Der Holger schreibt aber ganz schön viel und ganz schön schnell im NaNoWriMo! Ja und Nein. Ihr wisst nicht, was der NaNoWriMo ist? Der National Novel Writing Month – jedes Jahr im November und seit 6 Jahren nehme ich daran teil. Die Aufgabenstellung ist: Schreibe 50.000 Wörter in einem Monat.
Mir ist bewusst, dass ich dieses Jahr keinen richtigen NaNoWriMo mache. Wieso? Letztes Jahr habe ich leider meinen Roman-Entwurf nicht beenden können. Ich habe zwar die 50.000 Wörter geschafft, aber davon war diesmal extrem viel Grütze dabei. Die Hälfte musste ich davon rausstreichen und damit habe ich noch nicht einmal einen halbfertigen Entwurf.
Das ist Mist, besonders da ich die Geschichte mag. Ich habe eine vielversprechende Ausgangssituation, ich habe ein Ende, das mir gefällt, ich habe Charaktere, die mir am Herzen liegen und ich habe ein paar nette Plot-Twists. Das alles konnte letztes Jahr nicht so recht atmen. Zu viel hatte ich zu tun, dann war ich zwischendurch krank – die üblichen Ausreden eben. Aber so einfach will ich die Geschichte nicht aufgeben. Immerhin ist es der dritte Teil meiner Splitterwelten-Reihe.
Also habe ich mich entschlossen, dieses Jahr ein wenig außer Konkurrenz am NaNoWriMo teilzunehmen. Ich nehme meinen Entwurf vom letzten Jahr und im Moment arbeite ich ihn von vorne durch. Denn ich muss ihn erst noch einmal lesen, um überhaupt in die Geschichte, die Charaktere und die Details reinzukommen. Das kostet Zeit und diese Zeit wende ich gerade auf. Auch zähle ich die Wörter dafür, obwohl ich größtenteils lese. Zwar schreibe ich auch Ergänzungen oder ändere einige Dinge, aber das ist dennoch nicht, wie der NaNoWriMo „eigentlich“ funktioniert.
Lange habe ich überlegt, ob ich das überhaupt machen soll. Denn der NaNoWriMo hat sehr deutliche Regeln, was das betrifft. Ich lese im Moment mehr, als dass ich schreibe. Aber dann fragte ich mich, wieso ich mich dazu zwingen muss, dieses Regelkorsett aufs Wort zu befolgen. Es gibt nichts zu gewinnen. Ich will aber diese Geschichte zu Ende erzählen. Mir hilft der NaNoWriMo immer wieder und auch dieses Jahr kann er mir helfen – wenn ich mich nicht ganz so sklavisch an alles halte.
Daher habe ich mich entschlossen, dass der NaNoWriMo für mich da ist – und nicht ich für den NaNoWriMo. Demnach mache ich dieses Jahr mein Ding im vollen Bewusstsein, dass das nicht ganz so beeindruckend ist und auch ein wenig gemogelt. Mir ist das auch vollkommen egal, denn alles, was am Ende zählt ist eines: Ich habe am Ende den Entwurf vom letzten Jahr zu Ende geschrieben. Dann bin ich glücklich und dann hat der NaNoWriMo seinen Zweck erfüllt, oder?