Gestern habe ich einmal ein wenig in die Rift-Beta reingesehen, aber bisher sind meine Eindrücke eher durchwachsen. Trotz meiner ersten eher frustenden Eindrücke bin ich weiterhin neugierig auf das Spiel, denn zumindest das Klassensystem verspricht einiges und besonders freue ich mich auf cthuloide Rift-Action, von der ich aber natürlich nach meinen ersten paar winzigen Schritten noch nicht einmal ansatzweise mitbekommen habe.
Was ich gleich fürchterlich fand, waren das Interface, die Steuerung und die Animation. Gerade letztere hat mich vollkommen irritiert zurückgelassen. Wie sich meine arme Kelari da einen abstrampelt, um ein paar Schritte weiter zu kommen. Das wirkte auf mich vollkommen unglaubwürdig und hat mich dann erst einmal parallel weiter Aion spielen lassen, weil – ja, ich gebe zu, sowas stört mich – mir erst einmal ein wenig die Lust verhagelt hatte, weiter zu spielen.
Das ist eine Kleinigkeit, ich weiß. Aber mich reißt es total aus dem Anfangsgefühl raus, weil ich allein bei der Charakterbewegung merke, dass es nicht fließt. Das stört massiv meine Suspension of Disbelief, weil ich mir nicht denke: „Oh, gefährliches Gebiet, alles ist verloren und sie wollen mich in der Zeit zurückschicken“, sondern ständig in meinem Hinterkopf hämmert: „Die Bewegung sieht doof aus, doof aus, doof aus.“ Mir fällt es dann echt schwer, mich auf das Spiel zu konzentrieren.
Die Steuerung weicht in Kleinigkeiten von mir bekannten MMOs ab, so dass beispielsweise ein Rechtsklick den Questgeber aktiviert anstatt mit einem Linksklick. Kann man sich dran gewöhnen, aber hat mir auch massiv am Anfang beim ersten Erleben dazwischen geschossen. Ich mag sowas einfach nicht.
Das hat mir vor etwa einem halben Jahr auch Final Fantasy 14 verleidet, denn dann hat man das Gefühl, dass Spiele im Vakuum entwickelt werden und sich nicht angeschaut wird, was bisherige MMO-Spieler wohl gewohnt sind und was es für ungeschriebene „Konventionen“ im Genre gibt.
Nennt mich kleinlich, nennt mich pingelig und ich weiß, dass das eigentlich nicht der Rede wert ist und dass Rift vermutlich ganz andere Vorzüge hat. Aber ganz ehrlich: Zu denen bin ich eben (noch) nicht gekommen, weil mir diese Kleinigkeiten die Suppe einfach versalzen haben. Mal schauen heute Abend, was es sonst noch zu entdecken gibt.
Ich glaube ja schon, dass es mir Spaß machen könnte und auch die Sache mit den Klassen sieht gut aus – auch wenn ich mir da ein wenig mehr Komfort und Erklärung wünschen würde, denn bisher fühlte ich mich mit den Seelen nur erschlagen und außerdem habe ich keine Ahnung, wie es sich später weiter entwickelt, was mir auch im Spiel nicht erklärt wurde.
Ja, da kann ich auch in Foren nachlesen. Aber ich gehöre zu der Fraktion Spieler, die eigentlich gerne im Spiel bleibt, um es zu spielen. Ganz davon ab, dass MMO-Foren an sich eine Pest geworden sind mit einer schrecklichen Flamer-Community. Da möchte ich eigentlich nicht nach Antworten suchen. Die Grundsätze möchte ich vom Spiel im Spiel erklärt bekommen. Vielleicht kommt das noch bei Rift, denn – wie gesagt – es waren bisher nur ein paar wenige Schritte… auch wenn die ungeheuer hässlich animiert waren.
Mal sehen, ob mein erneuter Anlauf für das Spiel heute Abend besser wird.