Der Tod des Germanisten – meine Vorurteile zu einem schönen Fach

Nichtsahnend lese ich einen Artikel in der Zeit über Germanistik und Literatur und plötzlich stürmen auf mich so viele Erinnerungen ein – aus der Schulzeit, aus der Studienzeit. Ich habe Amerikanistik und Anglistik studiert, nicht Germanistik. Mein Plan war ursprünglich ein anderer. Aber den haben mir manche Lehrer zur Schulzeit ausgetrieben. Zurückgelassen wurde ich mit einem sehr erschreckenden Germanistikbild, von dem ich gar nicht weiß, ob es überhaupt stimmt.

„Was will uns der Autor damit sagen?“ – Wie sehr ich diese Frage gehasst habe und immer noch nicht ausstehen kann. Wo hörte ich sie? Eigentlich nur im Deutschunterricht; und außerhalb der Schule manchmal von ein paar notorischen Besserwissern. Meiner Ansicht nach ist das einer der überschätztesten und schlechtesten Sätze überhaupt. Dass ich das sage, ist klar. Ich bin Post-Strukturalist mit Leib und Seele und meine Frühstückslektüre ist Roland Barthes The Death of the Author.

Wie gerne ich meine damalige Deutschlehrerin heute treffen würde, denn jetzt könnte ich ihr all das widerlegen, was sie mich lehrte und eigentlich nur zeigte, wie wenig Ahnung sie von Literaturtheorie und Literaturkritik hatte.

Sphere – unverhofft gelungen und faszinierend

Viel habe ich rückblickend über Computerspiele geschrieben – denn ich spiele gerne. Aber ich lese auch gerne. Nicht mehr so viel wie früher, aber doch dank des Endes der Pendelei auch wieder mehr. Eines jener Bücher des letzten Jahres war Sphere von Michael Crichton. Dies will ich nun ein wenig genauer beleuchten, obwohl ich anfangs skeptisch war, hat es mich begeistert.

Essen und essen lassen

Mich hat es auch erwischt. Ich gehe nicht genauer ins Detail, aber ich esse derzeit eher schonend. Das hat natürlich perfekt über Weihnachten gepasst und ich hoffe, dass ich zumindest bis Silvester wieder einigermaßen auf dem Damm bin. Bis dahin heißt es aber: ruhig essen.

Daher habe ich mich in der Anfangszeit mit Suppe (und Tee und Zwieback) größtenteils ernährt. Wir hatten auch noch ein paar Tütensuppen zu Hause. Teuer sind die nicht, halten sich meist recht gut und ich persönlich finde, dass sie ganz praktisch in solchen SItuationen sind. Waren sie jetzt jedenfalls, denn ich musste nicht extra dafür aus dem Haus und meine Frau ist noch bei ihren Eltern. Da diese Suppen sich allerdings gut halten, fiel mir vorher etwas auf: das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Bekanntermaßen ist es damit ja sowieso immer eine Sache. Ich bin da meist eher ängstlicher, meine Frau ist da rigoroser – und hat damit vermutlich auch recht. Denn immerhin gibt das Datum nicht an, wann etwas „schlecht“ ist, sondern ab wann die Firma nicht mehr die Qualität garantiert. Da wir alle wissen, wie vorsichtig Firmen mit sowas sind, wenn man ihnen rechtlich etwas könnte, sollte dieses Datum also reichlich großzügig bemessen sein.

Trotzdem, ich Angsthase mache mir natürlich Sorgen. Besonders mit meinem Magen. Also setze ich mich an meinen Computer und packe im Halbdelirium mein Google-Fu aus. Schnell werde ich fündig auf einer der üblichen Seiten, denn da hatte jemand gefragt, ab wann abgelaufene Tütensuppen nicht mehr essbar sind. Als ich die Antworten las, erschrak ich. Muss da wirklich in diesem Thread gefühlt jede dritte Antwort sein: „Würde ich sofort wegwerfen!“ Am Anfang erschrak ich, denn da stand sonst nichts dabei. Nach ein paar anderen Antworten dämmerte es mir aber. Wie missionarisch müssen Menschen denn sein?

Diesen Leuten ging es nicht darum, dass die abgelaufenen Suppen nicht mehr genießbar sind. Hm, naja, doch ein wenig. Zumindest sagten sie dann auch mal: „Also für mich ist das ungenießbar!“ Ja, mag sein. Will dir auch sicherlich keiner nehmen, aber wenn du ehrlich bist, war das nicht die Frage und deine Antwort auch nicht erwünscht. Denn am Ende ging es darum, ab wann man die wegwerfen sollte. Ja, auch auf diese Frage kann man so antworten. Aber jeder normale Mensch weiß doch, was damit gemeint ist, oder?

Suddenly Stöckchen

Wo ist denn schon wieder die Zeit hin? Seit meinem Umzug nach München scheint alles doch irgendwie extrem rasant vorbeizufliegen. Schon längst wollte ich mich hier melden und zu der einen oder anderen Sache was schreiben. Denkt ihr, ich komme dazu? Pustekuchen.

Nicht, dass ich keine freie Minute hätte. Natürlich habe ich diese ruhigen Momente, aber in denen denke ich dann an andere Dinge, als hier einen neuen Blog-Beitrag zu schreiben. Auch das könnte Freizeit sein. Doch ich gebe zu, dass ich derzeit meine Freizeit am liebsten damit verbringe, mit meiner Frau mir ein wenig München anzusehen, gemeinsam unsere TV-Serien weiterzuschauen oder etwas zu zocken; und nebenbei auch noch ein wenig so schreiben. Es gibt da schließlich noch Ausschreibungen, an denen ich teilnehmen möchte.

Ungeachtet dessen hat mir der gute Thomas Michalski einmal wieder ein Blog-Stöckchen zugeworfen und nachdem ich schon das letzte Stöckchen viel zu lange vor mir hergeschoben (aber noch nicht vergessen!) habe, will ich wenigstens hierauf antworten, denn ich denke, das geht schneller und ich finde die Fragen auch spannend.

Edit: Ich habe recht lange an dieser Antwort geschrieben und es dann lange liegen gelassen. Daher mag manches nicht mehr ganz so aktuell sein. Das kommt davon, wenn man solche Dinge „nebenbei“ beantwortet und dann nicht in einem Stück schreibt und veröffentlicht.

Fighting the good fight

Ich glaube nicht an Gott, denn ich bin kein Atheist. Ich bin Agnostiker – ein Zweifler. Mir persönlich ist das Konzept Religion überaus sympathisch, denn ich finde es gut, wenn man etwas glauben kann – an etwas Positives. Für viele ist Religion und Kirche etwas Schlimmes. Das kann es sein, aber muss es nicht. Grundsätzlich mag ich das Christentum. Das heißt nicht, dass ich all den Mist gut finde, der damit legitimiert wird. Aber es gibt nicht nur diesen Mist. Es gibt auch wirklich gute Dinge. Da unterscheidet sich allerdings Religion in dieser Hinsicht kaum mit der Wissenschaft, auch wenn viele das nicht gerne hören.

Über Religion zu reden ist gewagt

Wenn es eines gibt, was ich wirklich glaube, dann dieses: Diskussionen über Politik, Religion und Geschlechter sind schwierig zu führen und kann man nicht mit jedem führen. Schon gar nicht im Internet. Das ist schade. Aber selbst mit guten Freunden meide ich diese Themen. Wieso? Weil ich mich nicht mit ihnen verstreiten will und diese Themen haben leider die Tendenz dazu.

Politik halte ich daher nahezu komplett aus diesem Blog heraus. Nicht, weil es mich nicht interessiert, sondern weil es nicht sein muss. Ich habe Politikwissenschaft studiert. Das sollte eigentlich zeigen, dass ich nicht uninteressiert bin – im Gegenteil. Jedoch habe ich meine eigenen Meinungen zu vielen von Dingen; Ähnliches zu Religion. Geschlechterthemen kann ich häufig kaum meiden, denn da ist ein innerer Drang in mir, darüber zu schreiben. Denn ich denke, das ist wichtig, was ich da zu sagen und zu schreiben habe und da ist noch so viel Nachholbedarf – auch bei mir selbst. Und nur in diesem kritischen Diskurs kann auch ich mich da weiterentwickeln.

Nichtsdestotrotz habe ich jetzt ein wenig Religion in diesem Beitrag, aber ich schließe bewusst die Kommentare dazu nicht. Ich glaube an die Menschheit. Enttäuscht mich also bitte nicht.

All of you, against all of me!

„This isn’t about beating Ultron, it’s about proving we’re not monsters.“
(Captain America in Avengers 2 – Age of Ultron)

Der Film ist so gut! Ja, mittlerweile war ich drin und jetzt am verlängerten Wochenende werde ich nochmal reingehen mit meiner Frau. Denn die konnte auf Grund von Rückenproblemen nicht mit.

Diesmal hatte ich sogar mein „Joss Whedon is now my master“-T-Shirt an. Das wurde direkt an der Kasse sogar kommentiert, als ich mein Parkticket stempeln ließ.

„Cooles Shirt!“, sagte der Kassierer.
Ich stutzte, dann grinste ich aber stolz: „Danke. Aber klar, das muss heute sein.“
„Gute Wahl!“

Ich kann nicht sagen, wie sehr ich doch mit stolz geschwellter Brust aus dem Film gegangen bin – mit diesem T-Shirt. Denn Joss Whedon hat mich wieder einmal nicht enttäuscht. Im Gegenteil!

Spoiler-Cut!

Damals vor’m Kriesch war alles besser!

Da ich es gerade mal wieder gelesen habe: „XYZ war das beste MMO aller Zeiten“, will ich zu dieser Aussage einmal eine ganz eindeutige und kompromisslose Antwort liefern: Nein!

Auch ich schwärme gerne von Ultima Online. Das wird vermutlich bei mir immer in guter Erinnerung bleiben. Ich schwelge und trauere den Zeiten nach. Ebenso würde ich mir manche Dinge davon in die heutige Zeit wünschen. So geht es scheinbar vielen Leuten. Ansonsten würde ich nicht ständig lesen: „DAoC war das beste MMO aller Zeiten“, „UO war das beste MMO aller Zeiten“, „WoW Classic war das beste MMO aller Zeiten“ etc.

Doch dann will ich einmal eine ganz ketzerische Frage stellen: Wenn es doch das beste MMO aller Zeiten war, wieso seid ihr nicht mehr dort? Es gibt immer einen Grund, warum man gegangen ist. Bei mir kann ich diesen Grund ganz eindeutig benennen: Es kam zu einem allgemeinen Exodus nach Neverwinter Nights, weil dieses Spiel endlich 3D war, weil die Grafik besser war (für damalige Verhältnisse) und das eben das nächste große Ding war. Also gab es offenkundig Dinge, die nicht so gut an Ultima Online waren.

Es war damals nicht alles besser!

River flows in you

Ich bin froh darüber, dass es Dinge gibt, die mich berühren. Wer mich kennt weiß, dass dies bei mir in erster Linie Geschichten sind – Filme, Serien, Bücher, Animes. Gerade Animes haben es mir da angetan, auch wenn diese von vielen als Kinderkram abgetan werden. Doch was ich da an philosophischem Unterbau schon entdeckt habe, ist erstaunlich. An sich müsste ich Animes auch direkt bei „Serien“ einordnen, denn da gehören sie rein. Und doch schaffen Animes es irgendwie zielsicherer, etwas bei mir zu berühren, das mich teilweise noch Jahre bewegt – und das schaffen deutlich weniger normale Serien.

Wie ich darauf komme? Gerade lausche ich einmal wieder der Musik von Angel Beats!, einem Anime, bei dem ich anfangs dachte: „Joah, ist nett, aber irgendwie packt es mich nicht ganz.“ Mit den Folgen kam es dann aber und ich bin immer noch so froh, dass ich mich am Anfang durchgebissen habe, denn es gibt zwei Momente in diesem Anime, die mich wohl nie loslassen werden und für die ich ihm ungeheuer dankbar bin; darüber hatte ich schon einmal geschrieben.

Ich bin nur erstaunt, dass nach all der Zeit, die ich den Anime nun schon nicht mehr gesehen habe, diese Momente mich so berührt haben, dass das Ending-Lied von Angel Beats! mich einerseits absolut melancholisch stimmt, aber irgendwie auch hoffnungsvoll. Denn das ist das Absurde an diesem Anime: Es geht um Freundschaft, es geht um Einsamkeit, es geht um Tod, es geht um Verlust. Diese zwei Momente, die ich da andeute, die mich berührt haben, sind ungeheuer tragisch und haben mir wirklich beim Sehen das Herz zerrissen. Aber irgendwie waren sie auch schön und das ist eine wundervolle Kunst, einen solchen Moment einzufangen, der zwar ungeheuer tragisch und traurig, aber auch wunderschön ist.

Das verbinde ich mit diesem Lied, denn wie ihr an dem Text im Video sehen könnt, geht es genau darum – dieses bittersüße Kämpfen:

Shut up and take my money

Endlich ist es mir gelungen: Ich habe My Little Pony – Equestria Girls gesehen! Klingt so, als ob das schwierig war? Ja, war es. Denn auf YouTube wurde das Video immer einen Tag später runtergenommen, als ich es sehen wollte. Und die DVD? Gibt es noch nicht. Vorbestellt? Ja, habe ich, aber ich befürchte sowieso, dass die deutsche Version mindestens keine englischen Untertitel hat und möglicherweise auch keine englische Sprachausgabe. Bevor also jemand aufschreit, dass ich das illegal schauen wollte: Nein, denn ich gebe das Geld tatsächlich aus, ich will es nur frühzeitig sehen. Bisher war da Hasbro nur recht böse zu mir.

Der Film selbst? Großartig! Leider viel zu kurz und an einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass da mehr Spotlight drauf war. Aber an sich eine wirklich schöne Geschichte, auch schön im gesamten Thema der Serie und natürlich eine wirklich schön positiven Botschaft. Der Art-Style war auch echt gelungen und mir gefiel einfach das gesamte Setting. Ich meine, hey, meine Lieblingsponies endlich mal an der High School – mit allem, was dazu gehört! Mobbing, Zickenkrieg, Gerüchte, Tratschen, Angst, Abschlussball und Magical Girls. Toll, toll, toll.

Und endlich, ja, endlich, gab es auch einen Ausblick auf Romantik. So schön angedeutet! Das war durchaus ein Punkt, von dem ich mir mehr Spotlight erhofft hatte. Aber auch da bekommt der Film am Ende schön die Kurve und macht mich einfach so richtig neugierig auf die vierte Staffel, denn ich erwarte einfach, dass es dort genau weitergeht – und ich bin sehr gespannt darauf. Auch wenn ich meine Erwartungen nicht zu hoch setzen will. Doch das kann so viel Potenzial haben! Ich freue mich jedenfalls sehr über den gesamten Film. Das hat einfach Spaß gemacht. Twilight Sparkle – yay!

Hier, Trailer anschauen, neugierig werden, Film kaufen! Natürlich nur, wenn man was mit MLP:FiM anfangen kann. Aber ich denke immer noch, dass diese Serie massiv unterschätzt wird und all jene, die früher Spaß an der Gummibärenbande hatten und auch heute noch haben könnten, für den ist My Little Pony: Friendship is Magic genau das Richtige.