One hero to rule them all

Der Rift-Patch 1.5 geht online und der Trailer ist wenigstens einmal wieder netter als die letzten Trailer, die eher auf „Kolloseum“-Niveau waren – also „in Ordnung, aber doch sehr lasch und langweilig und ohne Seele“.

Jedenfalls freue ich mich sehr auf diesen Patch und vor allen Dingen das Planar Attunement, das weitere Individualisierungsmöglichkeiten auf Level 50 erlaubt.

Auch die Solo-/Duo-Dungeons sind durchaus ein nettes Element, auch wenn viele das nicht passend für ein MMO-Konzept ansehen. Doch an sich gibt es sowieso bereits viele Elemente, die man eher allein macht – auch in einem MMO. Ein MMO bedeutet schließlich nicht, dass man mit Anderen spielen muss, sondern dass man die Möglichkeit dazu hat. Denn an sich ist bereits eine Raid-Instanz kein „MMO“ mehr, denn gerade mal zwei Dutzend Spieler, die sich eine Instanz teilen, bedeutet nicht „massively“.

Aber darüber definiert sich ein MMO an sich nicht. Es geht um die Möglichkeit, nicht den Zwang, auch wenn ich persönlich mir tatsächlich mehr Gruppenquests wünschen würde, wieder mehr Elite-Gebiete wie früher, die einem ein Final-Fantasy-Gefühl geben von einem Fleck, der ungeheuer gefährlich ist. Doch die heutigen MMOs haben selten solche „terra incognita“-Flecke, in die man sich kaum reintraut.

Was ich bei einem Kommentar an anderer Stelle lesen durfte, dass der Trailer suggeriert, dass man ein Held ist, der ganze Armeen auslöscht: Ja, darum geht es durchaus bei den „Auserwählten“ in Rift. Die „Auserwählten“ sind tatsächlich mit übermenschlichen Kräften ausgestattet. Aber ganz davon ab, ist das sowieso das Problem in fast allen MMOs heutzutage, dass wie bei einem Single-Playerspiel der Eindruck vermittelt wird, man ist „der“ Held. Aber in einer Welt, in der jeder der Held ist, ist es keiner. Doch davon trennt sich keiner so wirklich, denn es gibt immer irgendwelche Quests, die einzigartig sind, bei denen man dann die Apokalypse abwendet etc. Die Welt dreht sich zu sehr um den eigenen Charakter, aber trotzdem dreht sie sich dann nicht konsequent um ihn, denn jeder ist der „eine“ Held – nicht mehr, wie der eine Held, der pro Server die Tore von Ahn’Qiraj öffnen durfte.

Auch in den neuen heiligen Grälen der MMO-Community „Star Wars“ und „GW2“ erwarte ich da keine Veränderung, denn der Witz ist, dass dann das Geschrei der Community wieder riesig wäre. Sehr schade eigentlich, denn das ist das, was im Laufe des Verlustes von Wertigkeiten in Vergessenheit geriet: Wenn jeder der Held ist, ist es keiner. Wenn jeder alles schaffen kann, ist es nichts mehr wert. Wenn jeder alles bekommen kann, dann braucht man es nicht mehr – das ist dann der Angriff der Klonhelden.

Bei „Rift“ ist es aber wenigstens einigermaßen vernünftig in die Hauptstory eingebettet, denn dort ist man tatsächlich einer von unzähligen Auserwählten. Bei Aion war jeder der dreizehnte empyrianische Gebieter… für ein Solo-Spiel eine nette Idee, aber kann man da in einem MMO nicht einfach mal andere Geschichten erzählen, die nicht automatisch unglaubwürdig dadurch werden, dass sie im MMO-Genre eigentlich fehl am Platze sind?

Konferenz der Rollenspieler

Ich bin ziemlich im Eimer und habe meinen Schlafrhythmus endgültig ermordet. Am Wochenende hatten wir Gildentreffen unserer Rift-Gilde, die es schon seit Aion gibt. Zwar hatten wir leider ein paar kurzfristige Abmeldungen, ein paar spontane Dramen etc., wodurch sich die Teilnehmerzahl ein wenig verringert hat, aber vermutlich eher gesund geschrumpft. Denn dadurch war es eine überschaubare Anzahl und wir hatten jede Menge Spaß.

Was haben wir gemacht? Viel geredet, Filme geschaut und Brettspiele gespielt – unter anderem „Twilight Imerium“ bis um 5 Uhr morgens, was auch meinen Eimerzustand erklärt. Am Ende waren wir uns einig, dass das Wochenende viel zu schnell vorbei ging und wir das unbedingt wieder machen sollten; dann hoffentlich auch mit denjenigen, die leider nicht kommen konnten.

Aber sind solche realen Gildentreffen nicht gruselig – gerade bei Rollenspielern? Nein, keineswegs, wieso auch? Es ist eigentlich auch nichts anderes, als sich mit Menschen zu treffen, die man nicht über das Internet kennengelernt hat. Gerade bei Online-Zockern verbringt man schließlich viel Zeit online miteinander und das in erster Linie auch, weil man nicht direkt nebeneinander wohnt. Da ist es ungemein interessant, die Leute dann auch real mal kennenzulernen. Das geht natürlich nicht immer, eben weil man über das ganze Land verteilt ist, aber das macht es auch immer zu etwas besonderem.

Merkwürdig ist das sicherlich nicht – zumindest kenne ich es seit einiger Zeit kaum anders. Ich vermute, das dürfte ungefähr eingesetzt haben, als ich mit dem LARPen angefangen habe. Seitdem hat sich mein Bekannten/Freundeskreis über ganz Deutschland verteilt, denn auch beim LARP trifft man sich eben an Wochenenden auf Cons und fährt danach wieder in vollkommen unterschiedliche Richtungen – leider. Da gewöhnt man sich an, dass Entfernung nicht unbedingt bedeutet, dass man sich nicht sehen kann oder will.

Natürlich ist das dann zeitaufwendiger, denn jetzt am Wochenende musste ich beispielsweise knapp 5 Stunden im Auto verbringen. Das frisst viel Zeit und Nerven, ist es aber allemal wert, wenn man nette Leute kennengelernt hat. Denn im Gegensatz zu vielen Leuten spiele ich Online-Spiele nicht, um ein Solospiel zu spielen, sondern um mit anderen zu spielen.

Wenn ich daran zurückdenke, dass wir bei unserem Ultima-Online-Shard auch solche Shardtreffen hatten und wie großartig die waren, trauere ich denen doch ein wenig hinterher. Auch unsere Newsgroup-Usertreffen der de.rec.spiele.rpg.misc waren immer sehr spaßig und lange Zeit ein regelmäßiges Event jedes Jahr für mich.

Ein wenig trauere ich diesen Events auch nach, denn das waren schon recht große Treffen und dadurch, dass es so viele Teilnehmer waren, hatten diese Treffen auch immer eine schöne Eigendynamik. Bei einem Treffen einer kleineren Gilde ist das dann natürlich ein wenig anders. Wobei ich es auch von größeren Gilden kenne, wie meine WoW-Raid-Gilde Ara Agrippina, bei der ich auch auf einem Gildentreffen mit meinem Brüderchen war.

Gildentreffen schweißen zusammen, sie lassen einander besser verstehen und kennenlernen.

Elite

Ich spiele Rift auf einem RP-PvE-Server. Dank Wochenendpendelei habe ich deutlich weniger Zeit als früher und bin zwar definitiv Rollenspieler, aber würde mich eher als „Casual Roleplayer“ bezeichnen. Was bedeutet das? Ich spiele auch mal den Abend nur Instanzen oder mache nur PvP. Ich mache nicht alles in-character, denn für manches reicht meine Zeit nicht und manches ist mir einfach zu blöd.

Die Zeit reicht mir nicht, wenn ich ein Dungeon in-character mache, denn wenn ich für gewöhnlich eine Stunde für das Dungeon brauche, werden es mit Rollenspiel gut und gerne mal vier Stunden. Zu blöd wird genau das gleiche dann, wenn ich mir schon wieder hahnebüchene Erklärungen ausdenken muss, warum ich jetzt zum x-ten Mal den benannten Mob da vorne umhauen muss. Das ist auch der gleiche Grund, warum ich nicht in Rolle queste – ich bin zwar anspielbar, aber dann ist mein Charakter aus einem anderen Grund dort. Ich verwende also durchaus meine Online-Zeit nicht unr auf das Rollenspiel.

Das war früher einmal anders, denn ich habe auf Ultima-Online-Hardcore-RP-Shards und NWN-Hardscore-RP-PWs gespielt – bei letzteren hatten wir sogar unseren eigenen Server gemacht, wo ich Gründer, SL, Reviewer und Mädchen für alles, was nicht mit Technik zu tun hatte, war. Geht aber nicht mehr und ich will es auch nicht mehr, denn ich will auch die anderen Aspekte eines Spieles entdecken.

Es gibt aber natürlich trotzdem auch in MMORPGs Hardcore-Rollenspieler, doch ich muss gestehen, dass sie mich größtenteils enttäuschen. Da wird gefordert, dass man alles im Rollenspiel macht, 24/7 anspielbar sein sollte und sowieso Engine und manchmal Leveln so ganz böse wären. Doch was sind meine Erfahrungen mit den Hardcore-Rollenspielern von heute? Es sind Pseudo-Elite-RPler.

Du bist der Auserwählte!

Trion gibt zur Zeit regelmäßig Gast-Keys aus, mit denen man „Rift“ antesten kann. Bei der letzten Welle am letzten Wochenende habe ich leider keinen Key bekommen, aber für dieses Wochenende hatte ich anscheinend Glück.

Fünf Gäste-Keys habe ich also. Wer Rift einmal antesten will, der schicke mir doch einfach eine E-Mail an: hgoettmann[at]gmx.de – Betreff: „Rift – Verbündeter“. Nach Möglichkeit bitte Realnamen in die E-Mail-Adresse, denn wenn die Mail in meinem Spam-Ordner landet, könnte es problematisch werden.

Ich überprüfe zwar auch immer meinen Spam-Ordner, damit ich dort fälschlicherweise rein sortierte Mails wieder rausnehmen kann, aber bei merkwürdigen Namen lese ich meist recht schnell weiter und es braucht schon ein wenig Glück, dass ich das dann als Nicht-Spam manuell erkenne.

Die Keys gelten vom 8. April 2011, um 19:00 Uhr MEZ (17:00 UTC) bis zum 11. April 2011 um 19:00 Uhr MEZ (17:00 UTC). So wie ich es mitbekommen habe, kann man bis Level 15 damit spielen – ist zwar nun auch nicht sooo hoch, aber im Gegensatz zu den Gäste-Keys bei Aion kann man bis Level 15 tatsächlich die Grundlagen des Spiels kennenlernen und ein Gefühl dafür bekommen, ob es einem gefällt.

Bei Aion war es leider bis Level 7 (oder so). Man war also noch nicht einmal Daeva, kannte nur das Startgebiet und den Abyss hat man bis dahin nur gehört – der Abyss, den man in der Vision auf beiden Seiten sieht, zählt da nicht, denn „Abyss“ in Aion bedeutet eigentlich 3D, eigenständig fliegen, Open-PvP und Artefakte und Festungen.

Den „Rift“-Gäste-Key gebe ich aber daher gerne unters Volk, denn damit kann man echt was anfangen und selbst schauen, ob einem das Spiel gefällt. Schickt mir also Post und ich schicke euch den Key – nur solange der Vorrat reicht.

Wie war dein 29. März in Rift?

„Liebe Freunde, da hilft alles nix. Da müssen wir drüber reden! Ich habe einen solchen Hals! Sie machen sich keine Vorstellung – ich bin geladen bis hinten hin. Ja, es ist die… Dummheit mancher Leute, die ist wirklich nicht mehr zu übertreffen. Damit meine ich jetzt nicht Sie. Da gibt es offensichtlich Gazetten, Bücherschreiber und ähnliches, die immer wieder gutgläubige Menschen so richtig schön ins Bockshorn jagen können. Und das allerschlimmste ist, man kann dagegen anreden, wie man will. Ich meine, ich probier’s jetzt noch einmal, damit Sie natürlich als Meinungsmultiplikatoren demnächst da weiterreden. Es gibt ja Sachen, das ist unglaublich – das ist unglaublich! Ich meine… gut, fangen wir vorne an.“ (Harald Lesch)

Heute muss ich mal ein ernstes Wörtchen mit euch reden – zumindest ein paar von euch dort draußen. Vermutlich liest von denen keiner hier in meinem Blog mit, aber dennoch muss ich es mir von der Seele schreiben und habe das gute Gefühl, dass zumindest ihr, die ihr das hier lesen werdet, nur zustimmend nicken werdet und das mitfühlen könnt.

Worum geht es? Um nichts Geringeres als: den Weltuntergang! Ach, nein, ich meinte ja diesen Link hier. Also gut, noch einmal von vorne, denn genauso wie Harald Lesch kann ich da langsam nicht mehr und steigere ich mich bestimmt wieder rein. Aber die Dummheit der MMO-Spieler ist unglaublich.

Wisst ihr, was da war gestern? Da hat ein Spieler abends geschlagene zwölf Minuten (12 Minuten!) auf sein Battelground warten müssen. Und was macht er? Er posaunt es gleich mit der nächsten Weltuntergangstheorie ins Forum. Aber wisst ihr, was gestern auch noch war? Nicht genau gestern, aber so um den Dreh herum passt das jetzt zeitlich: Rift ist einen Monat draußen. Und wisst ihr, was das heißt? Genau! Der Freimonat ist vorbei! Himmelarschundzwirn!

Natürlich gehen dann die Zahlen erst einmal runter. Aber ganz ehrlich, 12 Minuten auf ein BG warten ist nun auch nicht die Welt. Aber selbst wenn das so schlimm wäre, das ist der normale Lauf der Dinge, dass die Leute sich ein MMO holen, das einen Monat anspielen und dann nie wieder anrühren. So sind sie eben – die MMO-Nomaden von heute. Daher kann ich auch jedem nur raten, im ersten Monat sehr vorsichtig mit den Leuten zu sein, denn da hat man viele Blender und Wirbler, die so ungeheuer aktiv sind, aber man hört nichts mehr von ihnen.

Soul Link

Morgen steht bei Rift das erste World-Event an: Der Fluss der Seelen. Hier gibt es auch ein kleines Video dazu – sicherlich nicht so stimmungsvoll wie meine Lieblinge aus WoW, die Trailer zu Sunwell, Black Temple und Zul’aman, aber dennoch bin ich gespannt.

Nachdem sowas immerhin bei Aion die letzten 18 Monate eher ein Weg der Enttäuschung war, bei dem man entweder gar nichts bekam oder nur Vergeigtes, bin ich natürlich vorsichtig geworden. Übrigens hat es NCSoft mit dem „Beyond Daevadome“-Event schon wieder geschafft, kräftig vorbei zu langen – leider auf so eine Art, wie man es schon vorher sehen konnte. Ich kann da wirklich nur noch den Kopf schütteln über diesen Unfähigkeit, die man dann um so deutlicher sieht, wenn Imhotep vollkommen realitätsfremd flappsige Kommentare ins Forum schreibt, anstatt ernsthaft Fragen zu beantworten.

Mal schauen, wie es jetzt bei Trion und Rift läuft. Mir persönlich kommt das Event ein wenig zu schnell, denn ich hätte das gerne noch ein wenig mehr in unsere Gildengeschichte mit Rp eingebaut, aber dazu blieb bisher kaum Zeit. Auch ist es erstaunlich, dass mit diesem Event bereits der erste neue Raid-Content geliefert wird. Wenn das so weiter geht, dann ist das beachtlich, mir aber doch zu schnell – aber ich glaube sowieso nicht, dass diese Geschwindigkeit beibehalten werden kann, auch wenn die ersten schon jammern, dass Rift zu wenig Content hätte.

Ich bin gespannt, was da morgen Abend abläuft und ob wir das irgendwie nett mit unserem derzeitigen Rp verquicken können. Und wenn nicht, wird das bestimmt trotz allem eine schöne Gaudi im TS, wenn wir da irgendwelche Horden zurückschlagen – so klingt es jedenfalls.

Aber ich merke, dass ich mich wieder zügeln sollte, nicht dass ich dann am Ende genauso enttäuscht bin, wie bei den Aion-Events, in die ich lange Zeit so viel Hoffnung gesteckt habe und sie dann immer so kolossal an die Wand gefahren wurden. Also: Einfach besser keine Gedanken darum machen, morgen einloggen und schauen, ob ich mich auch bei so einem Event einfach besser in Rift als in Aion fühle. Wundern würde es mich wirklich nicht.

Insert Coin to Continue

Machen wir mal einen Vergleich: In Aion ging vor einiger Zeit ein Sicherheitssystem on, bei dem man die Sicherheitsabfragen erneut beantworten musste, wenn man in seinen Master-Account einloggen will. Das hat zu diversen Problemen geführt, die – wenn ich mich nicht täusche – bis heute nicht behoben sind. Viele wussten ihre Sicherheitsabfragen nicht mehr – zugegeben, zum Teil selbst dran schuld. Trotzdem hätte man da was machen können, indem man einmal die Fragen zurücksetzt oder sagt, dass die Leute vorher ihre Sicherheitsabfragen erneut eingeben müssen. Bei jemandem aus meiner Gilde wurde allerdings noch nicht einmal eine dieser Fragen gestellt, sondern nach dem Geburtsdatum gefragt – total sicher also.

Der Witz an der Sache war, dass einige ihren Aion-Account verlängern wollten, aber nicht konnten, weil sie nicht in ihren Master-Account kamen, um eine GTC zu aktivieren. Das wurde im Forum kritisiert und dort hieß es dann irgendwann nur noch gebetsmühlenartig: „Meldet euch beim Support.“ Der Support hat bei vielen aber anscheinend immer noch nicht reagiert. Das System ist immer noch aktiv. Ist ja nicht so, als ob man nicht hätte sagen können: „Oh, das klappt so nicht, schalten wir es wieder aus und machen es wie vorher bis wir herausgefunden haben, wie wir das vernünftig implementieren können.“

Ich kam übrigens auch nicht rein. Nicht weil ich die Sicherheitsfragen nicht wusste – die waren korrekt. Nein, ich habe zwei Stunden gebraucht, um den Captcha richtig zu lesen. Auch wenn ich mir absolut sicher war, dass ich die Buchstaben-Kolonne richtig eingegeben habe, aber trotzdem wurde ich nicht reingelassen. Ich vermute, dass da generell was nicht stimmte; oder das Captcha einfach zu undeutlich zu lesen war. Großes Kino insgesamt.

Wie läuft das denn dann bei Rift? Gestern Nacht gab es die sogenannte „Coin Lock„. Loggt man von einem anderen Rechner ein, kann man mit dem Account nichts mehr verkaufen, verschicken oder looten. Außerdem erhält man per Mail einen Code, mit dem man das deaktivieren kann. Anscheinend wird das dann gespeichert, so dass man den Krempel nicht jedes Mal neu machen muss.

Als dieses System heute Nacht um ca. 3 Uhr aktiviert wurde, gab es einen Fehler: In der Mail stand kein Code. Das wurde im Forum um 3.20 Uhr gemeldet. Um ca. 3.35 Uhr waren sämtliche Coin Locks wieder deaktiviert. Da hat also jemand gemerkt: „Au scheiße, das klappt nicht. Schmeißen wir lieber komplett raus, bevor uns die Community durchdreht und arbeiten dran, dass es wieder klappt.“ Das habe ich nur indirekt über das Forum heute nachlesen können und habe es nicht selbst erlebt. Aber die Zeitpunkte der Postings sind da eigentlich eine recht sichere Recherchequelle.

Heute morgen habe ich kurz eingeloggt und hatte ein „Coin Lock“. E-Mail-Account aufgemacht, Code gelesen, eingegeben, fertig. Funktionierte also. Da hat sich also jemand heute Nacht noch hingesetzt und nicht nur das fehlerhafte System deaktiviert, sondern es gefixt! Danke Trion. Es ist unglaublich, wie gleichgültig man nach so einiger Zeit wird, die man mangelnden Service hatte und wie erstaunt man doch ist, dass es doch funktionieren kann.

Da fühlt man sich irgendwie ganz anders behandelt, wenn ich mal so den Vergleich ziehe. Es gibt natürlich auch die Leute, die nie zufrieden sind und sich jetzt schon über den Support beschweren. Wenn man sich allerdings mal mit offenen Augen umsieht, sind das in den Foren eine deutliche Minderheit – und im Forum sind normalerweise die frustrierten Spieler und nicht die zufriedenen. Das spricht also Bände, ebenso wie dieses kleine Beispiel, bei dem man einfach sieht, dass da jemand auf Zack ist und dahinter steht.

Natürlich wurde auch jetzt da gejammert und gleich „FAIL!“ (wie ich dieses Wort hasse) gebrüllt und dass das ja eine Unverschämtheit wäre pipapo. Aber ganz ehrlich: Das war schnell reagiert und das um 3 Uhr nachts. Da spielen wirklich wenige und das ist echt kundenfreundlich, denn ich wette, dass die auf Hochtouren daran gearbeitet haben, dass es wieder abends zur Prime-Time funktioniert. Das fühlt sich für mich wie ein Unterschied zwischen Tag und Nacht an, wenn ich die Reaktionsweisen bei dieser ähnlichen Sache zwischen Aion und Rift vergleiche.

Übrigens: Es gibt nun wieder ein neues Event bei Aion: „Jenseits der Daevakuppel„. Das mit den Uhrzeiten haben sie aber immer noch nicht gelernt, auch wenn es ihnen so ziemlich jeder zur Modenschau gesagt hat. Einziger Unterschied ist jetzt, dass nun (fast) alle Server um 18 Uhr das Event haben und nicht gestaffelt um 17/18/19 Uhr. Macht die Sache nicht besser und man sieht, dass da einem keiner zuhört.

Irgendwie habe ich Angst da zuzusehen, wenn ich mir schon die ungenügende Ankündigung ansehe, auch wenn ihnen das schon häufiger gesagt wurde, dass sie bessere Ankündigungen machen sollen und die Leute dann nicht so enttäuscht sind, weil sie wissen, was kommt und nicht die Erwartungen geschürt werden. Auch die Belohnung mit den Feenflügeln für ein hartes Roxxor-PvP-Event ist ein kleiner Fall von Seufz.

Es fängt bei diesen Kleinigkeiten schon an und hört bestimmt bei dem ein oder anderen größeren Problem nicht auf. Es gibt so viele Fettnäpfchen, in die sie da reintreten können. Ich bezweifle, dass sie sich zur Zeit mit solchen Events, die sie hinten und vorne versemmeln einen Gefallen erweisen. Zu einem Event gehört eben doch mehr als sich einen tollen Namen mit Pop-Kultur-Anspielung einfallen zu lassen.

Der Zynismus der Community im Forum wird immer größer und auf Nachfragen der Community wird von vielen Usern mittlerweile drunter geschrieben: „Die Antwort dauert noch. Sie müssen in Korea nachfragen“. Kein Wunder, wenn von dem deutschen Community-Team in den letzten Tagen kein einziges (!) Posting kam außer den News-Meldungen, während es in den anderssprachigen Foren anders aussieht.

Sehr traurig. Mir tut das echt in der Seele weh, was da mit einem Spiel passiert, das ich so verdammt gerne mag. Ich bin echt einfach nur enttäuscht. Und von der Sache, dass jetzt die Skins von der Modenschau im NCStore sind, fange ich erst gar nicht an zu reden, sondern logge mich lieber in Rift ein. Vielleicht gibt es ja doch noch ein paar Problemchen mit dem Coin Lock, aber bisher sieht es so aus, dass Trion mit solchen Sachen deutlich souveräner umgeht als das bei Aion möglich ist.

Even for people like us

Gestern haben wir auf unbestimmte Zeit die vorerst letzte RP-Taverne in Aion auf Balder auf Elyos-Seite veranstaltet. Es ist nur als Pause angekündigt, aber ich weiß, dass ich mir da in die Tasche lüge. Doch ich will keine Brücken abbrechen und wenigstens hoffen können, dass es das nicht war.

Wieso? Warum? Vielleicht sage ich dazu irgendwann mehr. Wer meine Blog-Beiträge zu Aion verfolgt hat, der weiß sowieso, worum es geht. Die genauen Details sind da eher unwichtig. Überraschendes ist da eigentlich nicht mehr passiert. Eher das, was ich sowieso die ganze Zeit befürchtet und begleitet habe. Es ist traurig, recht zu behalten.

Man verzeihe mir die Sentimentalität, aber es gibt wenig, was es so treffend ausdrückt (Achtung, Babylon 5-Spoiler):

„Babylon 5 was the last of the Babylon stations. There would never be another. It changed the future, and it changed us. It taught us that we had to create the future, or others will do it for us. It showed us that we have to care for each other – because if we don’t, who will? And that strength sometimes comes from the most unlikely of places. Mostly, though, I think it gave us hope that there can always be new beginnings, even for people like us.“

Rifting the Hype

Was ist eigentlich an dem ganzen Trubel um „Rift“ überhaupt dran? Ähnlich wie bei „Aion“ damals gab es einen ungeheuren Hype – allerdings auch wie bei „Aion“ nicht vom Entwickler selbst. Das Spiel wurde von den unterschiedlichsten enttäuschten MMO-Communities zum Erlöser der Szene empor gehoben. Dass man bei diesen Erwartungen nur scheitern kann, ist klar.

Wenn ich so anfange, ist „Rift“ der Erlöser? Ganz klares: Nein! Ich kann nur hoffen, dass es ihm nicht geht wie Aion, das einen ähnlich stabilen Start hingelegt hat, ähnlich solide war, aber dann dank des Hypes im Vorlauf ungeheuer viele Erwartungen enttäuscht hat und einen regelrechten Hass auf das Spiel geschürt hat, weil die Leute zu blöd waren, sich vorher zu informieren, was „Aion“ überhaupt für ein Spiel ist.

„Rift“ ist ein verdammt solides Spiel, das das Rad in keiner Weise neu erfindet – wirklich in keiner Weise. Wenn man MMOs kennt, kommen einem ungeheuer viele Sachen bekannt vor. Sie haben quasi das gemacht, was WoW damals auch am Anfang gemacht hat: Sie haben sich bei den verschiedenen ansässigen Vertretern des Genres umgesehen, tolle Features genommen und diese verbessert.

Letzten Endes war die Erfolgsstory von WoW einerseits der richtige Zeitpunkt, aber auch verdammt gutes Weiterentwickeln bereits existenter Ideen. Ähnlich macht es „Rift“. Das Spiel muss aber auch nicht das Rad neu erfinden, wenn es so viele Kleinigkeiten bereits gut gemacht, die in anderen Spielen nur ansatzweise geschafft wurden. Mir gefallen so viele Kleinigkeiten, die mir auffallen, die mir bei anderen Spielen fehlen. Es gibt auch noch Kleinigkeiten, die mir fehlen, aber darüber sehe ich gerne hinweg.

Wer „Rift“ testet, sollte sich vom Hype nicht abschrecken lassen und auch keine Trotzhaltung einnehmen. Das Spiel wird kein WoW-Killer – will es auch nicht, braucht es auch nicht. Es muss sich aber auch nicht verstecken, denn es stellt meiner Ansicht nach eine wirklich sehr gute, moderne Alternative zum Branchenprimus dar. Es braucht noch Zeit, es muss noch reifen. Ich kann nur hoffen, dass der Hype nicht sein Fall wird.

Mir macht es ungeheuer viel Spaß und obwohl ich Cataclysm installiert habe, obwohl ich eine GTC seit einiger Zeit mit mir herumtrage, habe ich kein Verlangen, WoW zur Zeit anzuspielen, denn „Rift“ bietet mir so vieles, ohne dass ich den Schmerz wieder erleben muss, wenn ich mir ansehe, was aus dem Spiel und der Community geworden ist.

Bei „Rift“ habe ich so häufig ein ähnliches Gefühl wie bei „WoW“ damals. Es gibt noch so viele Sachen zu entdecken, so viele Sachen, auf die ich mich freue und ich verspüre keinen Druck, dieses oder jenes schnell zu erreichen. Es ist einfach da und es gibt kein Wettrennen und keine Community, die mich dazu drängt. Es gibt keine Addons, die zum Winken am Brunnen in Dalaran einladen, es gibt keinen Aufguss von mehreren Jahren alten Instanz-Inhalten.

Der Support bei Trion ist bisher sehr vorbildlich, bemüht und schnell. Mein Lieblingsbeispiel dazu habe ich bereits vor einiger Zeit hier gebloggt. Momentan fühle ich mich einfach gut aufgehoben, was ich bei Aion eigentlich schon lange nicht mehr habe – so gerne ich „meine“ Leute habe, so gerne ich das Spiel habe, so sehr verachte ich aber die Community, die dort herangezüchtet wurde.

Hinein, hindurch und darüber hinweg

Nach all dem Frust der letzten Zeit in Aion ist es angenehm und erholsam, Rift zu spielen. Es gibt dort auch Probleme, gerade die Rp-Polizei in der Community ist leider üblich laut und das geht einem schon auf die Nerven. Aber bereits nach ein paar Tagen habe ich wieder einige nette Leute gefunden. Außerdem macht das Spiel Spaß und es ist schön, auf dem Rp-Server so viel offenes Rp zu finden. Wollen wir hoffen, dass die Rp-Polizei von Aldor das nicht kaputt macht, auch wenn sie genau das Gegenteil – angeblich – vor hat.

Zu dem Thema werde ich aber bestimmt demnächst mehr bloggen, denn ich bin wieder in einer „Regenerationsphase“, wie ich merke. Ich bekomme wieder immer mehr Lust, Rp-Postings zu schreiben. Es war nicht so, dass ich bei Aion keine Lust hatte, das zu machen in der letzten Zeit, aber wegen des ganzen Drumherums viel es mir immer schwerer und ich bin in eine unschöne Lethargie verfallen. Die bröckelt aber langsam, was ich schon daran merke, dass es mir in den Fingern juckt, mich einfach in eine Rp-Gruppe zu mischen, wenn ich es im Say entdecke. Doch momentan will ich noch ein wenig mehr die Welt entdecken, leveln, das Spiel erleben, bevor ich dann in meinen Charakter eintauche.

Es gibt so viel zu tun in Rift und so vieles, auf das ich mich freue. Es ist schön, dieses Gefühl wieder zu haben. Andererseits ist es frustrierend, das in Aion nicht mehr ganz so zu haben, wobei das noch am wenigsten am Spiel selbst liegt, doch darüber habe ich ja schon häufig und viel genug geschrieben. Rift ist zur Zeit meine Reha aus dem Kreativitäts-Burnout, den die Aion-Community bei mir verursacht hat und es ist schön, das zu spüren.

Quests – überall Quests. Ich muss gestehen, ich finde die Quests größtenteils nicht schön geschrieben. Die Geschichte des Spiels gefällt mir, aber die Quests machen mir kaum Spaß zu lesen und ich schweife gedanklich dabei ständig ab. Hinzu kommt, dass es noch Probleme bei der Lokalisation gibt und einige Texte noch auf Englisch sind – finde ich aber nicht schlimm. Trotzdem gibt es so viel zu tun und ich komme mit dem Questen kaum hinterher.

Die erste Instanz bei den Wächtern „Reich der Feen“ ist eine sehr schöne Instanz mit einem „Vier-Jahreszeiten“-Thema, bei dem man einfach merkt, dass sich da jemand Gedanken zum Motiv gemacht hat. Hat Spaß gemacht und für eine Einstiegsinstanz war es nicht ohne – wobei ich sagen muss, dass wir da „nur“ zu viert drin waren und nicht mit voller Gruppenstärke. Kann also sein, dass es mit voller Gruppenstärke deutlich einfacher ist. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß.

Toll sind natürlich auch die Risse und Invasionen. Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass das auf Dauer auch langweilig wird und man der ganzen Sache überdrüssig wird, aber momentan macht es noch sehr viel Spaß. Leider befürchte ich, dass die Risse und Invasionen einem ähnlichen strukturellen Problem unterliegen könnten wie die Keep-Raids in Aion, die mir auch sehr viel Spaß gemacht haben – aber die Entwicklung der Keep-Raids (zumindest auf Balder) könnt ihr in meinem Blog bei den Aion-Beiträgen ja nachlesen. Sowas ähnliches befürchte ich für Rift auch, auch wenn der Fokus auf PvE eventuell dem entgegensteuern könnte und dass es kein „Weltuntergang“ ist. Vermutlich wird es trotzdem Flames geben, aber wenn es mit den Rissen nicht klappt, könnte es sein, dass es nicht ganz so verheerende Auswirkungen auf das Spielerlebnis hat wie bei Aion. Vielleicht ist da die Mechanik einfach cleverer. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Trion da sehr schnell reagiert, wenn ich mir die Problembehebung an vielen Stellen zur Zeit ansehe.

Hervorragend ist natürlich das Klassensystem, bei dem ich anfangs noch skeptisch war. Aber das macht einfach Spaß und man so wunderschön Tüfteln – ich liebe es. Auch als Heiler ist man in den Public Quests nicht benachteiligt. Ich wage sogar zu behaupten, dass man es einfacher hat, bei Rift-Events an Belohnungen zu kommen, wenn man Heiler ist. Es ist so ungeheuer einfach, den Beteiligungsbalken als Heiler auf Gold und ganz oben zu halten. Während die DDler bei mir in der Gilde meinen, dass sie sich schon über Silber freuen, bin ich enttäuscht und ärgere mich über mich selbst, wenn ich mal nicht mit einem Gold-Balken aus einer Rift-Phase komme.

Der Headstart läuft unglaublich sauber, die Server sind verdammt stabil, es läuft sehr sauber und selbst die Grafik, die mir anfangs nicht so zusagte, ist besonders in hohen Einstellungen sehr schön – nicht mit Aion zu vergleichen, genauso wie die Charaktererschaffung. Aber meine Skepsis hat sich doch deutlich gelegt und ich bin schon wieder wild am Screenshots knipsen. Mal schauen, ob ich doch irgendwann mal wieder Bilder hier im Blog einbauen kann – dann gibt es auch ein paar davon hier.