Trolle unter der Brücke – Online-Flames jetzt auch real?

Sascha Lobo sagt, die Welt wäre zum Onlineforum geworden und auch wenn sich das für mich nicht überraschend oder neu anfühlt, denke ich mir: Och, nö! Nicht weil ich die These abstrus finde. Ich würde sie gerne abwegig finden, aber sie scheint stimmig. Was ich bisher nur als Internettrolle kennengelernt habe, sehe ich täglich im Fernsehen und auf der Straße.

Gerade daher stöhne ich ja auf, denn bisher habe ich mich durchaus sicher gefühlt, wenn ich aus der Welt der Trolle oder Netzidioten einfach raus ans Tageslicht gegangen bin. Da war die Welt anders und Leute konnten sich nicht hinter Fake-News und Parallelwelten verstecken. Nicht immer. Aber man glaubte zumindest an ein Gefühl von Sicherheit, Freundlichkeit und Menschlichkeit. Keine Flamereien, keine Provokationen, keine Shitstorms. Na gut, das gab es auch früher schon. Aber es scheint wirklich auch abseits des Internets immer mehr und mehr zu werden, besonders weil diese Welten immer mehr miteinander verschmelzen.

Bisher wähnte ich mich nur in der scheinbaren Sicherheit außerhalb der Online-Welt, dass die ganzen Trolle zumindest in der Realität eine etwas andere Maske anlegen müssen und ihren Unsinn nicht einfach so in die Welt posaunen. Das ist nun wohl vorbei. Zugegeben, schon seit einiger Zeit, aber als ich den Artikel gelesen habe, wurde mir das erst so richtig bewusst.

Back to business

Da gab es wieder das alte Design! Ich weiß nicht, ob ich vorher die Option übersehen habe oder mein altes Layout des Blogs ein kleines Update erfahren hat. Mehr durch Zufall habe ich es mal wieder ausprobieren wollen und sah dann einen Haken, mit dem ich wieder die alte Seitenleiste nehmen konnte und nicht zwangsweise die dynamische Seitenleiste nutzen muss – denn die funktionierte bei meinem Chrome nicht. Daher ist es hier wieder literarischer, gemütlicher und ockerer (tolles Wort). Jetzt fühle ich mich auch gleich viel wohler. Das Weiß vorher war schon ein wenig grell, aber ließ sich leider nicht vermeiden.

Someday I’ll be living in a big old city

Ich bin großer Taylor-Swift-Fan mittlerweile. Mir ist bewusst, dass die gute Dame einen zwiespältigen Ruf hat, aber mich lässt diese Musik seit über einem Jahr einfach nicht mehr los. Wie das kam? Hier eine kleine Geschichte darüber, wie man merkt, dass man eigentlich schon immer von etwas begeistert war, aber es nicht wusste.

Just ping and I will do it

League of Legends spiele immer noch – nur schreibe ich nicht ständig darüber, auch wenn das sicherlich möglich wäre. Mittlerweile habe ich sogar Level 30 erreicht und bin dabei, meine Runenseiten mit vernünftigen Runen auszustatten.

Da bin ich zwar auch schon geflamed worden, weil man ja angeblich ab Level 20 seine Runenseiten ausstattet – ich habe halt mir von meinen IP auch Champions gekauft, weil ich eine nette Auswahl an Figuren haben wollte und mir auch nicht jeden Champion für teure Riot Points (die Echtgeld-Währung) zulegen wollte. Das mache ich zwar hin und wieder bei Angeboten, aber da will ich es nicht übertreiben. Die Riot Points setze ich dann doch lieber in hübsche Skins.

Welche Champions sind bei mir besonders häufig? Leider spiele ich zur Zeit nur noch sehr selten Katarina. Das ist immer noch eigentlich mein Lieblings-Champion, aber da der Kindergarten in League of Legends extrem hoch ist und die „Erster!“-Rufe bei der Team-Zusammenstellung zu entnervend sind und ich auf diese Kindereien keine Lust habe, begnüge ich mich dann doch mit Support. Sollte dann mal die Mitte oder die Top-Lane frei sein, dann greife ich natürlich gerne auf Katarina zurück, auch wenn ich dann merke, dass ich da meist ein wenig aus der Übung bin.

Heißt also: Ich spiele meist Support und zwar Sona oder Leona. Je nachdem, worauf ich mehr Lust habe, da sich beide doch komplett unterschiedlich spielen. Sona ist einfach später ein richtiges Monster und als Champion ganz faszinierend: Man kann sie überaus schnell lernen, aber um sie richtig zu meistern, liegt ihr Skill-Cap extrem hoch – „easy to learn, hard to master“. Leona hingegen finde ich schwieriger. Sie ist langsam und bis sie so richtig tankig wird, dauert es ein wenig, sofern man seine Support-Rolle nicht zu sehr vernachlässigen will. Aber ich denke, mittlerweile habe ich einen guten Weg gefunden.

Nicht zuletzt durch eine Lied-Parodie von Britney Spears Lied „Till the World Ends“ umgeschrieben auf Leona und einen richtig guten Tower-Dive-Gude habe ich richtig Gefallen daran gefunden, unter den Türmen durchzutauchen, Schaden zu tanken, damit mein Lane-Partner die Kills abstauben kann. Das Lied folgt nach dem Doppelpunkt, der Tower-Dive-Guide nach dem Spoiler-Cut:

Das ist eine gute Einführung darin, wie Leona gespielt werden sollte. Sicherlich nicht alles ernst gemeint, aber es gibt die Richtung gut vor.

Spoiler-Cut

Ich hab‘ ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd

Ja, ich gebe zu, diese Woche habe ich es mit Ohrwürmern im Titel. Aber es passte einfach auch wieder zu gut, denn ich habe jetzt den Trailer für das Housing in der Rift-Expansion gesehen.

Ich traue mich gar nicht zu freuen oder zu spekulieren, denn das sieht da einfach zu gut aus. Schon seit langer Zeit bin ich absolut neidisch auf das geniale Housing, das Everquest 2 hat. Aber das hier? Das könnte sogar noch einmal eine Stufe besser, größer, umfassender sein.

Es sieht aus, als ob man die Gegenstände skalieren kann, als ob man nahezu alles bauen kann in einer wirklich großen Welt. Das wäre mal Housing! Aber ich halte mich zurück mit der Freude, dann das wäre zu schön, um wahr zu sein. Da muss noch ein Haken dran sein oder es ist dann doch nicht so, wie ich es mir erhoffe. Daher werde ich mich erst freuen, wenn ich es im November sehe.

Aber in der Zwischenzeit könnt ihr euch mal den Trailer zum Housing hier anschauen und vielleicht versteht ihr, warum ich da ganz hippelig werde – und um so frustrierter, dass Rift irgendwie nur so eine Randerscheinunge bei den MMOs zu bleiben scheint. Denn auch nachdem ich Guild Wars 2 jetzt angefangen habe und da durchaus auch meinen Spaß habe, ich bleibe bei meiner Meinung, dass Rift nach wie vor das beste MMO auf dem Markt ist.

Die Härte

Foren, Moderation und ich – ein Kampf gegen Windmühlen. Was mir da auch durchaus häufiger auffällt: Wenn verstärkt moderiert wird, wird auch die Diskussionskultur aggressiver. Das kann ich nicht mit irgendwelchen Studien untermauern oder sonstige Beweise liefern. Das ist eher etwas, das ich meine, beobachtet zu haben.

Lange ich habe darüber gegrübelt, denn ich wusste nicht genau, woran diese Entwicklung liegt. Jetzt denke ich, habe ich eine Antwort: Wenn man denkt, dass jemand etwas überwacht, dann muss man nicht mehr auf sich selbst und seine Umgangsformen aufpassen. Ich kenne es jedenfalls noch aus dem Usenet, dass sich sowas selbst reguliert hat. Sicherlich nicht in jeder Gruppe, aber zumindest in den Gruppen, in denen ich unterwegs war und die waren auch nicht klein.

Be careful what you wish for

Seit einiger Zeit gibt es einen heiligen Gral im MMO-PvP: drei Fraktionen. Wenn man den Behauptungen mancher Spieler Glauben schenken mag, so löst das alle Probleme des derzeitigen PvPs in allen MMOs. Aber leider gab es seit Dark Age of Camelot sowas nicht mehr.

Rift hat mit Patch 1.9 jetzt genau das eingeführt. Sie haben nicht die alten Fraktionen umgeworfen, sondern das eigentlich recht raffiniert in die Hintergrundwelt eingebaut, denn in Rift gibt es bekanntermaßen unterschiedliche Dimensionen und Parallelwelten. Daher reisen auch die Charaktere in eine solche Parallelwelt, nämlich in ein freies Stillmoor. Dort streiten sich drei Fraktionen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen um diese freie Welt.

Wer sich genauer darüber informieren mag, der kann sich die netten Hintergründe der einzelnen Gruppen mal anschauen. Grob gesagt gibt es jedoch: Neutrale (Abenddämmerung), Beschützer (Schwur) und Diktatoren (Herrschaft) – und alle mögen sich nicht, weil jede Gruppe etwas Anderes mit dieser Welt machen will.

Das Spiel in dieser Parallelwelt ist ähnlich einem Battleground aufgebaut und man kann sich nach einiger Zeit dafür anmelden und wird dort hinteleportiert. Vorher muss man sich natürlich für eine Seite entscheiden und kann dies auch bei jedem neuen „Conquest“ (so heißt das Schlachtfeld) auch wieder neu entscheiden.

So weit, so gut. Das ist also an sich genau das, was Spieler seit gefühlten Ewigkeiten in PvP-Foren fordern und herbeiwünschen, weil das alle Balancing-Probleme in Luft auflöst – angeblich. Denn wenn eine Fraktion die Übermacht hat, dann können sich die anderen beiden Gruppen zusammenschließen und auf die überstarke Fraktion eindreschen. Klingt in der Theorie gut, hat in der Praxis bei DAoC angeblich gut funktioniert. Aber klappt es in Rift?

Naja, so fast. Woran scheitert es? An den Spielern! Denn die nutzen das nicht so. Die absurdeste Erscheinung ist: „Schwur gewinnt immer!“ Demnach wollen alle sich bei Schwur anmelden und diese Fraktion ist als erstes überfüllt. In den anderen Fraktionen wird dann regelmäßig geflamed, wie schlecht die eigene Fraktion doch ist. Aber irgendwie verstehen die Spieler nicht, dass es nicht „die“ Fraktion gibt, sondern dass das alles immer wieder neu ist. Es ist vollkommener Unsinn zu sagen, „Schwur gewinnt immer“, denn damit machen sie sich eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Hinzu kommen dann solche taktischen Geniestreiche, dass wenn Schwur kurz vor dem Gewinnen ist, dann im Chat gesagt wird: „Kommt, lasst Schwur gewinnen, wir zergen noch ein wenig Abenddämmerung/Herrschaft.“ Toller Plan. Aber so war es nicht gedacht. Die Spieler hebeln also die Balancing-Mechanismen dieses Systems ganz von selbst aus.

Kein heiliger Gral also, obwohl DAoC immer wieder als glänzendes Beispiel herangezogen wird. Ich habe selbst nie DAoC gespielt, aber es scheint nicht wirklich anders vom System her zu sein. Was hat sich geändert? Die Spielerschaft. Denn die ist verhätschelter geworden, die spielt nicht mehr um den Spielens willen, die kämpft auch nicht mehr um einen Sieg, die will einfach nur jammern und auf Loot warten – auch im PvP. Oh, und von den alten glorreichen Zeiten schwärmen, die aber offensichtlich doch nicht so glorreich waren, sondern nur in der Erinnerung verklärt sind. So, jetzt bitte also die nächste Behauptung, die am praktischen Beispiel widerlegt werden kann.

Bitte nicht falsch verstehen, denn „Conquest“ macht mir echt viel Spaß – mir. Aber es beweist eben doch sehr deutlich, dass die Community sich so verändert hat, dass selbst ein so glorifiziertes DAoC heutzutage nicht mehr funktionieren würde.

Von Mäusen und Moderatoren

Die Moderationskultur in deutschen Foren ist größtenteils fragwürdig. Wieso? Weil da ein Selbstverständnis herrscht, das ich teilweise noch aus Vereinen kennen, aber dann noch die Anonymität des Internets zu einer Selbstverliebtheit und einem gewissen Größenwahnsinn aufsteigt, das ich selbst von dort nicht kenne. Lange genug habe ich es in Vereinen bei ehrenamtlichen Tätigkeiten erlebt, lange genug musste ich es mittlerweile in Internetforen ertragen.

Dass ich kein Freund von Internetforen und vor allen Dingen Forenmoderation bin, sollte ein offenes Geheimnis sein. Trotzdem ist für mich leider in vielerlei Hinsicht kein Weg drumherum möglich. Die heutige Internetkultur versammelt sich zu stark in Foren, als wenn man Community-Arbeit in manchen Bereichen leisten möchte, noch ausweichen kann. Für mich gilt ein Satz, den ich mal in einem verhältnismäßig guten Forum gelesen habe: „Eine gute Forenmoderation ist da, bemerkt man aber nicht.“ Gerade am letzten Punkt scheitern viele.

How to dye a blow

Entschuldigt das absolut dämliche Wortspiel, aber das sprang mich auf der Autobahn an und wollte wieder raus. Aber ich habe einen Tipp, den vielleicht manche bei „Diablo 3“ noch nicht kennen: Hattet ihr schon das Problem, dass ihr in die Aktionsleiste unten nicht die Skills reinbekommen habt, die ihr gerne haben würdet, aber andererseits Skills zwangsweise drin habt, die ihr nie benutzt? Kein Problem!

Öffnet einfach im Spiel das Menü mit „ESC“, dann „Optionen“, dann „Gameplay“, dann bei der Interface-Spalte rechts unten auf „Wahlmöglichkeiten“ klicken.

Jetzt könnt ihr auf jedes Feld jeden Skill legen und somit beispielsweise nur Primärskills dort unten benutzen. Oder ihr geht voll in die Defensive oder oder oder. Finde ich deutlich angenehmer als die starre Zuweisung von einem primären und einem sekundären Skill, zwei Verteidigungsskills usw.

Das ist nämlich auch der Punkt, in dem mich „Diablo 3“ wieder mit dem doch sehr starren Skill-Konzept versöhnt hat. Vorher dachte ich, Individualität gibt es nicht. So kann man sich aber wirklich die Skills einfach rauspicken, die zum eigenen Spielstil passen – ähnlich wie bei einem Guild Wars.

Fragen dazu und Huldigungen natürlich gerne in die Kommentare.