All of you, against all of me!

„This isn’t about beating Ultron, it’s about proving we’re not monsters.“
(Captain America in Avengers 2 – Age of Ultron)

Der Film ist so gut! Ja, mittlerweile war ich drin und jetzt am verlängerten Wochenende werde ich nochmal reingehen mit meiner Frau. Denn die konnte auf Grund von Rückenproblemen nicht mit.

Diesmal hatte ich sogar mein „Joss Whedon is now my master“-T-Shirt an. Das wurde direkt an der Kasse sogar kommentiert, als ich mein Parkticket stempeln ließ.

„Cooles Shirt!“, sagte der Kassierer.
Ich stutzte, dann grinste ich aber stolz: „Danke. Aber klar, das muss heute sein.“
„Gute Wahl!“

Ich kann nicht sagen, wie sehr ich doch mit stolz geschwellter Brust aus dem Film gegangen bin – mit diesem T-Shirt. Denn Joss Whedon hat mich wieder einmal nicht enttäuscht. Im Gegenteil!

Spoiler-Cut!

Beyond interactive stories

Zurzeit habe ich es wohl mit interaktiven Geschichten. Zuerst Corpse Party und jetzt bin ich an Beyond: Two Souls. Dabei hatte ich sogar überlegt, ob ich es mir überhaupt holen soll, denn Heavy Rain hatte mich ziemlich gelangweilt und ich mag keine QTE (Quick Time Events). Aber Willem Dafoe und Ellen Page war dann für mich doch ein Grund, es auszuprobieren.

Es fesselt mich bisher auch deutlich mehr als Heavy Rain. Wobei es sowieso geschickt ist, diesmal noch eine zweite Figur zu haben, die extrem viele Parallelen zu einem selbst als Spieler hat; ich befürchte, diese Ironie entgeht wohl vielen, wenn sie Beyond: Two Souls zocken. Für mich ist das natürlich genau der Haken, der mich an Land zieht.

Mittlerweile hatte ich schon mehrere wirklich tolle Momente in der Geschichte, die mich bewegt haben – allen voran die Geschichte um die Obdachlosen und die Navajos. Der Rest ist in Ordnung, aber reißt einen nicht immer mit.

Die Hauptfigur wächst einem sehr schnell ans Herz, was aber sicherlich auch daran liegt, dass man sie wirklich durch alle Altersstufen begleitet – auch wenn ich zugeben muss, dass die Zeitsprünge zwar erzählerisch wohl gewollt sind, mich aber eher stören und ich mir eine stringendere Chronologie wünschen würde. So wirkt es auf mich eher gekünstelt und unnatürlich, als ob man einer eigentlich spannenden und interessanten Geschichte unbedingt noch hier und da etwas aufzwingen will.

Allerdings komme ich nicht umhin, die Parallelen auch zu Last of Us zu ziehen. Auch das habe ich mehr als interaktive Geschichte mit Shooter- und Stealth-Elementen empfunden. Doch diese waren sehr viel stärker und besser umgesetzt als die Spielelemente in Beyond: Two Souls. Bei Last of Us habe ich kein Problem, es ein Spiel zu nennen. Es hat Erfolg und Versagen, es hat Interaktivität und es hat Herausforderungen. Das ist definitiv ein Spiel.

Aber Beyond: Two Souls? Da tu ich mir echt schwer, das ein Spiel zu nennen. Denn es ist wirklich mehr eine interaktive Geschichte. Noch mehr sogar als Corpse Party! Und das ist schon nicht gerade viel Spiel, sondern auch mehr Geschichte. Dennoch macht B:TS Spaß – Geschichte und Charaktere sind wirklich gut gelungen, auch wenn mir die Stimmung hier und dort einfach zu melancholisch und deprimierend ist. Selbst Last of Us hatte da deutlich lichtere Momente und das war schon teilweise arg frustrierend von Setting und Plot.

Heute Abend werde ich passend zu Halloween aber erst einmal Corpse Party zu Ende spielen – hoffe ich zumindest. Noch zwei Kapitel habe ich vor mir, von den freigeschalteten Bonuskapiteln mal abgesehen. Aber ich sollte das endlich einmal durchziehen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Danach werde ich wohl auch wieder in Beyond: Two Souls reinschauen – keine Ahnung, wie weit ich da nun genau bin. Mehrere Spielstunden sind es jedenfalls.

Horror Party

Für Hamburg habe ich mal wieder meine PSVita ausgepackt, die ich schon ein wenig nicht mehr genutzt hatte, da ich bei Valkyria Chronicles 2 leider auf einer recht heftigen Map festhänge. Aber mittlerweile gibt es ja auch genug andere Titel und ich hatte sogar noch ein paar – nur habe ich eben auch dieses Credo, dass ich erst Spiele zu Ende spielen will, bevor ich ein neues anfange.

Da sich VC2 allerdings nicht gerade anbietet, wenn man nur mal kurz zwischendurch spielen will, da die Maps schon einmal länger dauern und man nicht mittendrin auf der Karte speichern kann, habe ich ein neues Spiel mir mal angeschaut, bei dem ich die Vermutung hatte, dass es passen könnte: Corpse Party – ein PSP-Spiel, das man aber auch im Playstation Store für die PSVita kaufen kann. Kostet sogar noch nicht einmal viel und da ich Manga und Horror sowieso mag, wurde ich neugierig.

Worum geht es? 8 Jugendliche und ihre Lehrerin treffen sich nachts in ihrer Schule, während die Jugendlichen Gruselgeschichten erzählen. Es kommt natürlich, wie es kommen muss: Eines der Mädels ist okkultbegeistert und schlägt ein „harmloses“ Ritual vor, damit alle Freunde immer zusammenbleiben. Doch irgendetwas scheint schief zu gehen und alle werden in eine andere Dimension gerissen – in eine Schule voller Geister, in der sich Schreckliches abgespielt hat.

Die Charaktere sind verstreut, denn sie sind nicht alle in der gleichen Dimension. Sie sind zwar in der gleichen Geisterschule, aber in unterschiedlichen „closed spaces“, wie das Spiel es nennt und können sich daher nicht erreichen – höchstens indirekt. Manche sind gemeinsam in diesen abgeschlossenen Räumen und manche bekommen auch Auswirkungen aus den anderen abgeschlossenen Räumen mit.

Vielleicht ist es ein Frevel, ein solches Spiel auf einer PSVita zu spielen, denn wohl selbst für eine PSP ist das Spiel extrem simpel. Es hat die übliche alte JRPG-Pixelansicht in 2D. Außerdem ist es nicht wirklich komplex – es wird noch nicht einmal gekämpft. Zwar haben die Charaktere Hitpoints, aber meist sieht es eher so aus, dass man nur wegrennt, wenn man angegriffen wird. Die Hitpoints sind lediglich dazu da, um zu zeigen, wie viel Fehler man sich dabei erlauben darf. Eigentlich ist es nur eine interaktives Horror-Adventure.

Einzig stört, dass man die Dialog-Sequenzen nicht abbrechen kann. Das ist nicht schlimm fürs Erste, denn die will man schließlich lesen. Das ist das, was das Spiel ausmacht! Und es wird viel geredet, denn es geht alles um die Charaktere, ihre Beziehungen zueinander und dem schrecklichen Ort, an dem sie gestrandet sind. Doch kommt es nicht selten vor, dass man stirbt und dann muss man sich durch all diese Dialoge wieder und wieder klicken und das kann ein wenig frustrierend sein. Auch ist es ein wenig grenzwertig, dass wenn man eine falsche Entscheidung getroffen hat und ein „falsches“ Ende erreicht hat (das Game Over), dass häufig auch hier recht lange Dialoge noch passieren. Das ist an sich nett, weil es dadurch wirklich eine interaktive Geschichte ist, aber wenn man das zum x-ten Mal erlebt, kann das auch nerven.

Dennoch hat das Spiel eine riesige Stärke: eine ungeheuer dichte Atmosphäre! Die Charaktere sind richtig gut ausgearbeitet und spannend und dank Musik, Sound und auch der japanischen Synchronisation wird das alles noch unterstrichen. Allerdings sollte man natürlich gewarnt sein: Denn es ist Manga, es sind Jugendliche und daher wird natürlich auch viel geweint und geschrien, denn das Setting ist ungeheuer hoffnungslos und düster. Darüber täuscht die niedliche Manga-Pixelgrafik hinweg. Aber es ist weder niedlich, noch bunt, noch heiter – alles nur das nicht. Denn es ist ungeheuer grausam, was den Charakteren zum Teil passiert und was sie sich auch noch gegenseitig antun.

Es ist kein neues Setting und auch kein neues Muster, denn all das hat man schon häufig gesehen. Es ist damit sicherlich keine Innovation im Manga-Horror-Genre, aber dennoch fesselt es mich ziemlich und ich leide mit den Charakteren mit. Ein überraschend gutes Spiel, bei dem ich allerdings auch erst zur Hälfte durch bin. Ich bin gespannt, wie es ausgeht, auch wenn ich nach dem bisherigen Verlauf befürchte, dass es genauso ausgehen wird wie eigentlich jeder Horror-Manga: nicht gut.

Ich bin sehr, sehr positiv überrascht zumal das Spiel nicht von einem großen Entwicklerstudio zu sein scheint. Corpse Party macht einfach Spaß, weil ich das Gefühl habe, dass die Macher wirklich das Genre ungeheuer gut kennen und lieben. Außerdem mag ich das Opening. Das Lied ist so toll!

Well played, Fluttershy. Well played.

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich nicht mehr so viel zu My Little Pony: Friendship is Magic schreibe. Einerseits gibt es genug andere Sachen zur Zeit, andererseits habe ich sowieso gerade eine kleine MLP-Pause eingelegt; was jedoch nicht bedeutet, dass ich die Serie immer noch großartig finde.

Schade finde ich jedoch, dass es doch so einige Stimmen gibt, die sagen, dass die dritte Staffel schlecht wäre. Seit etwa zwei Wochen bin ich nun dabei, die neuen Folgen mir anzusehen und kann das nicht bestätigen. Zugegeben, die erste Doppelfolge verblasst im Vergleich zu den ersten Folgen der anderen Staffeln. Nightmare Moon und Discord sind einfach viel charismatischere und spannendere Gegner. Das gebe ich zu. Dennoch waren es keine schlechten Folgen.

Aber auch die restlichen Folgen, die ich bisher bis Episode 10 gesehen habe, haben mich auch wieder bewegt und berührt. Das ist noch der gleiche MLP-Geist, der dahinter steckt. Ich glaube, dass viele sich nur übersättigt haben an der Serie. Da ist es mir durch meine kleine Pause gelungen, den Spaß an der Serie beizubehalten. Denn wenn man etwas zu intensiv sieht, dann ist es einem irgendwann über. Das kann man natürlich auch auf Computerspiele, MMOs, Bücher etc. erweitern.

Mir ist jedenfalls aufgefallen, wie viel Spaß ich doch an MLP habe und freue mich jetzt auf meinen Urlaub, in dem ich all die Folgen nachholen werde, die ich verpasst habe – nicht zu viel jedoch pro Tag. Da freue ich mich sehr drauf.

Und wenn ihr einen Grund braucht, warum man sich die dritte Staffel anschauen sollte: Discord ist wieder dabei! Zumindest in einer Folge – und es ist eine Fluttershy-Folge! Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen, oder? Aber auch die Folgen davor haben mir extrem gut gefallen. Sogar die Rainbow-Dash-Folgen; dabei ist RD wirklich das Pony, das mir wenigsten von den Hauptcharakteren gefällt. Aber die Wonderbolt-Academdy … das war schon schön. Außerdem gibt es das lange herbeigesehnte Duell zwischen Trixie und Twilight Sparkle, ganz viel Applejack und noch viel mehr Pinkie Pie – damit meine ich wirklich, wirklich viel Pinkie Pie zumindest in einer Folge.

Also: My Little Pony: Friendship is Magic wieder anschauen! Man kann auch weiterhin noch Spaß dran haben, wenn man es sich nicht kaputt machen lässt. Weder Humor, noch Stimmung, noch Geist der Serie ist anders. Es ist immer noch das gute MLP:FiM.

Für diejenigen, die wieder einen kleinen Köder für die dritte Staffel brauchen, verlinke ich nach dem Spoiler-Cut mal direkt besagte Fluttershy-Discord-Folge. Dort gibt es sogar Bieber!

Spoiler-Cut!

My most precious treasure

Angel Beats hat ein herzzereißendes Ende – mehr will ich darüber gar nicht sagen, um nicht zu spoilen. An sich hätte ich nicht gedacht, dass sie es am Ende doch noch einmal schaffen, meinen persönlichen Höhepunkt der Serie zu erreichen und sogar ein wenig zu toppen. Aber es gelang ihnen.

Das Ende habe ich zugegebenermaßen in seiner Tragweite auch einmal wieder erst nach einiger Zeit verstanden. Denn ich dachte, der Schlussdialog wäre symbolisch gemeint gewesen – dabei … war es sogar wirklich wörtlich gemeint. Als mir das bewusst wurde, musste ich schwer schlucken.

Damit nehme ich zwei unglaublich herausragende Gefühlsmomente aus diesem Anime mit, der gerade mal 13 Folgen hat – die OVA nicht mit eingerechnet. Das ist eine gute Quote und mehr als ich erwartet habe. Denn diese Szenen werden mir noch lange – lange! – im Kopf bleiben.

Bisher traue ich mich auch noch nicht, die OVA zu schauen, um nicht diesen wunderbaren Abschluss zu zerstören. Auf lange Sicht werde ich es aber sicherlich machen, denn dafür sind mir die Charaktere zu sehr ans Herz gewachsen.

Wem kann ich diese Serie also empfehlen, ohne zu viel zu spoilen? Ich denke, Spaß kann man an diesem Anime haben, wenn man gerne vielschichtige Charaktere und deren Interaktionen und deren Beziehungen untereinander sieht. Auch, wenn man Charakterentwicklungen mag. Zwar hat der Anime auch seine Action-Szenen, aber er ist eigentlich eine sehr stille Serie, die gerade durch die ruhigen Momente besticht und die seine großen Stärken sind.

Man sollte kein Problem mit Abschiedsthematiken haben und auch nicht, wenn mal ein wenig melodramatisch auf die Tränendrüse gedrückt wird. Außerdem ist es ein sehr nachdenklicher, fast schon philosophischer Anime – ohne aber jetzt ein Philosophiestudium zu erfordern. Es macht einen eher selbst nachdenklich über die Welt, das Leben, den Tod und solche Dinge; mit einer Prise recht bizarrem Humor.

Angel Beats ist ein wenig wie Neon Genesis Evangelion – nur ohne Mechas. Über diesen Vergleich werden manche vermutlich die Nase rümpfen, aber – wie ich auch schon schrieb – NGE ist für mich ebenso eher ein meta-physischer Anime, bei dem es um die Charaktere geht. Die Mechas und die Engel sind da vollkommen nebensächlich und nur Schauplatz für die doch extrem interessante Charakterstudie. Wobei NGE deutlich pessimistischer als Angel Beats ist. Dafür ist Angel Beats deutlich tragischer und eben … herzzerreißend.

Das Lied am Ende der Serie verrät zum Glück nicht zu viel, aber fängt die Stimmung des Animes so verdammt gut ein, dass es kaum eine bessere Charakterisierung gibt:

Meine zwei Szenen gibt es nach dem Spoiler-Cut:

Spoiler-Cut! Achtung: Wirklich massive Spoiler!

How often does a guy like me get to be a hero?

Immer wieder höre ich, dass Tomb Raider nicht so gut gelaufen ist im Verkauf. Woran das liegt, darüber scheiden sich die Geister. Manche Lästermäuler behaupten, das Spiel sei nicht gut. Von so Leuten wie Total Biscuit hört man, dass die Zahlen generell in diesen Monaten schlecht waren und dass selbst ein gut laufendes Spiel wie Bioshock Infinite nicht ganz so lief, wie es hätte laufen sollen.

Gerade bei den Lästermäulern ärgert es mich ungemein, denn da wird dann immer nochmal nachgetreten und da nochmal zugehauen – dabei haben diese Leute meist jene Spiele gar nicht gespielt! Da kommt ein Verriss eher über Umwege zustande; über Gerüchte oder Sachen, die man aufgeschnappt hat. Manchmal spielen diese Leute sogar, aber dann nur die ersten zehn Minuten oder die erste halbe Stunde und finden sowieso nur die Sachen, die sie bestätigen.

Schade, dass TB kein WTF-Review zu Tomb Raider gemacht hat, denn egal, ob man Total Biscuit mag oder nicht, man kann ihm eines nicht vorwerfen: unfair zu sein! Und das sind aber die meisten Lästermäuler dort draußen. TB kann sehr harsch zu einem Spiel sein, wenn er es Mist findet, aber er versucht trotzdem fair heranzugehen. Das vermisse ich bei so vielen Leuten und dann würde ein Spiel wie Tomb Raider auch nicht so schlecht bei wegkommen.

Das ist traurig, denn ich mag das neue Tomb Raider – sehr! Ich mag die Atmosphäre, ich mag diese sympathische Lara Croft, ich mag ihren britischen Akzent, ich mag die Geschichte, ich mag die Charaktere, ich mag das Gameplay. Auch wenn viele behaupten, das wäre kein Tomb Raider – doch ist es. Ich klettere, ich ballere, ich plündere Gräber, ich löse Jump&Run-Rätsel. Sicherlich liegt der Fokus dank des Third-Person-Shooter-Elements deutlich auf der Schießerei, aber das ist nicht schlimm.

Mich fesselt Tomb Raider. Es gibt gerade von der Handlung her mehr als einen Moment, der mich sehr bewegt hat und mich mit Lara fiebern lässt. Mehr als einmal habe ich mit dem Controller dort gesessen und war kurz davor zu rufen: „NEEEEEEEEEEEEEEIN!“ – und dann war ich danach so sauer auf diese fiesen Kerle des Kultes, dass Lara bei mir in den Rampage-Modus gegangen ist. Wenn ich das so betrachte, dann hat Tomb Raider also zumindest von erzählerischer Seite aus alles richtig gemacht.

Wie sieht es mit dem Gameplay aus? Auch das macht mir Spaß. Die Waffen spielen sich angenehm anders, selbst der Nahkampf klappt gut. Die Steuerung ist nicht hakelig, das Klettern fühlt sich gut an, das Springen ist sauber. Die Rätsel sind angenehm, vielleicht einen Tick zu leicht, aber immer noch besser als manche der alten Tomb-Raider-Rätsel, die mich früher in die Verzweiflung getrieben haben. Sowas hätte ich dann echt nicht mehr gewollt und daher bin ich froh, dass sie das nicht mehr hatten.

Das Erkunden und Klettern, das Abseilen und all diese Dinge machen Spaß. Wenn Lara mit ihrem Kletterbeil unzählige Meter über ein paar Klippen hängt, dann fühlt sich das gut an – und spannend. So sollte es sein. Da habe ich also auch nichts zu beanstanden. Auch die ganzen Quick-Time-Events sind in Ordnung. Keine Ahnung, was viele da behaupten, dass Tomb Raider von getriggerten Events nur so durchsät wäre – ist es nicht! Am Anfang kommt das häufiger, aber das ist mehr aus dramaturgischen Zwecken und um den Spieler in das Spiel einzuführen. Aber meiner Ansicht nach ist das alles sehr natürlich und nicht zu viel.

Mir macht das Spiel jedenfalls einen riesigen Spaß und ich bin verwundert, wie viel Spielstunden es doch hergibt. Mag sein, dass ich ein wenig trödele, weil ich wirklich gerne den ganzen Secrets hinterher jage und eine Karte mehrfach ablaufe, um wirklich alles einsammeln zu können. Spricht aber auch dann wieder für das Gameplay. Von der Geschichte dürfte ich aber so langsam ans Ende kommen. Wann genau? Weiß ich nicht, vielleicht am nächsten Wochenende.

Ein wenig hat mich Defiance ja doch von Tomb Raider abgelenkt.

My soul, your beats

Zur Zeit schaue ich abends hin und wieder eine Anime-Serie, die mir Amazon empfohlen hat: Angel Beats. Ich lasse mich da gerne mal dazu hinreißen, auf die Empfehlungen von Amazon relativ blind zu hören und bei der Serie habe ich es bisher noch nicht bereut.

Die erste Folge war schon verdammt gut, dann gab es ein paar Durchhänger, aber mittlerweile bei Folge 9 bin ich doch extrem angetan davon, wie tief und komplex das Setting eigentlich ist und was damit möglich ist. Ich bin sogar kurz davor, mir den Manga dazu zu holen, da es dort wohl noch mehr um die Charaktere geht und sich sogar mehr Zeit gelassen wird.

Was ist Angel Beats? Ich würde es mal als meta-physischen Anime bezeichnen, der mich hin und wieder stark an Neon Genesis Evangelion erinnert – ohne Mechas halt, aber die waren bei NGE sowieso immer unwichtig meiner Ansicht nach. Was die Serie ausmacht sind extrem interessante Charaktere, deren Hintergründe erst mit der Zeit rauskommen und ein doch recht philosophisches Setting.

Was passiert mit uns, wenn wir sterben? Wann hatte man ein erfülltes Leben? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist gut und was ist böse? Wer oder was ist Gott und wo ist er? Das sind alles Dinge, die Angel Beats streift und natürlich nicht im Stile einer Philosophie-Diplomarbeit aufarbeitet, sondern unterhaltsam in den Raum stillt. Wie viel man sich darüber Gedanken machen will, bleibt einem selbst überlassen.

Die Serie beginnt mit Otonashi, der mit Gedächtnisschwund in einer Welt aufwacht, die sehr merkwürdig ist. Nach und nach erfährt er, dass es sich hierbei anscheinend um eine Zwischenwelt handelt – und er selbst gestorben ist. Doch er ist natürlich nicht allein. Mit der weiteren Beschreibung bin ich sehr vorsichtig, denn einerseits könnte es spoilern und andererseits vermute ich, dass da noch mehr ist, als ich selbst jetzt bei Folge 9 so genau sagen kann.

Wer eine krachige Anime-Serie erwartet, sollte Angel Beats lieber außen vorlassen. Angel Beats ist langsam, still und extrem charakterzentriert – also so, wie ich es mag. Mit gerade mal 12 Folgen ist die Serie auch nicht all zu lang.

Angel Beats haut mich als Serie jetzt nicht um, aber es beschäftigt mich auch nach dem Sehen noch weiter und ich schaue sie wirklich gerne. An solche Serien wie Toradora! kommt es nicht ran – zumindest noch nicht. Wer weiß, was ich sage, wenn ich mit Angel Beats fertig bin. Denn ich könnte mir vorstellen, dass es zum Ende extrem spannend wird.

Schon allein das Opening der Serie ist einfach toll – und so poetisch! Ebenso wie das Ending. Ich bin doch immer wieder erstaunt, wie es Animes gelingt, durch ihre Opening noch mehr Tiefe und Poesie in das alles zu legen. Das Anfangslied gibt einen sehr schönen Einblick in die Stimmung der Serie. Übersetzung des Lieds seht ihr in den Untertiteln des Videos – leider ein wenig verschwommen.

You have to find a place to make a difference

Ich muss gestehen: So ganz verstehe ich nicht, warum mir Defiance so viel Spaß macht. Sicherlich beschwere ich mich darüber nicht, aber mich wundert es.

Wenn man sich umhört oder auch gerade Foren liest, dann wird da ständig gemeckert: Das Spiel ist total verbuggt, die Quests sind zu generisch, es ist nur stupider Grind. Trotzdem spiele ich zur Zeit fast täglich Defiance; immer, wenn ich kann. Trotzdem freue ich mich den ganzen Tag darüber, wenn ich nach Hause komme und dann mich einloggen kann.

So ganz entkräften kann ich diese Kritikpunkte nämlich alle nicht. Es ist wirklich höllisch verbuggt. Beispielsweise habe ich am Wochenende eine Hauptstory-Mission fünfzehn Mal neu anfangen müssen, weil der NPC, den ich bei der Eskorte begleiten muss, einfach nicht weiterging. Also: Kurz PvP gemacht, gewartet bis das Gebiet sich resettet hat und wieder rein. Das war entnervent nach einer Weile, aber es hat mich nicht so ganz gestört.

Die Quests sind zu generisch und auch das stimmt. Die Struktur ist immer ähnlich und macht auch nichts Neues. Entweder dies oder das umhauen oder dies oder das mit „E“ benutzen. Trotzdem mag ich die Sequenzen, trotzdem gefallen mir sogar manche Kleinigkeiten in den Side-Missions. Es stört, dass der eigene Charaktere stumm ist. Dennoch gefällt mir die restliche Synchronisation unglaublich gut.

Es ist tatsächlich Grind, Grind, Grind. Waffe leveln? Dafür musst du sie benutzen. Wo benutzt du sie? Im Kampf. Es gibt Contracts als Rufsystem, wodurch man dann bei bestimmten Händlern Items erhält. Was muss man dafür machen? Meist so und so viel Mobs in dem und dem Gebiet umhauen. Dennoch macht es mir Spaß.

Wieso?

God, what am I doing?

Ihr habt es vielleicht gesehen: Der Gewinner der Umfrage wurde dann doch auf den letzten Metern Tomb Raider! Daher bin ich seit gestern Abend mit Lara Croft auf dieser geheimnisvollen Insel gestrandet.

Viel habe ich noch nicht gespielt, da wir gestern doch recht viel Mass-Effect-3-Multiplayer gezockt haben. Die ersten drei Kartenabschnitte habe ich jedoch bereits schon hinter mir und bisher macht das Spiel einen recht guten Eindruck auf mich – trotz der Unkenrufe mancher Leute. Das ist natürlich ärgerlich, weil ich die teilweise auch beim Spielen noch im Hinterkopf habe und ich weiß nicht, in wie weit mir manches aufgefallen wäre oder mich manches stören würde.

Gibt es viele gescriptete Events? Ja, es gibt schon einige. Doch fand ich es jetzt nicht all zu schlimm. Gerade für die Einführung ins Spiel war das sogar in Ordnung. Auch fühlt es sich für mich nicht unbedingt wie ein Uncharted an – das war auch einer der Kritikpunkte. Wobei selbst wenn: Wäre das ein Kritikpunkt? Ich mochte und mag Uncharted. Böse darum wäre ich daher nicht, wenn ich es sich noch mehr in Richtung interaktiver Film entwickelt.

It’s the end of the world as we know it

Wie war eigentlich das Ende von Assassin’s Creed 3? Keine Sorge, ich spoile nicht: Es war in Ordnung. Es gab Teile davon, die mir extrem gut gefallen haben und ohne zu spoilen: ganz besonders die Verfolg von Charles Lee. Das war extrem schön erzählt. Leider war es vom Spielerischen her ein wenig schwach, doch das narrative Element hat das zum Glück stark ausgeglichen.

Ein wenig enttäuscht war ich von dem Ende in unserer Zeitlinie. Das hat zwar einiges offen gelassen, hat neue Fragen aufgeworfen, aber ich fand es an sich zu gut erklärend. Was ich bisher an den Enden der Assassin’s Creed-Reihe geschätzt habe war, dass sie in mir diesen „WTF?!“-Moment ausgelöst haben. Das war hier nicht so – leider. Es ist stimmig, es passt, es wird auch logisch zusammengeführt, aber mir hat der Kick aller bisherigen Teilen da gefehlt.

Das war schade, aber kein Weltuntergang, denn an sich hat mich das Ende mit dem Spiel und den vielen Schwächen, die es so hat, sehr versöhnt. Neben dem ersten Assassin’s Creed finde ich leider Teil 3 doch den schwächsten bisher – und das, obwohl er in vielen Bereichen deutlich besser ist als seine Vorgänger. Nur spielten die sich runder und waren auch ein befriedigenderes Erlebnis am Ende. Allerdings werfe ich das der Reihe nicht vor. Nicht jeder Teil kann mich beeindrucken – muss er auch nicht. Das wäre reichlich vermessen, wenn ich das wirklich immer fordern würde. Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn es mich umgehauen hätte.

So hatte ich dann aber am Ende durchaus Lust, jetzt doch noch die Klunker-Missionen und die See-Missionen und was-da-alles-noch-offen-war zu machen. Aber andererseits: In der letzten Zeit kamen genug vorbestellte Spiele bei mir an, auf manche habe ich sehnsüchtig gewartet. Auch ein paar tolle Titel warten noch auf mich wie Dead Space 3 und auf Atelier Ayesha freue ich mich auch schon wahnsinnig. Auch wenn bei meinem AC3-Spielstand also nur 55% nach dem Durchspielen steht, die restlichen 45% müssen wohl bis zu meiner Rente warten, wie ich befürchte.