All of you, against all of me!

„This isn’t about beating Ultron, it’s about proving we’re not monsters.“
(Captain America in Avengers 2 – Age of Ultron)

Der Film ist so gut! Ja, mittlerweile war ich drin und jetzt am verlängerten Wochenende werde ich nochmal reingehen mit meiner Frau. Denn die konnte auf Grund von Rückenproblemen nicht mit.

Diesmal hatte ich sogar mein „Joss Whedon is now my master“-T-Shirt an. Das wurde direkt an der Kasse sogar kommentiert, als ich mein Parkticket stempeln ließ.

„Cooles Shirt!“, sagte der Kassierer.
Ich stutzte, dann grinste ich aber stolz: „Danke. Aber klar, das muss heute sein.“
„Gute Wahl!“

Ich kann nicht sagen, wie sehr ich doch mit stolz geschwellter Brust aus dem Film gegangen bin – mit diesem T-Shirt. Denn Joss Whedon hat mich wieder einmal nicht enttäuscht. Im Gegenteil!

Spoiler-Cut!

There are no strings on me

Auch wenn ich die Trailer sehr genossen habe zu Avengers 2 – Age of Ultron, will ich mich nicht spoilern lassen. Das ist nur schwierig, besonders wenn ich mich bereits bei einer Headline aufrege. Aber ich widerstehe und klicke nicht diesem Aufmerksamkeitsgeheische. Trotzdem muss ich ein paar Worte dazu loswerden und ich sage auch nicht, wo ich das gelesen habe. So einen Unsinn muss man nicht unterstützen.

Dort wurde gesagt, dass Avengers 2 ein Blockbuster ohne Sinn und Verstand wäre. Blockbuster? Ja, sicherlich. Ohne Sinn und Verstand? Das bezweifle ich. Natürlich habe ich den Film noch nicht gesehen, aber ich gehe davon aus, dass es ähnlich wie in Avengers wird: Die Handlung wird überschaubar sein – und gerade das war auch, was den Film so großartig machte und ihn überhaupt erst funktionieren ließ.

Nathan Fillion Superstar

Mich freut es so ungemein, dass Nathan Fillion in Castle mitspielt.

Einerseits, weil er es verdient hat, in einer erfolgreichen Serie mitzuspielen. Sicherlich hatte er bereits vorher seine Fanbase, aber Krimis erreichen ein breiteres Publikum und dadurch kommt auch ein so großartiger und sympathischer Schauspieler mehr in das öffentliche Bewusstsein – vor allen Dingen, wenn es sich um eine so erfolgreiche und gut geschriebene Krimiserie handelt.

Andererseits bin ich aber auch froh, weil das bedeutet, dass viele großartige Dinge möglich sind! Wenn man bedenkt, dass auch Neil Patrick Harris immer bekannter geworden ist und die natürlich auch alle weiterhin Kontakt zu Joss Whedon haben, der zwar auch schon vorher bekannt war, aber durch den großartigen und verdienten Erfolg von Avengers auch deutlich an Bekanntheit gewonnen hat, dann könnten aus der Ecke ein paar tolle Sachen kommen. Immerhin halten diese Leute um Joss Whedon ziemlich zusammen und arbeiten auch gerne und viel zusammen. Whedon-Spirit – sozusagen.

Vielleicht ist es ja sogar möglich, dass Nathan Fillion es wirklich gelingt, Firefly zu reanimieren. Oder vielleicht machen sie das einzig Vernünftige: Sie geben die Rolle des Nathan Drake aus dem vermutlich erscheinenden Uncharted-Film an Nathan Fillion. Ich könnte mir keine bessere Besetzung vorstellen. Da muss man auch nicht viel machen, der Regisseur muss nur Nathan Fillion an keine zu feste Leine nehmen. Er wird den Charakter wunderbar verkörpern, je Menge Spaß haben und die Zuschauer mitreißen – dessen bin ich mir sicher.

Wie ich darauf komme? Zur Zeit schauen wir die vierte Staffel Castle und ich bin von jeder Folge bisher absolut begeistert. Aber Castle hat mich bisher noch nie enttäuscht. Das ist intelligente und spannende und witzige Unterhaltung. Vielleicht nicht die klassischste Krimikost, vielleicht an manchen Stellen zu postmodern, vielleicht an manchen Stellen zu charakterzentriert, aber genau dadurch natürlich absolut mein Ding.

Diese Serie ist einfach phänomenal gut:

Up, up and away!

Kennt ihr das? Kennt ihr bestimmt! Manchmal komme ich morgens nur sehr schwer in die Gänge. Da ich kein Kaffeetrinker bin, brauche ich da andere Tricks und an einen Trick, den ich hin und wieder anwende, habe ich mich erinnert gefühlt, als ich die Kommentare zum Avengers-Theme bei einem YouTube-Video gelesen habe:

„This makes dressing for work quite a heroic experience.“

Jap, definitiv. Probiert es mal. Ist auf jeden Fall ein gutes Musikstück, um in die Gänge zu kommen – und ein wenig filmt der Kopf dann natürlich jede eigene Aktion ein wenig heroischer mit. Da wird das orientierungslose Stapfen aus der Dusche der Sprint in die Telefonzelle!

Ich merke immer, wenn ich das mache, mit wie viel Schwung ich doch in den Tag gehe.

Weitere Musikstücke, die ich bereits auf diese Weise benutzt habe, nach dem Spoiler-Cut:

Let’s do some head count

Ich habe einen großartigen Plan! Sobald ich mal ein wenig Zeit und Muße habe und mich auch besser mit Schnittprogrammen auskenne, schneide ich ein paar Szenen aus der Episode „Downfall of Harmony“ aus My little Pony: Friendship is Magic und lege als Ton das hier darunter. Die Parallelen sind immerhin erdrückend!

Um es noch deutlicher zu machen, wo die Parallelen liegen, hier ein fiktiver Ersatzdialog, den ich vermutlich leider nicht hinbekommen werde, da mir dazu natürlich die Originalsprecher fehlen:

Discord: „What have I to fear?“

Twilight Sparkle: „Let’s do some head count:
– The master apple-kicker
– The belle of the ball
– The superflier
And you have managed to piss off every single one of us.“

Discord: „I’ve got chaos!“

Twilight Sparkle: „We have Pinkie Pie! … Yeah!“

Das wäre doch 20% cooler!

Jamas Tipp: Avengers

Gerade wieder gesehen: Avengers – einer der besten Filme diesen Jahres und auch einer der besten Superheldenfilme überhaupt. Joss Whedon hatte mich damals im Kino nicht enttäuscht, aber ich muss gestehen: die Synchro … die Synchro. Das haben wir gerade gemerkt, als wir ihn im Originalton zum ersten Mal geschaut haben.

Die Charaktere verlieren bei den deutschen Stimmen leider so viel – und zwar eigentlich alle. Am schlimmsten trifft es aber Tom Hiddleston als Loki. Was für ein Charisma und Ausstrahlung er doch im Originalton hat! Auf Deutsch wirkt er schon eher fast schon ein wenig lächerlich. Die deutsche Synchronisation schafft es einfach nicht, was Tom Hiddleston mit seiner eigenen Stimme gelingt: diesem unglaublich albernen Kostüm Würde, Hinterlist und Macht zu verleihen.

Avengers glänzt nicht durch Handlung, sondern durch Charaktere. Es glänzt durch Momente, nicht durch Logik. Es glänzt dadurch, dass es eine der besten Adaptionen des Comic-Genres bis zum heutigen Tage. Das macht der Film anders als die Nolan-Batmans, die auf ihre eigene Weise diesen Status erreicht haben. So gerne ich die ersten beiden Nolan-Batmans mag, Avengers ist dann doch eher meine Richtung.

Ein wenig Angst habe ich vor dem zweiten Teil. Aber solange Joss ihn macht, bin ich zuversichtlich – mit lediglich ein wenig Angst. Solange er aber machen darf, wie er will und ihm niemand reinpfuscht, könnte das auch wieder ganz, ganz groß werden.

What have I to fear?

Bekanntermaßen habe ich eine Hassliebe zu Trailern: Es gibt manche, die verdammt gut sind, aber trotzdem schätze ich eher kurze Teaser, denn viel zu häufig sind Trailer einfach ärgerlich. Trailer haben die Eigenart, zu viel zu verraten, weil irgendjemand, der diesen Trailer gemacht hat, häufig nicht weiß, wann er seine Klappe zu halten hat. So gab es schon ein paar Trailer, die mich neugierig gemacht haben und ich hätte den Film geschaut – wenn der Trailer nicht eine halbe Minute länger gegangen wäre. Krassestes Beispiel in der Hinsicht war der Trailer zu „Shutter Island“.

Zum Glück gehört der Trailer der „Avengers“ nicht dazu – auch wenn er mir leider eine kleine Story-Entwicklung spoilte, die ich recht flott mir im Film zusammenreimen konnte. Aber nur halb so wild, denn es gibt nicht viel zu spoilen in „Avengers“. Dazu ist der Plot dann doch nicht komplex genug und das war auch gut: Riesige Weltbedrohung, Superhelden-Team muss zusammengestellt werden, aber irgendwie können sie nicht so recht miteinander und trotzdem vereint diese Bedrohung. Das sind keine großartigen Twists und trotzdem schafft es Joss Whedon mit kleinen Twists durchaus Spannung zu erzeugen und zu überraschen.

Was ich aber mit wachsender Begeisterung mir die letzten Tage angeschaut habe, waren die TV-Spots zu „Avengers“, die so verdammt gut waren. Schon allein der „Hulk-Smash“-Spot war großartig; und hat mir leider gezeigt, dass diese kleine Anspielung so vollkommen in der deutschen Übersetzung „Hulk – immer fest drauf“ (oder so ähnlich) verloren gingen.

Ein verdammt guter Teaser ist übrigens folgender TV-Spot, den ich jedem nur empfehlen kann, wenn er noch ein wenig angefixt werden will, um den Film sich doch noch anzusehen, denn das ist die Essenz des Films und was einen erwartet:

Das Lachen von Tony Stark am Ende ist so… großartig – ich finde keine anderen Worte dafür. Wenn ich mir den TV-Spot so gerade immer wieder und wieder anschaue, dann will ich einfach noch einmal ins Kino und diesmal in die englische Version! Der Film ist so abartig gut…

Oh, Captain, mein Captain

Heute will ich eine Lanze für Captain America brechen, denn mir ist das jetzt im Vorfeld von „Avengers“ und jetzt auch danach immer wieder aufgefallen: Die Leute schütteln den Kopf und geben Captain America noch nicht einmal den Hauch einer Chance. Das ist unfair, denn da schwingt häufig diese prinzipielle Scheu und Abneigung gegen Amerika und Patriotismus mit.

Ich bestreite gar nicht, dass Captain America Propaganda-Material war. Das habe ich sehr deutlich bei meinen Recherchen zu einer Arbeit über die 9/11-Ausgabe von Spider-Man gesehen, als ich aus Interesse ein paar andere Artikel über Comic-Rezeption gelesen habe. Das kann und werde ich nicht leugnen – schon allein der Name ist da recht deutlich. Doch das war der alte Captain America. Was haben wir heutzutage? Den postmodernen Captain America – zumindest in den Filmen. Wie es in den Comics ist, kann ich nicht sagen, doch es würde mich schwer wundern, wenn das so sehr davon abweicht.

Not to men like you

Meine Angst, dass mir „Avengers“ nicht gefallen könnte, war vollkommen unbegründet. Aber ich war unsicher, ob nicht sogar mein großes Idol Joss Whedon an diesem Film scheitern könnte. Wieso? Weil es bisher fast immer so war, dass wenn viele interessante Charaktere in einem Film waren, das irgendwie „Määääääh!“ wurde. Mein Lieblingsbeispiel für eine vollkommen versiebte Sache in der Hinsicht ist „X-Men 3“ und auch wenn ich „Spider-Man 3“ durchaus auch ganz gerne noch sehe, zählt er auch genau zu den Filmen, die daran scheiterten

Meine Hoffnung war: So wenig Plot wie nötig, so viel Charakterinteraktion wie möglich. Das ist auch die Formel, die Joss Whedon für den Film genommen hat und das hat dem Film so ungeheuer gut getan. Denn die Handlung? Die lässt sich sehr schnell umreißen, aber darum geht es nicht.Denn die ist nur die Bühne für einen ganzen Film voller Charakterentwicklung, Dialoge, moralischer und philosophischer Wettstreite. Wen interessiert da die Handlung? Mich jedenfalls nicht und ich bin froh, dass Joss Whedon das genauso sieht, denn gerade dadurch ist „Avengers“ einfach herausragend geworden.

Die deutschen Stimmen sind teilweise leider ungeheuer schlecht besetzt. Das merkt man vor allen Dingen bei Loki, dessen deutsche Synchronstimme bei weitem nicht das schlängelnde Charisma des Originals hat. Da ist absolut an der Vorlage vorbei besetzt worden und ist sehr traurig, da das dem Film so einiges nimmt. Wer Loki einmal auf Englisch gehört hat und das mit der deutschen Synchronstimme vergleicht, wird verstehen, was ich meine. Auch Thor kommt in der Synchronisation deutlich farbloser weg, was ungeheuer traurig ist, weil die Schauspieler da so viel Charakter in die Stimme legen, dass das einfach Spaß macht zuzuhören. Aber um so mehr freue ich mich auf den DVD-Release, wenn ich dann endlich auf Englisch mit Untertiteln sehen kann.

Es passt einfach alles bei diesem Film und nicht zuletzt die Musik und dieses grandios heldenhafte Thema:

Joss Whedon hat einmal wieder bewiesen, was für ein grandioser Künstler er ist und wie sehr er doch das alles verstanden hat. Wenn ihr einen X-Men-Film wieder machen lasst, lasst ihn Joss Whedon machen – bitte. Dann müssen wir nicht diese schreckliche letzte Hälfte von „X-Men 3“ ertragen, denn er kann es so viel besser!

Dieser Film hat es gezeigt und ich finde, das ist ein solcher Schlag mitten in das Gesicht von Fox, dass sie ihm zwei (!) Serien abgesetzt haben, die unglaublich stark hätten einschlagen können, wenn sie zu Ende gesendet worden wären.

Joss Whedon is my master now!

Wollt ihr meine Lieblingsszene des Films wissen? Nach dem Spoiler-Cut.

Spoiler-Cut!

Room with a view

Endlich war ich in „Avengers“! Zum Glück hat es geklappt, dass meine Frau trotz mangelndem räumlichen Sehen in einem 3D-Film auch was erkennen konnte! Was für ein toller Film – dazu später vielleicht mehr! Aber… was für ein unnötiger 3D-Quatsch.

Der Film war großartig, aber wozu das 3D? Kann mir das mal jemand verraten? Das hat dem Film nahezu Null gebracht – und mit Null meine ich wirklich Null. Mich hat sogar manche Kameraeinstellung eher wieder aus diesem tollen Film gerissen, weil ich gemerkt habe, dass die nur für den 3D-Effekt so gedreht wurde. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass Joss Whedon da herzlich wenig dagegen machen konnte.

War das also wirklich notwendig, dass ich hier den Film nicht auch auf 2D in Deutsch sehen konnte? Die Antwort ist ein klares: Nein, verdammt! Das ist absoluter Humbug, gerade bei diesem Film. Denn er klappt super ohne diesen Schnickschnack und braucht es nicht.

Wollen wir hoffen, dass sich dieses ausschließliche 3D-Modell nicht durchsetzt.