Pen & Paper habe ich schon lange nicht mehr richtig gespielt. Ein wenig bin ich auch raus, seitdem ich damals mit dem LARP angefangen habe. Jetzt habe ich aber eine neue Richtung entdeckt, in die das P&P in Zukunft gehen könnte: mit Smartphone-Unterstützung! Eon Altar war eine positive Überraschung für mich.
Schlagwort: RPG
Nostalgia Strikes Back
Bisher habe ich mich von Good Old Games (kurz: GOG) fern gehalten. Bisher dachte ich, dass ich das neben Steam nicht auch noch brauche. Ja, mir war bewusst, dass die Intention eine ganz andere ist als bei Steam und dass man nicht online sein muss für die Spiele ist natürlich auch gut. Dennoch war mir das zu viel. Auf Grund meiner Wizardry-Nostalgie-Attacke gestern habe ich aber mit ein paar Leuten mich unterhalten über die gute alte Zeit – und da war ich plötzlich doch auf gog.com.
Ich stöberte ein wenig und dann wurde ich schwach bei der Spieleserie, die bis heute noch tief in meinem Herz verankert ist. Das hat mich geprägt wie kaum etwas Anderes: Ultima. Dort waren sie! Alle Teile! Ja, das hatte ich schon früher mal gesehen und war damals schon versucht, mich anzumelden. Doch diesmal konnte ich nicht widerstehen. Also meldete ich mich rasch an.
Gierig packte ich alle Ultima-Teile in meinen Warenkorb und dann stutzte ich. Denn Ultima 4 hatte ich angeblich schon? Dieser eine Teil, den ich so unbedingt wiederspielen wollte! Dieser eine Teil, an den ich bei all den Diskussionen denken musste! Den hatte ich? Ja, denn GOG hatte ihn mir kostenlos geschenkt. Gut, ich schreibe es noch einmal separat, damit man es nicht überlesen kann:
Es gibt Ultima 4 kostenlos auf GOG!
Ich war und bin immer noch sprachlos. Ja, schon klar, dass dieses Spiel nicht mehr viel kosten kann, aber das war meine Rollenspielkindheit! Ich verstand kaum ein Wort Englisch und lernte es teilweise – mit diesem Spiel! All die Bilder in meinem Kopf, viele Ideen und sogar Charakterkonzepte bauen auf diesem Spiel für mich auf.
Ja, Ultima 5 war auch etwas ganz Besonderes für mich. Ich erinnere mich noch gut, wie ich es damals über meine Spielezeitschrift vorbestellt habe und sehnsüchtig darauf gewartet habe. Dann hielt ich auch irgendwann triumphierend die Box in der Hand und was da alles drin war! Ein Amulett mit dem Avatarzeichen, ein Stück „Mondstein“ (einfach nur ein Amethyst) und eine Stoffkarte der Welt! Das war einfach phänomenal damals für mich.
Ich erinnere mich noch gut, da ich Englisch nun besser konnte, dass die Geschichte mich auch direkt mitriss und ich verstand, dass ich quasi wie Robin Hood eine Rebellion für die guten Tugenden gegen Lord Blackthorn entfachen musste und ich traf all die alten Bekannten aus Ultima 4 wieder. Das war auch ein herausragendes Spielerlebnis. Und als ich den ersten Schattenlord besiegte, wie aufgeregt und euphorisch ich vor dem Computer war!
Aber auch die ganzen anderen Teil der Ultima-Reihe waren ganz besonders für mich. Ich gehöre vermutlich zu den wenigen Menschen auf dieser Welt, die sogar ihren Spaß an Ultima 9 hatten. Mit Ultima Online ging auch meine MMO-Welt los. Ultima … mein Herz hängt an dir.
Es gab vor einiger Zeit mal die Möglichkeit, Ultima 4 kostenlos zu spielen im Netz. Doch die Seite wurde leider irgendwann runtergenommen. Vermutlich auf Copyright-Gründen. Das könnte der Grund sein. Andererseits kostet es auf GOG nichts.
Big Nerd Theory
Meine Frau hat mich auf ein großartiges Video aufmerksam gemacht, denn eine der Sachen, die meine Frau und mich verbinden, sind unsere „Nerdiness“. Wir sind es – beide. Waren es schon lange, bevor dieser ganze Hype angefangen hat. Wir sind beide in Rollenspielläden mit leuchtenden Augen getigert – sie halt unten bei Stuttgart, ich in Mainz.
Aber warum es an sich hier gehen soll, ist eine großartige Erklärung von Wil Wheaton zum Thema „Why it’s awesome to be a nerd“. Ich mag Wil Wheaton sehr. Das dürfte bekannt sein. Dieser Blog ist beispielsweise größtenteils im Geiste des Blogs von Wil Wheaton angelegt, denn ich mag die Art und Weise, wie er über alles mögliche schreibt und mitteilt.
Zuerst war ich skeptisch bei dem Video, wie bei so vielem, was man empfohlen bekommt. Meist ist es ja so, dass man von Anderen Bücher empfohlen bekommt und das passt selten – aus welchem Grund auch immer. Da ist es immer so fürchterlich unangenehm, den Leuten zu sagen: „Nein, hat mir nicht gefallen.“ Meine Frau hat zum Glück ein relativ gutes Gespür, was mir gefallen könnte und was nicht; zugegeben, manchmal schießt auch sie vollkommen vorbei, aber sowas passiert.
In dem Video bittet eine Mutter, scheinbar auf einer Convention, Wil Wheaton darum, ihrer gerade neu geborenen Tochter auf einem Video zu erklären, warum es großartig ist, ein Nerd zu sein und was es bedeutet. Seine Antwort seht ihr hier:
Das ist sehr schön erklärt. Allerdings ist mir schmerzhaft bewusst geworden, wie sehr leider meine Bereitschaft gelitten hat, für diese Sachen, die ich liebe, meilenweit zu fahren – durch fast ganz Deutschland. Das habe ich lange, lange wirklich so gemacht und ich bin stolz darauf. Sobald ich einen Führerschein hatte, bin ich durch Deutschland getourt, habe Leute besucht, Cons besucht, IC-Kneipen in LARP-Klamotten besucht, ich habe Server-Treffs besucht, Gildentreffen und und und. Das ist genau das.
Zwar besuche ich auch immer noch Gildentreffen. Gerade vor knapp einem Jahr haben wir uns in Essen wieder getroffen und hatten jede Menge Spaß. Und dennoch hat diese Bereitschaft des Rumfahrens leider deutlich abgenommen. Woran das liegt? Wochenendpendeln saugt! Und zwar gewaltig! Es macht einfach keinen Spaß, immer unterwegs zu sein und daher sind mir die Wochenenden heilig geworden.
Wie häufig habe ich schon zu manchen gesagt: „Ja, auf den Con will ich eigentlich, aber…“ Ja, das Aber. Wie gerne würde ich manche Leute dort wieder sehen. Aber eine Feencon mag vielleicht nur bei Köln sein und dennoch ist mein gesamtes Wochenende damit dann belegt und es ist nicht nur die Fahrt zur Feencon, die da dann gemacht werden muss. Im Normalfall bedeutet es auch ein gesamtes Wochenende, an dem ich meine Frau nicht sehe, sofern sie nicht mitkommt – denn die Woche über sehe ich sie ja nicht.
Das verstehen leider viele Leute nicht, wie wertvoll diese Zeit ist. Um so glücklicher bin ich darum, dass es noch genug Leute gibt, die es verstehen und das zum Glück auch die Leute sind, die ich gerne treffen würde. Doch wer weiß, vielleicht hat das Wochenendpendeln doch irgendwann ein Ende und dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Freude am Fahren und Treffen dieser ganzen Menschen wieder zunimmt. Zur Zeit ist das nur leider ein Aspekt des Nerdtums, der mir abgeht und fehlt; was mich aber nicht wirklich weniger nerdig macht.
Enter the Freljord
Ich kann vor Riot mit League of Legends nur immer wieder meinen Hut ziehen: Respekt! Die letzte Zeit hatte ich weniger League of Legends gespielt, da es doch zu viel zu spielen gab und das dabei ein wenig auf der Strecke blieb – dennoch bin ich vorgestern am Feiertag komplett in LoL wieder versumpft. Denn es gab einen Patch mit der neuen ARAM-Map (All Random, All Mid) „Howling Abyss“ samt dem neuen Champion Lissandra und noch einigen Skins.
Zunächst einmal bin ich beeindruckt, wie viel Hintergrund die doch basteln! Dabei möchte ich betonen, dass League of Legends kein MMORPG ist. Die bräuchten keinen wirklichen Fluff. Die bräuchten auch keine Charakterhintergründe. Es gibt noch nicht einmal Quests im Spiel. Aber dennoch fasziniert mich, wie ausgearbeitet die Hintergründe vieler Charaktere sind, wie interessant die Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren dargestellt werden und wie viel Liebe sie in diese Details stecken. Das merkt man am Hintergrund zur neuen Map einmal wieder.
Es gibt eine eigene Homepage dafür, auf der graphisch recht ansehnlich das Gebiet und dieses Setting vorgestellt wird. Klickt euch mal durch und selbst wenn ihr keinen Bezug zu League of Legends habt, werdet ihr vermutlich verstehen, was ich meine. Denn da müsst ihr gar nicht die Charaktere großartig kennen oder das Spielprinzip. Man sieht, dass da wirklich am Hintergrund gearbeitet wurde, obwohl das Spiel selbst eigentlich einfach eine Online-Battle-Arena ohne wirkliche Rollenspielelemente ist.
Hinzu kommt dann noch sowas wie dieses Video über diesen Hintergrund:
Ich bin ganz hin und weg von dem allen, aber auch von der Map selbst.
Früher habe ich nie ARAM gespielt. Das war immer etwas, das ich mit hochgezogener Augenbraue betrachtet habe. Kurz zu Erklärung für alle Unwissenden: „All Random, All Mid“ ist eine alternative Spielweise der klassischen LoL-Karte, bei der jeder Spieler einen Champion zufällig ausgewählt bekommt und mit dem dann spielen muss. Außerdem treffen sich alle auf dem mittleren Weg, während der obere und untere der KI überlassen und ignoriert wird. Dazu gibt es noch ein paar kleinere Regeln, zum Beispiel dass man nicht zurückteleportieren darf usw.
Jetzt hat Riot diesem unter Spielern recht beliebten „Casual“-Modus eine eigene Karte gegönnt – samt Matchmaking. Das bedeutet, dass man jetzt auch EP und IP für die Kämpfe dort bekommen kann. Also habe ich es gestern mal ausprobiert und bestimmt an die 10-20 Spiele gemacht. Es war großartig.
Endlich konnte ich mal Champions spielen, die ich sonst nie spiele – denn normalerweise hätte ich Angst, geflamed zu werden. Doch hier ist das sinnlos, denn man kann schließlich nicht bestimmen, welchen Champion man erhält. Ebenso ist es ungeheuer erleichternd, mal nicht die perfekte Team-Zusammenstellung haben zu müssen. Viele Spieler glauben das zwar immer noch, aber ich bin der festen Überzeugung, dass man im ARAM mit fast jeder Kombination (Ausnahmen bestätigen die Regel) gewinnen kann.
Der Flame ist bisher verhältnismäßig gering, wenn ich an die normale Map denke. Was da teilweise geflamed wird, geht auf keine Kuhhaut mehr. Da ist es auf „Howling Abyss“ deutlich gesitteter, denn die meisten wissen wohl: Hier spielt man häufig mit Champions, die man so gar nicht kennt. Manche Spieler sind natürlich dennoch so idiotisch und verlangen Höchstleistungen und wenn diese nicht erbracht werden, geht es ab.
Etwas, das ich bei „Howling Abyss“ recht früh gemerkt habe: Ich benutze keine Skins mehr, außer bei Helden, die ich absolut verstehe. Denn zwar habe ich auch für Champions Skins gekauft, die ich zwar nicht oder kaum spiele, die mir aber einfach gefallen haben. Das interessiert manche Leute nicht und bizarrerweise glauben sie, dass wenn man einen Skin für einen Champion hat, diesen auch beherrschen muss. Vollkommener Quatsch, aber so ist sie nun einmal – die LoL-Community.
Ungeachtet dessen hatte ich gestern extrem viel Spaß mit dieser neuen Map und könnte mir vorstellen, in Zukunft fast nur noch ARAM zu spielen. Schon allein, dass die Spiele deutlich kürzer sind, ist ein absoluter Pluspunkt. Man hängt also nicht mehr 30-50 Minuten in einem Spiel, sondern nur noch 10-20 Minuten. Wie sich das in Zukunft entwickeln wird? Mal schauen. Die Map hat mich jedenfalls wieder ein wenig mehr in den LoL-Bann gezogen.
Out of character
Ich habe Spaß bei Tomb Raider – und zwar so richtig. Sicherlich kann man da vieles überanalysieren, aber dadurch macht man sich viel kaputt. Noch gut weiß ich, wie ich vor vielen Jahren im Kino immer mit dem großen Kritikerhut gesessen habe. Mit Argusaugen habe ich auf jeden Fehler geachtet, um ihn dann im Usenet aufzuzeigen und zu beweisen, warum dieser oder jener Film blöd ist. Das wurde gerne gelesen. Aber Spaß an Filmen? Den hatte ich dadurch bestimmt nicht.
Das habe ich zum Glück irgendwann ändern können. So ganz konnte ich das nicht ablegen und das ist auch nicht schlimm. Sicherlich ist es gut, sich Gedanken zu machen und kritisch zu sein. Aber gerade bei Computerspielen ist es mittlerweile so, dass ein wahrer Verrisskult entstanden ist. Das mag bei manchen mehr und bei manchen weniger unterhaltsam sein. Während ich beispielsweise beim Angry Video Nerd noch hin und wieder schmunzeln kann und grundsätzlich noch die Ausflüge in alte Videospielzeiten schätze, werde ich bei Zerodotpunctuation regelmäßig sauer – weswegen ich mir das schon lange nicht mehr anschaue.
Was haben wir also bei Tomb Raider? Einen soliden Third-Person-Shooter mit Jump&Run-Elementen, starkem Story-Fokus, QTE und Cut-Scenes. Und das ist tatsächlich sehr nahe am alten Tomb Raider – da kann man rütteln und zetern, wie man will. Man bekommt das, was versprochen wurde. Sogar die Grüfte bekommt man und es gibt optionale Grüfte, in die man steigen kann, um Jump&Run-Rätsel zu lösen. Passt für mich, ich habe Spaß.
Eine Sache möchte ich allerdings noch ansprechen, da diese auch als massiver Kritikpunkt an mancher Stelle erwähnt wird: Die Entwicklung Lara Crofts wäre unglaubwürdig. Dabei wird gesagt, dass Lara häufig so unschuldig tut und dass sie dem allem nicht gewachsen ist, aber im Gegenzug man mordernd und schnetzelnd über die Insel läuft. Das, was das Spiel uns also erzählt, soll angeblich nicht das sein, was wir spielen. Das kann ich so nicht bestätigen.
Denn hier machen einige den Fehler, den auch viele Rollenspieler machen: Charaktere sind keine Einbahnstraßen und laufen nicht auf Autopiloten. Das ist etwas, das ich in diversen Rollenspiel-Szenen schon seit etlichen Jahren predige, aber was so selten jemand versteht. Ein Charakter, der auf bestimmte Ereignisse immer auf eine bestimmte Art reagieren muss, ist kein Charakter, das ist eine Farce. Ein guter und interessanter Charakter hat immer mindestens zwei Möglichkeiten zu reagieren. Das macht Geschichten erst interessant.
Nur weil wir denken, dass wir dies oder das nicht machen würden, muss das nicht für einen Charakter stimmen. Jeder Charakter hat eine Wahl – immer. Und jeder Charakter kann unterschiedlich auf das gleiche Ereignis reagieren.
Ja, die unschuldige Lara Croft könnte total an allem verzweifeln, sich eingraben, niemandem etwas tun wollen und dann jämmerlich sterben. Das wäre aber kein besonders unterhaltsames Spiel, oder? Die gleiche unschuldige Lara Croft kann aber genauso glaubwürdig sagen: „Ich bin eine Croft! Und meine Freunde sind in Gefahr! Und verdammte scheiße, ich will nicht sterben! – aber im gleichen Atemzug sich dann übergeben, sobald sie jemanden erschossen hat und auch „Oh Gott, was ich hier?“ schreien, während sie über sich selbst hinauswachsen muss.
Das sind alles glaubwürdige Möglichkeiten des Charakters und wer behauptet, dass es unglaubwürdig ist, der kennt sich vielleicht wirklich nicht gut genug mit dem Charakter aus, liest die ganzen Hintergrundschnipsel nicht oder hört sich die Dialoge im Spiel nicht an. Der Charakter Lara Croft wird absolut glaubwürdig dargestellt und ich finde ihre Entwicklung ebenso authentisch und auch das, was ich im Spiel mache, stimmt mit dem überein, was in den Cut-Scenes und den Trigger-Events gezeigt wird.
Lara Croft wächst in diesem Spiel. Sie entwickelt sich. Ständig kassiert sie es. Überall fällt sie herunter, verletzt sich, kämpft ums Überleben – aber sie hält durch, sie gibt nicht auf. Sie wächst über sich hinaus. Daraus wird dann genau die Lara Croft, die wir auch kennen. Meiner Ansicht nach ein absolut glaubwürdiger weg bisher und ich mag diese ganzen kleinen Charakterentwicklungen, die sie durchläuft.
Sie ist nicht eiskalt – das war die Lara Croft aus den alten Spielen. Das fand ich unsympathisch. Diese Lara Croft hier ist menschlich, sie ist zerbrechlich, aber dennoch kämpft sie! Das ist es, was eine Heldin ausmacht und daher habe ich auch so viel Spaß an diesem Spiel. Schade, dass viele den Charakter scheinbar nicht so lesen. Ich denke, dann hätten sie mehr Spaß.
Wer sich das ansehen will, der kann gerne mal in den Trailer reinschauen, der eigentlich nicht zu viel verrät, denn die meisten Szenen sind aus den ersten Spielstunden. Dennoch packe ich es hinter den Spoiler-Cut und ich denke, spätestens danach versteht ihr, was ich meine. Denn obwohl ich den Trailer erst gesehen habe, nachdem ich den Beitrag hier geschrieben habe, unterstützt er genau das:
Spoiler-Cut
Community building
Wenn ich doch „Rift“ für das bessere Spiel halte, wieso spiele ich dann zur Zeit trotzdem mehr „Star Wars: The Old Republic“? Ich habe es vorhin durchaus wieder gemerkt, als ich in „Rift“ eingeloggt bin: Der Karneval der Auserwählten ist großartig. Das macht echt Spaß und ist ungeheuer stimmungsvoll. Es ist beeindruckend, wie viel Content Trion da in so kurzer Zeit immer wieder nachpackt und wie viel Liebe zum Detail da drin ist. Manche nennen „Rift“ seelenlos, aber das kann ich echt nicht nachvollziehen.
Ich habe heute Mittag in „Rift“ eingeloggt und war wieder gefangen von dem einfach verdammt schönen Spiel. Denn im Gegensatz zu SW:TOR macht das Spiel an sich bei Rift bereits Spaß, weil es rund ist. Warum dann also SW:TOR trotzdem?
Es ist letzten Endes vermutlich eine Mischung daraus, dass die Rollenspiel-Community (zumindest zur Zeit) noch deutlich aktiver und produktiver ist und dass es sich einfach um Star Wars handelt.
So eine aktive RP-Community habe ich seit Neverwinter Nights nicht mehr erlebt. Da passieren lauter Dinge, es gibt durchaus viele Macher und dank der doch sehr großen Anzahl an Rollenspielern gibt es so viele Dinge, die ich nicht mitbekomme, dass ich mich freue, wenn ich reinschliddere oder das nur von außen berühre. Das mag sich auf Dauer auch durchaus ein wenig auslaufen, wenn man die meisten Leute kennt, aber dank der zumindest derzeitigen Community-Größe ist da eigentlich mehr Potenzial als bei der üblichen Größe einer Ultima-Online- oder NWN-RP-Community – denn bei SW:TOR ist das um ein Vielfaches größer.
Der Hauptgrund dürfte aber sein: Star Wars. Das ist stark, das zieht als Lizenz. Ich liebe den Hintergrund von „Rift“, finde ihn durchdacht und spannend. Viele können damit nichts anfangen, finden ihn hanebüchen und können sich nicht darauf einlassen. Ich glaube, es liegt weniger daran, dass der Hintergrund von „Rift“ doof ist, sondern daran, dass diese Leute nicht wollen. Denn das Setting von „Rift“ ist gut – aber eben etwas anderes. SW:TOR ist nicht neu. Das Setting ist alt bekannt und nahezu jeder von uns kennt es. Nicht jeder mag es, aber fast jeder kann sich etwas darunter vorstellen und große Einarbeitung ist da nicht von Nöten. Das zieht Leute.
Das ist es auch, warum es Spaß macht – obwohl so viele Bugs drin sind, obwohl das Gameplay extrem hakelig ist, obwohl so viele versprochene Features einfach nicht drin sind, obwohl es enttäuschend ist, dass eigentlich nur die Esseles am Anfang so wirklich anders als Instanz ist und die anderen Instanzen doch eher bekannt sind. Es gibt so viele Dinge bei SW:TOR, die nicht so sind, wie sie sein könnten oder sollten. Im direkten Vergleich mit „Rift“ verliert es da eindeutig. Aber dass es Star Wars ist, kittet es dann doch – zumindest für mich.
Wenn SW:TOR die Qualität eines „Rift“ hätte, dann wäre es echt ein verdammt gutes Spiel. So? Benutze ich es zur Zeit hauptsächlich als kurzzeitigen PvP-Spaß und langfristigen RP-Spaß – zumindest hoffe ich, dass die Community sich nicht all zu schnell auflöst. Denn wenn ich eins in all diesen Jahren Online-RP gelernt habe, dann dies: Viele Rollenspieler sind bequem, sie sind parasitär und sie wollen nicht den ersten Schritt gehen. Wenn die Menge dieser Rollenspieler zu groß ist, dann implodiert so eine RP-Community. Momentan sieht es aber überraschend gesund bei SW:TOR aus. Ich habe zwar trotzdem natürlich Angst, was aber einfach daran liegt, dass ich immer Angst um sowas habe. Dabei will ich einfach nur als Rollenspieler an einem Ort bleiben. Ich habe es satt, immer hinter Leuten herzureisen, weil sie das Spiel verlassen, das ich gerne spielen würde. Ich will, dass sie mal bei mir bleiben. SW:TOR macht mir Hoffnungen, dass es diesmal vielleicht anders sein könnte.
Ob das auch wirklich so ist, werde ich aber leider erst in ein paar Monaten sehen.
Das große Rennen von Tatooine
Gestern war ich dann doch noch zu kaputt und auch gestresst, um großartig über das Event oder gar etwas anderes zu tippen. Denn man kann schon sagen, dass so ein RP-Großevent keine einfache Sache zu organisieren ist – selbst wenn man sowas schon häufiger gemacht hat. Jedes Mal werde ich doch auch wieder nervös und frage mich bereits ein paar Tage bevor es anfängt: „Wieso hast du das eigentlich noch einmal gemacht?“
Aber ich gehöre da auch nicht zu denen, die das dann einfach hinwerfen. Zu viel Organisation ist ab dem Punkt schon reingeflossen und es hat schon seinen Grund, warum ich sowas gerne ungefähr vier Wochen vorher bereits organisiere und plane und versuche, bis eine Woche davor alles abgeklärt zu haben. Das gelingt mir auch normalerweise und so ist es nicht tragisch, wenn ich in der letzten Woche anfange nervös zu werden – es steht ja im Prinzip bereits alles, also brauche ich mir darum keine weiteren Sorgen zu machen.
Trotzdem ist es jedes weitere Mal immer wieder ein Abenteuer, das Spaß macht, bei dem ich aber auch immer wieder froh bin, wenn es ausgestanden ist. Wer einen ungefähren Überblick über sowas bekommen will oder einen Einblick, wie so etwas organisiert wird oder wie das abläuft, der kann gerne in folgende zwei Threads schauen:
– Die Wumpratte – Gleiterrennen auf Tatooine (Ankündigung)
– Die Wumpratte – Gleiterrennen auf Tatooine (Planung)
Ich denke, im Planungsthread kann man auch schön die Entwicklung insgesamt sehen, wie sich das dann über die letzten vier Wochen vollzogen hat und dann auch, wie es am Ende aufgehört hat. Denn das Feedback und die Resonanz gibt da durchaus einen guten Einblick.
Wer einen mehr „innerweltlichen“ Einblick bekommen will, kann sich auch gerne folgende Sachen ansehen:
– Interview mit Yvizu’seen zur Wumpratte auf GNN
– Bericht über die Wumpratte auf GNN
Ja, es ist immer wieder Arbeit. Ja, es schlaucht immer wieder. Ja, gegen Ende wünsche ich mir immer, es wäre vorbei. Und ja, ich bin dann auch immer froh, wenn es vorbei ist. Trotzdem ist es das alles dann auch immer wieder wert und auch wichtig.
The Race Menace
Ich bin total fertig. Seit einiger Zeit mal wieder endlich ein richtiges Groß-Rp-Event in SW:TOR veranstaltet: „Die Wumpratte“ – ein Swooprennen auf Tatooine. Dementsprechend geschafft bin ich durch die ganze Moderation und den SW:TOR-Chat. Daher gibt es heute auch keinen längeren Blog-Eintrag außer: Es hat sich gelohnt, es waren wirklich viele da und ich hoffe, dass sich viele neue Vernetzungen ergeben haben.
Rumble in the chat
Der Chat von SW:TOR ist die reinste Hölle – gerade für Rollenspieler. Ab einer Gesprächsrunde von fünf Mitspielern wird es schon sehr unangenehm, Groß-Events sind der Horror.
Daher wurde auf der SW:TOR-RP-Plattform nach Tipps gefragt. Da ich die doch recht allgemein gehalten habe, will ich die auch hier im Blog ans Ratschläge verewigen. Vieles funktioniert nämlich auch bei anderen Online-Rollenspielen.
Outtime
Im Vorfeld von „Star Wars: The Old Republic“, das sich scheinbar mal wieder verschiebt, habe ich mich mal wieder ein wenig umgesehen, was denn so die Rollenspieler treiben und vorbereiten und ich habe es gesehen: Schwachsinn. Denn ich bin über die Rollenspiel-Plattform dazu gestolpert und habe eigentlich keinen Thread gefunden, in dem ich kein irritiertes Kopfschütteln bekam, denn da spielen sich mal wieder ein paar als selbst ernannte Rollenspielsheriffs und Rollenspiel-Elite auf, die offensichtlich keinerlei Ahnung von Rollenspiel haben.
Dabei sei gesagt, dass es natürlich jedem frei steht, Rollenspiel anders zu erleben – genau da liegt übrigens der Knackpunkt. Das schreibe ich immerhin auch schon seit spätestens 2001, wie man in unserem damaligen DKWDDK-Regelwerk lesen kann: Es gibt mindestens 294988509,78 Arten zu rollenspielen – die Zahl variiert natürlich. Aber trotzdem stehe ich weiterhin dazu. Trotzdem habe ich selbstverständlich auch meine Art, was ich gut finde, wie ich finde, dass etwas gemacht werden sollte und so weiter. Ich würde diese Art aber niemandem dermaßen aufdrücken, wie ich es auf dieser RP-Plattform mal wieder sehe.
Worum geht es konkreter? Es ging darum, ob es störend ist, wenn jemand im Rollenspiel vom Computer weg muss und ob er dann sowas in den Say-Channel schreiben darf, wie: „((afk))“. Die Doppelklammern haben sich mittlerweile als Zeichen für „ooc“ eingebürgert, daher ignoriere ich mal den unnötigen Vorschlag von: „((ooc:afk))“. Schon traten dann die ersten Rollenspieler auf, die sagten, dass sie solche Leute auf die Ignore-Liste werfen und sowas hat dort gar nichts verloren und das hat mit Rollenspiel nichts zu tun und so weiter.