Knavery’s plain face is never seen till us’d

Nachdem dir die letzte Castle-Staffel wirklich fast in einem durch geschaut haben, sitzen wir nun an der letzten Fringe-Staffel – und ich muss sagen: Oh je!

Der Anfang hat mich echt gefesselt. Ich bin wieder voll drin und ich mag den Setting-Wechsel und wie sich die Charaktere entwickelt haben, obwohl das zum Teil off-screen war. Das ist richtig gut erzählt und glaubwürdig, auch wenn Einiges erst über die Dialoge klar wird, was genau passiert ist, denn als Zuschauer hat man wenig Ahnung davon, was vor 20 Jahren passiert ist. Auch die neue Welt hat so viel Potenzial für moralische und philosophische Fragen. Großartig!

Wieso also „oh je“? Ganz einfach: Mich macht die Charakterentwicklung fertig – mal wieder! Ich liebe es und es bringt mich um den Verstand. Das ist das gleiche Phänomen, warum ich so ungeheure Schwierigkeiten habe, mir Othello von Shakespeare anzuschauen. Ich liebe dieses Theaterstück, aber es macht mich einfach fertig. Bei Othello ist es, dass Jago dem Zuschauer ständig seine Pläne sagt und man genau weiß, was passieren dürfte – und man sitzt hilflos dabei und würde am liebsten schreien. Doch die Tragödie nimmt ihren Lauf bis zum bitteren Ende. Es ist eine Fahrt in den Abgrund, an der man nichts drehen kann und man weiß genau, wo sie hinführt.

Eine ähnliche Situation haben sie nun in der letzten Fringe-Staffel geschaffen und mit jeder weiteren Folge geht mir das um so näher. Ich sitze vor dem Fernseher und sage innerlich die ganze Zeit: „Tu es nicht! Noch kannst du das und das machen! Geh diesen Weg nicht weiter!“ Und was passiert? Genau, natürlich. Es geht ja um das Drama und das hat so viel Potenzial, aber ich verzweifle daran.

Das ist einerseits gut und andererseits wühlt es mich einfach auf. Ein merkwürdiges Gefühl. Eigentlich genau so, wie es sein sollte, denn es bewegt. Aber dennoch hoffe ich, dass sie diese Spannung bald auflösen, denn ich habe wirklich Schwierigkeiten, solche Bögen über einen langen Zeitraum hinzunehmen. Mal schauen, wie es weitergeht.

Wer die zentralen Themen der letzten Staffel sehen will, wird vielleicht etwas bemerken: Bei den bisherigen Staffeln waren immer nur übernatürliche Themen der Kernpunkt. Das waren die „Fringe“-Fälle. Was sind jetzt die Fringe-Fälle? Achtet mal auf die Texteinspielungen, denn es stehen nicht mehr solche Dinge wie „Teleportation“ oder „Precognition“ oder „Pyrokinesis“ oder „Quantum Entanglement“. Nein! Schaut in das Opening und ihr versteht, was ich meine. Das ist so philosophisch! So genial!

To boldly go, where no series has gone before

Dass es wohl viele gibt, die spätestens mit der vierten Fringe-Staffel alles doof fanden, kann ich verstehen. Ich gehöre aber nicht dazu. Denn eigentlich macht Fringe etwas Ähnliches, was Babylon 5 damals mit Science-Fiction gemacht hat: Es packt das Charakterdrama rein und macht es zum Hauptfokus.

Was bei B5 recht gut geklappt hat, scheint für manche bei Fringe nicht zu funktionieren. Aber wenn ich mir einige Kommentare zu diversen Fringe-Videos anschaue, dann gibt es auch deutliche Stimmen, die gerade das lieben. Das verwundert mich, aber freut mich. Denn für mich schlägt Fringe damit genau die Richtung ein, die ich will.

Wir hatten eben eine Folge, in der das Fringe-Event passierte, aber so nebensächlich war, dass es noch nicht einmal wirklich erklärt oder aufgeklärt wurde. Das war mehr die Bühne, vor der hochdramatische Charakterentwicklungen passierten und mich hat es nicht gestört. Denn wer mich kennt weiß: Das ist genau das, was ich sehen will.

Eben habe ich fast wie bei den Weihnachtsfolgen von Toradora! da gesessen, die Decke fest umklammert, als Peter am Ende mit Olivia geredet hat. Die nächste Folge hat den tollen Titel: „A short story about love“ – ja! Das ist genau, wie ich es haben will. Danke, J.J. Abrams, du enttäuschst mich nicht. Genau so und nicht anders weiter, bitte.

So much win

Fringe ist bei uns dran- die vierte Staffel. Lange habe ich mich darauf gefreut und in meinem Weihnachtsurlaub konnten wir endlich anfangen.

Ich erinnere mich dunkel, dass ich hier und da ein paar Schwierigkeiten mit der letzten Staffel am Anfang hatte, um wieder reinzukommen. Doch diesmal? Kein Problem! Ich wurde direkt wieder in den Bann gezogen und bin voll drin. Am liebsten würde ich drei, vier, fünf und noch mehr Folgen pro Tag schauen!

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie quasi einen Soft-Reset hatten – mehr will ich dazu aus Spoiler-Gründen nicht verraten. Aber dadurch macht es nichts aus, wenn die letzte Staffel schon ein wenig zurückliegt und man sich nicht mehr genau an alles erinnern kann. Zuschauer und Charaktere arbeiten es ein wenig zusammen auf und das macht Spaß.

Außerdem bin ich immer wieder einfach begeistert von den schauspielerischen Leistungen. Jeder spielt seinen Doppelgänger von der anderen Seite so grandios, dass es wirklich eine wahre Freude ist. Schon allein bei den unterschiedlichen Olivias kann ich mich nicht daran satt sehen, wie es Anna Torv gelingt, durch kleine Gesten die unterschiedlichen Charaktere zu skizzieren, wie sie allein durch Olivias Gang so viel Einblick in den Charakter gibt. Das ist ganz große Schauspielerei!

Aber da möchte ich nicht allein Anna Torv hervorheben, auch wenn ich Olivia natürlich sehr mag. Wirklich jeder der anderen Schauspieler ist ausnahmslos ebenso grandios. Gerade letztens hatten wir eine Folge, in der die beiden Astrids aufeinandertreffen. Da hat man gesehen: Ja, sie können es alle!

Schade, dass nach dieser Staffel nur noch eine kommt. Ich liebe diese Serie einfach so unglaublich, ich liebe die Charaktere und das Meta-Physische und Philosophische daran. Aber ich will da gar nicht verzweifeln, sondern mich lieber auf die furiosen Folgen der vierten und fünften Staffel freuen. Es verspricht richtig großartig zu werden.

Hier übrigens etwas, das ich gefunden habe und das ich einfach „so much win“ fand, wie man es an manchen Orten des Internets wohl sagen würde. Zwei grandiose Serien vermischt kann nur ein Gewinn sein:

Heading in the right direction

Gestern habe ich sie endlich in den Händen gehalten: Die 4. Staffel Castle und die 7. Staffel How I Met Your Mother. Was wir als Nächstes schauen? Ich weiß es nicht genau.

An sich muss ich gestehen, dass ich nach zwei Staffeln Castle am Stück und dann noch Monk hinterher erst einmal ein wenig krimigesättigt bin. Andererseits war das Ende der 3. Staffel schon ziemlich arg und ich würde gerne wissen, wie es weitergeht. Wiederum andererseits habe ich die Vermutung, dass der Cliffhanger verdammt schnell aufgelöst wird – geht auch nicht wirklich anders.

Bei How I Met Your Mother besteht die Gefahr, dass wir das wieder fast an einem Stück durchschauen und das noch nicht einmal ansatzweise bis Weihnachten hält. Dennoch würde ich gerne reinschauen, weil es einfach eine so schöne Gute-Laune-Serie ist, die ich zur Zeit bei den grauen Tagen da draußen brauche. Und dennoch ist sie immer wieder dramatisch und nachdenklich.

Allerdings sehne ich auch sehr die 4. Staffel Fringe herbei, doch das dauert noch ein wenig. Da wäre How I Met Your Mother vielleicht genau richtig, um diese Zeit zu überbrücken. Würden wir Castle schauen, dann würde es noch sehr lange dauern, bis wir endlich Fringe sehen können.

Das muss ich mal am Wochenende mit meiner Frau beraten, wie unser Serienfahrplan von ihrer Seite aus aussieht. Eigentlich schade, dass ich sie wohl so schnell nicht mehr zur nächsten Staffel Supernatural bekommen werde. So langsam hätte ich da auch mal Lust auf die 3. Staffel.

Hast du etwas Zeit für mich?

Nein, dann singe ich kein Lied für dich, sondern wäre überaus dankbar. Denn bei all den Spielen, die diesen und nächsten Monat rauskommen, habe ich wirklich keine Ahnung mehr, wo hinten und vorne ist.

Ich habe kläglich versagt, meine bisherigen Spiele zu Ende zu spielen, so schlummert Atelier Rorona immer noch auf das Ende und Kingdoms of Amalur: Reckoning steckt auch noch im Beginn – aber wenigstens an einer Stelle, an der ich selbst in einem halben Jahr noch weiterspielen könnte.

Wenn ich bedenke, dass jetzt X-Com: Enemy Unknown rauskommt, dann noch Assassin’s Creed 3 im November ansteht und es noch ein paar Spiele gibt, die ich mir bisher zwar noch nicht geholt habe, aber gerne spielen würde wie Dishonored und Sleeping Dogs, dann merke ich, dass ich zu wenig Zeit für das alles habe.

Dabei sind hier noch nicht einmal die MMOs aufgeführt, denn im November gibt es auch die Erweiterung für Rift mit dem Housing, das nach bisherigen Informationen richtig genial sein soll. Und Housing ist etwas, nach dem ich mich schon seit Ewigkeiten in einem MMO sehne – nachdem ich es in Ultima Online leider verlassen musste und in NWN doch nie so das war, was ich kannte und wollte.

Wenn ich mir dann auch noch vor Augen halte, dass der Dezember und Weihnachten naht, dann bin ich unschlüssig. Ist das gut, weil ich da noch einiges an Urlaub habe und daher endlich mal hinterher kommen kann und darf ich mich auch darauf freuen, diese Spiele alle zu spielen? Oder wird das einfach nur stressig.

Aber da ist es dann auch wieder: Im Dezember sind auch schon die neue How I Met Your Mother-Staffel und auch die neue Chuck-Staffel angekündigt. Die vierte Staffel von Castle und auch die von Fringe müssten auch in dem Zeitraum rauskommen. Wieso immer alles zusammen? Wieso!

Grenzfälle der Preise

Ihr wisst, ich mag „Fringe“ – ich liebe es sogar. Auch die 3. Staffel hat mir da extrem gut gefallen und ich freue mich auf die 4. Staffel. Daher habe ich auf Amazon heute einmal geschaut, wann die endlich veröffentlicht wird und da habe ich doch gut geschaut. Der Termin ist der 31. Oktober, aber das war nicht, was meine Kinnlade nach unten befördert hat, es war der Preis: 99 Euro für die DVD, 149 Euro für die Blu-Ray. Ich glaube, mein Schwein pfeift!

Das kann doch nur ein Fehler bei Amazon sein. Klar, die alten Enterprise-Staffeln gab es lange Zeit auch für den Preis. Die habe ich mir aber auch nicht geholt – wegen des Preises. Mittlerweile kostet eine normale Serienstaffel zwischen 20 und 40 Euro. Dabei finde ich 40 Euro sogar häufig schon leicht unverschämt, aber gönne ich mir dann auch mal, wie beispielsweise bei der zweiten „Castle“-Staffel. Aber das?

Das Schlimme ist: ich würde es mir sogar leisten. Denn „Fringe“ finde ich großartig. Andererseits finde ich das so unverschämt, dass ich wirklich am Überlegen bin, ob ich mir das dann nicht doch zunächst nicht hole, obwohl ich darauf brenne, wie es weitergeht. 99 Euro… wieso? Die bisherigen Staffeln hatten doch auch einen normalen Preis. Wieso ausgerechnet die 4. Staffel eine solche Unverschämtheit?

Edit: Scheinbar ist das eine Importversion. Die sind für gewöhnlich schweineteuer. Das stimmt. Aber normalerweise wird das angezeigt und bisher habe ich zu der Amazon-Version keinen entsprechenden Verweis gesehen. Denn dann hätte ich mich auch nicht so aufgeregt – dass die mehr kosten, ist auch ein offenes Geheimnis.

A spy does not fall in love

Unsere nächste Serie wurde jetzt nach Game of Thrones: Chuck – die 3. Staffel. Da hatten wir ein wenig Pause und mittlerweile liegt hier nicht nur die dritte Staffel, sondern auch die vierte. Daher dachten wir uns, nach all dem Drama von GoT, von Heroes und von Fringe, schauen wir doch mal wieder was Leichteres.

Wobei es gelogen ist, denn Drama? Ja, das gibt es auch bei Chuck. Aber das macht es auch so sehenswert. Doch das Drama ist nicht bei der Weltenrettung, dem ganzen Agentenkram, den Superwaffen und Regierungsgeheimnissen, denn das ist alles sehr witzig und amüsant und leicht rübergebracht. Das Drama liegt bei Chuck zwischen den Charakteren – genau da, wo es hingehört.

Ich muss gestehen, ich bin noch ein wenig skeptisch, da die zweite Staffel mit einem Moment aufhörte, bei dem ich mir dachte: „Uh, seid ihr sicher, dass ihr da weitermachen wollt? Das würde es viel langweiliger machen.“ So richtig sicher waren sie sich dann wohl doch nicht, denn sie drehen noch ein wenig zurück und machen einen Soft-Reset – zumindest bisher. Trotzdem scheint es, als ob sie trotzdem dorthin wollen. Mal schauen, was draus wird.

Jedenfalls hatte ich wieder richtig Spaß mit dem sympathischen Nerd-Agenten Chuck, mit dem ich so gut mitfühlen kann. Denn hey, er ist wirklich der nette Junge von nebenan.

Take back the night

In letzter Zeit bekomme ich immer mehr und immer häufiger Lust auf einen erneuten „Buffy“-Rerun. Einfach einmal wieder diese Serie komplett anschauen.

Mittlerweile haben sich viele, viele Serien hinzugesellt, die mich begeistern und beeindruckt und inspiriert haben und die ich zu meinen Lieblingsserien zähle, doch ich vermute, „Buffy: The Vampire Slayer“ ist und wird auch für immer meine Lieblingsserie im Singular bleiben.

Da rümpfen manche von euch die Nase, doch ich sage nach wie vor: „Buffy“ wird verkannt. Sicherlich zu einem Großteil auf Grund der echt fürchterlichen deutschen Synchronisation, die nicht nur tatsächliche Fehler enthält („Dagon’s Sphere“ wird zu „Dagons Furcht“), sondern die Sprecher werden den Stimmen der originalen Sprecher.

Das ist tragisch, denn die Serie lebt von ihrer Sprache. Da ist so viel Witz, so viel Tiefe, so viel Dramatik allein darin. Das geht sowohl durch die schreckliche Übersetzung als auch die schrecklichen deutschen Sprecher vollkommen verloren.

Hinzu kommt, dass das Setting mit der „High School“ und später „College“ die üblichen Vorurteile bedient und die Serie bei vielen in eine Ecke rückt, in der sie nicht ist. Daher breche ich immer wieder gerne eine Lanze für „Buffy“. Zwar ist die Serie merklich gealtert und das merkt man auch den ersten Folgen an, aber sie ist immer noch großartige und tiefsinnige Unterhaltung. Man muss ihr nur eine längere Chance geben und sich darauf einlassen.

Es spielt natürlich am Anfang in der High School. Buffy ist eine Schülerin. Damit gibt es auch viel Schuldrama, aber gerade diese Passagen und diese Probleme bereichern die Serie so ungemein und werden so schön und selbstironisch und häufig auch sehr dramatisch einbezogen. Die Charaktere sind die absolute Stärke der Serie, aber genauso die Dialoge und die Ideen – und dass Joss Whedon so häufig alte Klischees im Horror-Genre aufbricht und damit spielt.

Was macht „Buffy“ für mich zu dieser herausragenden Serie? David Boreanaz hat das sehr schön gesagt:

„You can’t really pin Buffy: The Vampire Slayer as an action show or a dramatic series or a comedy. I think it has elements of all of that. It breaks it up. At a moment you can be enthralled by the adventure in it and the next minute you can be saddened by the drama. So, it has all these elements.“

Buffy ist selbstironisch, Buffy ist intelligent, Buffy ist spannend, Buffy ist atmosphärisch, Buffy ist gruselig – Buffy ist postmodern. Damit ist es für mich die erste wirklich postmoderne Serie, die ich je gesehen habe.

Auch wenn „Akte X“ und „Babylon 5“ mich vorher bereits in den Bann gezogen haben und mich allgemein sehr auf Fernsehserien eingeschossen haben, „Buffy: The Vampire Slayer“ hat meine Vorliebe für genau diese Art von Serien geöffnet, die mich bis heute noch begeistern bei „Lost“, „Chuck“, „Fringe“ und wie sie alle heißen.

Na gut, und hinzu kommt, dass ich Joss Whedon einfach mag und sympathisch finde. Er wird vermutlich auch immer mein Idol und Vorbild bleiben. Bei so vielen Sachen kann ich nur aufstehen und sagen: „Ja!“

Wenn mich in zehn Jahren jemand fragen wird, welches meine Lieblingsserie war oder die Serie, die mich am meisten beeinflusst oder beeindruckt hat, wird die Antwort vermutlich sein: „Buffy: The Vampire Slayer“. Das wird sie auch vermutlich in zwanzig und in dreißig Jahren und so weiter sein.

We can fix this!

Jetzt sind wir auch mit der dritten Staffel von „Fringe“ durch und obwohl es zwischendurch hier und da sogar mal ein paar Stellen gab, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, war ich größtenteils gut unterhalten und die Staffel hat mich an vielen Stellen bewegt und mitgerissen. Besonders die hervorragende Leistung aller Schauspieler beim Darstellen der Alter-Egos oder auch der zukünftigen oder vergangenen Egos – großartig! Das hat mich sehr beeindruckt.

Gerade auch Joshua Jackson, den ich eigentlich sehr mag, von dem ich aber bisher dachte, dass er nicht viel anderes als Pacey Whitter aus „Dawson’s Creek“ spielen kann, denn Peter Bishop ist eigentlich nichts anderes als Pacey beim FBI. Aber gerade in der letzten Folge gab es einige Momente, wo ich mir gedacht habe: „Da solltest du deine Meinung vielleicht doch revidieren.“

Ich finde es wirklich toll, wie mutig Abrams bei seinen Serien „Lost“ und auch „Fringe“ von Staffel zu Staffel Richtung und Gangart ändert und freue mich gerade daher auf die vierte Staffel, denn er hat sich jetzt am Ende in eine wunderschöne Ausgangslage gebracht. Eigentlich hatte ich nämlich etwas anderes erwartet, das zwar auch hätte Spaß machen können, aber dieser Schluss… großartig! Wenn er das so weiterführt, wie ich es hoffe, dann ist da so viel Potenzial, so viel Spannung, so viel Epik drin, dass ich es kaum erwarten kann, bis die nächste Staffel bei mir zu Hause eintrudelt.

Bei „Fringe“ genieße ich es, wie toll die Charaktere skizziert sind – kleine Gesten, stille Szenen, das alles unterstreicht die Charaktere. Es geht sicherlich auch um den Plot, aber ähnlich wie „Lost“ dreht sich „Fringe“ weniger um Plot oder Meta-Plot, sondern um die herausragenden Charaktere. Der Plot ist nur Hintergrund, vor dem die Figuren philosophische Probleme bewältigen müssen, moralische Entscheidungen treffen und irgendwie versuchen, menschlich zu bleiben.

Alles in allem ist das etwas, das Abrams mit Joss Whedon gemein hat. Gestern wollte ich zu meiner Frau fast sagen, dass der Unterschied zwischen beiden ist, dass Joss Whedon positiver ist. Doch das ist ein Trugschluss, wie ich gemerkt habe. Dadurch, dass Joss Whedon mehr Witze macht, wirkt es so. Aber eigentlich sind sämtliche Joss-Whedon-Serien viel pessimistischer. Denn dort ist wirklich keine Rettung in Sicht und die Charaktere versuchen es trotzdem – auch wenn sie wissen, dass es keinen Sinn hat. Oder um es mit einem meiner Lieblingszitate aus Angel zu sagen: „If nothing we do matters, all that matters is what we do.“ Bei Joss Whedon kann das böse Ende nicht abgewehrt werden. Wichtig ist bei ihm aber, dass man trotzdem „richtig“ handelt, zu sich selbst stehen kann und füreinander da ist. Das ist für mich die Grundbotschaft in nahezu allen seinen Serien. Es ist eine zutief pessimistische Einstellung.

Bei Abrams ist es anders, wie ich auch schon bei „Lost“ das Gefühl hatte. Da ist wirklich alles extrem mies und es sieht absolut schlimm aus, aber trotzdem können die Charaktere es irgendwie rumreißen – oder probieren es zumindest. Abrams hört häufig viel positiver aus, selbst wenn es schlecht ausgeht. Bei ihm schwingt viel mehr Hoffnung mit, dass es eben doch einen Unterschied gemacht hat – denn bei Abrams kann dieser Unterschied gemacht werden, selbst im Stillen. Irgendeine Auswirkung hat es immer auf die Umgebung. Bei Joss Whedon bleibt dies alles in den Charakteren nur.

Diese Hoffnung kann man sehr schön an dem Opening der letzten Staffel sehen. Schaut mal auf die Begriffe, die da reinzoomen, die bei diesem Opening wieder anders sind, wie immer, wenn es in einer anderen Zeit oder Welt spielt. Bei „Fringe“ werden in dem Opening nämlich immer die typischen Themen diese Zeit oder Welt eingeblendet. Witzig ist da natürlich das „Water“, aber am epischsten fand ich die Einblendung: „Hope“. Großartig!

Allein dieses Opening war so episch und hat mir eine solche Gänsehaut verursacht beim Schauen, dass die letzte Folge der dritten Staffel für mich ein absolutes Highlight war. Glaubwürdige Weiterentwicklung der Charaktere, spannende Wendungen, beunruhigende, aber faszinierende Ausblicke – diese Folge hatte alles!

Das ist zumindest ein Gedankengang, der mir gestern Abend nach Ende der dritten „Fringe“-Staffel gekommen ist, den ich ganz faszinierend fand. Ich freue mich jedenfalls tierisch auf die vierte Staffel und hoffe, dass es weiterhin so stark bleibt. Die dritte habe ich größtenteils wieder extrem genossen. Ich liebe diese Serie!