At the beginning

Beim Thomas gibt es einmal wieder einen spannenden Artikel über den Zauber erster Sätze – ein wirklich spannendes Thema. Wenn ich bedenke, wie lange ich auch bei meinen Entwürfen ausgerechnet immer am ersten Satz hänge, ihn umarbeite, verwerfe und dann was ganz Anderes nehme.

Der erste Satz ist immerhin die Tür zum Roman – im Normalfall das Erste, was man liest. Das sollte schon direkt in die Geschichte ziehen oder eine Charakterisierung des Settings, des Hauptcharakters oder der Stimmung sein. Viele erste Sätze sind in Ordnung, aber krachen nicht. Ob ich auf 10 Sätze komme wie Thomas komme? Mal schauen. Allerdings ist das bei mir auch keine Reihenfolge der Gewichtung, sondern rein assoziativ.

It’s an arena, right?

Was würde passieren, wenn Haruhi Suzumiya in der League of Legends mitspielen würde? Das hier. Eigentlich ist das nur eine Skin-Überlagerung für den Champion Ezreal, aber witzig wäre es schon.

Meine Vorschläge für Haruhis Fähigkeiten wären:

Q: Megalomania
Haruhi erhält mehr Laufgeschwindigkeit für drei Sekunden. Dabei kann sie einen weiteren Champion mit sich ziehen. Die Abklingzeit für Enthusiasm wird um zwei Sekunden gesenkt, für Tsundere um drei Sekunden und für Reality-Bending um vier Sekunden.

W: Enthusiasm
Haruhi erhält mehr Angriffsgeschwindigkeit für drei Sekunden. In dieser Zeit erhält ein anderer Champion ihren Schaden. Die Abklingzeit für Megalomania wird um zwei Sekunden gesenkt, für Tsundere um drei Sekunden und für Reality-Bending um vier Sekunden.

E: Tsundere
Haruhi betäubt ihr Ziel mit dem nächsten Angriff. Außerdem wird die Abklingzeit für Megalomania wird um zwei Sekunden gesenkt, für Enthusiasm um drei Sekunden und für Reality-Bending um vier Sekunden.

Ultimate (R): Reality-Bending
Haruhi wird nicht mehr durch Vasallen oder Champions blockiert, ebenso wie Wände kein Hindernis mehr für sie darstellen. Außerdem beschwört sie einen Titan, der 30 Sekunden für sie kämpft. Ihre Angriffsgeschwindigkeit wird zehn Sekunden drastisch erhöht, während die Laufgeschwindigkeit aller Champions (freundlich und feindlich) in der Arena reduziert wird. Außerdem gibt es einen zufälligen der folgenden Effekte: 1. Das Aussehen der Champions wechselt zum Aussehen irgendwelcher anderer Champions. 2. Die Portraits der Champions werden zu anderen Portraits. 3. Jeder steuert für drei Sekunden einen anderen Champion. 4. Die Monster im Dschungel wechseln ihre Position.

Ja, das ist nicht ernst gemeint als Vorschlag und das ist sicherlich nicht balanced, aber die Grundidee gefällt mir. Da müsste man noch arg tüfteln und gerade mit den Cooldowns arbeiten. In der Idee hat „Reality-Bending“ einen extrem hohen Cooldown, den man durch die anderen Angriffe reduzieren muss.

Any truth will be unable to grant you solid proof

Einer der wirklich herausragenden Aspekte von „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ ist die absolute Unzuverlässigkeit der Erzählung. Wir haben einmal den männlichen Protagonisten und Erzähler des Animes: Kyon. Absolut zynisch kommentiert er immer wieder das Geschehen des Animes und es wird aus seiner Sicht erzählt.

Aber ob das alles stimmt? Dafür ist Kyon als Erzähler zu unzuverlässig, zu emotional, zu sehr verstrickt in das alles. Er findet keine Richtung, ob er wirklich wieder zu dem Jungen werden will, der an den Weihnachtsmann glaubt, an Aliens, an Zeitreisende. Irgendwie merkt er, dass die Welt so für ihn nicht funktioniert und karg ist und dennoch hält er sich daran fest, wird aber gleichzeitig von der Euphorie von Haruhi mitgezogen, obwohl er das nie zugeben würde.

Außerdem steckt er in einem Zwiespalt, da er zwar sein Herz an Mikuru verschenkt hat, aber dennoch immer wieder deutlich wird, dass ihm doch etwas an Haruhi liegt. Er behauptet ständig Dinge, die seine Handlungen ad absurdum führen, er sagt etwas, nur um dann danach doch etwas Anderes zu machen. Nicht immer. Manchmal macht er es und das überrascht dann Haruhi – beeindruckt sie vermutlich, auch wenn sie das wiederum nicht zugeben würde. Kyon ist also ein absolut unzuverlässiger Erzähler.

Doch die Unzuverlässigkeit geht weiter gleich einer „Inception“. Denn nicht nur Kyon ist unzuverlässig. Alle seine Informationsquellen sind unzuverlässig. Das sieht man sehr schön in der 2. Staffel in Episode 14, wenn er sich nacheinander mit Itsuki, Mikuru und Yuki unterhält und alle drei ihm unterschiedliche Erklärungen und Entstehungsgeschichten der Welt präsentieren.

Yuki sagt es in diesem Moment ganz richtig: „Any truth I may tell you will be unable to grand you solid proof.“ Das Gespräch findet ihr diesem Spoiler (Achtung!). Ein klassisches Yuki-Gespräch. Sonst sagt die Außerirdische nur kurze Sätze oder nur ein Wort, wenn sie aber mal anfängt zu reden, dann sitzt man häufig mit drei Fragezeichen über dem Kopf; und dennoch ist das so tief und philosophisch…

Es gibt für Kyon keine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden. Wer von ihnen hat recht? Alle drei widersprechen sich. Oder hat vielleicht keiner von ihnen recht?

Das ist, was „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ so hervorragend macht, denn der Anime explodiert in eine Pluralität an Interpretationen, bei denen keine richtig oder falsch ist – sie sind einfach da. Das ist stark, das ist postmodern. Ich hoffe, dass da nie eine Auflösung geschehen wird, auch wenn mir klar ist, dass viele Zuschauer damit nicht umgehen können. Das habe ich leider bei „Lost“ gesehen.

Hoffentlich bleibt „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ dieser postmoderne und intelligente Anime, wie er es im Moment ist.

C’mon! Let’s dance! C’mon! Let’s dance, baby!

Tapfer kämpfte ich mich gestern durch die „Endless Eight“ der 2. Staffel der phänomenalen „Melancholy of Haruhi Suzumiya“. Dadurch, dass ich auch wieder ein wenig im Haruhi-Fieber bin, habe ich beim Stöbern in YouTube etwas Faszinierendes gefunden: Orchester-Versionen der Lieder aus dem Anime!

Das ist, wofür ich die japanische Herangehensweise  so liebe und ich es auch schön finde, wie manches davon auch langsam im Westen durchsickert und auch dort langsam Computerspiele-Soundtracks und auch Anime-Soundtracks immer qualitativer werden. Denn das sind so gute Stücke dabei und dass etwas so „Pop-Kulturelles“ von großen Orchestern gespielt wird, habe ich so erst im japanischen Raum vor einigen Jahren gesehen – natürlich mit den diversen Orchester-Versionen von Final-Fantasy-Stücken.

Und jetzt? Wer „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ kennt, weiß vielleicht, dass nicht nur die Reihenfolge der 1. Staffel achronologisch ist – und genau das auch einen großen Reiz der 1. Staffel ausmacht. Aber außerdem ist die 1. Folge eigentlich keine richtige Folge, denn sie stellt etwas dar, was im Verlauf der Serie entstanden ist innerhalb der fiktiven Welt: Die 1. Folge von „The Adventures of Mikuru Asahina“ – ein Anime, den Haruhi zusammen mit den anderen Charakteren während eines Schul-Festivals aufzeichnet.

I survived the Endless Eight!

Jawohl! Ich habe sie hinter mir! Die acht sich wiederholenden Folgen der 2. Staffel von „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ – und es sind merkwürdige Folgen. Das Ding ist: Als ich damit angefangen habe, habe ich mehrere Folgen am Stück gesehen. Sie haben mich fasziniert und ich fand es interessant, die kleinen Abweichungen zu bemerken.

Dann machte ich eine Pause und ich war draußen. Die restlichen Folgen konnte ich mir nur schleppend ansehen. Ich war einfach nicht mehr drin und die einzelnen Unterschiede konnte ich kaum noch erkennen. Ich spürte sie, aber ich sah sie nicht. Es verwischte einfach alles und so wurden die letzten Folgen immer qualvoller, weil es dadurch dann doch immer das gleiche wurde.

She’s just oblivious

Damit ich endlich den Anime „Zero no Tsukaima“ weiterschauen kann, habe ich mich jetzt wieder an die 2. Staffel von „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ gesetzt und auch an die „Endless Eight“. Das ist schon hart – selbst für mich als wirklich großem Haruhi-Fan. Denn an sich würde ich die eigentlich gerne überspringen oder langsam zum Punkt kommen.

Es sind scheinbar wirklich acht Folgen, in denen im Prinzip die gleiche Folge wieder und wieder wiederholt wird – denn die Charaktere stecken in einer Zeitschleife von Haruhi verursacht. Die Folgen selbst sind jedes Mal neu gezeichnet und neu gesprochen. Jede Folge hat eigene Eigenheiten und Details, die Kleidungen unterscheiden sich und so weiter.

Es kommt auch heraus, dass tatsächlich jede Wiederholung nicht absolut identisch ist. Das finden die Charaktere sogar heraus – ehe wieder alles von vorne mit der nächsten Folge beginnt und auch die Erinnerungen verschwinden. Ich muss gestehen: das hat was. Irgendwo fesselt mich das. Aber irgendwo ist das auch anödent. Andererseits finde ich es auch mutig und inspirierend.

Besonders die Stelle, an der Yuki in jeder Folge sagt, das wie vielte Mal sie jetzt diese Sommerferien „neu“ erleben und wie häufig dies und das passiert ist, ist faszinierend, denn sie Zahl schnellt von Folge zu Folge hoch. Während es anfangs zehnstellig war, wurde es dreistellig und bei der Folge, die ich gestern gesehen habe, waren sie bei der 15000. Wiederholung.

Das ist krass und als ich ein wenig im Internet googlete, gab es grundsätzlich negative Meinungen über diese „Endless Eight“. Nur einer hat eine Interpretation versucht, die ich aber noch nicht bestätigen kann, da ich dazu erst alle sehen muss und wie es am Ende aufgelöst wird. Doch scheinbar hat es wirklich damit zu tun, wie sich Yuki am Ende fühlt – und was sie dann macht. Dieses Gefühl wird definitiv auch für den Zuschauer transportiert, denn Yuki ist der einzige Charakter der SOS-Brigade, der stoisch sich an alle dieser Wiederholungen erinnern kann; wie der Zuschauer.

Auch in diesem Aspekt ist „Haruhi“ einmal wieder richtig postmodern. Aber ist das dann trotzdem gut? Ich finde es spannend und inspirierend, aber ich denke, „Unterhaltung“ ist etwas Andereres, oder nicht? Denn der normale Zuschauer findet eben keinen Spaß daran, das immer wieder und wieder zu sehen. Wenn man bedenkt, dass normalerweise eine Woche zwischen so einer Folge liegt, dann hat man also acht Wochen immer die gleiche Folge – man durchlebt sozusagen den ewigen Sommer gemeinsam mit den Charakteren. Das ist zu viel, denke ich. Auch für die Synchronsprecher war das wohl eine Tortur.

Es ist wirklich ein ungeheurer Zwiespalt, in dem ich stecke und ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich einfach unglaublich großer Fan dieser Serie bin, oder ob das wirklich etwas Faszinierendes auf genau diese Art hat. Leider dürften allerdings die „Endless Eight“ einen sehr schlechten Einfluss auf den Ruf von „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ gehabt haben, wenn ich mich so umschaue. Ich kann nur hoffen, dass die Serie weiter fortgesetzt wird, denn ungeachtet der „Endless Eight“ liebe ich die Charaktere, die Prämissen, den Hintergrund und alles drum und dran. Wäre echt schade darum.

Wer einen kleinen Einblick in die Serie bekommen will und sich anschauen will, wovon ich da überhaupt so unglaublich großer Fan bin, dem kann ich einmal die erste „richtige“ Folge verlinken. Das „richtig“ muss ich leider in Anführungszeichen setzen, denn es gab da bei der Erstausstrahlung Kuddelmuddel in der Folgenreihenfolge. Das ist an sich total super, denn es passt in das Setting.

Worum geht es bei der Serie also überhaupt? Alles dreht sich um die Schülerin Haruhi Suzumiya, die gottähnliche Kräfte hat, von denen sie nichts weiß und nichts erfahren darf: denn sie kann die Realität nach ihren Wünschen verändern. Das Problem ist: Haruhi ist hyperaktiv, schnell gelangweilt und exzentrisch.

Sie würde lieber in einer Welt voller Außerirdischen, Roboter und Psioniker leben. Doch sie denkt, sie lebt in einer ganz normalen Welt. Da sie sich dies aber wünscht, versammeln sich genau solche Charaktere um sie herum – doch das darf sie nie herausfinden. Denn wenn Haruhi herausfindet, dass sie die Welt verändern kann… Gott gnade der Welt!

Die Serie wird erzählt aus der Sicht des Schülers Kyon, der neben Haruhi in der Klasse sitzt und der einzig normale Mensch in Haruhis direktem Umfeld zu sein scheint. Wieso ausgerechnet er? Und wieso hat Haruhi an ihm einen solchen Narren gefressen, wenn sie doch eigentlich mehr in Außerirdische, Roboter und Zeitreisende interessiert ist? Denn an sich könnte sie doch die Welt dann so machen, dass Kyon auch solch außergewöhnliche Fähigkeiten hat. Doch hat er nicht. Er ist einfach nur ein zynischer Realist, der auch entsprechend mit wachsender Entnervtheit Haruhis Eskapaden beiwohnt.

Ihr versteht also, was ich meine? Die Serie ist abgefahren… und philosophisch. Meiner Ansicht nach eine der anspruchsvollsten Anime-Serien, die ich bisher gesehen habe.

Hier dann auch einmal das Video der 1. Folge der 1. Staffel mit englischer Sprachausgabe (auch wenn ich das japanische Original mit deutschen oder englischen Untertiteln empfehle):

Die erste Staffel gehört immer noch für mich zu den besten Sachen, die es im Anime-Bereich gibt. Eine Serie, die mich so stark inspiriert und bewegt hat, wie selten etwas.

Familiar spirits

Heute habe ich meine „Zero no Tsukaima“-DVDs von der Post geholt. Natürlich konnte ich es nicht lassen und habe in die erste Folge reinschauen wollen – es wurden dann doch vier.

Leider ist die Untertitel-Qualität sprachlich gesehen sehr schlecht. Das hat mich in den ersten zwei Folgen rausgehauen, aber scheinbar hat bei den späteren Folgen jemand anders die Untertitel gesetzt. Dort war es zwar nicht gut, aber immerhin besser.

Die Serie selbst ist genau nach meinem Geschmack, denn der Hauptcharakter, Louise, ist genau so, wie ich sie erhofft hatte: schusselig, cholerisch, aber mit einem guten Herz. Alles riecht nach schönem Charakterdrama und ich freue mich sehr darauf.

Eigentlich ist es blöd, dass ich schon angefangen habe zu schauen. Denn an sich habe ich noch die zweite Staffel von „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ hier liegen, die ich vorher zu Ende schauen will. Doch jetzt habe ich natürlich ein wenig Angst, den Anschluss an „Zero no Tsukaima“ zu verlieren. Doch dann muss ich eben noch einmal von vorne schauen. Da die ersten Folgen in Windeseile verflogen sind und sehr unterhaltsam waren, sollte es auch ein zweites Mal kein Problem sein.

Dramadora!

Ja, ich habe „Toradora!“ am Wochenende zu Ende gesehen. Was soll ich sagen? Geniale Serie! Sie dreht sich um eine Clique von jungen Erwachsenen (um die 18 herum), die zusammen in eine Klasse gehen. Die Hauptfiguren sind dabei die cholerische Taiga und der gutherzige Ryuji. Taiga ist an der Schule als „Handtaschentiger“ (palm-top tiger) auf Grund ihres Temperaments bekannt und gefürchtet. Ryuji hingegen ist trotz seines guten Wesens ebenso gefürchtet, weil seine Augen ihn immer aussehen lassen, als ob er jemandem etwas Schlimmes will. Taiga ist in Ryujis besten Freund Kitamura verliebt, Ryuji in Taigas beste Freundin Minorin und beide schließen einen sehr merkwürdigen und eigenen Pakt, dem Anderen dabei zu helfen. Doch alles kommt ganz anders und wird immer verwickelter.

Die Serie begleitet dieses Grüppchen auf dem Weg zum Erwachsen werden. Anfangs dreht es sich um die üblichen unreifen Liebeleien, doch jeder der Charaktere wächst mit der Serie immer mehr. Wenn man die Serie aufmerksam verfolgt, ist die Richtung nicht sonderlich überraschend, in die es dann irgendwann geht. Wer aufpasst, der kann es sich sogar direkt denken. Aber das tut der Serie keinen Abbruch, denn der Weg dorthin ist so unglaublich gut und mitreißend erzählt, dass es einfach Spaß macht – und einen in die Verzweiflung treibt.

Es geht um Freundschaft, es geht um Masken, es geht natürlich um Liebe, es geht um Loyalität, es geht um Reife, es geht darum, was es ausmacht, erwachsen zu sein und was, es zu werden, es geht um Angst, um Zweifel, um Versagensängste, es geht um das Leben an sich und das wunderschön erzählt. Wer Animes mag, wer mit romantischen Dramen etwas anfangen kann, dem möchte ich wirklich diese Serie wärmstens ans Herz legen. Es gibt auch comic-relief-Momente in der Serie, aber vorrangig ist „Toradora!“ eine ernste, ruhige Serie, die aber in Sachen Charakterbeziehungen und Verwicklungen ungeheuer dynamisch ist und mit fortschreitender Dauer immer mehr an Fahrt gewinnt.

Eine einfach wunderschöne, wenn auch leider kurze Anime-Serie, die mich bewegt. Ich bin überaus traurig, dass ich sie jetzt wirklich zu Ende geschaut habe, aber es ging gegen Schluss nicht mehr anders – ich musste alles am Stück sehen, weil mich jede Folge immer mehr aufgewühlt hat und ich wissen wollte, wie es ausgeht. Aber ich bin mir sicher, dass ich sie mir demnächst noch einmal ansehen werde, denn das war einfach zu gut!

Selbst jetzt noch, zwei Tage, nachdem ich die letzte Folge gesehen habe, muss ich an die Serie denken und spüre so einen inneren Seufzer, der sich auch manchmal ein wenig lauter bemerkbar macht. Es muss ein Bild für die Götter gewesen sein, wie ich Samstag morgen auf unserem Sofa gesessen habe und scheinbar vollkommen gebannt und verzweifelt die letzten Folgen gesehen habe. Als meine Frau nämlich am Wohnzimmer vorbei kam, sah sie mich eine ganze Weile an und schmunzelte, denn ich muss wirklich leidend dort gesessen haben.

Das war aber auch eine schlimme Szene in dem Moment! Wer wissen will, welche Szene mich so mitgenommen hat, der kann sie sich hier ansehen – aber Achtung: Massiver Spoiler, da die Szene ziemlich am Ende der Serie ist! Vermutlich ist die Szene sowieso kaum zu verstehen, ohne dass ich mit dem Kontext spoile.

Nur so viel (Achtung, Spoiler): Taiga war bewusstlos und hat etwas erzählt, was ihr peinlich ist und was nicht ganz unproblematisch für alle ist – Taiga will die Augen davor verschließen, weil sie Angst hat, dass das ihre beste Freundin Minorin verletzt und sowieso alles kaputt macht, was sie gerade hat. Ryuji hat daher beschlossen, dass sie so tun, als ob Taiga das nur geträumt hätte und es nicht passiert wäre. Nur hatte er es nicht allen gesagt – ausgerechnet Minorin nicht. So eine tolle, aber mitnehmende Szene! Es fängt so harmonisch und schön an und dann… ach, Taiga…

Die Serie ist Charakterdrama pur. Wer Joss-Whedon-Serien wegen der Charakterbeziehungen mochte, der wird auch hier jede einzelne Folge auch lieben. Wer Spaß an „Melancholy of Haruhi Suzumiya“ oder „Love Hina“ hatte und auch ohne abgefahrene Plots und übermäßigen Slapstick leben kann, dem wird diese Serie auch gefallen. Denn im Gegensatz zu all diesen Serien ist „Toradora!“ bodenständig und ruhig. Es gibt keinen übernatürlichen Plot und keine bizarren komödiantischen Einlagen. Aber dafür gibt es so großartige authentische Szenen. Die Serie besticht nämlich durch einfache Momente, die aber unglaublich mächtig im Zusammenhang sind, so dass ich staunend manchmal da gesessen habe. Es wird sich wirklich simpler Mittel bedient, es wird nicht viel gezeigt, nicht viel gemacht, aber um so kräftiger wird das alles dann.

Vieles wird sogar nur off-screen gezeigt – was sehr schade ist, denn es gibt so viele Sachen, die ich wenigstens im Nachhinein gerne gesehen hätte. Bitte nicht falsch verstehen, denn die Serie hat es unglaublich gut gemacht, gewisse Dinge nicht dem Zuschauer direkt zu zeigen, manche Sachen offen zu lassen, so dass man nur darüber spekulieren kann; denn gerade das macht viele Momente so unglaublich toll! Trotzdem bin ich neugierig und würde gerne so viel mehr wissen, wie dies oder das tatsächlich abgelaufen ist, denn ich habe wirklich mit jedem einzelnen Charakter mitgelitten.

Und noch ein Rat: Seht die Serie wirklich auch bis nach dem Abspann an. Ich hätte es der Serie zugetraut, durchaus auf dieser „Moll-Note“ aufzuhören, die zu viele Sachen noch offen lässt – es hätte sogar gepasst. Aber das Ende… ach, das Ende… einfach schön. Ja, ich seufze gerade wieder, denn die Serie ist einfach schön.

Die Serie ist es echt wert, gesehen zu werden und ich würde mich freuen, wenn ich euch neugierig gemacht habe und ihr der Serie eine Chance gebt. Wie gesagt, es ein romantisches Drama – das liegt sicherlich nicht jedem vom Genre her. Aber wer sowas mag, der wird diese Serie lieben! Das verspreche ich!

Jetzt kommt der Spoiler-Cut, denn natürlich will ich ein paar der besten Szenen kurz erwähnen:

Spoiler-Cut!