Damals vor’m Kriesch war alles besser!

Da ich es gerade mal wieder gelesen habe: „XYZ war das beste MMO aller Zeiten“, will ich zu dieser Aussage einmal eine ganz eindeutige und kompromisslose Antwort liefern: Nein!

Auch ich schwärme gerne von Ultima Online. Das wird vermutlich bei mir immer in guter Erinnerung bleiben. Ich schwelge und trauere den Zeiten nach. Ebenso würde ich mir manche Dinge davon in die heutige Zeit wünschen. So geht es scheinbar vielen Leuten. Ansonsten würde ich nicht ständig lesen: „DAoC war das beste MMO aller Zeiten“, „UO war das beste MMO aller Zeiten“, „WoW Classic war das beste MMO aller Zeiten“ etc.

Doch dann will ich einmal eine ganz ketzerische Frage stellen: Wenn es doch das beste MMO aller Zeiten war, wieso seid ihr nicht mehr dort? Es gibt immer einen Grund, warum man gegangen ist. Bei mir kann ich diesen Grund ganz eindeutig benennen: Es kam zu einem allgemeinen Exodus nach Neverwinter Nights, weil dieses Spiel endlich 3D war, weil die Grafik besser war (für damalige Verhältnisse) und das eben das nächste große Ding war. Also gab es offenkundig Dinge, die nicht so gut an Ultima Online waren.

Es war damals nicht alles besser!

Smite Infidel!

Am Wochenende haben wir einmal in die Open Beta von Smite reingeschaut – ein MOBA in Third-Person-Perspektive.

Schon allein die Grundidee ist ganz interessant und verspricht spannende Charakterkonzepte, denn man bedient sich an klassischen Mythologien – Zeus, Thor, Bastet, Ra, Freya, Sun Wukong … aus der ganzen Weltgeschichte wurden Götter oder mythologische Wesen in einen Topf geworfen und kämpfen in den Arenen von Smite gegeneinander.

Das ist extrem gewöhnungsbedürftig dank der Third-Person-Perspektive, denn jeder Angriff ist ein Skill-Shot. Bei League of Legends beispielsweise gibt es genug Angriff, bei denen man einen Gegner einfach nur anklicken muss. Bei Smite muss man aber alles wirklich treffen.

Das macht Laune und ist spannend und besonders für mich auch sehr angenehm. Denn bei LoL hatte ich gerade als AD-Carry immer das Problem, dass ich in dem ganzen Gewusel nicht die richtigen Stellen geklickt habe. Skill-Shots? Waren noch nie ein Problem, weswegen bei LoL auch AP-Carrys immer genau mein Ding waren. Aber AD-Carry? Klappt bei mir einfach nicht. Bei Smite hingegen schon!

Es gibt natürlich unterschiedliche Karten, wobei wir uns am häufigsten in der Arena herumgetrieben haben. Ein sehr einfaches Prinzip: große Runde Arena, ein Tor auf jeder Seite und jeder Minion, der das gegnerische Tor erreicht, wird von den Punkten der Gegner abgezogen. Welche Seite als erstes 0 Punkte erreicht, hat verloren. Götterkills zählen sogar für -5 Punkte.

Auch haben wir den klassischen Modus probiert – Conquest. Drei Lanes, genau wie in den ganzen anderen MOBAs. Das war auch eigentlich ganz witzig und spaßig, wenn da nicht die übliche MOBA-Problematik gewesen wäre: die Community.

Wir hatten da ein hyperaktives Flame-Kiddy im Team, das uns die ganze Zeit nur sagen konnte, wie schlecht wir doch wären. Klar, wir haben auch gerade erst angefangen. Daher spielten wir ja auch kein Ranked, sondern unter dem Reiter „Casual“. Aber sowas interessiert so einen Flamer natürlich nicht, während er wie wild verbal um sich schlägt. Schon traurig, dass ein so schönes Spiel-Genre wie die MOBAs eine so beschissene Community.

Ungeachtet dessen macht Smite Spaß – man muss mit diesen kleinen Krankheiten des MOBA-Genres wohl einfach leben. Wenn euch das neugierig gemacht hat, ihr in Smite reinschnuppern wollt und mir was Gutes tun wollt, dann folgt doch diesem Link, um eine Freundeseinladung von mir anzunehmen. Ich werde die nächste Zeit sicherlich häufiger noch darüber schreiben und möglicherweise mache ich dann wirklich mal ein Let’s Play – „Holger verwirrt im Kampfchaos!“ … oder so.

Wer einen Einblick in das Spiel selbst will, sehe sich dieses Tutorial an:

Spaß haben leicht gemacht

Ich sollte einfach offizielle Foren nicht mehr lesen. Das bekomme ich immer wieder gesagt, aber ich gebe es nicht auf, denn ich glaube grundsätzlich an das Positive im Menschen und dass man ihnen etwas erklären kann und sie überzeugen kann. MMORPGler vermutlich nicht. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Eine kleine Liste, wie man Spaß in Defiance hat:

– Schnell durch das Tutorial und das erste Gebiet durch
– Auf die Episoden- und Storyquests konzentrieren, nicht auf die Side-Quests
– Leute suchen, mit denen man es gemeinsam zocken kann
– Nicht mit MMORPGs vergleichen
– Nur spielen, wenn man Shooter mag
– Durch die Landschaft mit Vehicles brettern als gäbe es keinen Morgen mehr
– Coole Aktionen starten, Gegner umrunden, aus erhöhter Position bekämpfen, aus der Deckung bekämpfen
– Hellbugs im Flug zerbröseln
– Rolling‘, rollin‘, rollin‘!
– Bei Arkfalls die Schrotflinte in die wunde Stelle des Kristalls halten und abdrücken
Und ganz wichtig: Nur dann spielen, wenn man Lust darauf hat – sollte eine Selbstverständlichkeit sein, ist es nur leider nicht mehr.

Klappt bei mir. Gerade der Punkt „Leute suchen, mit denen man es spielen kann“ ist wichtig, wichtig, wichtig. Das macht dann nämlich noch einmal Spaß, denn dafür ist das Spiel gebaut – Koop und so, ’ne?

Alles in allem kann ich das Spiel als Third-Person-Shooter-MMO wirklich empfehlen, aber wer mit Kinderkrankheiten am Anfang eines Spiels auf dem Kriegsfuß steht, sollte wirklich lieber noch ein wenig warten. Trion hat bei Rift bewiesen, dass sie gute Patchs bauen, dass sie schnelle Patchs machen und dass sie grundsätzlich gute Überarbeitungen an ihrem Spiel machen. Daher bin ich auch bei Defiance zuversichtlich.

Wer aber ein absolut rundes Spielerlebnis will, für den ist Defiance noch nichts – aber sicherlich bald.

A man protects his home and his family

Defiance ist jetzt endlich draußen. Nachdem ich in der Beta bereits gespielt habe, war ich froh, das endlich zu hören und zu wissen: „Ah, endlich kannst du es richtig spielen!“ Man darf nur nicht zu viel erwarten.

Was ist Defiance? Ein Third-Person-Shooter im klassischen MMO-Design. Das bedeutet, dass es die üblichen Quests gibt und das auch echt nichts Neues ist. Aber dennoch hat es einen unschlagbaren Vorteil: Es ist ein Shooter und dadurch ist das Kämpfen dann eben doch spaßiger als Hot-Key-Geprügele – zumindest für mich.

Die Gegner-KI ist zumindest in den Anfangsgebieten nicht gerade berauschend; langt aber für mich als bekennenden Shooter-Noob. Und ansonsten macht das einfach Laune für zwischendurch. Abogebühr gibt es nicht, man muss sich nur das Spiel holen – und wenn es mich nicht täuscht, dann gibt es wohl auch mal wieder einen Shop im Spiel. Also auch das ist nun nichts all zu Neues und erinnert an das Geschäftsmodell von GW2.

Defiance ist vermutlich nichts, was man dauerhaft spielen kann. Aber für immer mal wieder zwischendurch kann ich es mir sehr gut vorstellen, eben weil es keine Abogebühr kostet. Denn so ist es quasi ein Rift im Third-Person-Shootergewand – und in einem Sci-Fi-Setting.

Passend zum Spiel gibt es übrigens auch eine Fernsehserie, die demnächst auf Syfy anläuft. Leider bekomme ich den Sender nicht, daher muss ich wohl bis zur DVD-Box warten. Das ist zwar schon ärgerlich, wenn anscheinend sollen Ereignisse aus der Serie sich im Spiel wiederfinden und umgekehrt. Wobei der Einfluss der Spieler auf die Serie wohl erst mit der zweiten Staffel starten soll – klar, die erste Staffel ist vermutlich schon abgedreht.

Falls es Gästepässe oder kostenlose Testwochen gibt, werde ich hier bestimmt auch mal Bescheid geben, auch wenn Defiance sicherlich nicht meine neue Obsession werden wird. Man muss aber auch nicht aus jedem Spiel einen heiligen Gral oder die Erfüllung der Freizeit basteln – das wird mir leider viel zu häufig in der letzten Zeit vergessen.

Ich verlinke euch mal den Trailer zur Fernsehserie, die mich von der Stimmung doch ein wenig an Firefly erinnert und mich daher natürlich neugierig macht. Auch finde ich es einfach interessant, endlich mal in der Welt einer Fernsehserie zu spielen. Was hätte ich dafür gegeben, ein MMO im Babylon-5-Universum zu spielen?

Wie gerne würde ich diese Serie direkt parallel sehen können. Vielleicht mache ich mich ja doch mal über diesen Syfy-Channel schlau. Andererseits: Wirklich Zeit zum Fernsehen finde ich selten. Serien auf DVDs sind da so unendlich praktischer, weil man sie sich anschauen kann, wenn man Zeit hat.

Hör mal, wer da hämmert

Ich kann mich wirklich verlieren im Rift-Housing. Jetzt ist meine erst Dimensions-Instanz vollkommen aufgewertet und hat die maximalen 140 Gegenstände erreicht – und es gibt noch so viele mehr Dimensionen, die ich basteln könnte! Oder ich überarbeite meine kleine Hochelfen-Dimension ein wenig. Ich bin zwar schon sehr zufrieden mit dem kleinen Wäldchen, das ich mir gebastelt habe, aber: Da geht mehr!

Ein wenig habe ich sogar schon in den neuen Kontinent gequestet und auch das hat mir gut gefallen. Allerdings muss ich schon gestehen: Das Housing hat bisher den Großteil meiner Spielzeit seit dem Erscheinen des Add-ons ausgemacht. Das macht einfach Spaß, ist so umfangreich und es ist so viel möglich. Es ist genau so, wie ich es mir erwünscht hatte – und noch besser.

Jeder, der mal Rift gespielt hat, dem möchte ich wirklich wärmstens ans Herz legen, einmal wieder reinzusehen. Schon allein wegen des Housings lohnt es sich ungemein. Man kann da zwar ungeheure Mengen an Platin lassen, aber es ist einfach wundervoll.

A place to call home

Diesen NaNoWriMo torpedieren sie mich von allen Seiten – die neue Staffel My Little Pony: Friendship is Magic, Assassin’s Creed 3 und jetzt auch noch Rift! Bösartig aber so gut! Und um so süßer wird der Sieg am Ende des Novembers schmecken, wenn ich weiß: Das habe ich dennoch durchgehalten und geschafft.

Aber kurz ein paar Worte zum neuen Add-on bei Rift, denn das ist einfach saugut: Ich habe gestern reingeschnuppert und habe mich wieder neu in das Spiel verliebt. Nicht, dass ich jemals an dem Spiel gezweifelt hatte, denn mein Abo lief weiterhin durch und ich loggte regelmäßig ein. Doch was Trion da gezaubert hat? Wunderbar. Zumindest das, was ich gesehen habe.

Dieses Housing war genau das, wonach ich seit Ewigkeiten in einem MMO gesucht habe. Es erinnert wirklich stark an das Everquest 2-Housing, ist in Details aber anders und vermutlich in noch einigen Dingen, die ich nicht entdeckt habe. Aber mal schauen, vielleicht mache ich demnächst mal ein paar kleinere Videos zu meinem eigenen kleinen Hochelfen-Hain, den ich gestern noch bis spät in die Nacht gebastelt habe.

Housing! Rift – ich liebe dich! Neuer Kontinent? Neue Dungeons? Neuer Content? Mir doch egal! Ich bin im Housing versumpft und das ist es wohl auch, wo ich die nächste Zeit des Spiels verbringen werde. Sicherlich auch auf dem neuen Kontinent, denn ich habe gehört, da gibt es viel Gold. Doch wofür brauche ich das? Ja, genau: Für die Housing-Gegenstände!

Aber es gibt natürlich Content und auch einen sehr coolen Stimmungs-Trailer. Schaut ihn euch einmal an. Ich bin jedenfalls bisher absolut begeistert vom Add-on:

Rift schafft es wirklich, mir immer wieder dieses epische Gefühl zu bereiten, das WoW zu Burning-Crusade-Zeiten bei mir erzeugte.

Just ping and I will do it

League of Legends spiele immer noch – nur schreibe ich nicht ständig darüber, auch wenn das sicherlich möglich wäre. Mittlerweile habe ich sogar Level 30 erreicht und bin dabei, meine Runenseiten mit vernünftigen Runen auszustatten.

Da bin ich zwar auch schon geflamed worden, weil man ja angeblich ab Level 20 seine Runenseiten ausstattet – ich habe halt mir von meinen IP auch Champions gekauft, weil ich eine nette Auswahl an Figuren haben wollte und mir auch nicht jeden Champion für teure Riot Points (die Echtgeld-Währung) zulegen wollte. Das mache ich zwar hin und wieder bei Angeboten, aber da will ich es nicht übertreiben. Die Riot Points setze ich dann doch lieber in hübsche Skins.

Welche Champions sind bei mir besonders häufig? Leider spiele ich zur Zeit nur noch sehr selten Katarina. Das ist immer noch eigentlich mein Lieblings-Champion, aber da der Kindergarten in League of Legends extrem hoch ist und die „Erster!“-Rufe bei der Team-Zusammenstellung zu entnervend sind und ich auf diese Kindereien keine Lust habe, begnüge ich mich dann doch mit Support. Sollte dann mal die Mitte oder die Top-Lane frei sein, dann greife ich natürlich gerne auf Katarina zurück, auch wenn ich dann merke, dass ich da meist ein wenig aus der Übung bin.

Heißt also: Ich spiele meist Support und zwar Sona oder Leona. Je nachdem, worauf ich mehr Lust habe, da sich beide doch komplett unterschiedlich spielen. Sona ist einfach später ein richtiges Monster und als Champion ganz faszinierend: Man kann sie überaus schnell lernen, aber um sie richtig zu meistern, liegt ihr Skill-Cap extrem hoch – „easy to learn, hard to master“. Leona hingegen finde ich schwieriger. Sie ist langsam und bis sie so richtig tankig wird, dauert es ein wenig, sofern man seine Support-Rolle nicht zu sehr vernachlässigen will. Aber ich denke, mittlerweile habe ich einen guten Weg gefunden.

Nicht zuletzt durch eine Lied-Parodie von Britney Spears Lied „Till the World Ends“ umgeschrieben auf Leona und einen richtig guten Tower-Dive-Gude habe ich richtig Gefallen daran gefunden, unter den Türmen durchzutauchen, Schaden zu tanken, damit mein Lane-Partner die Kills abstauben kann. Das Lied folgt nach dem Doppelpunkt, der Tower-Dive-Guide nach dem Spoiler-Cut:

Das ist eine gute Einführung darin, wie Leona gespielt werden sollte. Sicherlich nicht alles ernst gemeint, aber es gibt die Richtung gut vor.

Spoiler-Cut

Ich hab‘ ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd

Ja, ich gebe zu, diese Woche habe ich es mit Ohrwürmern im Titel. Aber es passte einfach auch wieder zu gut, denn ich habe jetzt den Trailer für das Housing in der Rift-Expansion gesehen.

Ich traue mich gar nicht zu freuen oder zu spekulieren, denn das sieht da einfach zu gut aus. Schon seit langer Zeit bin ich absolut neidisch auf das geniale Housing, das Everquest 2 hat. Aber das hier? Das könnte sogar noch einmal eine Stufe besser, größer, umfassender sein.

Es sieht aus, als ob man die Gegenstände skalieren kann, als ob man nahezu alles bauen kann in einer wirklich großen Welt. Das wäre mal Housing! Aber ich halte mich zurück mit der Freude, dann das wäre zu schön, um wahr zu sein. Da muss noch ein Haken dran sein oder es ist dann doch nicht so, wie ich es mir erhoffe. Daher werde ich mich erst freuen, wenn ich es im November sehe.

Aber in der Zwischenzeit könnt ihr euch mal den Trailer zum Housing hier anschauen und vielleicht versteht ihr, warum ich da ganz hippelig werde – und um so frustrierter, dass Rift irgendwie nur so eine Randerscheinunge bei den MMOs zu bleiben scheint. Denn auch nachdem ich Guild Wars 2 jetzt angefangen habe und da durchaus auch meinen Spaß habe, ich bleibe bei meiner Meinung, dass Rift nach wie vor das beste MMO auf dem Markt ist.

Storm is coming

Ich mag Rift immer noch – sehr. Meiner Ansicht nach ist Rift zur Zeit das MMO auf dem Markt, das handwerklich am besten gemacht ist. Daher finde ich es um so trauriger, dass es so in Vergessenheit geraten ist. Tot ist es aber sicher nicht, auch wenn immer wieder Suchanfragen auf dieses Blog führen, ob Rift tot sei.

Nein, Rift ist definitiv nicht tot. Es kommt jetzt im November die Expansion raus und das sieht einfach so großartig aus! Und Housing! Ich freue mich riesig, dass man es jetzt vorbestellen kann und habe das natürlich gemacht; schon allein, um Trion zu unterstützen, denn die machen nach wie vor einen hervorragenden Job mit Herz und Seele. Um so weniger verstehe ich nicht, dass es einige gibt, die Rift Seelenlosigkeit vorwerfen. Das ist sogar in doppeldeutiger Hinsicht Quatsch.

Am schönsten finde ich einen Kommentar in dem Trailer-Video auf YouTube: „I’m throwing money at the screen but nothing is happening!“ Ja, das trifft meine Einstellung gut. Es ist wirkliche in: Trion, jetzt haltet die Klappe und nimm mein Geld – ihr habt es euch verdient.

Lord of Destruction

Wisst ihr, was mir auf den Keks geht? Dieses ganze Einprügeln auf Diablo 3 – ja, auf das Spiel, nicht auf die Monster im Spiel. Ich dachte eine Zeit lang, es wäre langsam vorüber und all die Leute, die sich vollkommen unrealistisch vom Hype haben mitreißen lassen, hätten endlich ausgezetert. Scheint nicht so. Ich lese es immer noch im Internet und kann da nur immer wieder sagen: selber schuld.

Aus meiner Perspektive heraus ist Diablo 3 absolut gelungen. Ich habe es auch recht intensiv gespielt, momentan spiele ich andere Dinge lieber, was aber nicht heißt, dass das Spiel versagt hätte. Denn ich habe wirklich viel Zeit darin verbracht. Wie viel? Ich weiß es nicht genau, aber deutlich mehr, als bei vielen anderen Solo-Titeln und ich werde es bestimmt auch in Zukunft immer einmal wieder herauskramen, um es mit meiner Frau zu spielen, die es immer noch gerne spielt.

Meine Frau und ich sind beides Diablo 2-Veteranen. D2 haben wir rauf und runter gespielt und ich glaube, neben World of Warcraft ist Diablo 2 das Spiel, das am längsten auf unseren PCs war. Sicherlich habe ich nie in irgendeinem Zocker-Niveau-Olymp gespielt. Wir haben es einfach gespielt. Verschiedene Charaktere; immer mal wieder.

Ja, uns regt der Online-Zwang bei D3 auch auf. Ja, das nervt. Aber das war es auch schon. Ganz ehrlich – zumindest für uns. Auf mich macht es den Eindruck, dass ein Großteil der Leute, die vorher auf der Hype-Welle gesurft sind, nun die nächste Welle genommen haben: die Hass-Welle. Warum? Weil es immer einfacher ist, sich einer Meinung anzuschließen und es auch einfacher ist, etwas blöd zu finden, als Spaß daran zu haben.

Denn D3 ist für mich wirklich ein besseres Diablo 2. Ich habe es jetzt nicht so häufig gespielt wie D2, aber das liegt auch an meinen Lebensumständen, die einfach anders sind als damals – während des Studiums. Das ist für mich okay und ich verstehe nicht, warum ich daher ein Spiel, das mir über 50 Stunden Spielspaß bereitet hat, jetzt als Geldverschwendung ansehen sollte; besonders da es nicht nur bei diesen 50 Stunden bleiben wird.

Aber es ist ja alles angeblich so schlecht. Was ist denn daran so schlecht? Das Echtgeld-Auktionshaus? Juckt mich nicht. Ich muss da nichts kaufen. Aber dann komme ich im Spiel nicht weiter, weil ich da nichts finde? Willkommen in Diablo! Als ob das in Diablo 2 wirklich so viel anders gewesen wäre. Da verklärt bei vielen die Erinnerung oder ist bei manch anderen gar nicht vorhanden. Hier wurde einfach ein neues MMO erwartet, aber wer mit dieser Erwartung an Diablo 3 herangegangen ist, der hat sich wirklich nicht ausreichend informiert.

Diablo 3 ist jetzt kein Meilenstein, es erfindet das Genre auch nicht neu und gar nichts. Es macht einfach Spaß und ist solide und gut so wie es ist. Aber sicherlich ist es einfacher, im Chor der Wölfe mitzuheulen und über Diablo 3 herzuziehen. Macht schließlich sowieso jeder. Na gut, außer mir. Mir macht es weiterhin Spaß. Darum bin ich auch ganz froh, denn es ist viel cooler, Spaß an etwas zu haben.