch die Neujahrswünsche vergessen. Auf jeden Fall will ich jetzt im neuen Jahr auch wieder hier ein wenig mehr schreiben. Letztes Jahr war doch sehr rasant und ereignisreich für mich. Zwar vermute ich, dass es auch das kommende werden wird, aber das meiste auf eine positive Art und Weise.

Ein wenig ist noch liegengeblieben, was ich im letzten Jahr geplant hatte. Aber das werde ich so schnell wie möglich nachholen. Aber immerhin gibt es eine gute Nachricht zu vermelden: Wir sind gut in der neuen Wohnung angekommen. Umzugskartons sind (fast) alle ausgepackt. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, wie Gardinenstangen und Gardinen besorgen, aber bereits kann ich sagen, dass die neue Wohnung großartig ist!

Auch München ist wirklich schön. Ich gebe zu, dass ich mich schon nach kurzer Zeit hier viel wohler als in Frankfurt fühle. Während wir in Frankfurt irgendwie nie so wirklich „unser“ Restaurant gefunden haben, gibt es hier in der direkten Umgebung gleich mehrere, die ich gerne meinen Freunden zeigen werde, wenn sie uns besuchen.

Klar, auch in Frankfurt gab es gute Restaurants, in die wir auch gerne gegangen sind. Aber es war nicht so, wie in Mainz. Hier in München allerdings haben wir direkt einen guten Italiener mit einer phänomenalen Lasagne und fünf bis zehn Minuten weiter ein leckeres Burger-Restaurant – also, die Burger sind lecker, nicht das Restaurant. Warum ich das Essen so unbedingt loben muss und ob es nicht auch noch andere tolle Dinge in München gibt? Doch, sicher. Aber ich bin vermutlich einfach zu sehr Hobbit und daher ist mir das Essen wichtig.

Sicher gibt es einige Dinge, die ich an Frankfurt vermissen werde, klar. Frankfurt war in Ordnung. Aber München scheint einfach eher mein Ding zu sein und das ist auch etwas Schönes, oder?

Hessen wird Bayern

Das ist mal ein Titel, oder? Seit einiger Zeit sind die Updates hier nicht mehr ganz so zügig und aktuell. Auch hätte ich eigentlich noch anzukündigen, dass die „Verbotenen Bücher“ bereits erhältlich sind. Dazu gibt es aber demnächst noch einen Beitrag. Viel wichtiger ist einer der Gründe, warum ich mich noch rarer als sonst zeige: Wir ziehen um!

Das kam alles recht kurzfristig, wobei wir da auch schon seit einigen Wochen am Planen und Organisieren und Machen sind. Denn wir ziehen nach München. Die Pendelei wird damit nicht ganz aufhören – vorerst jedenfalls noch nicht. Denn zumindest das nächste halbe Jahr werde ich mehr pendeln müssen. Aber dennoch gebe ich meine Zweitwohnung in Karlsruhe auf und wohne dann ab dem 1. Dezember endlich wieder „mehr“ mit meiner Frau zusammen.

Das ist toll und ich freue mich wahnsinnig. Wir sind also gerade mitten im Umzugsstress, aber haben ihn hoffentlich bald hinter uns. Dann gibt es hier vielleicht auch wieder mehr Updates. Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.

Was war denn da los?

Kaum stellt er sein Blog-Theme wieder auf das hübsche Notizbuch um, verschwindet er wieder – sowas! Ja, das war ein wenig unglücklich, aber ich bin noch da, ich bin noch aktiv und mir geht es gut – wieder. Das klingt nun dramatischer, als es ist, doch die letzten Wochen waren sehr durchwachsen.

Zunächst einmal hatte ich kurz vor meinem jährlichen Türkei-Urlaub einen eingeklemmten Nerv. Keine schöne Sache. Vermutlich auch keine schlimme Sache, aber sehr unangenehm. Sowas wirft aus der Bahn. Zum Türkei-Urlaub ging es dann aber wieder, auch wenn ich weiterhin leichte Nackenprobleme habe. Zu guter letzt hatte ich dann auch noch eine unschöne Magen-Darm-Sache nach meinem Urlaub gehabt. Die war schlimmer und hat mich länger aus der Bahn geworfen. Vielleicht ist das alles ein Zeichen davon, dass ich doch langsam alt werde. Vielleicht hatte ich auch einfach nur Pech. Klopfen wir mal auf Holz.

Ansonsten geht alles einigermaßen gut voran. Den Autorenvertrag für meine Kurzgeschichte „Bitte nicht lesen!“ in der Anthologie „Verbotene Bücher“ aus dem Torsten-Low-Verlag ist mittlerweile auch unterschrieben und ich bin gespannt, wie und wann es weitergeht. Scheinbar ist der Druck in gar nicht einmal so weiter Ferne, doch da möchte ich lieber nichts versprechen. Sobald ich aber sichere Informationen habe, erscheint das natürlich auch hier. Ich freue mich jedenfalls schon wahnsinnig darauf, denn das wird sicherlich ein extrem cooles Buch.

Soweit zum kurzen Lebenszeichen von mir. Ich hoffe, ich komme so langsam wieder rein, denn eigentlich will ich mein Blog hier nicht versauern lassen. Dafür macht mir das Bloggen zu viel Spaß.

The Mentalist

Heute wurde ich Zeuge davon, wie ich fast von einem raffinieren Trick in die Irre geführt wurde. Man stelle sich vor: Holger will sich einen kleinen Nachtisch gönnen und steht vor der Wahl zwischen einem Vanille-Pudding und einem Erdbeer-Joghurt. Ich tendierte zum Vanille-Pudding, aber auf dem Joghurt stand nicht nur „Fit“, sondern auch „max. 0,1% Fett“. Also zögere ich und will schon nach dem Joghurt greifen.

Doch dann vergleiche ich die Kalorienzahl. Natürlich ist das nicht alles, aber das Ergebnis war doch überraschend für mich. Der Vanille-Pudding hatte weniger Kalorien! Ich hätte also mich fast gegen meinen eigentlichen Willen zum Vanille-Pudding entschieden und für den Erdbeer-Joghurt, weil ich es als die gesündere Variante gewähnt hatte – und genau das Gegenteil damit gemacht hätte.

Ich kenne mich in all diesen Lebensmittelmythen nicht aus. Vermutlich muss man da auf noch ganz andere Dinge achten, aber ich war doch überrascht und griff dann aber um so vergnügter zum Vanille-Pudding. Das bestärkt mich einmal wieder: Einfach das Essen und Machen, was Spaß macht – der Körper sagt es einem häufig auch von sich. Wenn man aus vermeintlich rationalen Gründen zu etwas Anderem greift, könnte man genau das Falsche machen.

On The Air. Unaware.

Kennt ihr diese Tage, an denen alle irgendwie im Weg herumstehen? Im Supermarkt ist dann jeder dritte Gang mit einem Einkaufswagen und Menschen daneben blockiert – man kann sich schließlich auch nicht fünf Schritte weiter unterhalten. Auf einer engen Straße laufen zwei vollkommen Fremde auf exakt gleicher Geschwindigkeit, idealerweise noch mit Kinderwagen, damit man nicht vorbeikommt. Auf einer Seitenstraße läuft ein Fußgänger mitten auf der Straße und dröhnt sich mit Ohrstöpseln Musik, so dass er das Auto hinter sich nicht anfahren hört.

Manche dieser Aktionen sind einfach nur rücksichtslos, andere wiederum schlicht selbstmordgefährdet. Es kann natürlich sein, dass man mal einen solchen Moment hat. Ich stehe auch mal im Weg. Natürlich. Dann schäme ich mich aber auch, wenn ich das merke und entschuldige mich sofort. Sowas passiert und ist menschlich. Darum geht es mir auch nicht. Aber es geht mir darum: Wieso gibt es Tage, an denen sich das alles häuft?

Es könnte natürlich sein, dass es mir an diesen Tagen schlicht häufiger auffällt – weil ich dünnhäutiger oder gestresster bin, weil ich unter Zeitdruck bin und so weiter. Doch manchmal fühlt man sich echt wie in der Truman-Show. Irgendwo muss da doch jemand in der Regie sitzen und dann unzähligen Menschen die Anweisung geben: „Der Holger will jetzt durch die und die Passage. Bitte ganz viele Fußgänger möglichst rücksichtslos laufen und ohne sich umsehen!“ Bestimmt. Anders kann ich mir manche Tage nicht erklären.