Zurzeit habe ich es wohl mit interaktiven Geschichten. Zuerst Corpse Party und jetzt bin ich an Beyond: Two Souls. Dabei hatte ich sogar überlegt, ob ich es mir überhaupt holen soll, denn Heavy Rain hatte mich ziemlich gelangweilt und ich mag keine QTE (Quick Time Events). Aber Willem Dafoe und Ellen Page war dann für mich doch ein Grund, es auszuprobieren.
Es fesselt mich bisher auch deutlich mehr als Heavy Rain. Wobei es sowieso geschickt ist, diesmal noch eine zweite Figur zu haben, die extrem viele Parallelen zu einem selbst als Spieler hat; ich befürchte, diese Ironie entgeht wohl vielen, wenn sie Beyond: Two Souls zocken. Für mich ist das natürlich genau der Haken, der mich an Land zieht.
Mittlerweile hatte ich schon mehrere wirklich tolle Momente in der Geschichte, die mich bewegt haben – allen voran die Geschichte um die Obdachlosen und die Navajos. Der Rest ist in Ordnung, aber reißt einen nicht immer mit.
Die Hauptfigur wächst einem sehr schnell ans Herz, was aber sicherlich auch daran liegt, dass man sie wirklich durch alle Altersstufen begleitet – auch wenn ich zugeben muss, dass die Zeitsprünge zwar erzählerisch wohl gewollt sind, mich aber eher stören und ich mir eine stringendere Chronologie wünschen würde. So wirkt es auf mich eher gekünstelt und unnatürlich, als ob man einer eigentlich spannenden und interessanten Geschichte unbedingt noch hier und da etwas aufzwingen will.
Allerdings komme ich nicht umhin, die Parallelen auch zu Last of Us zu ziehen. Auch das habe ich mehr als interaktive Geschichte mit Shooter- und Stealth-Elementen empfunden. Doch diese waren sehr viel stärker und besser umgesetzt als die Spielelemente in Beyond: Two Souls. Bei Last of Us habe ich kein Problem, es ein Spiel zu nennen. Es hat Erfolg und Versagen, es hat Interaktivität und es hat Herausforderungen. Das ist definitiv ein Spiel.
Aber Beyond: Two Souls? Da tu ich mir echt schwer, das ein Spiel zu nennen. Denn es ist wirklich mehr eine interaktive Geschichte. Noch mehr sogar als Corpse Party! Und das ist schon nicht gerade viel Spiel, sondern auch mehr Geschichte. Dennoch macht B:TS Spaß – Geschichte und Charaktere sind wirklich gut gelungen, auch wenn mir die Stimmung hier und dort einfach zu melancholisch und deprimierend ist. Selbst Last of Us hatte da deutlich lichtere Momente und das war schon teilweise arg frustrierend von Setting und Plot.
Heute Abend werde ich passend zu Halloween aber erst einmal Corpse Party zu Ende spielen – hoffe ich zumindest. Noch zwei Kapitel habe ich vor mir, von den freigeschalteten Bonuskapiteln mal abgesehen. Aber ich sollte das endlich einmal durchziehen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Danach werde ich wohl auch wieder in Beyond: Two Souls reinschauen – keine Ahnung, wie weit ich da nun genau bin. Mehrere Spielstunden sind es jedenfalls.